Rr x»*l. Jugherter Amzeiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert. 7 St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sountag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljäahrlich 1AM 40 einschließlich Traͤgerlohn; durch die Post bezogen 1 60 , einschließlich 0 A Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen, auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 3, bei Neclamen 80 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. M— J* X 414 82. Politische Uebersicht. Deutsches Reich. München, 25. April. Der Reichsrath ge⸗ ehmigte heute unverändert und einstimmig den stat für die Militärverwaltung für 1882/83 und rat auch der ablehnenden Rückäußerung der Zweiten zammer betreffs des Kasernenbaukredits bei. München, 25. April. (Abgeordnetenkammer.) die Nachtragsforderung von 229,000 Mark für zauten und Anlagen, durch welche die beiden Hof⸗ heater vor Feuersgefahr gesichert werden sollten, ist urch den Widerstand der Rechten abgelehnt worden, bwohl der Regierungskommissär nachwies, daß die zflicht des Staates in dieser Beziehung zweisellos ei und die Theater in München bei Ablehnung entweder geschlossen oder trotz der Nichtbewilligung jene Anordnungen, welche die Feuerpolizei auch pon jedem Pridatunternehmer verlange, getroffen wetden müßten. — Der Präsident kündigte an, zaß die Kammer am Samstag geschlossen verden wird. München, 26. April. GFinanzausschuß.) in der gestrigen Abendsitzung des Finanzausschusses »et Abgeordnetenkammer gelangte die Berathung es Finanzgesetzentwurfes zum Abschlusse. Auf dem Antrag der Rechten, die Kapitalrentensteuer zu er— jöhen, wurde nicht weiter bestanden. Der Aus— chuß stimmte einem Antrage des k. Staatsministere der Finanzen bei, welcher eine Ausgleichung bezw. Abrundung der Steuerbeträge beziell. Die Bilan⸗ irung der Staatseinnahmen und ⸗Ausgaben wurde rrzielt und der Gesetzentwurf schließlich mit Ein— timmigkeit angenommen. München, 27. April. Die Abgeordneten⸗ lammer lehnte sämmtliche von der Kammer der Reichsräthe wieder eingestellte Positionen der Etats des Innern, der Finanzen, der Justiz und des Fultus ab und bewilligte anstatt der geforderten 8,000 Mk. für den Ausbau des Winterhafens in dudwigshafen nur 19,000 Mt. Berlin, 20. April. Betreffs der Erhebung ver Hundesteuer beantragen die Abgg. Holtz und kisselmann: für alle Hunde 3 bis 15 Marl jährlich. In den Stadtkreisen und der Stadt Frankfurt a. M. lkann der Hochstbetrag der Hundesteuer bis auf 20 Mark jahruͤch erhöͤht werden. Heute (Donnerstag) wird der Reichstag eröffnet. Wie das „Frankf. Irn.“ meldet, wird ich derselbe, nach der Ansicht maßgebender Kreise, gleich nach jeiner Eroöffnung auf laängere Zeit, etwa bis zum 9. Mai vertagen“ um den Abgeorduelen nügend Zeit uud Gelegenheit zum eingehenden Studium aller der wichtigen Vorlagen zu lassen. welche demselben sofort nach Beginn der diesmaligen Session zugehen werden unter denen die Gesetzent⸗ würfe betr. das Tabakmonopol, das Hilfskassenge⸗ nß und die Gewerbeordnungsnodel- hervorragende Siellungen einnehmen. Das wichtigste Ereigniß auf dem Gebiete der pnern Politik ist die mit 36 gegen 22 Stimmen Don Annahme des Tabakmonopols im ndestath Damit hat der Entwurf übrigens * d eine stlippe umschifft; die andere, gefährlichere der Reichstag. Gegen das Monopol stimmten hern VBaden, Sachsen, Hessen, Oldenburg, die Nnsetade Mecklenburg⸗Strelitz und Reuß a. L. p dasselbe stimmten“ Preußen, Württemberg, aunschweig und die übrigen Kleinstaaten. Rarlsruhe, 26. April. Gutem Vernehmen d sind die Verhandlungen mit dem dabstan HDonnerstag, 27. April 1882. 17. Jahrg An Stuhle über die Besetzung des Freiburger Erz⸗ ischofsfuhles zum Abschlusse gelangt. (Einführung des Bischofs von Osnabrück) Es steht jetzt fest, daß die Weihe, und Einführung des neuen Bischofs von Osnabrück am 3. Mai Morgens beginnen wird. Als Consecrator wird der Bischof Wilhelm von Hildesheim, als Assistenten verden die Bischöfe Georg von Fulda und Baudri »on Köln fungiren. Die feierliche Einholung des Bischofs, der mitwirkenden Bischöfe und der Coad⸗ uuteren wird in einem besonderen Festzuge erfolgen der sich über die große Domsfreiheit zum bischöf⸗ lichen Palast und von dort wieder zum Dome be—⸗ zeben wird. 'agten Kränzchen einfanden und den mit obenbe— agtem Präparate vermengten Kuchen kosteten, über⸗ am solche bald ein Gefuͤhl, wie man es sonst bei daffeekränzchen nicht gewohnt ift. Das Schlußtableau nag sich der Leser aütiast selbst ausmalen. Vermischtes. f München, 23. April. Gestern Nachmittag euerte an der Ecke der Bayer⸗ und Zollstraße der Drechsler Anton Damiani von hier mehrere Revol⸗ oerschüsse auf seine von ihm getrennt lebende Ehe⸗ frau ab, verletzte sie schwer am Kopfe und brachte ich sodann einen lebensgefährlichen Schuß am dalse bei. Die beiden Verletzten wurden in das drankenhaus verbracht. W Der Haupttreffer der Haidhauser Lotterie mit 30,000 Mt. ist einer sehr dürftigen Wittwe nit 11 Kindern in Ellhofermoos bei Weiler Schwaben) zugefallen. f Der als Demokrat bekannte Hauptmann a. D. v. Ehrenberg wurde wegen Beleidigung des Regiments der Garde du Corps, begangen in der Zroschüre „Ersparnisse am preußischen Militäretat“, urch kriegsgerichtliches Urtheil, das der „Staatsan⸗ zeiger“ veröffentlicht, von der Offiziersliste gestrichen. F Die erste Depesche, welche Kaiser Wilhelm uf der neu eröffneten direkten deutsch⸗ameritanischen Telegraphenlinie an den Präsidenten Arthur richtete, vurde Mittags 4 Uhr 12 Minuten in Emden auf⸗ jegeben und war 4 Uhr 16 Minuten schon am Bestimmungsort. f Kürzlich ereignete sich ein schreckliches Un⸗ zlück in dem Dorfe Wimbach (Rheinpreußen). xkine Dynamitpatrone gerieth in den brennenden Ifen, explodirte und zerschmetterte den Ofen; mehrere Thüren, sammtliche Fenster und Geräthschaften im zimmer wurden zertrümmert, sogar wurde die Limmerdecke durch den heftigen Lufidruck herunter⸗ erissen. In dem Zimmer waren ungiücdlicher Weise ein alter Mann nebst drei Kindern anwesend. Von diesen blieb der alte Mann und ein Knabe »on etwa 12 Jahren auf der Stelle todt, einem inderen Knaben drang ein Ofensplitter in's Auge, yon hier durchs Gehirn und die Gehirnschale. Er wurde sofort dem Arzt übergeben. Ein anderes dind, welches mit dem vorigen im Zimmer saß und spielte, ist mit dem Schrecken davongekommen. Am Montag nahmen in Wien die Gerichts⸗ verhandlungen wegen des Ringtheaterbrandes hren Anfang. F Die letzte Volkszählung vom 31. Dezember 1880 hat für Bel gien eine Gesammtbevolterung von 5,521. 028 Einwohnern (1875 von 5.336. 1851 xgeben. r Die Er⸗-Kaiserin Eugenie gelähmt. MNan schreibt aus Paris: Der „Intransigeant“ dringt heute die überraschende Mittheilung, daß die Zaiserin Eugenie, die zur Zeit bekanntlich wegen hres Prozesses mit der Stadt Marseille in Nizza veilt, von einer Lähmung heimgesucht worden ist uind daß ihr namentlich die Zunge volltommen den Dienst versagt. Sollte sich diese Nachricht des sochefort'schen Blattes in der That bewahrheiten, o ware der Leidenskelch dieser hartgeprüften Frau, die wie keine andere die Launen des Glücks und ie Grausamkeit des Schicksals erfahren, bis zum Rande voll. Petersburg, 26. April. Gesiern Nacht ischerte eine große Feuersbrunst viele jüdische Häuser ind Laden in Kamenetz (Gouvernement Podolsl) ein. Der Schaden beträqgt eine halbe Million Lokale und pfälzische Nachrichten. *St. Ingbert, 27. April. Gestern Abend and zu Ehren des zum k. Hüttenmeister in Ober eichstädt beförderten k. Obereinfahrers Herrn Kra— mer im Eisel'schen Saale zu Schnapp— bach ein Abschiedsessen siatt, zu dem sich die Freunde des Scheidenden von Schnappbach und nus der preußischen Nachbarschaft sehr zahlreich eingefunden hatten. Nach den ersten Gängen oastete Herr Dr. Langguth von Sulzbach in iußerst humoristischer Weise auf die scheidende Fa nilie Kramer. Herr Kramer dankte bewegt; ein Hoch galt seinen zurückbleibenden Freunden. Andere Toafte folgten noch, und in' animirter Un⸗ erhaltung, gehoben durch die meisterhaften musi⸗ alischen Produktionen des Herrn Seiter von zier, verflossen die Stunden den Theilnehmern zu asch, um so mehr, da auch Küche und Keller des herrn Eisel zur Befriedigung des Gaumens Vor⸗ reffliches boten. 90 Aus dem Bliesgau, 25. April. Die Bezirksversammlung der Cäcilienvereine des Baues fand gestern zu Erfweiler statt. Folgende Vereine betheiligten sich an der kirchenmusikalischen Produktion: Ommersheim, Ensheim, Hab— kirchen, Bebelsheim, Rubenheim, Würzbach und Erfweiler. Wenn auch bei Aufführung der Besänge von Seiten des einen oder des auñdern Vereines in manchem gefehlt wurde, so war doch ein Fortschreiten im Kirchengesange unverkennbar. Es wäre zu wünschen, daß die Bestrebungen des Vereines immer mehr Eingang finden. Eine auf— fallend große Menschenmenge aus der Umgegend hatte sich eingefunden, daß die Kirche die Theil— nehmer kaum zur Hälfte fassen konnte. Nach der nun folgenden General-Versammlung bei Wirth och entwickelte sich ein gemüthliches Volksleben, —X— — Die zwischen Zweibrücken und Me— Relsheim bestehende Cariolpost ist seit 16. April uu einer förmlichen Postverbindung erweitert. — Auchin Edenkoben soll man beabsichtigen, )en städtischen Finanzen durch Aufschlag eines ßfennigs auf den Schoppen Bier aufzuhelfen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist der „Ggt.. aufolge diesem Projekte abgeneigt. — Ludwigshafen. Ende voriger Woche peranstaltete eine hiesige Familie ein Kaffeckränzchen, velches einen tragikomischen Ausgang nahm. Die Festgeberin hatte nämlich ziemlich große Vorbe—⸗ ꝛeitungen zu diesem Kranzchen getroffen und u. a. ich mit Backwaaren aller Art versehen. Zur Her— tellung dieser ließ sie sich präparirten Weinstein jolen, bekam jedoch aus Versehen Brechweinstein, hne diesen Irrthum zu bemerken. Als nun die häste, ungefähr 20 an der Zahl, sich zu dem be—