der Ausstellung tommen auf den Stationen der Pfälzer Bahnen: Dürtheim, Frankenthal, Germers⸗ heim, Grünstadt, Kaiserslautern Hauptbahnhof, Landau Hauptbahnhof, Ludwigshafen, Neustadt, Speier Hauptbahnhof und Zweibrücken Retourbilleit l und . Klasse nach Nürnberg mit einer Gil— tigkeitsdauer von 14 Tagen zur Ausgabe. Die Billete für die II. Klasse berechtigen zur Benutzung aller fahrplanmäßigen Züge, waährend die Billete III. Klasse nur zu gewöhnlichen Zügen Giltigkeit haben. Direkte Abfertigung von Reisegepäck findel ebenfalls Statt. pirmasens, 10. Mai. Am Dienstag Abend wurde der 17jährige Sohn des Spitalber— walters L auf dem Speicher des hiesigen Spitals erhängt aufgefunden. Der Bedauernswerthe sollte heute als Zeuge in einer Klagesache beim kgl. Be— zirksgericht in Zweibrücken vernommen werden und scheint derselbe wahrscheinlich in einer Anwandlung von allzu großer Aengstlichkeit den verhängnißvollen Schritt gethan zu haben. (P. Anz.) — Dahn, 8. Mai. Das Jahresfest des Zweigbereins Pirmasens vom Gustav⸗Adolf⸗Verein wird in diesem Jahre in der schönen protestantischen Kirche zu Hinterweidenthal abgehalten. Der Zweig⸗ berein zählt im Jahre 188081 2643 Mitglieder. Aaiserslautern, 10. Mai. Heute Früh bei Vornahme von Reparaturarbeiten an der Douchepumpe am Badweiher zog Badmeister Hase⸗ mann das Kübelchen (Kolben) aus dem Pumpen— stoch und fand in demselben künstlich befestigt in einer Tiefe von 3,40 Meter ein Meisennest mit 8 Eier. Neustadt, 9. Mai. Der Stadtrath be— schloß, dem kürzlich pensionirten Volksschullehrer Herrn Franz Ackermann in Anerkennung seines uͤngjährigen ersprießlichen Wirkens die bisherige Alterzzulage vcn 3690 M. auch fernerhin zu be— willigen. Herr Ackermann ist 73 Jahre alt und hat 54 Dienstjahre. Aus der Schullehrer⸗Pensions⸗ iasse bezieht er 400 Mk., aus Kreisfonds einen Zuschuß von 580 Mk. — Zur Nachahmunc dringend empfohlen! Landau, 9. Mai. Vor der Strafkammer des kgl. Landgerichts dahier wurde heute Joseph Ludwig Cröonlein, zuletzt Inhaber eines Stellenver⸗ mittlungsbureaus in Landau, wegen Privatur⸗ kundenfälschung zu 9 Monaten Gefängniß ver⸗ urtheilt. (L. A.) Vermischtes. München, 8. Mai. GUnterschlagung.) Bei einer gestern Nachmittag vorgenommenen Re⸗ vision der Kasse des „allgemeinen männlichen und weiblichen Krankenunterstützungsvereins auf Gegen⸗ seitigkeit für München und dessen Vorstädte“ — welcher Verein 3500 Mitglieder zählt und einen Vermögensstand von mehr als 200,000 Mk. hat — ergab sich, daß etwa 39,000 Mk. fehlten. Auf Veranlassung des Revisionsausschusses wurde sofort der Vereinslassier, Buchbinder Friedrich Lembeck, verhaftet; man fand in dessen Besitz noch etwo 1000 Mt. in Baarem und einen zweiten Kassen⸗ schlüssel. Lembeck hat seine mehrere Jahre hindurch verübten Unterschleife bereits eingestanden. pMuünchen. Ein kürzlich hier gestorbener ehemaliger Bediensteter der Spitzeder, ein gewisser Grebmeher, hat, wie das „M. F.“ schreibt, ein Baarbermögen von 400, 000 Mt. hinterlassen, un⸗ gerechnet die vielen Pretiosen, die er besaß. Seiner Heliebten vermachte er 30,000 Mk. Vor seinem Fintritt bei der „Bankinhaberin“ war er ein armer Teufel. Ein gräßliches Ereigniß wird dem „Frf. J.“ aus München gemeldet: Vor ungefähr 11 Tagen war die Leichenhalle des füdlichen Fried⸗ hofs in Munchen der Schauplatz eines gräßlichen Vorgangs. Ein angesehener Bürger von dort war unerwariet schnell, anscheinend an einem Schlage, gestorben und wurde noch an demselben Tage in der Leichenhalle des obengenannten Friedhofs auf—⸗ gebahrt. In der darauf solgenden Nacht wird nun der Todiengräber durch die nach der Leichenhalle führende Schelle aus dem Schlafe geweckt; er eilt ins Leichenhaus und sieht den Todtgeglaubten im Sierbehemd lebendig vor sich stehen. In seiner Ueberraschung stößt der Leichenwärter einen Schrei des Enisetzens aus und nun stürzt der wieder le— bendig Gewordene zusammen, um nie mehr aufzu—⸗ stehen; eine Gehirnlähmung, bewirkt durch das Springen der Gerhirnader, hatte seinem Leben ein chnelles Ende gemacht. Die herbeigerufenen Aerzte tonnten eben nur den Tod constatiren. In einem heftigen Anfall von Starrkrampf war der Bürger für sodt gehalten worden, aus dem er dann zu zu seiner jedenfalls nicht geringen Bestürzung in dem unheimlichen Raum der Leichenhalle erwachte, durch den unvorsichtigen Schrei des Leichenwärters scheint er aber erst vollständig zur Besinnung ge— kommen zu sein, worauf dann der Schreck in dieser entsetzlichen Weise seine Wirkung äußerte. Anfangs scheint man in den betheiligten Kreisen bestrebt ge— — schweigen zu übergehehen, die nie ruhende Fama demächtigte sich aber bald seiner und so kam die zanze unheimliche Geschichte ans Licht, die heute das Tagesgesprach in München bildet. 4 Eine interessante Neuheit, die auf der »ayerischen Landesausstellung in Nürnberg ver— reien sein wird, ist das Taschenmesser ohne Feder. Es ist hier ein System geschaffen, wel⸗ hes durch seine Zweckmäßigkeit, Annehmlichkeit und Solidität dem bisherigen System der Taschenmesser eine außerordentliche Concurrenz macht. Nimm nan das Messer in die Hand, so fragt man sich vie dasselbe geöffnet werden kann, da die Klinge n den Heften verborgen ist und daher nicht ent⸗ deckt wird. Es öffnet sich das Messer jedoch aut einfachste Weise dadurch, daß man die zwei Heften, velche unten zusammengehalten sind, aufdreht; die dlinge wird hierdurch gezwungen, zum Vorschein zu kommen. Geöffnet steht die Klinge sest und ann nicht wie bei Messern alten Systems zuklap— hen. Es bedingt dieses einen sicheren Schnitt und st eine Verletzung bei der Handhabung unmöglich Im geschlossenen Zustand ist die Klinge wie schon demerkt, durch die zwei Heften bedeckt; es kann sich deshalb kein Schmutz zwischen den Plattinen an— ammeln, und der Abnützung der Klinge ist eben⸗ 'alls dadurch vorgebeugt. Das ganze System be—⸗ ruht auf Umdrehung ohne Federkraft, was eine bedeutend längere Haltbarkeit des Messers verur sacht. Diese Patentmesser werden in der Aus— stellung von Gg. Leykauf in Nürnberg fabrizir! und ausgestellt. (Ausst. 3.) Wozu die Zipfelmüzen gut sind, erfuh dieser Tage der Landmann Vogel in Hader— mannsgrün bei Hof. Er besserte sein Dach aus und höoͤrte verdächtig klirren, als er einen Schlag zegen die Verschalung führte. Nun hieb er noch fräftiger darauf los und zum Vorschein kamen — drei Zipfelmützen. Zwei waren ganz voll von Kronenthalern und die dritte halb voll. Der Groß— vater Vogel hatte die Kronenthaler immer sehr lieb gehabt und gesammelt, und als 1866 der Krieg ausbrach, da hatte er seine Lieblinge in aller Still⸗ unters Dach versteckt; als aber derselbe beendet war, da hatte ihn der Schlag gerührt und er hatte seir GBeheimniß mit ins Grab genommen. St. Avold, 8. Mai. Wie die , Forbacher Ztg.“ vernimmt, erhält unsere Stadt demnächsi zlektrische Beleuchtung, weil eine franzö— ische Gasgesellschaft, mit welcher die Stadt einen Kontrakt auf Herstellung einer Gasbeleuchtung ab— zeschlossen, bis jetzt keine Schritte gethan hat; es ollte die Gasbeleuchtung bis Anfang Juni fertig ein, infolge der Nichtausführung der Arbeit wurde jon Seiten der Stadt der Kontrakt gekündigt und xhält sie jetzt eleltrisches Licht. Wiesbaden, 11. Mai. Heute Morgen 322 Uhr starb in Folge von Altersschwäche Herr Ldaudesbischof Dr. Ludwig Wilhelm Wilhelmy m hohen Alter von 86 Jahren. Der Verstorbene war seit langen Jahren das Oberhaupt der evan⸗ zelischen Kirche in Nassau. FBonn. 9. Mai. Ein an hiesiger Univer⸗ ität immatrikulierter junger Mann aus Koblenz, velcher die Kollegien recht wenig besuchte und die adurch „gesparte“ Zeit fleißig zum Kneipen ver— wvandte, wurde vorgestern von seinem Vater, einem Regimentsschuster, aufgesucht, welcher ihn behufs desserer Ueberwachung mit sich nach Koblenz nehmen vollte. Zu seiner Unterstützung hatte der Vater ein paar Freunde mitgebracht. Als er seinen Sohn aach längerem Suchen in verschiedenen Restaurationen in einer derselben endlich entdeckte und ihm seine Absicht kundgab, ergriff dieser ein neben ihm liegendes Messer und versuchie, sich die Pulsfaͤdern zu durch—⸗ schneiden, was ihm, Dank dem Dazwischenspringen der Freunde seines Vaters, nicht gelang. Die Verwundungen, welche er sich beigebracht, waren jedoch derartige, daß man schleunigst ärztliche Hülfe in Anspruch nehmen mußte. (Echte Zech er.) Drei ehrsame Kölner Bürger sitzen schweigend in einer Weinstube, dem Genuß echten Zeltingers mit Energie aud Zufriedenheit obliegend. „Der Win ist gobr! uͤnterbrach endlich einer das Schweigen. Fün Minuten Pause. „Ond belleg!“ sagt der Ame Wieder fünf Minuten Pause. „Ond gesond!“ zänzt mit tiefer Baßstimme der Dritte die inhalt ceichen Aussprüche seiner beiden Zechbrüder. 4(GAuch eine Strafe!) Eine höchst komisch Scene ereignete sich kürzlich in der Sitzum d Straffammer des Königlichen Landgerichts zu Hagen Als der der vorsätzlichen Körperverletzung angeklugh Wilhelm Heßfeld aus Gevelsberg vom Präsidenic gefragt wuͤrde, ob er schon bestraft sei, erwiedern er: „Nein, aber ich bin seit kurzem verheirathet Bochum, 11. Mai. Heute früh 4 üh enstand auf Zeche Pluto bei Wanne eine Explosi chlagender Wetter, wodurch die ganze Nachtbeleg chaft gefährdet, und bis 10 Uhr, laut der „Wes älischen Volkszeitung', 588 Todte und 40 Vep pundete herausgeschaft wurden. Die Rettungzar beiten dauern fort. — (GBei den Garde-Kürassieren in Berhin „Ich bitte Sie, meen Herr, können Sie mich woh sagen, ob nich in Ihrem Corps ein Unteroffizie— Namens Schulze dient?“ „„Juteste Frau! Wi haben im ganzen, Corps gar keenen Unteroffizier der nich Schulze ——* 4 Als ein Zeichen des herzlichen Verhältnisse— welches in der kaiserlichen Familie herrsch sowie der hohen Freude Sr. Majestät über die Ge— hurt des Urenkels darf es gelten, daß Kaiser Wil helm bei dem Besuche in Potsdam der hohen Woch aerin, der Mutter des nach dem Urtheile derer, die ihn gesehen, prächtigen und gesunden Kindes, gleich am als „Schmerzensgeld“, wie die Magdeburge Zeitung meint, ein Geschenk von 10,000 Mark ge— macht hat, damit die Prinzessin sich dafür emn kaufe, was sie sich wünsche. F(Gür reiche kranke Herren!) Unte dieser Ueberschrift bringt die „Tägliche Rundschau ein Inserat, welches wir ohne jede Bemerkung hier abdrucken. „Eine gebildete junge Dame möchte gern einen reichen gebildeten Herrn heiraten. Derselbt kann sehr alt oder schwer krank sein. Dies ist de Dame gleich; Liebe und Theilnahme soll ihn um gjeben, mit Aufopferung soll er gepflegt werden rzine treue Gattin wird ihn mit heißer, innige diebe umgeben, wenn der Herr nur bereit ist di Fltern der jungen Dame von ihren schweren Schub den zu befreien. Gagabundenwesen.) Das „D. J. chreibt: Eine Summe von ungefähr 200 Millionen Mark wird jährlich im Deutschen Reich von den Vagabunden zusammengefochten, wahrlich eine Steuer von erschreckender Höhe. Ein Mann, dessen amt liche Stellung ihn befähigt, in die Existenzverhalt nisse der untersten Volksschichten hinzublicken, der Direktor der großen Landesstrafanstalt zu Zwicdau, Geh. Reg⸗R. d'Alinge, hat dieser Tage in Dresden in der Generalversammlung der Vereine zur Fün sorge für Strafentlassene Daten mitgetheilt, aus denen hervorgeht, daß täglich im Deutschen Reicht durchschnittlich 200,000 Personen von Ort zu Ort ziehen und sich ihren Unterhalt durch Bettelei der⸗ ichaffen. d'Alinge hält sich auf Grund der von ihm in seiner amtlichen Stellung angestellten Nach⸗ forschungen für berechtigt, den Ertrag der Bettelei für sehr beträchtlich anzusehen, und zwar stelle sih her Minimalertrag täguüch auf 1Mk. 70 Pf, de Maximalertrag auf etwas über 4 Mk für di Person. Es werden somit, den Durchschnitt ge rechnet, jährlich 200 Millionen Mark aufgebracht um einen Krebsschaden unseres Volkslebens weitet zu erhalten. Wir glauben, daß d'Alinge's Zahlen — durchaus nicht zu hoch gegriffen sind; aber wenn him die Wirklichkeit auch um die Hälfte hinter seinen Berechnungen zurückbliebe, so würde die verbleibende eu Simme ven 100 Millivnen Mark immer noch zu gr denken geben. Zur Illustration führte der Rednen sw ue e haß ein ütgüch in seine Strafanstal eingelieferter Zimmergeselle 3!3 Jahr lang unhe helligt im vollsten Genusse deutscher Freiheit und, ohne in dieser Zeit einmal in Arbeit getweten zu sein, vagabundirt hatte. 4 Pesi, 9. Mai. Aus Maros⸗ Vasarhely wit der „üng. Post“ gemeldet: Seit einigen Lagen ist eine formliche Dürre eingetreten; die driden Hitze versenkt alles Wachsthum; der Wassersan der Maros ist so tief gesunken, daß sogar din stranden. Eine gleiche Hitze wird aus andere Gegenden Siebenbuͤrgens gemeldet. z F GEinkecker Polizist! Vor einigen Zan transboririe ein St. Galler Landjager ein