uct „Postkarte mit Antwort“ bedienen. Wollte iber Jemand im Verkehr zwischen Berlin⸗München, Berlin⸗Stuttgart oder München⸗Stuttgart sich einer Postkarte mit Antwort bedienen, weil er dem Em⸗ fänger die Portoauslage nicht zumuthen kann, so wird die Antwort in München, resp. Stuttgart von Berlin vorschriftsmäßig in den Papierkorb ge⸗ worfen. Der Deutsche ist mithin im Weltpostverein hesser gestellt, als im Deutschen Reiche. FIn Assamstadt Gaden) stürzte ein Schieferdecker, Namens Anton Striefler, 36 Jahre alt, aus Heidingsfeld bei Würzburg, 120 Fuß hoch bon einem Kirchthurme herab, ohne sich erheblich zu verletzen. So etwas grenzt wirklich ans Wun⸗ derbare und dürfte eine nähere Beschreibung des Falles nicht ohne Interesse sein. Gerade unterhalb der Kugel, welche das Kreuz trägt, befand er sich, als sich in Folge des Regens der haltende Knoten ꝛeines Seiles auflöste. Er selbst erzählt: „er habe m Anfang nur ein Rasseln gehört und dann nichts mehr gewußt. Erst auf der Erde liegend sei ihm der Sachverhalt klar geworden.“ Leute, die seinem Sturze zusahen, berichten: „Oberhalb des Ortes, wo die Glocken hängen, angekommen, habe er sich mit den Füßen einen kräftigen Stoß wider das Bemäuer gegeben.“ So kam es, daß er dann noch 90 — 100 Fuß über der Erde 35—40 Fuß weit schief hinüberflog in einen Gemüsegarten, wo er im schrägen Fall die Bohnenstecken niederschlug, die so seinen Sturz etwas hemmten. Ware er gerade heruntergestürzt an den steinigen Boden, so hätte eine unförmliche Masse aus ihm werden müssen. So aber bekam er nur ungefährliche Wunden, die eine an der Stirne, die andere neben dem linken Auge am Nasenbein und eine dritte an einer Wange, die — wohl von einem Bohnenstecken — durchstochen wurde. Ebenso ward er eiwas derwundet an der Hüfte und klagte über Schmerzen an einer Seite. Sein Arm hingegen war nicht gebrochen sondern nur verrenkt. FMainz, 5. Aug. (Verhaftung.) Auf Re— quisition des Reichsgerichts in Leipzig wurde heute Vormittag der Buchdruckereibesitzer Herzog von hier derhaftet; derselbe wird heute Abend unter Be— deckung nach Leipzig überführt werden. Wegen Verbreitung verbotener Schriften war Herzog auf Grund des Sozialistengesetzes vor einigen Monaten als Angeklagter vor das Reichsgericht zitirt worden; er leistete der Vorladung nicht Folge, und ist des⸗ halb die Verhaftung verfügt worden. F Eine jüngsthin ergangene Verfügung des preußischen Kriegsministeriums, betr. nur ein⸗ nalige Prüfung zum Eintritt in den Einjährig⸗ Freiwilligendienst, hat insofern Unsicherheit erregt Is käme dieselbe auch in Bahern zur Geltung Dies ist jedoch in keiner Weise der Fall; es bleibt ielmehr bei den schon seither in Kraft befindlichen hiesbezüglichen Bestimmungen, nach denen bekannt⸗ ich diese Prüfung wiederholt gemacht werden darf, — Uebrigens dürfte jene Nachricht überhaupt, auch vas Preußen anbelangt, auf ein Mißverständniß urückzuführen sein. Die Prüfungsordnung be— timmt nämlich in 8 16: „Examinanden, welche nicht bestanden haben, dürfen sich wiederholt zur Prüfung melden (bis zum 1. April des 20. Le— ensjahres), mit dieser Maßgabe darf die Prüfung nehrmals wiederholt werden.“ Diese Bestimmungen ind Reichsgesetz, können also vom preußischen driegsminister nicht geändert oder aufgehoben wer⸗ den. Die Wehrordnung ist vom Reichskanzler gegengezeichnet. F Als Warnung für Pferdebesitzer wird aus Münster mitgetheilt, daß vor einigen Tagen inem Fuhrwerksbesitzer zwei werthvolle Pferde kre⸗ zierten, weil sie mit verschimmeltem Brod gefüttert vorden waren. fF Paris. Die wunderbare Schläferin soll sich nach den Untersuchungen der Aerzte als eine zanz gewöhnliche Betrügerin entpuppt haben, deren echsundsiebzigtägiger Schlummer wenigstens theil⸗ veise Verstellung gewesen sei. Sie gesteht zu, bei hrer Entbindung bei Bewußtsein gewesen zu sein ind die in demselben Zimmer liegenden Kranken vollen bemerkt haben, daß sie sich in ihrem Bette viederholt umgedreht habe. Als die Schläferin treng von den übrigen Kranken abgesondert wurde, rfaßte sie wie es scheint Langeweile und mit dem Schlafe war es alsbald vorüber. F CGEine Kuh mit Stelzfuß.) Kürzlich vard der Thierarzt Chavoix in Charleville im De— partement der Ardennen zu einer am Beine er⸗ krankten Kuh gerufen, um dieselbe zu tödten. Der Doctor aber, schlau genug, kaufte bas i es mit nach Hause, amputierte das Veh setzte ein hölzernes an dessen Stelle. dedin zelang über Erwarten, und freudig ig pr „Muh“ auf ihren drei wirklichen und 3 schnallten vierten Stelzbein einher. Die —* wird im übrigen von angesehenen sch Blättern verbürgt. n F London, 9. August. Aus Penzance( schaft Cornwall) von heute früh wird ginete das Packetboot des Norddeutschen Lloyds R von Southampton nach Newyork bestimmt' 9 dizard gescheitert ist. Die Passagiere —* Penzance an's Land. Am Freitag der verflossenen Woche M fich in Alexandrien, wie dem „Picch— dort geschrieben wird, ein großer Zug mil de geblichen Leiche eines Arabers nach dem Nin Alle geberdeten sich wie verzweifelt, di⸗ 8 jeulten und rauften sich die Haare aus. Al⸗ Zug. am Stadtihor angekommen war w englischer Offizier den Sarg untersuchen. (G. ihn öffnen und fand ihn voll — Juwelen mn der Plünderung geraubter Gegenstände. GG daß mehrere der verhafteten Individuen ajg worden seien. Sterbefälle. Gestorben: in Pirmasens Frl. Julie Beto 23 J. a.; ebendaselbst Frau Sophie Bopp, Müller, 68 J. a; ferner Laura Lötsch, J. a. in Kaiserslautern Frau Juliana Wag geb. Müller, 66 J. a; in Kusel die Gatin igl. Oberförsters Georg Vay, Rosa, geb. Sq ner, 42 J. a.; in Heuchelheim die Gattin bo J. Nuß, Julie, geb. Disqué, 46 J. a. 1Ojährigem Leiden); in Schifferstadt der! Pfarrer Nikolaus Hohmann, 68 J.« Ddürkheim Johannes Bassemir, Schlaq 6712 J. a.; in Speyer Lorenz Megele, Post⸗Offizial a. D., 78 J. a. Für die Redaktion verantwortlich F. X. Deme VDer Unterzeichnete em⸗ afiehlt sich in allen vor—⸗ ommenden Flickarbeiten bei bil⸗ iigen Preisen. Johann Theis, Schuhmacher, vohnhaft im Reidiger'schen Hause im Mühleneck. Theater in St. Ingbert unter der Direction von Caroline Schroth⸗Collot. Saale des Cafe Oberhauser. Abonnemont guspondu Freitag, 11. August Zum Benefize für Ad. Nidolfi. WAuf vieles Verlangen. T⸗ Die Lieder des Musikanten Mantéletts und Damenjachen empfiehlt wegen vorgerückter Saison zum Kostenpr. G. Neuer jr., Hombm Herrenklleider⸗Geschäft. Warnung. „AMERIRKA“ Diese mit dem 20. März a. e. in den 2. Jahrgang getretene, schrift bringt wahrheitsgetreue Mittheilungen (mit Illustrationen) aus geistigen, gesellschaftiichen und geschäftlichen Leben in den Ve zinigten Staaten und ist für Alle, welche an dem mächtig emporblühen Staatswesen jenseits des Oceans Interesse nehmen, bestimmt. Dieselbe erscheint am 1., 10. und ˖20. jeden Monats und koßfte Abonnement ganzjährig fi. 5 oder 10 M., inelusive Frant Zusendung, per Posi. Der 1. Jahrgang, elegant in Lei wanddecke mit Gold⸗ und Schwarzdruck, gebunden, ist uw Preise von fi. 5 oder Mark 10 zu beziehen. Herausgeber Otto Maaß in Wien, J., Wallfischgasse 10, bon sowie von jeder soliden Buchhandlung, Vrobe-Nummern gratis und frane heziehen sind. Ich ersuche Jedermann meinem Sohn Thristian Krauth nichts zu borgen oder zu leihen, indem ich nichts für denselben bezahle. Wittwe Joh. Krauth, Hasel. echzi Aelteate ohere — , erchinen- Techniter Anfnahmse: ναν —E—— oder Die feindlichen Brüder Volksstück mit Gesang in 3 Abtheil. von Kneisel. Mit der Zuvbersicht den verehrten Herrschaften einen genußreichen Abend zu gewähren lade ergebenst ein Achtungsvoll Ad. Nidolfi. Cassaeroffnung 8 Uhr. Anfang a 9 Uhr. Das Nähere durch die Zettel. Rechnungen m allen Größen, mit blau und rother Liniatur, werden billigst ingefertigt Qꝛe 1 Einladung zum Abonnement auf das boliebte Journal in Buntdruck: F. . Jemek. Dio Arbeitsstubo. Zeitschrift fũr leichte und geschmackvollo Handarbeiten mit sart Originalmustern fur Canevassickerei, Application und Plattstieh. vchwarze Vorlagon fũr Häkel-, Filet-, Strick- und Stickarbeiten aller erscheint in 2 Ausgaben: D „Grosas Ausgabe“t, 2) ‚eino Ausgabo“- Monatlich ein Heft in elegantem Monatlich ein Heft in alegann Omsehlag mit einer colorirten Dop- — mit einer kleinen gpn pel-Tafol, enthaltend 4-5 Sticke- rirten afel, enthaltend 5 wites ad 1 —8 un necdoten z2um Todlachen. * na den —— — Neue, reichhaltige Anekdoten -Sammlung. 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