ↄ»t. Juügherter Awzeiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der „St. Iugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ zlait und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 1 AA 40 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 146 60 H, einschließlich d A Zuftellungsgebüuhr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Exrpedition Auskunft ertheilt, 13 B, bei Reclamen 830 3. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. M 195. .⸗Auf den „St. Ingberter An⸗ *gzeiger“ werden forwaͤhrend Abonue⸗ nents angenommen sowohl bei den kgl. Postan— kalten, wie bei der Expedition und den lusträgern des Blattes. Die bereits er— chienenen Num mern des IV. Quartals wer⸗ en nachgeliefert. Volitische Uebersicht. Deutsches Reich. Berlin, 1. Okt. So still es auch auf diplo⸗ nanschem Gebiete zu sein scheint, so unterliegt es och keinem Zweifel mehr, daß die Pourparlers über ie egyptische Frage ziemlich lebhaft geführt werden. war glaubt Niemand, daß die von der Pall Mall zazette angegebenen Punkte auch wirklich das An nd Auf der englischen Strebungen involviren; nur viel scheint richtig zu sein, daß der schwebende deenaustausch vorläufig die von dem englischen zlatte angegebenen Einzelfragen betrifft. Dieselben ind relativ harmlos, und trotzdem dürften sie kaum o ohne Weiteres eine allgemeine Verständigung erbeiführen. Es ist daraus zu schließen, daß, wenn rst die weiteren englischen Ziele bekannt sein werden, ie Verhandlungen keineswegs so leicht und glatit serlaufen dürften. wie man vielfach hofft und wünscht. Ausland. In Frankreich sollte gestern (2. Okt.) das 5chulzwang-Gesetz in Kraft treten. An iesem Tage sollten die Volksschulen zum ersten— nale die gesammte Kinderschaar Frankreichs in sich ufnehmen. Gegen früher wird da eine so unver⸗ ältnißmäßige Steigerung der Schülerzahl sich er— eben, daß wohl ein Mangel an Schulräumen natur—⸗ emäß sich herausstellen dürfte. Frankreich wird ann erst einen Begriff davon bekommen, was r Summen für Schulhausneubauten und Unterhaltung in's Budget des Staates, bezw. r größeren Städte gehören. Zu Anfang des nächsten Jahres wird in Frauk- reich die Erneuerung der Hälfte aller Generalräthe orgenommen werden. Von 3000 Mitgliedern der zeneralräthe sind 1500 einer Neuwahl unterworfen. lußer der Wichtigkeit, welche eine so große Wahl— rbeit schon an sich selbst hat, ist nicht zu über— ehen, daß eine große Anzahl Mitglieder des Par— ments bei dieser Ernennung in ihrer Eigenschaft is Generalräthe einbegriffen sind, was den Wahlen nen ausgesprochen politischen Charakter aufdrücken vird. Die Parlamentsmitglieder, die sich in dieser age befinden, sind: Deputirte 136 und Senatoren 3, ein Viertel der Mitglieder jeder Kammer. Von »en 136 Deputirten sind 107 Republikaner und 9 Reattionäre, von den 78 Sengatoren 50 Re⸗ blikaner und 23 Reaktionäre. Konstantinopel, 1. Okt. Das russische aketboot Odessa ist gestern aus Egypten mit 110 'on den Engländern für Egypten gedungenen Ar— eitern hier angelangt. Die Arbeiter wurden an⸗ angs an der Ausschiffung gehindert, weil sie ohne bässe seien. Als sich später der Hafenkommandant ind die Polizei an Bord der Odessa begaben und ne Arbeiter rektlamirten, verweigerte der Schiffs- apitän deren Auslieferung, weil die Pforte ange— roht habe, daß die Arbeiter ausgewiesen, bezw. erbannt werden sollten. Die englische Botschaft nat Schritte gethan, damit diese Androhung zurück⸗ nomnmen und den Arbeitern Sicherheit gewährt 7Da Dienstag, 3. Oktober 1882. 17. Jahrg. 55 Kairo, 30. Sept. Die heutige Truppenschau! zor dem Khediv dauerte etwa zwei Stunden und aahm trotz der ungünstigen Witterung einen befrie— digenden Verlauf. Eine Anzahl Eingeborener wohn⸗ zen dem militärischen Schauipiel bei. — Es sind neuerdings noch acht Personen verhaftet worden, velche die Verbreitung des Bahnhofbrandes gefoör—⸗ dert haben sollen. Martinshöh 80 M., Peter Gertt in Flomersheim 70 M., Valentin Höh in Gerhardsbrunn 60 M., daniel Schuhmacher in Martinshöh 50 M., Jacob Scherer in Schmittshausen 40 M., Adam Wilhelm n Martinshöh 35 ?M., August Schneider in Ibernheim 80 M., Ludwig Hene in Weselberg 25 M., Jatkob Rettinger in Wattenheim 20 M., Adam Müller in Gerhardsbrunn 20 M., Jakob -„chneider in Knopp 20 M., Friedrich Maurer in däshofen 20 M. 4) Preise für Hengste: Jacob Schmitt in Martinshöh erhielt den zweiten Preis, zie übrigen zur Concurrenz gebrachten Hengste nußten abgewiesen werden. — Zweibrücken, 2. Okt. Die Preisever⸗ heilung des kgl. Landgestüts, sowie das Pferde— tennen verliefen bei dem herrlichsten Herbstwetter uufs glänzendste. Die am Samstag Abend im Zweibrückerhof Statt gehabte Reunion war sehr tark besucht und animirt, wozu vorzüglich die herrliche Musik des 60. Inf.⸗“Reg. aus Weißenburg beitrug, ind dauerte bis spät in die Nacht. Am Sonntag wurde Se. Exzellenz Herr Regierungspräsident Staatsrath v. Braun in 4spännigem Wagen von den Herren Bürgermeister Märcker, Gestütsdirektor Adam ec. an der Bahn abgeholt, und nahm Se. Erzellenz hierauf die Preisvertheilung vor. Hierauf folgte der übliche Zug durch die Stadt mit der Musik an der Spitze, nach dessen Beendigung der derr Präsident noch eine Fahrt durch die Stadt nachte. Das Rennen, zu dem eine zahllose Menge Zuschauer herbeigeströmt war, denn jeder Bahnzug, auch die Extrazüge, waren übervoll, verlief so brillant, wie noch nie. (Bei demselben stürzte ein Pferd und mußte auf der Stelle getödtet werden.) Außer Sr. Exzellenz, dem Herrn Regierungspräsidenten, vohnten dem Rennen noch bei Se. Erzellenz Herr Heneral von Orff,, die Herren Regierungsdirektor Bebhardt, Regierungsrath Frhr. v. Harold und Späth, die HH. Abgeordneten Buhl, Krämer und Groß und viele Andere ;namentlich war das Offizierskorps des kgl. b. 5. Chev. Regts. zahlreich vertreten, velches nicht wenig durch sein Jagdreiten zur Ver— herrlichung des Festes beittug. Am Abend fand eine Reunion in den Tivoli-Lokalitäten Statt, die 'o zahlreich besucht war, daß viele keine Aufnahme inden konnten. Der Abend entführte uns mit den erschiedenen eingelegten Zügen unsere Gäste wieder, die befriedigt mit uns Allen über den Verlauf des Festes waren. (3w. 3.) — Zweibrücken, 2. Okt. Dem Verneh— men nach wurde Herr Rentbeamte Arnsperger dahier auf Ansuchen nach Kaiserslautern versetzt; zum Rentmeister in Zweibrücken Herr Rechnungs⸗ kommissär RK. Werle in Speier befördert. (Zw. Z3.) — In Kaiserslautern wurden am 30. Sept. durch die Arbeitsnachweistafel des Vereins gegen den Hausbettel folgende Arbeiter gesucht: Schlosset 7, Schreiner 24, Schneider 3, Schuh— nacher 3, Schmiede 1, Küfer 2, Glaser 2, Dreher 2, Leistenmacher 1, Spengler 2. Tüncher 2. Zu— ammen 49. — In Kaiserslautern brannte am Sonntag Abend nach der „Kais. Ztg.“ die Brauerei Migeot sammt Nebengebäuden bis auf die Umfas— ungsmauern nieder. — Der protestantischen Kirchengemeide Ol s⸗ »rücken ist zur Unterstützung beim Neubau ihrer Kirche die Erhebung einer Hauskollekte bei den pro— lestantischen Bewohnern der Pfalz für die Zeit vom 1. Ottober bis 31. Dezember bewilligt worden Lokale und pfälzische Nachrichten. * St. Ingbert, 3. Okt. Gestern Mittag reignete sich auf der obern Anlage des hiesigen kisenwerkes ein beda uerlicher Unfall. Ein Arbeiter stürzte die glühende Schlacke eines Pud— delofens unvorsichtiger Weise in's Wasser. Dadurch xplodirte die glühende Masse mit einem donner— ihnlichen Knalle. Durch abspringende Stücke vurden zwei Arbeiter am Kopfe ziemlich erheblich nerletzt, dem einen, Namens Fischer, wurde u. A. ein Auge ausgeschlagen. Derjenige, welcher das Unheil angerichtet hatte. kam mit dem Schrecken avon. * St. Ingbert, 3. Okt. Gestern stürzte das 10jährige Kind eines hiesigen Schmelzarbeiters yor seiner elterlichen Wohnung eine von der Straße n den Keller führende Treppe hinab und renkte ich dabei den Arm aus der Pfanne. — t. Blieskastel, 1. Oktober. In den intern Kurs der kgl. Präparandenschule dahier hatten ich 23 Zöglinge angemeldet, von denen 21 die Aufnahmsprüfung bestanden haben. — t. Blieskastel, 2. Oktobek. Gestern Abend um *4237 Uhr brannten die Dachstühle der däuser Ro decker und Schwan nieder. Das Nobiliar derselben war versichert. Die Entsteh— ingsursache des Feuers ist bis jetzt unbekannt. — Bei der am Samstag Nachmittag in Zwei— hrücken Statt gehabten Versteigerung von Ge— tütspferden fanden 6 Pferde Abnehmer, und wurde dabei die Summe von 5220 Mark erzielt; zwei davon kamen an das 2. rbeinische Husaren-Regt. in Trier. — Zweibrücken, J1. Vkt. Bei der heute dahier an Besitzer der schönsten und kräftigst ge— zauten, in der Pfalz geborenen und von Beschälern des kgl. Landgestüts abstammenden Pferden verab⸗ reichten Vertheilung der Preise wurden folgende Herren prämürt: HPreise für 492 jährige Stuten, vdelche zum ersten Male trächtig gehen: Anton gurkart in Contwig 150 M., Friedrich Bender in Herhardsbrunn 130 M., Peter Naffziger auf'm Fichelscheiderhof bei Homburg 120 M., Michael döh in Zeselberg bei Pirmasens 110 M., Frie— Frich Krels in Pirmasens 90 M., Adam Müller in Herrschberg 70 M., Jacob Witterich in Mühl— hofen 60 M. 2) Preise für Stuten, welche früher chon einen Preis erhielten und mit einem Fohlen vorgeführt werden: Anton Burkart in Contwig 106 M., Daniel Vollmer in Käshofen 90 M., Adam Christmann in Hettenhausen 80 M., Adam Zchimer in Martinshöh 70 Mk., Heinrich Vollmer in Käshofen 60 M., Adam Heintz in Martinshöh 50 M., Adam Hartnetz in Kindenheim bei Fran⸗ tenthal 45 M., Heinrich Martin in Neustadt 35 M., Franz Müller in Harsberg bei Pirmasens 30 M., Jakob Schäffer in Münchweiler 30 Mk., Adam Kiefer in Schmittshausen 30 Mk., Franz Mezzler in Bann bei Homburg 80 M. Johann Zwißler in Ottersheim bei Germersheim 25 M. 3) Preise für Stutfohlen: Geitner, Gutsbesitzer auf'm Trup⸗ »acherhof bei Zweibrücken 99 M.. Peter Vreis in