ꝓↄu. Alllppriel Alieiger. l. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der „St. Ingberter Anzeiger“ erjcheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerotag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ lati und Sonntags mit S8seitiger illustrirter Beilage. Das Blait kostet vierteliährlich 14 40 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 12 60 H, einschließlich ¶ ¶ Zufstellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I3 H, bei Neclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. vs· M 2006. Donnerstag, 19. Oktober 1882. 17. Jahrg. ö M itj Hor Vorkehrungen treffen sollten, um für Arabi einen! Politische Uebersicht. e nen 5 zu sichern, so dürfte die eng⸗ Deutsches Reich. aische Regierung die Stellung Arabi's unter eng⸗ bon Bayern, insbesondere von München ischen Gewahrsam verlangen. is wird von dortigen am Tabakgeschäfte betheiligten Die „Times“ erfahren, es sei gute Aussicht auf ndustriellen und Kaufleuten eine Agitation in's ine freundliche Verständigung zwischen Frank⸗ ben gerufen, um einen höheren Schutzzoll für reich und England betreffs der Zukunft Egyp⸗ abakfabrikate herbeizuführen. Diese Bemühungen lens vorhanden. llen hauptsächlich durch die Konkurrenz ins Leben Kairo, 17. Okt. Der britische Generalcon⸗ crufen sein, welche neuerdings besonders den süd⸗ sul Malet erhielt eine Note des Ministeriums, wo⸗ eutschen Tabakfabrikanten durch die Fabrikate der in darauf hingewiesen wird, daß die strenge Be— llerreichischen Regie erwächst. trafung der Rebellen für die Aufrechthaltung der Die kgl. bayerischen Staatsminister Dr. Ordnung nothwendig sei. Es würde gefaährlich Lutz uünd Dr. v. Fäusthe haben nach Be- ein, den Proceß gegen die Rebellen hinzuschleppen. idigung des ihnen ertheilten Urlaubes die Leitung Nan dürfe nicht ein Verfahren anwenden, welches x Staatsministerien des Cultus und bezw. der ür die orientalischen Länder unzulässig sei. ustiz heute übernommen. hZaden⸗Baden, 17. Okt. Kaiser Wilhelm a wegen leichten Unwohlseins gestern und heute as Zimmer nicht verlassen. Kaiserin Augusta nternahm heute eine Spazierfahrt. Morgen wird er Besuch des Großherzogs von Baden erwartet. Der Großherzog von Baden hat die Regie— ung seines Landes wieder übernommen und in inem Schreiben an seinen Sohn den Dank für zie gewissenhafte Sorgfalt ausgesprochen, mit welcher erselbe die Aufgabe der Stellvertretung gelöst hat. Der Bundesrath nahm den Antrag Preu⸗ ens, am 10. Januar 1882 eine allgemeine Vieh⸗ ahlung im Deutschen Reiche vorzunehmen, an. Der deutsche Kronprinz trat gestern (18. Rti.) in sein 51. Lebensjahr. Die herzlichsten vünsche bringt das gesammte deutsche Volk dem Nanne dar, der in Thaten des Friedens und in nstem Kampfe der Waffen bewiesen hat, daß die dation ihre vollsten und reichsten Hoffnungen auf in setzen darf. Ausland. Paris, 17. Okt. Der auswärtige Handel rankreichs während der ersten neun Monate 1882 rgab: Einfuhr von 1882: 3663 Millionen. 1881: 3563 Millionen.) Ausfuhr von 1882: 710 Millionen. (1881: 2464 Millionen.) Paris, 18. Oct. Einem unverbürgten Ge⸗ uchte zufolge, soll Fürst Hohenlohe beabsichtigen, on dem Botschafterposten in Paris zurüzutreten. Als sein Nachfolger wird der derzeitige Botschafter n Rom, Herr v. Keudell, genannt. Paris, 18. Oct. Der Proceß gegen die sufrührer von Montceau⸗les⸗Mines nimmt morgen einen Anfang. Die neunundzwanzig Angeklagten nd des Complotis zur Anstiftung des Bürgerkrieges eschuldigt, indem sie die Einwohner zum Kampfe egen einander bewaffneten, Verwüstungen, Mord nnd Plünderung in mehreren Gemeinden anrichteten nnd dazu aufforderten. Die angezogenen Gesetz⸗ ttiklel belegen die Verbrechen theils mit Todesstrafe, seils mit Zwangsarbeit. — Aus Nuit wird nter'm 16. October gemeldet, daß die Aufrührer s Kreuz der Kirche von Blancy zu zerstören ge— cht haben; dabei wurden alle Fenster der benach⸗ rten Häuser zertrümmert, und andere Dynamit⸗ rengungen gegen die Häuser mehrerer Einwohner usgeführt. — In Montceau⸗les-Mines wurden lbends mehrere Führer der dortigen Bewegung erhaftet. Die strengen Maßnahmen und die Rasch— eit der Ausführung derseldben haben ihre Wirkung icht verfehlt. Man hofft, daß jeder Versuch neuer uhestörung unterbleiben werde. London, 17. Okt. Die „Times“ erfährt, 3. falls die yptischen Behörden nicht gehörige 4 Ita ig 9 V In 4 n markung befindlichen Schafpferche, in welchem nehrere Hundert Schafe eingethan waren, auf dis jetzt unaufgeklärte Weise eine größere Anzahl Schafe zerrissen und der Pferch total zersprengt. stach allen Richtungen müssen die Schafe geflohen ein, denn man fand in der Frühe auf verschiedenen Plätzen zerrissene Schafe und Theile von solchen, owie eine größere Anzahl noch lebender verwun⸗ deter. Der hiedurch angerichtete Schaden soll be⸗ rächtlich sein. 16 Stück wurden bis jetzt als todt zefunden, und sind von den verwundeten mehrere )em Verenden nahe. Man glaubt, daß Wölfe diesen Schaden verursacht hätten. Ueber Spuren ⁊c. ehlen noch nähere Einzelheiten. (Pf. Pr.) -In Kaiserslautern, hat Herr Com— nerzienrath Schoen anläßig seines 25jährigen Ju⸗ ziläums als Direktor der Kammgarnspinnerei, der „Pf. P.“ zufolge, die Summe von dreitausend Mark der Kammgarnspinnerei zur verzinslichen An— segung unter dem Namen „Schön Stiftung“ über⸗ viesen. Die Zinsen dieser Stiftung sollen zur Anterstützung von Söhnen unbemittelter Bedienste— er oder Arbeiter der Kammgarnspinnerei, 'sofern ieselben nach Vollendung der Volksschule sich in ziner gewerblichen, technischen Lehranstalt auszu⸗ hilden beabsichtigen, verwendet werden. — In dem kleinen Städtchen Kusel gingen dis jetzt für die Wetterbeschädigten des dortigen Bezirkes 1700 Mk. ein. — In Ann weiler wurden einem Berichter⸗ tatter des „L. A.“ mehrerewinzig kleine Wasser⸗ chlaängelchen gezeigt, welche durch die Röhren von wei dortigen Röhrbrunnen ausgeworfen wurden. Da manche Leute gewöhnt sind, an den Röhren on Springbrunnen zu trinken, so dürfte Dies zur Vorsicht mahnen. — Herr Reichstagsabgeordneter Dr. Armand Buhl in Deidesheim ist hurch die Verleihung des Titels und Charakters eines kgl. Commerzien⸗ tathes ausgezeichnet worden. — Die Prämiirung der Gruppe 17 der Nürnberger Ausstellung war vekanntlich bis zum Schluß der letzteren vertagt vorden. Die silberne Medaille erhielten folgende Pfälzer: E. J. Dochnahl sen. und Peter Kuhn, heide in Neustadt, J. Kern und der Obstbauverein in Landau, J. A. Fröhlich in Edenkoben; die große ronzene Medaille: Chemische Fabrik für Leim und Dünger, Zimmermann in Ludwigshafen und F. J. Dochnahl jun. in Neustadt. — Der diesjährige Pfälzer Wein, schreibt die „Sp. Z.“. wird nach dem Urtheil Sach⸗ derständiger zwischen den 78 und 79er zu stellen iein. Mit ersterem ist er auch noch deshalb zu ver⸗ zleichen, weil in jenem Jahre die Trauben stark aulten, was dieses Jahr, besonders bei dem wieder zingetretenen Regenwetter, gleichfalls nicht ausbleiben lann. Vielfach wird also ein kleiner Mittelwein, d. h. ein noch im Naturzustande brauchbarer Wein, erzielt werden und deshalb darf unser Winzer hoffen, vie schon öfters, auch dieses Jahr einen Vortheil vor andern Gegenden zu haben und einen annehm⸗ haren, nicht zu geringen Preis für sein Produkt zu erlangen. — Die Nachrichten aus den verschieden⸗ ten weinbautreibenden Ortschaften am Rhein lauten nehr oder minder betrübend. Im Rheingau sind ie Herbstaussichten trostlos; der Schluß der Wein⸗ jerge ist erfolgt, obwohl die Trauben noch sehr urück und die Weinbergsarbeiten noch nicht fertig ind. Die Rohfäule nimmt sehr stark überhand ind vermindert die Hoffnungen von Tag zu Tag.