mm den Kampf von Beaumont und Sedan wie an den Ausgang der Pariser Commune erschienen. Wir entnehmen denselben die nachstehende Schil⸗ derung der Bayern bei Bazailles: „Bald darauf befanden wir uns wieder in sei⸗ nem (Wimpffen's) geliebten Bazailles. Von beiden Seiten warf man immer neue Truppen hinein, um den feuerspeienden Krater zu speisen. Ich habe don diesem tollen Gemetzel nur noch unvollkommene Vorstellungen. Es wurde mit der blutdürstigen Rachgier lebenslänglicher Todfeinde gestritten. Auf deutscher Seite langgenährter Haß, auf französischer die Erbitterung hochmüthiger Weltbeherrscher über die Anmaßung herausfordernder Parvenus. War es doch unbewußt bei jedem Einzelnen ein Zwei— kampf der zwei kriegerischsten Nationen der Neuzeit um die Welthegemonie! „Dieses instinktive Bewußtsein riß wohl auch die Einwohner fort, sich an dem Blutbad zu be— theiligen. Sie thaten es in der Uniform von Na⸗ sionalgardisten, aber wie Meuchelmörder. Man hat erzählt, die Bayern hätten ganze Familien in die Flammen gestoßen; aber ich habe selber gesehen, vie ein bayerischer Jäger ein altes Müiterchen, das in der brennenden Straße vor Mattigkeit zu⸗ ammenbrach, durch einen Trunk aus seiner Feld⸗ flasche erquickte und ihr dann half, das Bündel mit ihren Habseligkeiten auf den Rücken zu heben. Ich habe ferner beobachtet, wie ein Einwohner einen verwundeten Bayern in ein brennendes Haus zu schleifen suchte und wie der Frebler von den jerzueilenden Kameraden niedergemacht und dann elber in die Flammen geschleudert wurde. „Keiner von Beiden verdient Vorwürfe (7): bölkerhaß ist unerbittlich. „Bazeilles war längst in Brand geschossen; Hitze und Qualm machten es in vielen Straßen unmöglich, den Kampf fortzusetzen. Theilweise war ja auch der blühende Flecken schon einge— ischert. Ueberall geschwärzte Ruinen! Achtzig häuser, nicht Hütten, nicht Lehmkathen, sondern weistöckige Ouaderhauten. aus massivem Sandsibin Morgen, Montag Abend 7 Uhr Wurstsuppe mit Wurst & Sauerkraut n der Brauerei Becker. Hiezu ladet ein Jah. Weirich. uufgeführt, lagen in Trümmern. Die heldenmü⸗— higen Vertheidiger ließen sich einfach mit den hauten verbrennen. „Zuletzt trat der elementare Dämon, der in eder Menschenbrust steckt, in seine Rechte. Man iel sich mit den Naturwaffen an, man umkrallte ind wuͤrgte sich. Ich sah Leute, die mit abge⸗ issenem Bajonnet auf einander losgingen und sich, zur an die Vernichtung des Gegners denkend, zu leicher Zeit beim ersten Stoß niedermachten; Offi⸗ iere, die einander, ohne zu pariren, den Degen urch den Leib rannten; Sterbende, die sich in hre Sieger krampfhaft verbissen oder Vorüberschrei⸗ ende umzureißen suchten. Man warf die Verthei⸗ iger summarisch zum Fenster hinaus, daß das Hehirn umherspritzte. Man schmetterte sie von sinien mit Sieinen nieder, wo sie, obwohl aller⸗ eits umgangen, bis zuletzt, hinter Schutthaufen ind Mauerresten am Boden liegend, feuerten, ohne ich um den Todesstreich zu kümmern, der sie vom kücken her bedrohte. „Es war ein berserkerhafter Kampfzorn. Ich ah auf der Hauptstraße einen Marinesoldaten mit erschmettertem Bein liegen, in seinem Schmerze 'asi verschmachtend. Ein bayerischer Oberst bot hin einen Trunk Wasser und Wein aus seiner Feldflasche, eine aufopfernde und erbarmungsvolle khat milten im Feuer. Aber der Sterbende wies hu zurück, knirschte mit den Zähnen und lästerte Hott.“ Nach diesem Zeugniß eines von dem glühend⸗ ten Nationalgefühl beseelten Franzosen könnten die gegen das Benehmen der Bayern bei Bazeilles gerichteten noch neuerdings wieder aufgewärmten Heschuldigungen wohl endlich aufhören. Dienstes⸗Nachrichten. * Die Verwesung der protest. Pfarrstelle zu Ss Julian wurde dem derzeitigen Privatvikar K. Fal— er zu Weidenthal, das Privatvikariat bei Pfarrer Augustin zu Weidenthal dem Pfarramtskandidaten F. Maärz aus Kaiserslautern, die Verwesung der xot. Pfarrstelle zu Tiefenthal dem derzeitigen Stadi— »ikare O. Kappesser in Pirmasens, das Stadi— zikariat Pirmasens nebst der Versehung des stän— »igen Vikariates Lemberg dem bisherigen Privai— oikare bei Pfarrer Heintz in Schwegenheim E. C. dappesser, die Verwesung der Pfarrei Imsbach dem Pfarrvikare J. Kraiselmaier in Rum— zach und das Vikariat bei dem beurlaubten Pfarrer stetter von Rumbach dem Pfurramtskandidat D, de. Wüsst aus Speyer vom 1. November d. Is an übertragen. (Preisräthsel.) Die Verloosung des Preises, schon auf vorigen Sonntag unberaumt, aber von uns, da von den Interessenten niemand rschienen war, verschoben, wird nun morgen Sonntag) Nachmittag-ums Uhr in der kxpedition ds. Bl. stattfinden. Fur die Abwesenden vird gezogen werden. 2 Fur die Nedaktion verantwortlich F. X. Dem'e ß. B— s—— “ 22—7“—7———— —2—[ e6öeI —— — — — —— ——“—— —— — Viele Personen klagen darüber beim Aufstehen »on Huften, Rauheit und Druck im Halse und auf der Brust belästigt zu werden. Dies rührt daher, daß fih vährend der Nacht die Schleimdrüsen der Luftröhre füllen ind die meist zähe Masse nur mit großer Anstrengung, welche sich oft bis zum Erbrechen steigert, zu eni— jsernen ist. Als außerordentlich losend und erleichternd erweist fich hier meist schon ein einziger Sqluck des ichten rheinischen Trauben-⸗Brust⸗Honigs ron W. H. Zidenheimer in Mainz. Dieses Praparat ist nicht allein als das bequemste und wirksamste nerkannt, jondern zeichnet sich auch aus durch köftlichen Heschmack und ist laut ärztlichen Gutachten dem Korper n jedem Lebensalter gleich dienlich. Kauflich ist das ächte ßräparat an hiesigem Platze dei Herrn M. Klug, St Ingbert, Kohlenstraße. Sterbefälle. 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