roer starr, site wendet sich summ udb, sic erneint. Eben will der Gerichtshof sich zu— ehen, da bricht das Mädchen in die erschütternde aus: „Aber liebe, liebe Mutter, willst mich denn ganz verderben!“ Diesen Lauten jefften Reue kann das Mutterherz nicht wie⸗ hen, sie hebt die Arme verzeihend und hat die Tochter von der untersten Staffel der die ins Zuchthaus führt, zurückgerissen. der Verband deutscher Müller setzt zreis von Eintausend Mark aus für die Auf⸗ Jeines Verfahrens, durch welches Waizen⸗ noggenmehl auf etwaige Beimischungen von mann leicht und zuverlässig untersucht werden Die betreffenden Arbeiten sind versiegelt und Motto versehen bis zu dem 15. Mai 1883 en Vorsitzenden Jos. J. von der Wyngaert in a W., Bülowstraße 15/16 zu senden. Der Sproß eines alten Königsgeschlechtes.) »en neugewählten Mitgliedern des preußischen onetenhauses, die kürzlich den Eid auf die ung zu leisten hatten, befand sich auch ein yugo Sholto Douglas, Bergwerksbesitzer in Arsleben. Die Vereidigung dieses Herrn ist ern von besonderem Interesse, als es im preu— a Abgeordnetenhause nicht zu den Alltäglich⸗ sehören dürfte, daß der Abkömmling eines fönigshauses in die Reihen der Volksver⸗ eintritt. Dte Familie Douglas führt näm— jren Ursprung auf ein altes schottiges Königs- necht zurück, dessen Wappen und Wahlspruch or dye“ (arbeite oder stirb) sie heute noch Daß der jetzige Nertreler der Familie, Herr S„holto Douglas nicht gewillt, die alten Fa— raditionen in Vergessenheit gerathen zu lassen, hneulich erst wieder gezeigt bei Gelegenheit Feierlichkeit auf dem Kalisalzwerk des Herrn eordneten in Westeregeln. Er verlieh auf dem⸗ „n der Knappmannschaft eine Fahne mit seinem enwappen und erläuterte in einer Ansprache je Bergleute den Wahlspruch „doe or dye?, zen Spruch, den „einst ein alter Heldenkönig auen Vorzeit“ zu seinem Lebensgrundsatz ge⸗ chi. Daß der kriegerische Muth in der Familie uuglas nicht erloschen ist, hat auch Hugo Sholto uglas gezeigt. Denn neben seinem bürgerlichen ruf hat er als Rittmeister auch in den Kriegen mI866 und 70 Dienste geleistet und ist in dem zeren dekorirt worden. Die elektrische Beleuchtung ist nun auch hof⸗ jeworden. Wie aus Wien geschrieben wird, eleltrische Beleuchtung der Hofburg in Aus— cuommen. Ueber das anzuwendende System sedoch erst nach Abhaltung der elektrischen ostellung in Wien im kommenden Jahre ent⸗ neden werden. (Die Emancipation von der unkohle.) Hofrath Brunner, Chef des öster⸗ mRischen Telegrapenwesens, hielt jüngst über die amo⸗elektrischen Maschinen einen Vortrag. in chem er die Vermuthung aussprach, daß die ge— umte Technik einer Umwälzung entgegengehe, in— ndiese Maschinen nicht nur die Kraft einer irenden Bewegung in Elektrizität umzuwandeln, dern auch diese Elektrizität iu Arbeitskraft zu— tzuverwandeln vermögen. Als vollkommenste sung dieses Problems bezeichnete der Vortragende von Marcel Deprez in München aufgestellte schine, durch welche die von einer Dampfma— ie in Miesbach erzeugte Kraft mittels eines ohnlichen eisernen Telegraphendrahtes 57 Km. bis nach München geleitet wurde. Brunner ich sich hierüber folgendermaßen aus: „Ich kann Wichtigkeit dieser Erfindung nicht laut genug men. In derselben liegt die Emanzipation von Steinkohle. Die bisher unbenutzte Kraft der zenden Gebirgsbäche wird künftig nicht nutzlos rtauschen. Jeder fallende Tropfen derselben id in Turbinen gesammelt werden, um dynamo⸗ trische Maschiuen in Rotation zu versetzen, welche Kraft durch den telegraphischen Draht in eine drik leiten werden, wo sie zum Betriebe der uptachse oder zur Beleuchtung der Arbeitssäle zutzt werden wird. Man wird endlich auch noch an denken, die gewöhnlichen häuslichen Ver— iungen, wie Treppensteigen, das Arbeiten mit Nahmaschine, das Waschen, das Bügeln ꝛc., tels elektrischer Kraftübertragung zu besorgen; unsere Damen werden sogar das Klavierspiel t Anstrengung ihrer zarten Hände durch Elek— at hetreiben“ Bil DDo 2u Ari aceruuiuo in den Abruzzen kam ein grauenhaftes Verbrechen an das Tageslicht. In Folge eines lange nur leise umgegangenen Gerüchts sah sich die Polizei beranlaßt, eine Durchsuchung im Hause einer sehr ingesehenen Familie vorzunehmen. Nach langem vergeblichen Suchen entdeckten die Carabinieri ein verstecktes kleines Zimmer fast ohne jegliches Licht, wo, bedeckt mit dem greulichsten Ungeziefer und Unrath, seit zwölf Jahren die Tochter vom Hause auf elendem Strohlager in Gefangenschaft schmach⸗ tete. Als die Carabinieri in die grauenerregende Behausung eintraten, flehte das junge, noch schöne Mädchen um Hilfe und Gerechtigkeit vor ihrem zrausamen Vater und Bruder, welche sie seit zwölf dahren eingesperrt hielten, weil ste eine von ihr jewünschte Heirath mißbilligten. Die lebendig Be⸗ zrabene wurde sofort in grenzenlos schwachem Zu⸗ tande in das Krankenhaus von Teramo gebracht Der Vater und der Bruder wurden verhaftet und un das Gericht abgeliefert. In der Nähe von Pau (Frankreich) wurden einige Arbeitshäuser bei einem Bleibergwerke von »inem Bergrutsche verschüttet. 13 Frauen und inder fanden dabei ihren Tod. 4 Kairo, 26. Nov. Ein großes Eisenbahn⸗ —X 0 zei Katetbeb zugetragen. Etwa 20 Eingeborene »erloren ihr Leben und 32 trugen Verletzungen »avon. Das Unglück ist dem Umstande zuzuschrei⸗ »en, daß der durch die Gewässer des Nils unter— vaschene Damm in dem Augenblicke einstürzte, als der Zug darüber hinwegfuhr. Der Telegraph hat von dem Unglück nur insofern Notiz genommen, als er berichtete, daß keine Europäer umgekommen seien. Zu den schreckhichsten Stürmen, velche je über Westindien dahinbrausten, zählt zerjenige, welcher am 8. Oktober d. J. Vu elt a Abaj'd auf Cuba zu einer Stätte des Unglücks nachte. Genauere Berichte aus dem fast gänzlich gerstörten Pinar del Rio sagen hierüber: Am 7. Oklober war die Luft erdrückend schwül und feucht, zie Hitze fast erstickend; schwere, bleifarbene Wolken zingen am Horizont, und von Zeit zu Zeit ent⸗ uden sich starke Gewitter. Am Nachmittag des 3. Oktober zeigte das Barometer 74,65 und um 5 Uhr begann die Gewalt des Orkans, dem ein heftiger Wind vorausgegangen war, sich fühlbar ju machen. Der Regen stürzte in sintfluthiger Menge nieder; Bäume wurden wie Strohhalme zeknickt, entwurzelt, in die Luft gehoben und nach illen Richtungen umhergeschleudert. Die tödtlich erschrockenen Einwohner flohen aus ihren Häusern, deren Dächer abgerissen wurden, und wilde Thiere iefen mit zahmen auf den Feldern im Wirrwarr imher. Dann trat plötzlich eine halbstündige Stille ein; kein Regentropfen fiel mehr und auch der Stuͤrmwind hatte zu wüthen aufgehört, doch schon um 9 Uhr kehrte er wieder und zwar mit ver— voppelter Kraft. Entwurzelte Palmen stürzten allenthalben aus der Luft nieder, und das Geschrei der Verwundeten und Fliehenden mischte sich be— säubend mit dem Rasen des Sturmes. Steinerne Bebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht und Nenschen wie Baumblätter durch die Luft ge— chleudert. Erst am 9. Oktober früh 2 Uhr hörte »as Toben des Sturmes auf. In San Juan und Martinez sind 1500 Speicher und Wohnungen erstört worden, und 800 in Hacienda dei Valle; 75 Prozent der Häuser von Consolacion del Sur agen in Trümmern, ebenso diejenigen der Muni— ipalität von San Luis. Im Distrikte Guane ind nicht weniger als 2000 Häuser und Tabak— peicher eingestürzt. In San Jose steht kein Wohnhaus mehr. Die Wege sind durch gefallene Bäume unpassirbar gemacht und von Gebirgsbächen erwühlt; die Brücken sind fortgerissen, und eine zroße Menge von Hausthieren hat den Tod in den Wellen gefunden. Die Feldfrüchte und die Tabaks- ernte sind vollständig vernichtet, und im reichsten Theile Cubas starrt der Bevölkerung der Hunger entgegen. Wie viele Menschenleben in dem Sturme u Grunde gegangen, war beim Abgang der Be— ichte noch nicht annähernd festgestellt, doch dürfte zie Zahl derselben, dem schrecklichen Ereigniß ent⸗ prechend, keineswegs unbedeutend sein. GKohlenreichtum der Erde.) Bei der durch Ausarbeitung der Dampfkraft und Ab— nahme des Holzes als Heizungsmaterial stark ge— teigerten Konsumtion der Steinkohlen interessiert ꝛs gewiß, einen Ueberblick zu gewinnen über die ioch vorhandenen Steinkohlenschäße der Erde. 2c gioßlten Dileintonendeden Curopas p das im Süden von Wales in England, welches 4 Jeographische Meilen breit und 20 Meilen lang ist, serner das belgische Becken, das sich von Aachen bis nach Valenciennes ausbreitet, das in der Pfalz wischen Saarbrücken und Kreuznach, welches 3—-52 Meilen breit und 15 Meilen lang ist. Aber das größte dieser europäischen Becken ver⸗ ichwindet ganz, wenn man sie mit denjenigen ver⸗ zleicht, welche in Nordamerika vorkommen. Das ausgedehnteste der nordamerikanischen Becken ist dasjenige, welches in einiger Entfernung südwestlich vom See Erie seinen Anfang nimmt und sich über die Staaten Pennsylvanien, Virginien, Kentucky, Tennessee, bis an den Fluß Tennesse fortsetzt. Es trägt den Namen Apalachsches Kohlenfeld, hat eine Breite von 37 und eine Länge von 130 geo— graphischen Meilen, während die Oberfläche 2800 zeographische Quadrat-Meilen einnimmt. Um waniges kleiner sind die Becken von Illinois, von Lanada und Michigean. Um eine Vorstellung zu geben von der unge⸗ seuren Quantität Pflanzenstoff, welcher in diesen Zteinkohlen aufgehäuft ist, mag das Folgende dienen: In dem oben erwähnten Saarbrückschen Becken saben die Steinkohlenschichten eine Dicke von 1 Fentimeter bis zu 14 Fuß. Zie Zahl der dickeren Schichten, welche die Mühe der Bearbeitung lohnen, deträgt 130 und ihre ganze Dicke zusammenge— nommen 375 Fuß. Nach der Berechnunng von Dechen enthält allein der zwischen Saar und Blies auf preußischem Gebiet liegende Theil die unge— seure Masse von ungefähr 825 180 Mill. Centner Zteinkohlen, so daß, wenn, wie jetzt geschieht, jähr⸗ lich 9 Mill. Centner davon verbrannt werden, man dort noch für 90 000 Jahre einen hinreichenden Vorrat hat. Dies Beispiel mag zugleich zu Be— ruhigung für diejenigen dienen, welche befürchten möchten, daß dies Brennmaterial, welches ein so nächtiger Hebel der Industrie ist, ja bei dem ge⸗— värtigen Zustande unserer Bildung fast unentbehr⸗ lich genannt werden kann, in einiger Zeit erschöpft werden könnte. Nach v. Carnall ist die jährliche Produktion von Steinkohlen über die ganze Erde ingefähr 2000 Millionen Centner, die an den dohlenminen selbst ein Werth von mehr als 240 Millionen Thaler haben. Durch den Transport teigt dieser Werth auf mindestens 360 Mill. Thaler, vas vielmehr beträgt, als der Werth alles Goldes uind Silbers, das jährlich auf der ganzen Erde zewonnen wird. Die Zahl der Arbeiter in den sämtlichen Kohlen⸗ minen kann auf ungefähr 600 000 geschätzt werden, und rechnet man dazu die Frauen und Kinder, dann finden dadurch 22 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt. Die Ausdehnung des Kohlengebirges über die Jjanze Erde kann auf wenigstens 8000 geographische Quadrat⸗Meilen gesetzt werden, also Is Proz. der janzen Oberfläche des Festlandes und der Inseln usammengenommen. Rechnet man nur 48 Fuß uür die mittlere Dicke der Kohlenlager, so giebt dieß 16 Kubik-Meilen feste Kohlenmasse. Da nun »bengenannte 2000 Mill. Centner einen Raum von 266623 Kubik⸗Fuß füllen, wird eine Kubik⸗Meile dohlenmasse beim gegenwärtigen Gebrauch 5000 Jahre und 16 Kubik-Meilen für 80,000 Jahre hinreichen. Berechnet man, wieviel Holz nöthig sein würde um diese 16 Kubik⸗Meilen Kohlenmasse zu bilden, so findet man, daß dazu die ganze Erd⸗ berfläche, das Meer mit inbegriffen, mit einem 134jährigen Walde bedeckt sein müßte. Sterbefälle. Gestorben: in Eisenberg Frau Eleonora Kurtz, jseb Bendinger, 64 J. a. in Kaiserslautern deinrich Merling, 66 J. a. in Immesheim Frau Elisabetha Preiß, geb. Happersberger, 82 J. a.; in Bettenhausen Daniel Jenet, Gutsbe— itzer und früher langjähriges Landrathsmitglied, nfolge eines Hirnschlages, 62 J. a.; in Franken⸗ hal Katharina Grünig, geb. Emmet, 38 J. a. Dienstes-Nachrichten. (Katholischer Kirchendienst. Expositus Adam Fichhorn in Böbingen erhielt Anweisung als Pfarrverweser von Wiesbach; an dessen Stelle wurde daplan Joh. Dengel in Kaiserslautern ernannt. Fur die Redaktion verantwortlich ? 2r