genügend, um uns auch nur über die Noth der näch— sten Tage hinwegzuhelfen. Jede Gabe, in welcher Gestait auch immer sie geboten wird, ist herzlich willkommen und wird dankbarst entgegengenommen. Hilfe thut dringend noth und da die eigenen Kräfte nicht reichen, richten wir unsere Bitte im Namen der Bedürftigen an Alle, welche des höchsten Ge— botes eingedenk sind und es zu folgen bestrebt sind, des Gebotes, welches alle Glaubensrichtungen einigt, des Gebotes: Barmherzigkeit zu üben und den Nächsten zu lieben! — Der „Pf. K.“ schreibt: Auch Hyänen in Menschengestalt, welche die allgemein herrschende Verwirrung zu Raub und Einbruch benützen, tauchen auf. So erzählen Edigheimer Bürger, daß drei bis vier dieser Scheusale ver— suchten, in verlassene Häuser dieses Ortes einzu— dringen und — unter dem Schein retten zu wollen — ihre Räubereien ausübten. Ihnen wurde der Lohn in gerechter Weise — vielleicht noch zu milde. Die Edigheimer übten Lynchjustiz! Sie prügelten die Strolche gehörig durch und warfen sie in's Wasser, woraus sie wohl in nicht ganz trockenem Zustande wieder auftauchend, das Weite suchten. Mitbürger! Wir in hiesiger Stadt blieben bis jetzt von den Unbilden des entfesselten Elements verschont; an uns ist es deßwegen auch in erster Linie, unsern bedrängten Landsleuten werkthätig beizuspringen, um ihre gräßliche Lage wenigstens etwas zu lindern! Jede Gabe, von Herzen gereicht, ist willkommen! Jeder steuere nach seinen Kräften! Der Stadtrath der Stadt St. Ingbert.“ Der Gesamt⸗-Stadtrath erklärt sich hienach als dasjenige Komite, welches die Sammlungen in der Stadt vornimmt. Er theilt sich zu diesem Zwecke in 6 Unter⸗-Komites, welchen das Recht der Koop⸗ tation zusteht und die das Sammelwerk in den einzel⸗ nen Stadttheilen bethätigen. Als Komitee-Mitglieder wurden gewählt: J. Stadtviertel: Lehrer Kreitz, Bäcker Hellenthal. D. : Kfm. Grewenig, Ackersmann Uhl. III. * : Seifenfabrikant Kahn, Gastwirth Conrad. IV. : Wirth Paul, Adjunkt Greß. Broßen Flur, Eisenwerk und Elstersiein: Dr. Bartholomae und Adjunkt Graffion. Schnappbach: Adjunkt Siegwardt und Zimmer— nann Uhl. 12.Uhr erscholl in der Via degli Orefici ein jäher Aufschrei, dem die Worte: „Soccorso, ci ammazzano . Hilfe, sie ermorden uns!“ folgten. Letztere xührten von einer Frau her, die auf dem Fenster eines Erdgeschosses stand und handeringend um Rettung flehte. Sofort erschien eine Gendarmerie⸗ Patrouille, die sie mittelst einer Leiter aus ihrer bedrohlichen Lage befreite und nach der Polizei schaffte. Die Aermste schien vor Schreck den Ver⸗ stand verloren zu haben, denn es war absalut nichts aus ihr herauszubringen. Inzwischen war in dem Hause, aus dem man sie befreit hatte, eine In⸗ spection vorgenommen worden, die ein grauenvolles Resultat ergab, denn auf einem Beit entdeckte man den 70 Jahre alten Kaufmann Colltelli mit mehreren klaffenden Wunden auf der Brust. Sonst waren nirgends Einbruchsspuren zu bemerken, nur die Thür war in dem Moment, als die Wachen durch das Fenster hineinstiegen, geöffnet vorgefunden wor— den. Allein, als sie nach einer halben Stunde mit dem Staatsanwalt zurückkehrten, war sie geschlossen! Wer hatte diese Schließung zuwege gebracht? Das sst die Frage, die ein „On dit“ solgendermaßen deantwortet: Der Mörder soll sich ducch den Kamin und Schornstein in das Haus eingeführt haben und dabei von der Dienstmagd, die vor Schreck toll zeworden ist, bemerkt sein. Alle Blätter sind von diesem geheimnißvollen Fall voll. Einem Porzellanfabrikanten in Kigoto (Japan), welcher die Photographie in Paris studirte, ist es gelungen, Photographieen in Farben auf Porzellan mit einer vollkommenen Perspektive herzustellen. Ausländer haben, wie der „Japan Herald' einem apanesischen Blatte entnimmt, ihre Bewunderung über die Arbeit ausgedrückt. St. Ingbert, 4. Januar. In der auf gestern Abend einberufenen außerordentlichen Sitzung des Stadtraths wurde beschlossen, sofort an die 7gl. Regierung der Pfalz 500 Mark zu senden zur Linderung der ersten Noth der Wasserbeschädig— ten. Weiter wurde folgender Nufruf an die hiesige Bürgerschaft verfaßt, welchen wir der dringenden Umstände halber heute Morgen durch Extrablatt zur Veröffentlichung gelangen ließen: „Mitbürger! Angesichts der unbeschreiblichen Noth, in welche eine große Zahl von pfälzischen dem Rheine nahe gelegenen Orte in Folge des Hochwassers gerathen, und in Betracht, daß das Unglück bis jetzt nur zum kleinsten Theile bekannt geworden, und daß nach zuverlässigen Nachrichten die Noth einen hohen Grad erreichte, wie sie kein Mensch geahnt, wie sie kein Pfälzer erlebt hat, beschloß der Stadtrath: 1. daß sofort aus städtischen Mitteln die Summe von 500 Mark der kgl. Regierung der Pfalz zur Verfügung gestellt werde; 2. daß eine Sammlung von Gaben jeder Art veranstaltet werde, zu welchem Behufe sich Mitglieder des Stadtraths in Verbindung mit anderen Be— wohnern der hiesigen Stadt von Haus zu Haus begeben und die Gaben au Geld in Empfang nehmen; 3. daß andere Gaben an Kleidungsstücken, Eß— waaren u. dgl. im Stadthause entgegen genommen werden. Anzeige. Einem geehrten hiesigen und aus— wärtigen Publikum zur Nachricht, daß ich eingetreiener Hindernisse halher meine Bäckerei KuWirthschaft wieder fortführe, gleichzeitig ersuche ich, mir das bis jetzt geschenkte Vertrauen auch fernerhin bewahren zu wollen. Achtungsvoll P. Weisderber. Vermischtes. F Mannheim, 2. Jan. Eine Anzahl Männer aus Mundenheim versuchten heute den Neckarauer Damm, den einzigen Schutz Mannheims jegen eine Ueberfluthung durch den Rhein, heimlich zu durchstechen, um das Wasser vom jenseitigen Ufer nach hier abzulenken. Noch in der letzien Minute wurde die That vereitelt und die Noth von Mannheim abgewendet. Auf dem ganzen Saum ttehen jetzt Militärposten mit scharf geladenem Gewehr. F Darmstadt, 2. Jan. In höchsten hiesigen Kreisen geht ein gräßliches Gerücht um, das äuf eine Thatsache zurückzuführen sein dürfte, die man augenscheinlich noch einige Tage verheimlichen möchte. Man will wissen, daß ein kleiner Dampfer mit Pionieren aus Mainz die Fahrt nach Worms be— zjonnen — aber nicht vollendet habe. Der Dampfer sei imgeschlagen und die gesammte Mannschaft ertrunken. F Darmstadt, 2. Jan. In Leeheim, ꝛinem Dorfe von 1100 Einw. im Kreis Groß— Gerau, steht infolge eines Dammbruches das Wasser bis zum zweiten Stockwerk. (Ein mysteriöser Mord.) Man schreibt dem „Hamb. Corr.“ aus Italien: In Bologna hat sich am Dienstag um Mitternacht ein Ver— brechen ereignet, das in seinen geheimnißvollen Details leinein Roman Gaborians entnommen zu sein scheint. Hier der Sachverhalt: Gleich nach Inser Pastillen lächt in plombirten Sehachteln) in bowührtès Mittel gegen Hustem Heiserleit, Verschleim- ung, Hagensehwacehe, und verdauungsstörung. Emser Victoriaquello. Vorräthig in 8t. Ingbert bei Eeter Fery u. Alb. Zorm,- Apoth. änjgVyilpeluz- FoBüenouellen in Cs, Sterbefälle. Gestorben: in Landau Katharina, 4 J. a., T. v Friedrich Kindler; ebendaselbst die Dekans— vittwe Frau Julie Arnold, geb. Rüdiger; in Bodramstein Lina, T. v. G. H. Ritter, in Leins— veiler Marie Kennerknecht; in Neustadt Frau Anna Maria Geib, geb. Leuchsenring, 47 J. a.; in Zweibrücken Friedrich Ewald, Schlachthaus— aufseher, 39 J. a; in Niedermiesau Frl. Emma Bischoff, 18 J. a.; in Dürkheim Frau Sybilla Oberle, geb. Bauer, 60 J. a.; in Blieskaste, Adelheide Ullmann, geb. Oppenheimer, 74 J a.; in Kallstadt Heinrich Tomann, 88 J. a; in Niedersimten Joseph Bittig, pens. Lehrer, 78 J, a.; in Frankenthal Wagner IV.; in Neustadt a. H. Jean Ernst 32 J. a.; in Lautersheim Frau Maria Etis. Worster geb. Müller. Für die Modaklion veran ortlich F. X Demen. J es e Gemũthlichkeit. Freitag, den 5. ds. Abends 8 Uhr Genera Iversa mlung,. Tagesordnung: 1) Aufnahme, 2) Verkauf des Harmoniums, 3) Rechnungs⸗Ablage, 4) Neuwahl, 5) Besprechung über Fastnacht ꝛe. —— ——— * * Illustrirte Frauen-Zeitung. Großes illustrirtes Journal für Unterhaltung und Mode. Jährlich 24 Unterhaltungs-Nummern zu je 2 bis 2140 Doppelbogen, 24 Moden-Nummern, 12 Schnittmuster⸗-⸗Beilagen und 12 farbige Modenbilder vierteljährlicher Abonnements⸗Preis 2 Mark 50 Pf. Die Heft-Ausgabe bringt ferner jährlich 12 Kunstblätter „Bilder⸗ mappe“, und kostet das Heft (24 jährlich) 50 Pf. Die Ausgabe mit allen Kupfern (jährlich 36 farbige Modenbilder, 12 Kostümbilder und 12 farbige Kinderbilder) kostet vierteljährlich 4 M. 25 Pf Alle Buchhandlungen nehmen jederzeit Bestellungen an, mit Ausnahme. der Heft⸗Ausgabe auch alle Post-Anstalten. Mit dem 1. Jannar beginnt eine heitere Fastnachts-Novelle von Ernst Vosau« Der J. Vorstand: F. Steinfeld. Imm ret zren Isleischextract Dargestellt von E. Kemmerieh & Co. in Santa LIlena. Correspondenten der Gesellschaft und Engros⸗Lager für Süd— deutschland und Elsaß⸗Lothringen Lippmann u. Biernhaum. Kemmerich's Fleischertract Ludwigshafen a. Rh. wird nach einer neuen und ver⸗ besserten Methode bereitet. enthält die meiste Nährsubstanz. hat den geringsten Wassergehalt. ist frei von jedem leimartigen und brenzlichen Beigeschmack. findet in Folge seiner vorzüglicher Figenschaften bei Fachautoritäten Behörden, und Consumenten rückhaltslose Anerkennung und jesteigerten Berbrauch. st trotzdem nicht theurer als gering⸗ verthigere Concurrenzfabrikate. st vorräthig in St. Ingbert bei Jean Veters. Kemeerich's Fleischertract Kemmerich's Fleischertract Kemmerich's Fleischertract RED STARLMNE RKæl. Belgische Postdampfschifffahrt von Antwoerpon direkt nach NEV.- FORR & PRIIIDMPEIA. wischendeckx nur Mank 0O. Tewp Nähere Auskunft ertheilt der alleinige Vertreter & Agent Jean Peters in dt. Ingbert, Pfalz. Druck und Verlag von F. X. Kemmerich's Fleischertracit Kemmerich's Fleischertract Kemmerich's Fleischertract — — — — — — Nneatz in St. Inabert.