zt. Ingherter Amzeiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljiährlich 146 40 B einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 16 60 , einschließlich Zustellungsgebühr: Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 , bei Neclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. M 35. Politische Uebersicht. Deutsches Reich. Berlin, 18. Febr. Der Kaiser nahm heute JMitiag das im Reichstag aufgestellte Modell zum seuen Reichstagshause in Augenschein. Entgegen einer bisherigen Annahme verlautet, zaß man im Kriegsministerium zu Berlin dem hennigsen'schen Vorschlage wegen communaler Be—⸗ euerung des Privatvermögens der Offiziere keines⸗ vegs schroff ablehnend gegenüberstehe. Bisher war canntlich das Gesammte Einkommen und Ver—⸗ ndgen der Offiziere von den Gemeinde-Umlagen iefreit. Ein Vogelschutzgesetz, identisch mit dem etannien von 1879 ist dem Reichstag zuge⸗ angen. — Ausland. Paris, 18. Febr. In dem heute Vormittag Elysée abgehaltenen Ministerrath nahm Grevy efinitib die Entlassung des Cabinets an. Es eißt, Grevn werde Ferry rufen lassen. Lokale und pfälzische Nachrichten. — Waldmohr, 17. Febr. Ein unheimlicher zast hat sich dahier seit gestern eingefunden. — gie Blattern sind nämlich in einem Hause aus— ebrochen und soll ein Familienglied — die Frau davon ergriffen sein. Der Mann des Hauses, m armer Taglöhner, welcher sich zur Zeit bei oder a Ludwigshafen aufhalten soll, war kürzlich in dunzweiler bei der Beerdigung eines an den Blattern gerstorbenen behilflich und hat so allem Anscheine ach, weil er offenbar die nöthig gewesenen Vor⸗ ichtsmaßregeln außer Acht gelassen hat, die Krank⸗ xeit in sein Haus geschleppt. Ob er selbst von er Krankheit ergriffen ist, konnte bis jetzt nicht cnaittelt werden. (K. 3.) — Am 13. März versteigern die Weinguts- entzer Gebr. Exter in Neustadt a. d. H. 3.000 Liter Wein 1881er und 10,500 Liter Bein verschiedener Jahrgänge. - Von der Pfalzbahn. Der Bestand VPensionsfonds der Angestellten der Pfälzischen ahnen war am 1. Jan. 1882 Mk. 2,658,6984.77. v⸗ Einnahmen pro 1882 betrugen Mk. 416,891. 05, Summa Mk. 3,075,585.82; die Ausgaben 6,397. 28, verbleibt Aktisrest Mk. 2,740, 188. 54. er Bestand der Lebensversicherungskasse war am Januar 1882 Mk. 378,248. 71, die Einnahmen co 1882 betrugen 62,767. 18, in Summa Mk. 41,015.89, die Ausgaben 25,154,61, sohin kassabestand am 31. Dezbr. 1882 Mk. 415, 861.58. )er jährliche Beitrag der Eisenbahngesellschaften ur ersteren Kasse ist Mk. 100,787,73, zur letz⸗ eren Mk. 2100, der Beitrag der Mitglieder Mk. 198.311,82, resp. Mk. 42.425. —— (Allerhöchste Anerkennung.) Se. daj. der König hat anzuordnen geruht, daß den nläßlich der jüngsten Üeberschwemmungen in der galz zu Rettungsarbeiten und zur Sicherung des Inundationsgebieies verwendeten militärischen Kom⸗ nandos vom 2. Pionier-Bataillon, sowie vom 17. und 18. Infanterie⸗Regiment für ihre ebenso um⸗ ichtige als unter schwierigen Verhältnissen aus— auernde Thätigkeit und die hiedurch erzielten er— olgreichen Leistungen die allerhöchste Auerkennung um Ausdruck gebracht werde. Durch höchste Entschließung des kgl. Staats— ninisteriums des Inneren für Kirchen⸗ und Schul—⸗ maelegenheiten vom 24 Jaonuar 1883 wurde di— Montag, 19. Februar 1883. J —18. Jahrg. im Einverständniß mit dem bischöflichen Ordinari— ate Speyer beantragte Vertheilung des pro 1883 inanzgesetzlich zu Bauten für den katholischen Tulfrus in mittellosen Gemeinden der Pfalz be— villigten Staatsbeitrages genehmigt und zwar: Wattenheim, Kirchenbau 800 Breitenbach, do. 300, hohenecken, do. 300, Otterbach, do. 300, Bann, 300, Kirchenarnbach, do. 200, Neuhofen, do. 200, Fehrboch, do. 200, Dernbach, Kirchenreparatur 200, Fußerthal, do. 200, Klingen, do. 200, Habkirchen, do. 200, Remigiusberg, do. 200, Kirchheimbolanden, do. 300, Schauernheim, do. 200, Neustadt, do. 200, Obermoschel, do. 200, Börrstadt, do. 200, Imsweiler, do. 200, Labach, do 200, Karlsberg Kirchens und Bfarrhausreparatur 300, Neuleiningen, do. 200 göbingen, Pfarrhausbau 200, Reipoltskirchen, do. 200 M. Summa 5400 M. — Zur Förderung der pfälzischen Gewerbs⸗ hätigkeit hat unser Herr Regierungspräsident unterm 12. d. M. für tadellose stilgerechte Buch binder— urbeiten 3 Ehrenpreise ausgesetzt. Die Preis— jufgabe ist im Wesentlichen folgende: Es ist der cinband nebst Decke zu einem Tage⸗ oder dergl. Schreibbuche, etwa auch zur Führung einer Chronik, ines Stammbaumes oder sonstwie für Gemeinde⸗ jerwaltungen, Vereine oder Familien dienend, in Quartformat, mit für solche Zwecke geeigneter Papiereinlage herzustellen, so daß solches fertig in Vorlage kommt. Die Decke desselben soll in ge— zreßtem oder auch anderweitig geziertem Leder her⸗ gestellt werden. Als künstlerisches Motiv kann im Mittel ein Schild zur Aufnahme eines Wappens ꝛc. zienen. Ecken und Schließe sollen von Metall sein. Die Wahl des Stils ist freigestellt und die betr. Arbeit bis zuri 1. August 1883 unter Angabe des Preises, Motto, Namen und Wohnort des Ver— ertigers an das pfälzische Gewerbemuseum in daiserslautern abzuliefern. Nähere Auskunft in der Sache kann beim Vorstand des hiesigen Ge⸗ werhe-Vereins erholt werden. trie im vorigen Jahre durch Bezug von s Mill. zuerst sich dienstbar gemacht zu haben. Es ist nun zanz natürlich, daß unsere wuttkiseligen Nachbarn ilso ausgerüstet, nicht mehr vom Leder ziehen können ind deshalb warten müssen, bis die Redensart vom Pappdeckel ziehen“ sich eingebürgert hat. GSchlettstadt.) Eine H9jährige hiesige Bettlerin (Marie Salomea Kempf, Wittwe von Johann Romer) ist vor einigen Tagen todt in ihrem Bette aufgefunden worden. Da sie von ihren Mit— jausbewohnern schon einige Tage vorher nicht mehr jesehen worden war, glaubt man, daß sie schon nehrere Tage todt im Bette lag. Sie hinterläßt, vie der Metzer Zeitung mitgetheilt wird, nur Sei⸗ enberwandte, wovon einige im Auslande wohnen. Infolge dessen mußte das hiesige Amtsgericht auf den Mobiliarnachlaß die gerichtlichen Siegel an— legen. Hierbei fand man in einem Kleiderschrank zum größten Erstaunen aller Anwesenden drei Säck⸗ hen mit französischen Goldstücken zu 40, 20, 10 und 5 Fr. im Gesammibetrage von 22,000 Fr. yor. Wieviel Jahre mag wohl diese Summe un⸗ vderzinslich gelegen haben? Dieser Fall zeigt wieder o recht, wie unnöthigerweise oft gebettelt wird. F Dortmund, 16. Februar. Heute Vor—⸗ nittag fand auf der Zeche „Borusia“ bei Mar⸗ en eine Erphosion schlagender Wetter in Flötz 11 statt. Vier Personen wurden getödtet, drei verwundet, zwei sind noch verschüttet. Der Brubenbetrieb ist nicht gestört. fF Berlin, 16. Februar. Der frühere Han⸗ delsminister v. Itze nplitz ist gestorben. Heinrich Braf von Itzenplitz, geboren den 28. Febr. 1799 u Groß⸗Behlitz bei Nauen, wurde am 21. No— »ember 1854 durch allerhöchsten Erlaß König Friedrich Wilhelms IV. ins Herrenhaus berufen als Ver⸗ reter des Grafenverbandes der Provinz Branden⸗ zurg. Im März 1862 wurde er Minister für Ackerbau, übernahm aber schon im Dezember das dandelsministerium. Infolge der Angriffe Laskers auf seine Eisenbahnpolitik nahm er im März 1874 eine Entlassung. 7 Nach dem Berliner „Börsen⸗-Kurier“ ist für den 25. Februar in Berlin eine Wag ner⸗ Bedenkfeier in Aussicht genommen. Der Vor—⸗ tand des dortigen Wagnervereins beabsichtigt eine Zammlung für ein Wagner-Denkmal in janz Deutschland zu veranstalten. Das Denkmal oll entweder in Leipzig, als dem Geburisort des Verstorben, oder in Nurnberg, als der⸗ enigen Stadt, welche Wagner poetisch durch seine Musik verherrlicht hat, errichtet werden. F (Thibaudin raush soll, wie der Pariser Figaro mittheilt, das Berliner Publikum ein Mit⸗ zlied der französischen Gesandschaft beim Eintritt n das Friedrich · Wilhelmstädtische Theater empfangen zaben. Diese Angabe ist, wie allen Anfragen er⸗ zeben, ganz und gar erfunden. Bei der vom Figaro exwähnten Vorstellung ist überhaupt kein Mitglied )er französischen Gesandtschaft zugegen gewesen. Wenn, schreiben Berliner Blätter, irgend ein ent— ernter Anlaß zu jener Erfindung vorhanden sein oll, so kann es nur der Umstand sein, daß in der Dperette „Der Bettelstudent“ Herr Wellhof in der Kolle des Obersten Olleudorf folgende Couplet⸗ trophe einlegte: „Wir hatten mal, auf Ehre, — Von einem großen Heere — Gefangen manche naben; — Parole d'honneur sie gaben. — Doch einer floh, auf Ehre, — Als ob das gar nichts väre, — Ward Krieasminister lieher; — Schwamm rüber!“ Vermiktchtes. F Bayreuth, 18. Febr. Die Leiche Wag— ner's ist kurz vor 12 Uhr Nachtis eingetroffen und »on dem Bürgermeister Muncker, dem hiesigen Wagnerkomité, den Verwaltungsräthen Feustel (hier), Deckel (Mannheim), Schön (Worms) und vielen musikalischen und belletristischen Celebritäten auf dem Bahnhofe empfangen worden. Die Ehrenwache hei dem Leichenwagen bildeten 27 Mann der Bürgerfeuerwehr. Mit dem Zuge trafen auch der Bertreter des Königs, Generaladjutant Graf Jappenheim ein, ferner trafen ein Hofkapellmeister Levy (München), Hans Richter (Wien), Professor Jul. Hey (München), die Musikdirektoren Hansky Prag), Porger (München), Klingemann (Hannover), dansleben (Rotterdam), S'Hanns (Brüssel), Klie⸗ »ert (Würzburg). Frau Cosina Wagner war bei der Ankunft so leidend, daß sie vom Bankier Groß ind Gemahlin aus dem Wagen gehoben und zur kquipage mehr getragen als geleitet werden mußte. F Von der Saar wird geschrieben: Nach— zem die Russen nun wieder ein friedliches Fahr⸗ wasser eingelenkt haben, werden alle möglichen Er⸗ tlärungen für diese friedliche Politik gesucht. Ich Jlaube, die beste geben zu können: Es wird näm⸗ lich in unserer Gegend als ein großer Forfschritt der Fabrikationsmethode der Herren Gebr. Adt gerühmt, daß sie sogar Säbelscheiden (natürlich aus dappdeckel) anfertigen und zwar gebührt Rußland as Verdienst. dieses Produkt der Adt'schen Indu—