* X 87 8 — 1— —S — 8 3 —A 66 F 44 I — 63*4 * * — 2383383 3 * N —J 0 I —J—— * z — 116 — —8 — — — — — 79 — 2 —2 IILAB * — —2 — —33 — 4 — —V —2 v * * ———— 8 33 * 1* —134 * Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. st St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ zlatt und Sonntags mit Z8seitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich ! A 40 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 M 60 H, einschließlich d A Zuflellungsgebüuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 5, bei außerpfälzisschen und solchen auf welche die Erpedition Auskunft ertheilt, I3 B, bei Neclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. M 50. Politische Uebersicht. Deutsches Reich. München, 9. März. Die Handels und Ge— erbekammer von Oberbayern hat einstimmig be—⸗ chlossen, die gegen die Erhöhung der Holzzölle ge⸗ ichtete, an den Reichstag gelangte Petition zu mterstützen. Müuünchen, 10. März. Der Koöͤnig hat durch zandschreiben dem Kaiser Alexander III. das erste hevauxleger⸗Regiment verliehen. Berlin, 10. März. Die verstärkte Budget⸗ omission genehmigte für Erweiterung und Umge— altung und bessere Verbindung der Gruben⸗ und üttenwerke-Anschlüsse der rheinisch-westphälischen industriebezirke 6, 160, 000 Mark. — Die Verwal⸗ ungsgesetze wurden von der Kommision mit 20 eegen 8 fortschrittliche Stimmen definitiv ange— ommen. Ausland. Paris, 8. März. Prinz Napoleon geht nicht ach Italien. Die Absicht soll in Folge von Win⸗ en aufgegeben worden sein, die er aus Rom er—⸗ alten habe, sich gegenwärtig offiziell wenigstens icht in Italien zu zeigen. Paris, 9. März. Bei dem Meeting stellen⸗ ser Arbeiter hatien sich etwa 5000 Personen auf er Esplanade des Invalides versammelt, gegen elche mehrere Sturmangriffe seitens der Polizei emacht wurden. Es sind zahlreiche Verhaftungen otgenommen worden, darunter die der Louise Nichel. Die Truppen waren konsignirt, das Ely⸗ ze und die Ministerien waren durch die Garde epublicaine besetzt. Augenblicklich ist Alles wieder drüber. Paris, 9. März. Die beabfichtigte Kunmd— wung auf der Esplanade des Invpvalides ist nterblieben. 5000 Personen, zur Hälfte aus deugierigen bestehend, waren anwesend. Von der holizei wurde jede Ansammlung widerstandslos zer⸗ treut. Um 3 Uhr war der Platz vollständig ge— äumt und zeigte sein gewöhnliches Aussehen. Ein us 500 Personen bestehender Haufen zog nach dem ilysee, zerstreute sich aber aus freien Stuͤcken wie⸗ et, als derselbe die Passage von der Polizei abge⸗ derrt fand. Etwa 15 Verhaftungen wurden ohne wischenfall ausgeführt. Louise Michel entfernte ch unmittelbar nach ihrer Ankunft wieder. Paris, 10. März. Ein Haufen Demon⸗ ranten verfammelte sich gestern Abend wieder auf em Boulevard Saint-Germain unter der Führung er Louise Michel (deren erste gemeldete Verhaftung ich also nicht zu bewahrheiten scheint, es mußn enn eine Doppelgängerin ihr Wesen treiben. D.R.) ind plünderte mehrere Bäckereien. Fopublique frangaise sagt, daß sich auch Führer er Monarchisten an der Kundgebung zahlreich be⸗ geiligten. Paris, 10. März. Die reaklionären Blätter bertreiben die Bedeutung der gestrigen Cravalle. lerdingg wurden in den Abendstunden einige iderladen gepiündert. Am Sonntag wollen die danifestanten bom Concordienplatz aus auf's Neue urch die Stadt marschieren. Der Conseilspräsident ferry hielt gestern im Cercle National eine sehr eitige Rede Paris, 10. März. Fur Morgen sind ernstere uhen zu befürchten. Die Manifestanten werden d vor dem Stadihaus und dem Ploce Concorde immeln und von den socialistischen Studenten aus Montag, 12. März 1883. 18. Jahrg. dem lateinischen Viertel Zuzug erhalten. Das Los— ingswort bleibt à l'elysée. Die legitimistischen Deputirten und die monarchische Presse schüren. Die kegierung ist zu ganz energischen Maßregeln fest entschlossen. Ohne Zweifel wird Morgen das Mi— itär einschreiten. Im Ministerrath ging es stür⸗ nisch her. Im Publikum wächst die Besorgniß, Patrouillen ziehen durch die Arbeiterquartiere. Paris, 11. März. Die Truppen sind seit jeute Morgen 4 Uhr konfignirt, man wird energisch inschreiten. Paris, 11. März. Die beabsichtigte Mani— tation wird zur Stunde durch eine unglaublich zroße Truppenentfaltung vereitelt. Der Rathhaus⸗ olatz ist durch Cavallerie besetzt, auf dem Place Con⸗ rorde und in dem Elysée ist es ruhig, Belleville ist vegen der Neuwahl für Gambetta anfgeregt. London, 11. März. Die Donaukonferenz war jestern zu ihrer letzten Sitzung von 5 bis 60 Uhr Ubends versammelt. Alle Bevollmächtigten waren —RV interzeichnet wurden. Vermischtes. F Am 18. Juli ds. Is. werden die Lehrkurse zu Würzburg und Erlangen für pfäl zische Heb— ammen wieder beginnen. Gesuche um Zulassung zu denselben sind bis 15. April l. Is. bei den kgl. Bezirksämtern einzureichen. F Da das Geburtsfest Sr. Maj. des deutschen Kaisers heuer in die Charwoche fällt, so wird bei den bayer. Heeresabtheilungen die offizielle Feier dieses Tages, gleichwie in Preußen, am Samstag den 17. März stattfinden. fF Neunkirchen, 9. März. Heute Morgen um 10 Uhr fiel das einzige, 17 Monate alte Kind des im Langenstrich wohnenden Bergmannes W., während die Mutter abwesend war, in eine Bütte kalten Wassers und ertrank. Als die Mutter wie⸗ der in's Zimmer trat, wollte sie aus Verzweiflung Hand an sich legen, was jedoch noch rechtzeitig herhindert wurde. (S. u. Bl. Ztg.) F Brebach, 9. März. Es verdient hervor⸗ zehoben zu werden — schreibt man dem „Anz.“ —, daß in der hiesigen evangel. Kirche, welche durch die Munifizenz des Herrn Geh. Rats Stunrm erbaut wurde, Samstag Nachmittag, die erste Trau⸗ ung durch Hrn. Pfarrer Zillessen von St. Arnual rfolgt. Der Bräutigam ist der Schlosser Ernst —X .Der kaiserl. Landgerichtsrath Hohe zu Metz, ein Pfälzer, hat einen Ruf als Rath am gemisch⸗ ten Gerichtshof in Kairo erhalten und angenommen. FAus Bruchsal, 8. März, wird dem „Fr. J.“ geschrieben: Die Eisenbahnunfälle wie— derholten sich bei uns in einer derart erschreckenden Weise, daß ich es für die Pflicht eines Jeden halte, Dinge an die Oeffentlichkeit zu bringen die in Be— zug auf Eisenbahnunsicherheit in Baden in sicherer Weise zu seiner Kenntniß gelangt sind. — Gestatten Sie, daß ich, als Augenzeuge, Ihnen in Folgendem eine kurze Beschreibung des neuesten auf der badi— chen Bahn passirten Vorfalls gebe. „Heute (8. März) 12 Uhr 2 Min. Nachts vberließ der land— ibwärts gehende Schnellzug den Bahnhof Karls⸗ ruhe. Er war allen Insassen unseres Coupé auf— zefallen, daß der Zug schon eine große Geschwin— igkeit angenommen hatte, ehe der Bahnhofsrayon vollständig verlassen war. Jedenfalls hatten wir chon die volle Fahrgeschwindigkeit erlangt, als wir lötzlich eine ungewöhnliche Erschütterung des Wa⸗ gjens verspürten. Gleich darauf hörten wir anhal⸗ ende Nothsignale, die uns klar machten, daß wir iner Katastrophe entgegengingen. Der Zug wurde edoch bald zum Stehen gebracht. Als wir zum Fenster hinausblickten — Schreiber dieses besand sich mit mehreren anderen Herren im vordersten Wagen — sahen wir, nicht über 50 Schritte vor inserer Lokomotive, die Lokomolive eines anderen Zuges stehen, welcher, wie wir erfuhren, der von Bruchsal kommende Güterzug war. Wir waren durch falsche Weichenstellung in ein unrichtiges Ge⸗ eis gefahren, und nur der Umstand, daß der Lo—⸗ lomotivführer es sofort bemerkte, sowie dem Zu— 'alle, daß der uns entgegenkommende Güterzug sich noch hinlänglich entfernt von uns befand, isi es zu danken, daß die badische Eisenbahngeschichte nicht p ein neues furchtbares Unglück vermehrt worden t.“ FBaden-Baden, 11. März. Der russische Reichskanzler Fürst Gortschakoff ist heute 4 Uhr jestorden. Darmstadt, 8. März. Heinrich Sulzer, der Dichter des Hecerliedes, welcher lange Zeit in Lokale und pfälzische Nachrichten. — Reichenbach, 9. März. Gestern be— vegte sich ein Leichenzug, so groß wie er wohl elten hier gesehen worden, zum Friedhofe. Es ourde der am 7. ds. verstorbene, pensionirte Lehrer denrich dahier zu Grabe getragen. Der stattliche eichenzug war der beste Beweis, in welch hohem Brade von Achtung und Liebe derselbe allgemein gestanden. Er erreichte das hohe Alter von 81 Jahren 1 Monat. (K. Z3.) — Speyer, 9. März. Von den 14 Kan⸗ idaten, welche sich der gestern zu Ende gegangenen Finjährig⸗ Freiwilligen-Prüfung unterzogen haben, rhielten 8 den Berechtigungsschein. Von der Frankenthaler Handelsschule haben 8 Schüler diese Prüfung mitgemacht und 4 dieselbe bestanden. — In Frankenthal wurde die am Bahn⸗ jofe angebrachte Sammelbüchse zum Besten der leberschwemmten am Donnerstag aufgesprengt und des größten Theiles ihres wie es scheint sehr be— rächtlichen Inhaltes beraubt; 8 Mt. 70 Pfg. hat der Dieb in der Eile zurückgelassen. — Der Verwaltungsgerichtshof hat folgende Entscheidung publizirt: Die Gemeinderäthe in der Pfalz haben nach den Bestimmungen dee Ge— neindeordnung für die Pfalz vom 29. April 1869 zie Gemeinde als Körperschaft, nicht aber einzelne dategorien von Gemeindeangehörigen gegen die Ge— neinde zu vertreten. Beschlüsse der Gemeinderäthe, velche dem zuwiderlaufen, rechtfertigen die staats— uufsichtliche Einschreitung. Bei Feststellung des jemeindlichen Haushaltes in der Pfalz ist nicht für ede Ausgabeposition ein speziell bestimmtes Deck⸗ ingsmittel auszuweisen, sondern der gesetzlich fest⸗ zestellte Gesammtbedarf ist aus den sammtlichen Ge⸗ neinde⸗Einnahmen und demnach auch aus den eta⸗ isirten Gemeinde-Umlagen zu decken. Wenn in iner Gemeinde der Pfalz in den ordentlichen Fahresetat eine Gleichstellungsumlage in dem näm⸗ lichen Betrage wie im Vorjahre eingesetzt wird, so ind die Voraussetzungen des Art. 37 Äbs. 1 und 2 der pfälzischen Gemeindeordnung mit den Wirk⸗ ungen nach Abs. 4 und 5 a. a. O. nicht gegeben, venn auch in der beabsichtigten Détailverwendung iner bisher schon in gleichem Betrage bestandenen Ausgabeposition des Etats gegen das Vorjahr eine denderung eintritt.