eltend machte, daß sie den Eintritt des P. in den nsherungsvertrag— den dieser allerdings beantragt uue, nicht genehmigt habe. Thatsächlich hatte auch die Gesellschaft während der langen Zwischenzeit n Antrag des P. nicht beantwortet. Eilenburg (provinz Sachsen.) Ueber inen Massenmord, der hier verübt worden, wird haichtet: Der Mörder ist der Maurer H. Rudolph, Jahre alt. Die Frau des Mörders stand kurz vor 6 Uhr auf und verließ die Wohnstube, wo sie ind das kleinsie Kind, ein dreijähriges Mädchen, yschlafen hatten. In der Nebenkammer standen die drei Betten, in denen die größern drei Kinder lein Knabe und zwei Mädchen) schliefen. Als die Frau, die sich auf kurze Zeit fortbegeben, zurück⸗ ührte, fand fie die Kammer verriegelt und aus der— felben tönte Röcheln ihr entgegen. Nachdem die Thür gewaltsam erhrochen worden, fand man den Rann und die drei ältesten Kinder im Bette er⸗ schossen, während das jüngste noch Lebenszeichen — auch hier keine Hoffnung vor⸗ janden, es am Leben zu erhalten. Ein neuer sechs zufiget Revolver fand sich am Thatorte. Der Nann wird als ein ruhiger Arbeiter geschildert, der dber oft durch geringfügige Kleinigkeit in ungeheure — — soll es denn uch dorgekommen sein, daß er mit seinen Eltern, m deren Hause er wohnte, in Unfrieden lebte, und daß dieses Einfluß auf das Familienleben gewann. Zum 1. April sollte die Familie ausziehen. GieKriegsstärke dereuropäischen Armeen.) Die neueste Nummer des in Wien erscheinenden „Interessanten Blattes“ enthält eine zraphische Stärke der europäischen Armeen. Wir Imnehmen dieser Arbeit folgende interessanten Da⸗ n: Die Kriegsstärke der sämmtlichen Armeen Furopas beträgt 9,557, 000 Mann, und würde Fiese Armee in einem Gliede zur Abnahme einer dedue aufgestellt werden, eine Front von 6016 zilometer abgeritten“ werden, was mit scharf ga⸗ opirenden Pferden einen Zeitaufwand von 12 Tagen g'Stunden deansprucht, welche Zeit durch Benutz- ang eines Eilzuges auf 4 Tage und 18 Stunden eduzirt werden könnte. Zum Rücktransport dieser uropäischen Armee in die Dislokationsorte wären 238825 Güterwagen zu 40 Sitzplätzen nöthig. Als Revue⸗Terrain wäre, Wien als Stützpunkt be— rachtet, nach Osten ein Raum von 80,65 Parallel und, rach Norden aufgestellt, 53.,84 Meridiangraden nöthig, so daß die Front bei einer Aufstellung nach Osten dis Uliassutai in China, bei einer Aufstellung nach Norden sich bis 11,84 Grade über den Nord⸗ pool ausdehnen müßte. Würde nun das von Wien gegen Uliassutai in China entwickelte europäische Hesammtheer mittelst des Kommandos; „Links um Glied marsch!“ von Osten gegen Westen behufs Defilirung in Bewegung gesetzt werden, so würde diese Bewegung, im unuͤnierbrochenen und gewöhn— lichem Marsche gehalten, 48 Tage und 10 Stunden dauern, wobei jeder einzelne Mann, 8,021,833 Schritte zurückzulegen hätte, bis der Téte⸗Mann don Wien nach dem St. Lorenzo⸗Golf in Nord— amerika und der Queue-Mann von Uliassutai nach Wien gelangen würde. GDas aufgegessene Schachspiel.) Finer, der im Wiener Hochverrathsprozeß Freige⸗ prochenen, der Miederfabrikant Franz Gams, er— ählte Folgendes: Um sich die Zeit zu vertreiben, erfertigten er und einer seiner Mitangeklagten ein Schachspiel aus Brod. „Wir spielten nun zwei Wochen lang lustig „Cunningham⸗Gambit“ und stu— dirten eben eifrig eine Variante des „Muzio⸗Gam— bit“. Da stehen wir nun eines Morgens auf und wollen an die Arbeit gehen. Die Absicht ist schön — aber wo ist unser Schach? Es ist nicht im Lisch, nicht auf dem Fenstersims, nicht unter dem Kopfpolster. Um Gottes Willen, wo ist das Schach? Da finden wir denn nach langem Suchen den Kopf eines Springers; wo ist das Üebrige? Nun gesteht uns ganz beschämt einer unserer Zellengenossen, ein Dieb, mit dem frömmsten melancholischen Gesicht: Herr, ich war sehr hungrig.“ — Wir zurück: Was soll das heißen?“ Und er darauf: „Ja ch ... ich ... habe das Schachspiel aufgegessen.“ FParis, 2. April. In dem Hüttenwerke MNarnavert bei Saint Dizier (Hautemarne) fand nine Kesselexplosion statt. 26 Arbeiter wurden ge— ödtet und 38 verwundet. — fParis, 2. April. Die Zahl der bei der selerplosion in Marnaval Verunglückten beträgt 6, darunter besinden sich 31 Todte. Von den — dürften noch mehrere ihren Wunden er⸗ liegen. 4 Wie groß die deutsche Colonie in Paris ist, beweist solgende Notiz. Nur vierzehn Städte zjibt es auf der ganzen Welt, die Deutschlands elbst mit eingeschlossen, welche eine größere deutsche Bevolkerung besißen als Paris. Zu Beginn dieses Jahres zählte die franzöͤsische Hauptstadt ungefähr (16,000 Personen, deren Muttersprache die deutsche st; von diesen gehörten 70,000 dem Deutschen Reiche an, die Uebrigen waren Oesterreicher, Schwei⸗ er, Elsässer, Russen und Amerikaner. (Nahrungsmittelfälschung.) Die St. James-Gazette“ enthält folgende interessaute stotiz: „Rothe Erde, Mehl, Kartoffelsatz, gebrannter zucker, Talk, Bleistaub, Nudeln und Sodapulver, zohnenstaub, Erbsen und Lupinen, Brodkrusten, richeln, gedörrte Feigen, Rüben, Carotten, rother Icker, Sägespäne, Ziegelsteinstaub, Asche, Maha— Jonispühne, vegetabilische Erde, Sand.“ Was, dird man fragen, soll diese lange Aufzählung be⸗ deuten? Sie ist Wort fur Wort entnommen dem Bericht des Dir ektors des Pariser Municipal⸗Labo⸗ ratoriums für den Februar und ist einfach eine Liste der Substanzen, welche bei der Untersuchung einer Probe billigen Kaffees vorgefunden wurden Einige theurere Proben unterschieden sich nur dadurch, daß sie einen größeren oder geringeren Zusatz von Cichorie enthielien, je nach dem Preise, aber selbst die Cichorie erwies sich als stark verfälscht. „Die dumpen“, sagte einer von Barbey d'Aurevilliers Tharakteren, „sie fälschen sogar die Gifte.“ Sicher ft. daß sie die Verfälschungen fälschen. Von 91 raffeesorten, welche im leßten Monat in Paris inlersucht worden sind, erwiesen sich nur 13 als reiner Kaffee. Weiße Judianer soll es nach einer Mittheilung des Ingenieurs Fournereau unweit des Gebirges Tumac Humac in Französisch-Guyana geben. Angeblich stammen dieselben (sie nennen ich Walalikule, sind Kannibalen) von Portugiesen ab, die durch widrige Umstände dorthin verschlagen vind. Mit den benachbarten Indianerstämmen hat dieses räthselhafte Volk keinerlei Gemeinschaft. — Der winterliche März hat von England ioch einen schlimmen Abschied genommen. In Zchottland hausten in den letzten Tagen furchtbare ztuͤrme, die namentlich in Aberdeen viel Unheil ingerichtet haben. In der Stadt wurden die Dächer nehrerer Häuser abgetragen, ein Circus von der Bewalt des Sturmes ganz zerstört und 83 Schooner m Angesicht des Hafens auf die Klippen getrieben, vo sie scheiterten. Den Rettungsbooten gelang es, die Mannschaft zweier Schiffe in Sicherheit zu zringen, das dritte Schiff scheint jedoch mit Mann md“ Raus dem Uniergange verfallen zu sein. luch von Dover, Monmouth und Holyhead wurden Schiffbrüche gemeldet. ꝓNunmehr hat auch Rußland eine große Wassers⸗ ioth. Ein Telegramm aus Charkow berichtet: Durch das Austreten des Flusses ist eine starke Ueberschwemmung eingetreten, der Bazarplatz, mehrere Straßen und die Vorstädte stehen unter Wasser, — fluthet. Die Lehranstalten sind zeitweilig geschlossen Rur die beiden Hauptbrücken haben den Wasser— suthen bis jetzt widerstanden, alle übrigen Brücken ind überschwemmt und beschädigt. Durch die Ueber— chweinmung wurden auch mehrere mit Verlust von Menschenleben verbundene Unglücksfälle herbeigeführt. TFharkow, die Hauptstadt der Utraine, ist einer der vichtigsten südrussischen Handelsplähze. (Gortschakoff als Postillon.) Der lürzlich verstorbene russische Reichskanzler trug, wie der „Figaro“ erzählt, bis an sein Ende einen Ring, velchen Königin Hortense als Lohn für einen Akt omantischer Hingebung ihm zum Geschenke gemacht. Im Jahre 1819 mußte die Königin, von der tos— anischen Regierung bedroht, Florenz eilends ver—⸗ assen. Sie reiste eines Abends ab und der Postil⸗ on, der sie führte, war kein Geringerer, als Fürst vortschakoff. Er brachte sie nach Bologna in Zicherheit; dort überreichte die Königin ihrem ungen Retter den besagten Ring. Diesem Geschenke ewahrte der Fürst sein ganzes Leben hindurch ein ärtliches Andenken. p'Tunis, 30. März. Ferdinand von Les⸗ epps traf am 28. März in Tozeur ein. Vorge— öominene Untersuchungen führten bis auf eine Tiefe ‚on 13 M. nur auf Sand. Es wurde konstatirt, daß das afrikanische Binnenmeer sich mit leichter Muͤhe durch Ausgraäbung herstellen ließe, wozu 100 Ausgrabungsmaschinen, welche die Arbeitskraft von 100000 Mann repräsentiren, erforderlich sein wür— den. Herr von Lesseps fand bei den militärischen Behörden von der arabischen Bevölkerung überall die freundlichste Aufnahme. Newyork, 31. März. Ein Zug der Tincinnati-Südeisenbahn ist, während er mit einer Schnelligkeit von 40 englischen Meilen pro Stunde »ahinfuhr, entgleist und über den Bahndamm in eine Tiefe von 50 Fuß hinabgestürzt. 53 Per⸗ 'onen sind verletzt, darunter mehrere sehr schwer. 4 Wenn man nicht weiß, wie man sein Geld aufbrauchen soll. William K. Vanderbilt, Sohn »on William H. Vanderbilt, eröffnete dieser Tage ein neues Palais in der fünften Avenue zu New— HYork mit einem Maskenball, bei welchem mehrere fausend Gäste zugegen waren. Die Kosten des zlänzenden Maskenfestes beziffern sich auf circa 100,000 Mark. 4 Eine von Wahnsinnigen redigirte, ge⸗ »)rudte und herausgegebene Monatsschrift, Thoe Moon genannt, wird demnächst, wie es heißt, von »en Insassen des „Newyork City Asylum for he Insane“ auf Ward's Island ins Leben ge—⸗ rufen werden. Es ist doch noch nicht Alles schon einmal dagewesen! GDie Häufigkeit der Gewitter)die im allgemeinen mit der Zunahme der geographischen Breite und von der Mitte des Festlandes nach der Meeresküste hin abnimmt, ist nach neueren meteor— ologischen Beobachtungen in den verschiedenen Län— dern folgende: Während am Aequator fast täglich Bewittec vorkommen, zählt man pro Jahr Gewitter— tage in Java 97, in Sumatra 86, in Hindostan 56, in Georgien (Tiflis) 55, in Borneo 54, an der Goldküste 52, in Italien 38, in Westindien 36, in Süd-Guinea 32, in Buenos-Ayres, Kanoda und Desterreich 28, in Baden, Württemberg und Un— jarn 22, in Schlesien, Belgien und Bayern 21, in Holland 18, im Königreich Sachsen, in der Prodinz Sachsen, in Brandenburg und Kasan 17, in Frankreich, Australien und Suͤdrußland 16, in Zpanien und Portugal 15, in Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Hannover, Westpreußen und in Kap— tadt 13, in Mesopotamien 12, im nördlichen Groß⸗ ußland 10, in Kleinrußland nnd Irkutzk 9, in -7chweden und Finnland 8, in England und Astra⸗ ad, sowie im Hochgebirge der Schweiz 7, in Nor⸗ vegen 4, in Kairo 3 und in Egypten, Ost-Turke⸗ tan, sowie im hohen Norden fast keine. Für Deutsch⸗ and, Oesterreich und die Schweiz ist eine Zunahme er Gewitter gegen früher nicht zu konstatieren, die Zunahme der Blitzgefahr ist jedoch groß. Die letz⸗ ere ist nut zum geringsten Theile meteorologischen Finflüssen zuzuschreiben, sondern vielmehr in telluri⸗ chen Aenderungen begründet, als Entwaldung, xisenbahn-Anlagen, melallischen Leitungen und Ver— ierungen auf Dachern, Gas- und Wasserleitungs- öhren im Innern der Gebäude ꝛc. (Schädliche Gewohnheiten.) Man ieht gar häufig Leute, welche beim Sitzen mit im Znie rechtwinkelig gebogenen Beinen letztere über— »inander schlagen. Kommt dabei, wie das gewöhn⸗ lich der Fall ist, die Kniescheibe des einen Beines n die Kniehöhle des anderen zu liegen. so wird zadurch ein sehr unzweckmäßiger Druck auf die in ener sonst so geschützten Höhle verlaufenden großen Blutgefäße ausgeübt und vorzüglich der Rückfluß )es Blutes aus dem obenliegenden Unterschenkel ge— sindert. Wer nur kurze Zeit lang so gegessen hat, emerkt das ja auch beim ersten Wiederauftreten an iner fast schmerzhaften Empfindung am Fuße. Schädliche Folgen wird der Laie von jener Ge⸗ vohnheit zwar nicht so bald bemerken; es muß da⸗ urch aber eine Ueberfüllung der Haargefäße im Fuße erzeugt werden; es können nach und nach ene weit ausgebogenen, strotzend gefüllten Adernetze uuf der Haut (und auch im Innern) des Unter⸗ chenkels entstehen, welche am letzten Ende zu läst⸗ gen Geschwüren Veranlassung geben; wahrscheinlich jängt auch das Auftreten von Fußschweißen damit zusammen. Wenn bei lang ausgestreckten Beinen zur eigentlich die Füße übereinander liegen, so hat das nichts auf sich. Ebenso sollte man beim Sitzen beim Arbeiten, Schreiben ꝛc.) streng darauf achten, daß der Winkel, den der Rumpf mit den Beinen n der Weichengegend bildet, nie ein sogenannter jpitzer wird. Auch eine solche Körperhaltung schä— digt die Blutzirkulation vorzüglich in den Beinen, aber durch Rüͤckwirkung auch im Unterleibe. Die Füße sollien immer möglichst vorgestreckt werden.