Im letzteren Falle muß der Dieb verscheucht worden ein, da er keine saubere Arbeit machte, sondern einen Theil des vorhandenen Geldes liegen ließ. Man hat noch keine Spur der Thäter. (P. A.) — gaiserslautern, 4. April. In der gestrigen Sitzung der Strafkammer des k. Landge⸗ richts dahier kam folgender Fall zur Verhandlung: Johann Brubacher, 23 Jahre alt, Bäceer in Albis seim a. Pfrimm, hatte am 9. Februar do. Is. Zas Unglück, durch einen zufällig losgegangenen Schuß aus einer Flinte, die er in die Hand nahm, eine Mutter zu tödten. Das Gericht erblickt in der That keine fahrlässige Tödtung, sondern nur einen Unglückzfall und spricht, dem Antrage der Vertheidigung entsprechend, den Angeklagten frei. Gorschußverein Kaiserslautern.) Die Mitgliederzahl betrug Ende 1882 523. Ge⸗ ammtumsatz im Jahre 1882 22,940,945,50. Reingewinn 16,388,45. RNeustadt, 3. April. Bei der raschen Aufeinanderfolge größerer Weinversteigerungen kann ⸗s nicht auffallen, daß die heute dahier im Saal⸗ ‚au abgehaltene des Herrn Eduard Abresch nicht jo stark besucht war. Der Verlauf war trotzdem ein sehr animirter, so daß mit Ausnahme weniger Nummern 76er und 82er fast der ganze Vorrath in 1881ern Gewächsen willige Abnehmer gefunden hat. Angesichts der Qualität, welche in den Weinen aus den besseren Lagen sehr gelobt wurde, koͤnnen die Preise als mittelmäßige betrachtet werden. Es kosteten: Weisenheimer 445, Bissersheimer 455, 160. 470, 480, 485, 495, 500, 305, hiesige, Guckinsland 600, 675, Grain 610., Naulott 600, Böhl 683, Mandelring 725, Königsbacher 670, 578, 680, 688, 690, Idig 815, Ruppertsberger 745. 750, Ungsteiner 755, 760 und 900 Mt. per 1000 Liter. (B.⸗Ztg.) Der Mann, der vor nun bald 200 Jahren unsere blühende Pfalz in eine Wüste verwandeln ließ, der am dritten Pfingsttage des Jahres 1689 mi kaltem Blute die Reichsstadt Speyer nieder⸗ hrannte, ruht in pfälzischer Erde. Herr Ed. Jost schreibt darüber im „Pfälz. Journal“: Kaum ein Jahr nach der Zerstörung Speyers ereilte den Schergen Ludwigs XIV. in Landau der Tod. In der dortigen Stiftskirche hinter dem Hochaltar durde der Leichnam Monclar's, des Pfalzverwüsters, heigesetzt. Ein zwei Meter hohes Epitaph von chwarzem Marmor, umgeben von Ornamenten und Finblemen des Krieges (in gelblichem Sandstein) zezeichnet die Stelle, wo der Mann ruht,. der un⸗ äglichen Jammer über den „Gottesgarten der Rheinebene“ gebracht. Als vor Kurzem das Epitaph gereinigt wurde, copirte ich die aus 26 Zeilen be⸗ ehende, in mehr als einer Beziehung interessante lateinische) Inschrift genau; sie lautet zu deutsch: Stehe Wanderer! Zürne dem Tode! An dieser Stelle hat des Krieges Blitz, der christliche Scipio, mit des Krieges Beute beladen sich zur Ruhe ge— iegt, der hochherzige Held von erlauchtem Geschlecht, an Sitten irefflich: Jose ph de Ponts, Baron bon Montelar, aus Chalons, königlicher Or— nsriller mit der Kette, Generallegat der Heere, Dberbefehlshaber der leichten Reiterei, Vicekönig von Elsaß, der mit kleiner Schaar bei Hüningen den flüchtigen Sachsenherzog uüber den Rhein trieb, dann das Herzogthum Württemberg und die Nach⸗ harlaͤnder dem Könige zinsbar machte, und nun, reich an Verdienst, zum unvergänglichen —A kranz berufen, im Herrn entschlief am 8. April 1690.“ P. C. Edenkoben. Der Bahnhof hiesiger Station, bei Eroöffnung der Pfälzer Bahnen, wenn nicht der an Schönheit hervorragendste, so doch einer der ersten im Range, der übrigens, wiewohl heute oerschiedene andere über ihm stehen, in seinem styl⸗ vollen Aufbau und seiner prächtigen landschaftlichen Lage noch immer die Aufmerksamkeit der Kenner auf sich zu ziehen und das Auge der Freunde des Schönen zu erfreuen geeignet ist, wird im Laufe des Jahces renovirt. An dieses Vorhaben hat sich sofort die Hoffnung geknüpft, es stehe für dieses Jahr ein Besuch Sr. Majestät auf seiner königl. Bilia in Aussicht; doch eine nähere Erkundigung hat ergeben, daß zu dieser Hoffnung bis jetzt sonst Line Änhaltspunkte gegeben seien, daß vielmehr das Motiv zur Bahnhofrenovation in der Antheil- nahme zu suchen sei, welche die Direktion der Pfälzer Bahnen dem dieses Jahr in Edenkoben tattfindenden 7. Mittelrheinischen Schützenfeste widine, welches viele Gäste aus nah und fern da— hin ziehen wird, die festlich zu empfangen auch die sßaübewalsung sich veranlaßt sehe. Wenn wir —EDD juch ensagen, so erfüllt uns doch die Aufmerksam ⸗ eit der Bahnverwaltung mit großer Genugthuung. Den fremden Schützen wird auf diese Weise in freundliches Entgegenkommen und eine Aufmerk- amkeit erzeigt, die in Verbindung mit der Zusen⸗ ung eines Führers in die Umgegend“ ihnen kund hun, welch' willkommene Gäste sie uns scin wer⸗ en. Der „Führer“ ist für sie eine sehr angenehme gabe, da er es ihnen ermöglicht, schon daheim sich iber die Reise, Gegend, Geschäfte ꝛc. zu orientiren. der „Führer“ nebst einer Karre der Vorderpfalz vird nämlich nicht erst beim Schützenfeste ausge⸗ jeben, sondern schon vorher mit der Festkarte als hratisbeilage den betr. Schüten in ihren Wohnort zugesendet. Das Büchlein hat auch für später Werih und wird sich daher der Verschönerungsver— ein an der Herausgabe desselben sich betheiligen. Nachdem die Ziehung der Frankenthaler Kirchenbaulotterse unwiderruflich auf den Z3. April festgesetzt worden war, mußte sie wegen zu vieler noch unverkaufter Loose abermals un⸗ Pviderruflish auf den 7. Mai er. verschoben verden, an welchem Tage selbe — wenn nichts dazwischen kommt — endlich stattfinden mag. Das Kreis⸗Comite des landwirthschaftlichen Zereines der Pfalz sprach sich am 24. März ein— timmig gegen Erhöhung der Getreidezölle aus. zerner hat es der kgl. Staatsregierung die Bitte iusgesprochen, den bisher der landwirthschaftlichen dreisversuchsstation in Speyer zugewendeten Betrag »on 1500 M. in Zukunft dem Pferdezuchtverein in er Pfalz überweisen zu wollen. Die diesjährige dreisversammlung soll in Homburg abgehalten wer⸗ »en. Von der gleichzeitigen Abhaltung eines land— virthschaftlichen Bezirksfestes wird abgesehen. — Nach einer an das pfälzische Gewerbemuseum elangteun Mittheilung des kgl. bayer. Staatsmini— teriums des Juneren soll in Boston in den Ver— inigten Staaten von Amerika am 1. September »s. Is. eine ausschließlich für fremde Manufaktur— ind Industrie-Produkie bestimmte Ausstellung eröff⸗ iet werden, deren Dauer auf mindestens 3 Monate emessen ist. Das von einem privaten Vereine ge— eitete Unternehmen hat die Genehmigung der Be— jörden des Staates Massachusetts und ist durch eine besondere Congreßakte den Ausstellungsgütern die Steuerfreiheit gesichert. Zu weiterer Auskunft sind die amerikanischen Consulate in Deutschland hereit. Im Interesse der pfälzischen Industrie- und Hewerbekreise dürfte es liegen, ihre Aufmerksamkeit iesem Unternehmen zuzuwenden. — (InAmerikagestorbene Pfälzer.) der von Notar William Raich in Newyork heraus— egebene „Rechts⸗Schutz“ enthält u. A. die Namen olgender in Amerika verstorbener Pfälzer: Becker Jakob aus Göllheim, 63 J. alt, gest. am 17 Febr. 1888, Newyork. Becker Anna Maria, geb. Feier, aus Deidesheim, 61 J. alt, gest. am 19. Febr. 1883, Cincinnati, Ohio. Lawall Katharinag, b. Bürkel aus Göllheim, 46 J. alt, gest. am 19. zebr. 1883, Philadelphia, Pennsylvania. Gem— ning August aus Mußbach, 81 J. alt, gest. am . Febr. 1883, Beardstown, Illionis. Heilmann M. M. geh. Konrad, aus Pirmasens, 838 J. alt. est. am 1. Febr. 1883, Covinaton, Kentucky. Vermischtes. München, 4. April. In der heurigen Zalvatorsaison wurden in München und an den an⸗ renzenden Staaten 3000 Hektoliter bis auf die Nagelprobe“ getrunken. Gleich einer gütigen Fee pendeten die Hände am Nockherberg an Gerechte ind Ungerecht, Christen, Juden und Heiden aller ivilisirten Nationen den flüssigen „Erlöser“ — eider in kargem Ausmaße. So liebenswürdig der Münchener im allgemeinen ist, so egoistisch ist er, venn er andere „Nationen“ bestrebt sieht, den na— ionalen Nektar über die Burggrenze zu „paschen“. Auf Isar-⸗Athen trafen „blos“ 800 Hektoliter — ꝛine wahre „Bagatelle“. München. Auch „Se. Maj. unser König vird nicht aufhören, einem so wichtigen Faktor der FErziehuug, wie das Turnen ist, das vollste Wohl— vosllen zuzuwenden“, so ist aus einem Schreiben nis dem kgl. Kabinet ersichtlich, das der Vorstand der bayerischen Turnerschaft aus Veranlassung der Vorlage des Geschäfts- und Rechenschaftsberichtes æhalten hat. Die „Blätter für die Angelegenheiten es bayerischen Turnerbundes“ machen dazu die zemerkung, daß die Turngenossen dieses Königs— vortes eingedenk sein werden; sie werden es den Schwachen und Zagenden als Worte der Auf. munterung, den Gegnern als gewichtige Waffe enl. gegenhalten; sie werden es aber auch als Spor— Zetrachten, ihrerseits stets auch daran zu denken daß das Turnen eine edle Sache ist, die rein ge. halten werden muß von allen Auswüchsen, die mi bann die Fürsorge aller Guten dverdient, wenn sie frei von allen Nebenzwecken nur dem einen FZiel⸗ nachstrebt, das uns Friedrich Ludwig Jahn in ß trefflichen Worten geschildert: „die Turnkunst soh die verloren gegangene Gleichmäßigkeit der menich. lichen Bildung wieder herstellen, der blos einseitigen hergeistigung die wahre Leibhaftigkeit zuordnen, de deberverfeinerung in der wieder gewonnenen Männ— lichteit das nothwendige Gegengewicht geben und 'm jugendlichen Zusammenleben den ganzen Men— chen umfassen und ergreifen.“ FGensionsverein Bavaria a. Verein in Muͤnchen.) Nach dem uns vorliegenden Ge chäftsberichte für das Jahr 1882 hatte dieser im Jahre 1867 gegründete Verein am Ende des ver— fossenen Jahres 719 Mitglieder, welche mit einer Besammt⸗Einschreibsumme von 1114,820 Mk. ven ichert sind. Das Vereinsvermögen hat sich im ethzten Jahre um mehr als 40,000 Mk. vermehr ind beträgt 268,932 Mk. 69 Pf. welche in durch· uus soliden Hypotheken und in vinculirten baher Staatspapieren und Pfandbriefen der baherischen —— Mitgliederbeiträge beziffern sich pro 1882 au 15,674 Mk. 94 Pf. und die an 20 männliq⸗ Pensionisten, 24 Wittwen und 32 Waisen ge eisteten Pensionszahlungen betragen 7896 Mi 31 Pf. Weitere Auskunft ertheilen in der Pfab die Zweigvereine Frankenthal, Kaiserslautern, Lud vigshafen und St. Ingbert. Wie die „Pharmazeutische Zeitung“ au— Jerlässiger Quelle erfährt, soll Minister Freihen o. Feilitzsch sich ernstlich mit der Reorganisation »es Apothekenwesens in Bayern befassen wollen. F Nach den jetzt veröffentlichten Landrathsab— chieden für die 8 bayerischen Kreisen wurden von »en Kreisvertretungen im Ganzen für Erziehung ind Bildung 4,985,688 Mk. 10 Pf. für Indu— trie und Cultur 277,534 M. 78 Pf., für Gesund —V M., 10 Pf., für Straßen- und Brückenbau 1,010,I1 M., für Wasserbau 9,511,373 Mark 88 Pf. be willigt. F Ein entsetzliches Unglück geschah neulich Diesbach bei Diedenhofen. Die Ackersleute Wo varen im Garten beschäftigt und ließen ihre Kinde im Alter von 4 Jahren und 10 Monaten in de Stube zurück. Das ältere Kind öffnete die Thin und lief auf die Straße, um zu spielen. Während dieser Zeit kam der Schweinhirt mit den Schweinen vom Felde zurück und liefen einige Schweinen die offen gebliebene Stube. Als die Mutter au— dem Garten zurückkam, fand sie von ihrem jüngeien Zdinde nur noch den Kopf und ein Beinknochen vor die Schweine hatten das Kind so weit aufgefresser Straßburg, 3. April. Am neuen Bahn hofe sind heute fünf Menschen verunglückt. D Arbeiter wollten in der Feierstunde eine Menge g walzter Zinkplatten zur Dachdeckung in die Ho winden. Die Last war zu groß, der Krahnen u das Gebälk vielleicht nicht zur Genüge befestigt kurzum der ganze Krahnen bekam das Uebergewi und stürzte mit den fünf daraufstehenden Menjche und der Last nach unten. Einer der Armen ogleich mit zerspaltetem Schädel todt da. Unn. den Schwerverwundeten sollen drei verheirathet ur Familienväter sein. (Raubmord.) Aus Schwetzingen Mannheim wird der Karls. Zig. geschrieben: * unde von einem schrecklichen Raubmorde durchen Jeute mit Blitzesschnelle unsere Stadt. Mezn Heppel, ein angesehener und geachteter hiesiget Bin jer, wurde heute Morgen am Rheine unterha detjch erschlagen und seiner Baarschft von eiwa . deraubt gefunden.Derselbe hatte sich gestr Nachmittag nach Hockenheim begeben, um * einzukaufen, und war dann nach Ketsch gegang im vermuthlich von dort aus über Brühl ur Hause zu kehren. Dort auf dem Heimwege in das Verhängniß. p In Rheinhausen Gaden) spielte sid der Nacht vom vergangenen Samstag auf Sonn eine erregende Scene ab. Gegen 92 12 Uhr wir am Laden des Herrn Bürgermeisters Hambsch klobft, worauf nach einigem Zögern der Genan