rascht worden ist. Es lag ja der Wunsch zu nahe, das Hugstetter Unglück mit seinen weithin einschnei⸗ denden gräßlichen Folgen in irgend einer Weise Jesühnt zu sehen. Und doch kann mit Bestimmt- heit behauptet werden, daß die Freisprechung eine durchaus gerechtfertigte ist. Der Gerichtshof hat nach den mit wahrhaft musterhafter Umsicht ge⸗ pflogenen Verhandlungen einen Spruch gethan, dem man sich, im Hinblick auf alle Umstände, mit Hoch⸗ achtung beugen, den man als Ausfluß einer clas⸗ sischen Gerechtigkeit bezeichnen muß. Wer aber und was — so wird man nun fragen — hat die Ka⸗ —— Die Proceßverhandlungen geben daärüber — wenn auch vielleicht die aller⸗ nächste Ursache stets verborgen bleiben wird —, ein Licht, von dem man nur wünschen kann, daß es seine Strahlen bis zu denjenigen Stellen hin— wirft, an denen man geunöthigt ist, sich an die Brust zu schlagen, sowie bis dahin, wo die Macht und der Willen liegt, ähnlichen Vorkommnissen für die Zukunft vorzudeugen. Die ersteren Stellen hat der Präsident in Uebereinstimmung mit vielen Zeugen⸗ aussagen genau genug bezeichnet und die Verthei— diger haben ebenfalls keinen Zweifel darüber ge— lassen, wo sie zu suchen sind. Da trat ein Bild von chaotischen Unordnungen,, von Irrthümern nnd Mißverständigen zu Tage, da wurde eine Schilder⸗ ung von der Nonchalance im Eisenbahnbetriebe, eine Gleichgiltigkeit gegen die Sicherheit des Publi⸗ kums constaätirt, wie man kaum erwarket hätte. Die Mohrenwäsche des Vertreters der Generaldirection Herrn Schupp vermochte daran nicht einen Strich ju ändern und keinen weißen Flecken hervorzurufen. Das aber ist gerade der enorme Gewinn, den der Proceß gebracht hat — die Angeklagten wurden als nicht schuldig freigesprochen, aber — die nicht angeklagten Schuldigen wurden vernichtend verur— uriheilt. Traurig ist es allerdings, daß erst ein namenloses Unglück eintreten mußte, um heillose Mißstaͤnde vor die Oeffentlichkeit zu ziehen und namentlich den furchtsamen Unterbeamten die Zunge zu lösen. Aber, wie gesagt, der Gewinn der Frei⸗ burger Verhandlung ist ein bedeutender und seine richtige Ausnutzung wird hoffentlich nicht ausbleiben. Das verlaugt die Gerechtigkeit, das verlangt das Sittlichkeitsgefühl und das tief erschütterte Vertrauen des Volkes. 4Frankfurt, a. M. Nach einer Meldung der „Frkftr. Ztg.“ aus Baden⸗Baden wurde von Knaben mit Steinen nach der Kaiserin von Oester⸗ reich geworfen. Dem genannten Blatte zufolge ist nun in allen Schulen das Werfen, sowie das Be— treten des Waldes auf vier Wochen streng verboten. In der Michelbach hatten die Knaben sogar Ketten über den Weg gespannt, · um die Kaiserin am Durch⸗ meiten zu verhindern, und warfen mit Steinen. Potsdam. Der Fall Sobbe hat ein sehr zetrübeudes Nachspiel in Potsdam gehabt. Der Mörder Sobbe hat bekannklich auf dem dortigen Zahnhof gespeist und wurde von den Kellnern Fiskal und Freidank bedient. In Folge dessen ind beide Kellner nach Berlin als Zeugen vorge— saden worden. Sobbe wurde geschlossen vorgeführt ind mußte hierbei den Rock und die Mütze, welche r damals geiragen, wieder anlegen, auch wurde der lutige Hammer vorgelegt. Hierher zurückgekehrt, lagte Fiskal über Frost und erzählte mit Entsetzen )on dem schaurigen Anblick des geschlossenen Sobbe ind dem blutigen Hammer, legte sich hin und starb iach drei Tagen. Am 9. d. wurde er beerdigt. —D oll Zeichen von Schwermuth an den Tag legen. FeAuf Monte Salbatore (Tessin) wüthet, vie aus Bern gemeldet wird, ein großer Waldbrand. Das Dorf Saldatore soll bereits in Flammen stehen. (GDer Pariser Stadthaushalt.) Das Wachsthum des Pariser Stadthaushaltungsetats ist n diesem Jahrhundert ganz überraschend schnell ge⸗ vesen. Im Jahre VII der Republit beirug der⸗ elbe 72 Millionen, was bei 531,000 Einwohner 41je Francs auf den Kopf ausmacht, 1813 kamen chon 37 Francs auf jeden Kopf, indem der Stadt- zaushalt 23 Millionen erforderte und die Zahl der Zewohner 622,000 betrng. Unter der 3weiten depublik 1849 mußte jeder Kopf 23 Francs Steuer ragen, die 946,000 Seelen 41 Milliouen. Nach er Einverleibung der Bannmeile 1860 hatte Paris ,800,000 Seelen und einen Haushalt von 104 Huslionen an ordentlichen Ausgaben, also 91* Francs auf den Kopf. Für 1883 ist der ordent— ache Haushaltsetat auf 260 Millionen festgestellt oder 114 Francs auf jeden der 2,250,000 Pariser öpfe. Seit der ersten Republik hat sich die Be— »ölkerung vervierfacht, der Etat verzwanzigfacht. Die Tenoristeneugagen sind in Be— rreff ihrer Höhe geradezu sprüchwörtlich. Sie über⸗ teigen nach einer landläufigen Ansicht das Ma eglicher, wenn auch noch so generösen Entlohnung jat man doch einem Tenoristen der Pariser Ope rachgerechnet, daß jeder Ton aus seiner Kehle int 3344 Francs bezahlt wird. Als der ziemlich knau— erige Sängec in einem cleganten Laden eine Vase exwarb, klaͤgte er über den vom Verkäufer gesor derten Preis von 21 Francs. „Aber Herr, wie önnen Sie sich darüber beklagen, jeder Ton auß Ihrer Kehle ist 5922 Francs werth . ..“ Da Sänger ließ sich die Vase einpacken, ging an di Kasse und — sang: „Do —re — mi—fa“, mahht 22 Fraucs, da bekomme ich noch l Franc heraus! FGUnverbrennliches Papier.) Eni— Franzose, Namens Gaspard Meyer hat ein unver— reunnliches Papier erfunden, von dem die Parise Fachbläitter Wunderdinge erzählen. Dem Papiecstos bird nämlich Asbest beigemischt, während der Er inder zugleich absolut feuerbeständige Tinte der vendet, so daß die Schriftzüge oder Zeichnungen, nit denen das Papier beschrieben resp. bedruckt is ebenfalls erhalten bleiben. Bei neuerdings veran ttalteten Versuchen widerstand das Papier der denh zar schärfsten Probe. Es wurde nämlich ei— Bogen zwischen zwei Lagen geschmolzenes. Glas ge teckt. Nicht nur das Papier, sondern auch bi darauf befindliche Zeichnung blieben vollkommm unversehrt. 4 Eine Riesenpetition ist dem englischen Par— ament überreicht worden. Es bedurfte der nervigen Arme einiger Polizisten, um die kolossale Papien olle vor den Sprecher des Parlaments zu bringen. Dieselbe enthält 590,000 Unterschriften von Miß— zliedern der Wesleyanischen Gemeinden, die un jänzliche Schtießung der Wirthshäuser an Sonm— — 1622 Yards (2*/ Meilen); ihr Gewicht 350 Ph— ind inmmendergasst ist ihr KLihesumfang 12 Fuf Sterbefaälle. Gestorben: in Edenkoben Katharina Brecht! und Ph. Heinrich Schäfer, 72 J. a.; in Kau— ferslautern Wilhelm Rheinheimer, Aufsfe im k. Arbeitshaus, 28 J. a; in Blieskastel Elis hetha Dawo Wiw., geb. Rung; in Neunkirch J. Bl. Katharina Schaeck, geb. Brabänder k J. a.; edenda Karl Faul, 22 J. a. Für die Redaktion verantwortlich F. X. Deme Danksagung. Für die zahlreiche Betheiligung bei der Beerdigung meiner unvergeßlichen Gattin sage ich hiermit Namens der rauernden Familie den innigsten Dank. Rentrischer Berg, 16. April 1888. Christian Fichter. Nadler, Fröhlich Pfalz, Gott erhalts. Gedichte in Pfälzer Mundart. Nagelneue Erxemplare statt 2 Mtk. 70 Pfg. nur Mk. 1,50. Aug. Gotthold's Verlag und Antiquariat, Kaiserslautern. Gegen Einsendung von Mk. 1.60 erfolg! Franco⸗Zusendung. 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