— —— — —8 44 74 ——z82 24* de — 7 J Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich füunfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs— glatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljächrlich 1A 40 2 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezozen 14 75 , einschließlich (0 A Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Injeralen aus der Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 135 , bei Nechamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. AMAsg8. Montag, 7. Mai 1883. —18. Jahrg. — Politische Uebersicht. Deutsches Reich. Entgegen einer vor Kurzem durch die Presse egangenen Nachricht wird dem „FIrkf. J.“ aus München mitgetheilt: Die Reorganisation des ayerischen Forstwesens befindet sich wie neuer⸗ ings verlautet, noch im Stadium des Provisoriums ind läßt sich über die Einzelnheiten der beabsich⸗ igten Aenderungen um so weniger etwas bestimmtes mittheilen, als noch nicht einmal die hierauf bezüg— ichen Referate fertig gestellt sind. Wie wir hören ollen Hand in Hand mit den künftigen organischen Jlenderungen auch einige neue Zusätze zum Forst⸗ esetze in Aussicht genommen sein. Die betreffende )euorganisation wird sich auch nicht so bald voll⸗ — nerbreitete Artikel zu sanguinisch in Aussicht stellt. Berlin, 5. Mai. Prinz Wilhelm ist jeute Vormittags aus Prag hier eingetroffen; der⸗ jelbe begrüßte den Kaiser und fuhr dann nach Pots⸗ dam weiter. Berlin, 5. Mai. Die näheren Anordnungen ur die Ausführung der Main-Canalisirung von Frankfurt bis zum Rhein werden jetzt getroffen. die Ausführung ist dem Baurath Cuno und dem hauinspektor Schwartz übertragen worden und soll ofort beginnen, wenn die noch schwebenden Grund⸗ erwerbsverhandlungen beendet sein werden. Berlin, 5. Mai. Die Reichstagskommission ur die Vertheilung der Gelder an die Ueberschwemm⸗ en hat heute eine Sitzung gehalten. Im Ganzen ind eingegangen 1,646,000 M.; davon wurden ver⸗ heilt 1464, 000 M., es vecbleiben somit 182,000 M. Jetzt werden davon vertheilt 150,000 M. und zwar erhalten die Wasserbeschädigten an der Ddonau 10,000, im Elsaß 3750, in Hessen 30,000, n Unterfranken 20,000, in Bayern 30,000, in der Rheinprovinz 22,500 in der Pfalz 30,000 und in Wurttemberg 3750 M. Die von Amerika eingegangenen Beträge machen 89 pCt. der Gesammt⸗ umme aus. Die Kölnische Zeitung läßt sich aus Berlin nnerm 5. ds. Mits. melden: Der verhältnißmäßig asche Abschluß des Handels-Vertrages deutschlands mit Jtalien habe Aufsehen emacht. Man hnafft, daß derselbe günstig auf die wch immer fortgesehten Verhandlungen mit Spanien urückwirken werde, weil die Einfuhrartikel mehrfach ihnliche sind und die italienischen nunmehr den barischen die entsprechende Konkurrenz machen dürsten. Das spanische Finanzministerium soll sich indessen bis vor —R — — xigt haben. Als Nachfolger Schulze⸗Delitzsch in seiner Stel⸗ ung als Generalanwalt der Genossenschaften ist sustrath Schent in Wiesbaden in Lussich— enommen. Für das erste Vierteljahr soll jedoch uur ein Stellvertreter ernannt werden. Sine für das Frühjahr geplant gewesene Zu ammenkunft der Herrscher Deutschlands, —R und Italiens scheint auf den n verschoben zu sein. Wie wir erfahren, sollen Franz Joscph und König Humbert erft an- b des 25jahrigen Regierungsjubilaͤums des ne Wilhelm als Konig von Preußen diesem in e ihren Besuch abstatien, weil König Hum⸗ v Berliner Besuch aus solchem Anlafse die vor— ge Feststellung eines Gegenbesuchs des deutschen vers in Italien überflüssig macht. Ausland. Lima, 5. Mai. Zwischen chilenischen und peruanischen Detachements haben zwei Zusammen— töße stattgefunden, bei denen die Peruaner zurück jeschlagen wurden und neunundfünfzig Todte verloren vährend die Chilenen nur einen Verlust von 4 Todten und 12 Verwundete hatten. Statuten kann Mitglied des Vereins sein: jeder Mitarbeiter oder Berichterstatter eines Blattes, bezw. zines Korrespondenzbureaus, der sich im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte und einer „ganzen Hose“ befindet. Sehr komisch, aber — vom Lächerlichen zum tief Ernsten ist nur ein Schritt. — Nach der 52. Nachweisung über die an das Centralcomite zur Errichtung eines Landes-Denkmals zu Woͤrth für die im Jahre 187071 in Frank⸗ reich gefallenen Bayern angelangten Geldbeiträge ist die Gesammtsumme bis jetzt 34,825 Mt. 87 Pf. FMannheim, 4. Mai. Der ewa 153 Jahre alte Sohn des Steuer-Einnehmers Groß⸗ holz, Schüler des hiesigen Gymnasiums, entwen⸗ dete aus der Kasse seines Vaters über 7000 Mark und ging mit einem Studiengenossen, dem Sohn der Wittwe Fromm, flüchtig. Ob der Beamte das Kassengeld, das hier in Frage steht, in seiner Privatwohnung aufbewahrie, oder ob der Dieb in dem Kassenbureau so viel freie Bewegung hatte, um sich die Summe aneignen zu können, wurde uns nicht bekannt. Hoffentlich gelingt es, die beiden Bürschchen einzuholen, und dürfte aĩsdann auch das angeführte Räthsel aufgelöst werden. (Pf. J.) Der ruhmlichst bekannte Reisende Rober! bon Schlagintweit (Bruder des Herrn kql. Bezirksamtmannes Dr. Schlagintweit in Zweibrücken) hat soeben im Verlage von Eduard Heinrich Mayer in Zöln eine Schrift: Neue Pfade, vom Missouri durch sansas, Colorado, Neu⸗Mexiko und Arizona nach Cali⸗ fornien veröffentlicht. Dieselbe ist im Wesentlichen ein Wiederabdruck der in der „Gäa“ enthalten ge⸗ wesenen Artikel über die Südparcifichahn in Nord⸗ amerika“. Diese Schrift wird, wie der Verfasser u. A. im Vorwort sagt, „dazu beitragen, Belehr⸗ ung über jene in Deutschland noch sehr wenig be⸗ kannten entfernten Gegenden des amerikanischen Westenzs und Südwestens zu verbreiten u. s. w. Daß die hier geschilderten Gebiete eine große Be⸗ deutung für die menschlichen Kulturverhaltnisse er⸗ langen werden, erscheint außer allem Zweifel.“ Ein Bettler wegen Wuchers vor Gericht.) Mit einem solchen Fall hatte sich das Schöffengericht in Mainz am Mittwoch zu befassen. Der Flickschneider Johann Schmitt daselbst, der bereits verschiedene Male wegen Bettelns verhaftet und bestraft wurde und sich noch als Bettler um⸗ jertreibt, hatte im verflossenen Jahre einem Ge⸗ chaftsmann 296 Mt. baar geliehen, sich dafür aber einen nach 3 Monaten zahlbaren Wechsel von 340 Mk. ausstellen lassen, weiter lieh derselbe einer in Noth gerathenen Frau 10 Mk., doch mußte die⸗ elbe per Woche 70 Pf. Zinsen bezahlen. Die Frau zahlte sowohl das Kapital, als auch die sehr bedeutenden Zinsen zurück. Als dieses Kapital be⸗ zahlt war, lieh Schmitt der Frau 20 Mk., wofür sie per Woche 1 Mt. Zinsen bezahlen mußte; aber außerdem verpflichtete sich die Frau, den „Kapita⸗ listen“ öfters zum Mittag einzuladen und für ihn jzu waschen. Einer andern Frau lieh Schmitt 2 Mk., welche sie ihm binnen 4 Monaten' mit 2 Mk. Zinsen zurückzahlen mußte. Der Staais- anwalt beantragte gegen den wucherischen Bettler eine Gefängnißstrafe von 1 Monat und 100 Mt. Geldbuße und gab das Gericht diesem Antrage auch Folge. F Zum hundertsten Male abgeurtheilt, wurde jüngst ein 87jähriger Landstreicher in Reut—⸗ lbimgen. Zur gründlichen Feier dieses Jubiläums erhielt er sechs Wochen Haft und einen weiteren freien Aufenthalt im Arbeitshause. Locale und pfarelsche Nachrichten. *St. Ingbert, 7. Mai. Gestern Nach— mittag machte unser Krieger-Verein mil Musik und Fahne einen Ausflug nach Altenwald um daselbst an dem 10jährigen Stiftungsfeste des dortigen Krieger-Vereins theilzunehmen. — Auch die Turner benuzßten den Nachmittag zu einem Ausflug nach Würzbach und Hassel. — Heute Abend um 6 Uhr beginnen für unsere Feuerwehr wieder die gewöhnlichen Uebungen. — Die Eröffnung der zweiten im Jahre 1888 bei dem tgl. Landgerichte Zweibrücken abzuhaltende Schwurgerichts⸗ Periode wurde auf Montag den 18. Juni l. Is. festgesetzt. Der kgl. Oberlandesgerichts⸗ rath Heinrich Hessert wird den Vorsitz führen; sein Stellvertreter ist der kgl. Landgerichts-Directoi Joseph Herfeldt. — Irriger Weise berichten einige Blätter, die Firma Schuler wolle der Ministerial⸗Entschließung „uwider die Eichstätter Loose à 2 Mk. 10 Ppf. erausgaben. Obgleich bei preußischen Lotterie⸗ Anternehmungen (Braunschweiger Klassenloose, Bres⸗ auer Jubilaumsloose) die 5 Goige Reichssteuer aus den Preis der Loose geschlagen wird, so ist solches doch nicht erlaubt, wenn die betr. Ministerial⸗ Entschließung nicht ausdrücklich die Befugniß hiezu ertheilt. Es ist dies bei den Eichstätler Loosen nicht der Fall. Die Firma Schuler hat vielmehr den zuerst von einem anderen Generalagenten ent worfenen höchst ungünstigen Lotterieplan gänzlich umgearbeitet, durch die Kirchenverwaltung dem Ministerium neuerdings zur Genehmigung vor zelegt und wurde dieser neue, vou Schuler ausge— arbeitete Plan, vonach der Preis des Looses 2 Mik. ist und bereits auf 10 Loose ein Gewinn fäl!lt, durch allerhöchstes Restript vom 8. April von dem kgl. bayer. Staatsministerium genehmigt. — Die Eichstätter Loose sind im Druck und gelangen dis 1. Juni zur Verausgabung. — Kaiserslautern, 5. Mai. Gestern fand die Generalversammlung des „Eisenwerk Kai— serslautern“ unter dem Vorsitze des Herrn Com⸗ merzienrath Schosen statt, wobei die Vertheilung einer Dividende von 10 Prozent oder 60 Mk. — pfg. pro Aktie beschlossen wurde, die sofort bei den derren Böcking, Karcher und Cie. hier oder der Werkskasse erhoben werden kann. Außerdem wur⸗ den 20,000 Mk. — Pfg. für Extra⸗Abschreibungen derwendet, dem Dividenden⸗Reservefond 6000 Mtk. — Pfg., städtischen Wohlthätigkeitsanstalten 500 Mk. — Pffg., dem Gewerbemuseum 800 Mt. — pfg. und der Rest mit 1176 Mk. — Pfg. der Werks⸗Pensions und Krankenkasse überwiesen. . 3.) — Landau, 5. Mai. Heute wurden Mark 1800, bestehend in 16 Stück bayerischen und 2 württembergischen Banknoten aus der Casse des 18. Inf.⸗Regiments entwendet. (K. 3.)* mermischtes. f Ein kurioser Verein ist in Muünchen unter dem Namen, Münchener Presse“ von fünf Repor⸗ ern gestiftet worden. Nach den bereits gedruckten