1 43 — * 4M g 4 v 6 8 — 7 * 79 45 J 5 — — —14 * * — 9* —J 66 — * * * J4686 —7 —39 * J F 328 —331 * * * 4 34 7 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Mountag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs— glatt und Sonntass mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1.4 40 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezegen 1 75 3, einschließlich (0 HZustellungsgebüuhr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 135 , bei Neclamen 30 3. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. M 91. Politische Uebersicht. Deutsches Reich. Berlin, 9. Mai. (Reichstag.) Abg. or. Thilenius begründet seinen Antrag wegen der sthein⸗Korrektion. Der Bundesbevollmächtigte Unter⸗ naatssekretär Marcard spricht die Tendenz des An⸗ rages aus; der Reichskanzler habe alsbald nach der datastrophe am Rhein diesbezügliche Erhebungen yeranlaßt, die aber noch nicht abgeschlossen seien. Der Antrag wird mit großer Mehrheit angenommen. der Reichstag erklärt entsprechend den Kommis-⸗ ionsanträgen die Wahl Hänels für ungültig und beanstandet die Wahl Schorlemers. Wie schon mitgetheilt, hat der Reichstag den 8 1 der Holzzollvorlage mit 177 gegen 150 Stimmen abgelehnt. Damit war die ganze Vor—⸗ age gefallen. Das Abstimmungsverhältniß war olgendes: Für den Paragraphen (also für die von der Regierung beantragte Zollerhöhung) stimmten die Freikonservativen geschlossen, Deutschkonservatise uußer Graf Holstein, Zentrum außer Lieber, von )en Nationalliberalen Gerwig, Klumpp, Krämer Wahlkreis Zweibrücken Pirmasens) und Täglichet heck (Wahlkreis Ottweiler⸗St. Wendel⸗Meisenheim) jon den Elsässern Grad und Baron Zorn v. Bülach Ausland. Wien, 10. Mai. Zum französischen Bo t⸗ schafter in Wien wurde Graf Saint Vallier ernannt. Die Deutschen in Oesterreich beginnen almälig daran zu denken, ihrerseits mit denselben Waffen sich zu wehren, mit denen ihre Gegner sie dedrängen. So treten bereits Wiener Blätier offen mit dem Vorschlage auf, in Deutsch-Oesterreich alle nichtdeutschen Veaamten von den Aemtern auszu⸗ schließen. Hervorgerufen wurde dieser Vorschlag yon einer seit längerer Zeit im Gange besindlichen ehr lebhaften Agilation, welche von der Regierung verlangt, daß gleichzeitig mit der Verlegung der berwaltungen sämmtlicher galizischer Eisenbahnen iach Lemberg die noch in Galizien befindlichen )eutschen Eisenbahnbeamten aus dem Lande entfernt und durch „Landeskinder“ ersetzt werden sollen. das Gleiche wurde bekanntlich schon in anderen nichtdeutschen Theilen Oesterreichs durchgeführt, und do dies noch nicht der Fall ist, da wird es syste⸗ natisch angestrebt. Es wäre daher nur ein ge⸗ nechter Akte der Nothwehr, wenn der erwähnte Voͤr⸗ chlag der Wiener Bläͤtter zur Anwendung kame denn während der Kreis der für die Deutschen zu—⸗ Jünglichen Aemter immer mehr eingeengt wird, verden die Aemter auch in rein deutschen Gebieten ind selbst in Wien von Nichtdeutschen förmlich lberschwemmt. Freilich duürflen die Deuischen, elbst wenn sie die Rothwehr in der entschiedenften Weise durchfuͤhren, noch“ immen im Nachtheil⸗ leiben, denn unter dem „Versöhnungs“-Regiment vird Sonne und Wind 'allzu ungleich vertheilt, F den Nichtdeutschen in keinem Falle wehe ge⸗ han werden, und so würden die Deutschen wohl m auf die Selbsthilfe, auf die Ausschließung der denttchen von den Privatämtern, sich beschraͤnken in Der Prinz Roland Bonaparte, dessen Vaereichte Entlassung als Lieutenant vom Kriegs⸗ her angenommen wurde, beahsichtigt dem Ver— Inen nach in das politische Leben einzutreten. n für einen Sitz in der Deputirtenkammer idiren und zwar in Calbi auf der Insel Cor— a. wo er geboͤren wurde und wohin fein Vater. Samstag, 12. Mai 1883. —18. Jahrg. der Prinz Peter Bonaparte, sich während des Kaiser⸗ reichs zurückgezogen hatte. Da durch die Tripelallianz nicht nur Frank: reichs, sondern ebenso auch Rußlands etwaige kriegsgelüste brach gelegt werden, so ist nichts na⸗ ürlicher, als daß dieses den Schwerpunkt seiner yolitischen Action von Europa wieder nach Asien u verlegen und dort seinem Handel und seinem Bewerbfleiße neue große Gebiete zu erobern sucht. So sehen wir es denn auch in voller Thätigkeit, seit längerer Zeit schon, in diesem Sinne vorar⸗ heiten, und da hierbei ein endlicher Zusammenstoß mit England, dessen Interessen dadurch auf das heftigste bedroht werden, unvermeidlich ist, auch in dieser Beziehung Vorkehrungen treffen. Rußland chiebt seine Eisenbahnen immer weiter in das Herz don Asien vom Norden her vor, um den Handel zieses Erdtheils zu gewinnen. So ging, wie die „Kölnische Zeitung“ meldet, am 3. Mai der erste Eisenbahnzug von Tiflis nach Baku ab; der Cas— dische See ist mit ehernen Banden an den russischen Koloß gefesselt, und Moskauer Patrioten schmeicheln äch mit der Hoffnung, den jetzt über Trapezuns gehenden Handel auf russische Bahnen abzulenken Venediga, 9. Mai. Der deutsche Kron⸗ zrinz reist heute Abend über München nach Deutsch⸗ and zurück, die Kronprinzessin geht morgen früh über Bologna nach Florenz. Der Magistrat brannte gestern Abend bengalische Flammen auf dem Markuskanal ab, als der Kronprinz in das Hotel zurückkehrte. Kairo, 10. Mai. Die Regierung des Khe⸗ dives erklärt, daß wahrscheinlich auf die Anfrage hin, die Concession zur Anlage eines zweiten Ca⸗ nals ertheilt würde. Herr von Lesseps besitze kein Monopol. punkt auch nach dieser Seite der Erziehung zunächst im elterlichen Hause zu suchen sei. Wenn im Elternhaus und seitens der Erwachsenen kein gutes Beispiel gegeben wird, werden die Bemühungen der Schule wenig fruchten. Gerade nach dieser Hinsicht konnten recht drastische Beispiele angeführt werden, wie Kinder und Erwachsene gar oft die Hof— lichkeitsregeln im Umgange befolgen. — Als TIIi. Punkt stand auf der Tagesordnung: Wahl der Delegirten zu der im Herbste ds. Is. in Pirmasens statt⸗ findenden Kreisversammlung. Per Akklamation wurden Jewählt als Delegirte: die Herren Drescher-Wol—⸗ fershein, Drumm⸗St. Ingbert und Roth— Blieskastel; als Ersatzleute: die Herren Zic— JrafeErfweiler Hagenbucher⸗St. Ingbert ind Kiefer⸗Blieskastel. — Hierauf machte Herr hauptlehrer Leibig von Blieskastel als Mitglied es Kreisvereins. Ausschusses einige Mittheiluñgen iber die Behandlung, welche der im, vorigen Jahre von dem Bezirksverein BlieskastelSt. Ingbert ge⸗ tellle Antrag um Erhöhung der von der Pensions- asse zu leistenden Bezüge der definitiv pensionirten dehrer im Kreisausschusse gefunden hat. Der letztere jat bekanntlich den betr. Antrag acceptiert und, wie aus den Mittheilungen des Hrn. Leibig hervor⸗ ging, zu dessen Begründung sich aus den jenfeitigen zayerischen Kreisen ein umfassendes Maͤterial zu verschaffen gewußt. Troßzdem die pfälzischen Lehrer die höchsten Beiträge zur Pensionskasse zahlen, so ist ihr Pensionsbezug doch ein weit geringerer als der ihrer Collegen in den andern Kreisen. Der Unterschied schwankt zwischen zwei- und fünfhundert Mark. Nach dem Beschlusse des Kreisausschusses sollen nun sowohl bei der kgl. Kreisregierung wie auch bei dem Landrathe der Pfalz Schritte gethan werden, um füur die pfälz. Lehrer eine Aenderung zum Bessern in der angeregten Frage herbei— zuführen. Die Mittheilungen des Herrn Leibig befriedigten allseitig, und sprach die Versamm— ung durch einmüthiges Erheben von den Sitzen dem Kreisausschusse ihre Anerkennung aus für sein Vorgehen in der erwähnten Ange— legenheit. Hoffentlich ist der Erfolg für die pfälz. Lehrerwelt ein günstiger. — Mit dem Wunsche auf frohes Wiedersehen in der nächsten Versamm⸗ lung schloß der Vorstand die Verhandlungen. —tt. Von der Blies, 9. Mai. Die ge⸗ genwärtig in höchster Blüthenpracht stehenden Obft⸗ bäume berechtigen zu den schönsten Hoffnungen auf eine recht reichliche Obsternte, und wenn diese den gehegten Erwartungen entsprechend nur annahernd günstig ausfallen sollte, so wird durch deren Ertrag wohl noch mancher durch die ungünstigen Witte— rungsverhältnisse sich ergebender Einnahmeausfall gedeckt werden können. Nur sehr zu bedauern ist es, daß in unserm schönen Bliesthale der Obest bau so gar wenig betrieben wird, da derselbe doch im— merhin einen nicht zu unterschätzenden, ja in vielen Jahren einen ganz bedeutenden Ertrag abwirft. doffentlich werden die Segnungen des dor einigen Fahren gegründeten Obstbauvereins , Bliesgau“ auch im Bliesthale sich bemerklich machen. Dazu gehört aber vor allen Dingen, daß die Landwirthe unserer Bliesdörfer dem gedachten Vereine als Mitglieder sich einverleiben lassen oder, was noch nutzbringen⸗ der und belebender den Obstbau fördern würde, einen eigenen Obstbauverein gründen würden. Die Gründung neuer Obstbauvereine und die Belebung der ältern ist ja gegenwärtig auf der Tagesordnung; leider werden aber diese Institute von der ackerbau— treibenden Bevölkerung unserer Gegend so gar Lokale und pfälzische Nachrichten. *St. In gbert, 11. Mai. Am Dienstag Nachmittag machte sich ein Dieb in der Wohnung des Wagners Herzer die Abwesenheit der Familie zu nußzen, um sein Portemonnai zu füllen. Er erbrach einen Wandschrank und entwendete daraus 45 Mark. In einem Kleiderschranke untersuchte er die Taschen der Kleider und hieß auch das darin sich befindende Kleingeld mitgehen. So ganz gründ⸗ lich scheint er übrigens das erbrochene Wand— schränkchen doch nicht durchsucht zu haben, sonst väre ihm gewiß ein Kästchen, in dem sich gegen 170 Mk. befanden, nicht entgangen. Man ver—⸗ muthet in dem Dieb einen Handwerksburschen. e. Ensheim, 10. Mai.« (Viktualienmarkt.) Butter per *3 Kilo 1,80 Mk. Kartoffeln per 50 Kilo O.—. Eier per Dutzend 60 Pfg. Bohnen per 2 Liter 80 Pfg. bis 1 Mk. „FF Blieskastel, 10. Mai. Gestern Nach—⸗ mittag fand dahier im Lokale der König'schen Wirthschaft die Frühjahrsversammlung des Bezirkslehrervereins Blieskastel-St. Ing— bert statt. Dieselbe war verhältnißmäßig sehr zahlreich besucht. Nach Eröffnung derselben hielt der Vorstand, Herr Lehrer Drescher von Wol— fersheim, einen Vortrag über „Erziehung zur Höflichkeit und Wohlanständigkeit“. Ausgehend von den heutzutage vielfach gehörten, berechtigten und unberechtigten Klagen über die Verwilderung der Jugend, bezeichnete er in äußerst anziehender Weise Mittel und Wege, welche der Schule zu Ge⸗ bote stehen, die Jugend an ein höfliches, anstän— diges und gesittetes Betragen zu gewöhnen. Frei⸗ ich mußte zugestanden werden, daß der Schwer—⸗