ðt. Ingherter Amzeiger. w Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. — — —A———Cců— 7—7—ů 2—2—7—ůü—ÿů—2—ü—2—2—2— 7—— — — — — — — — — ———— —— — —— — — — der St. JIngberter Auzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfinal: Am Moutag, Otenstag, Donnerstag, Sauotag und Sountag; 2mal wös hentlich mit Unterhaltungs- Llatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteliährlin 1.2 40 3 einschließlich Tränerlohn; durch die Vost bezo en 14. 75 5, einschließlich 02 Zuftellungsgeblhr. Die Einrückungegebüher ser die Aaespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inser:ten aus der Vlalz 10 4, bei außerpijälzij en uns jolchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 “, bei Neclamen 363. Bei 4Amaliaer Einruckäng wird nur dreimalige berechnet. F 93. Politische Uebersicht. Deutiches Reich. Berlin, 14. Mai. Waddington, der auf zer Reise nach Moskau hier einige Tage verweilt, jatte Audienzen beim Kaiser und Kronprinzen, so⸗ Fie eine Unterredung mit dem Fürsten Bismarck achgesucht und wurde allseitig bereitwillig empfangen. Darmstadt, 14. Mai. Der Fürst von zulgarien (s“beb. Prinz von Battenberg) ist heute ßormittag hier eingetroffen. Ausland. Paris, 15. Mai. Der Ganlois will wissen, atß in der am 4. Juni stattfindenden Generalver— ammlung der Aktionäre der Suez-Canal-Ge— ellschaft von Seiten der Aktionäre selbst die zrbauung eines zweiten Canals beantragt und die dompagnie frangaise die Initiative dazu ergreifen vürde. Die Ausgaben überschritten 125 Millionen ucht. Der eine Canal würde dann für die nach )em indischen Ocean gehenden, der andere für die on dort kommenden Schiffe dienen. Petersburg, 14. Mai. Gutem Bernehmen nach findet der Einzug des Kaiserpaares in Moskau am 22. und die Krönung am 27. Mai tatt. Die Rückkehr nach Petersburg erfolgt am Juni. Kairo, 14. Mai. Die Entscheidung der aus wei französischen und einem italienischen Advokaten Nestehenden Kommission erachtet das Monopol dessep's für den Suezkanal als werthlos, falls die britischen Kronadvokaten anderer Ansicht sind; Lokale und pfälzische Nachrichten. *St. Ingbert, 16. Mai. Gestern Rach— nittag unterzog Herr Consistorialrath Rissch aus Speyher die protestantischen Schüler der hiesigen La⸗ einschule einer Prüfung in der Religion. * St. Ingbert, 16. Mai. Wider alles Frwarten waren die Pfingsttage vom schönsten Beiter begünstigt. Jung und Alt benützten darum die Feiertage zu Spaziergängen in die Nähe und in die Ferne. Zahlreich besucht waren besonders von hier aus Sengscheid und Reichenbrunn. Zweibrücken, 15. Mai. Die gestern zn einem Lehrkurs dahier vereinigt gewesenen Turnwarte der Bezirksvereine des J. Bezirks nahmen die für das nächste Kreisfest in Aussicht genommenen Stab⸗ und Reck-Uebungen, sowie ver— schiedene Geräthe -Kür- Uebungen mit Anwendung eer Turnsprache durch, Letzteres speziell zu dem wecke, um bei der Wahl der Gruppenturnwarte iber die praktische Tüchtigkeit der Betreffenden ein nischeidendes Urtheil zu gewinnen. Die J. Gruppe Pirmasens, beide Vereine, Rodalben, Thaleisch— veiler und Herschberg, letztere zwei erst neu ge⸗ zründet) erhielt als Gruppenturnwart den Turn— vart Martin Häfner vom Maännerturnverein birmasens, die I. Gruppe Homburg, Hornbach, St. Ingberk, Waldmohr und Zweihrücken) er— hielt als Gruppenturnwart den Turnwart Jakob kyer vom Turnverein Homburg. — Zur Ab— haltung von Gruppenturnen sind' in Aussicht ge⸗ ommen: a. J. Gruppe: am 20. Mai Pirmasens, . Juni Rodalben, 1. Juli Thaleischweiler oder birmosens; b. II. Gruppe: am 27. Mai St. Jugberte, 17. Jum Waldmohr, 15. Juli Horm— Bezirksturnen sollen Statt sinden am 24. ni in Homburg und am 28. Juli in Pirmasens. illes Dies zunächst im Zeitraume vor den Tagen Donnerstag 17. Mai 1883. 18. Jahrg. des Kreisturnfestes. Als Stellvertreter des Bezirks⸗ urnwartes Schneider wurde von diesem nach der Entscheidung durch das Loos ernannt Turuwart Heinrich Weiß vom Turnverein Pirmasens. — K.T.B. Neustadt, 5. Mai. Wie hekannt, wird das U. oberrheinische Kreiz rurnfest in den Tagen vom 5.—58. Augustel. J. dahier abgehalten. Es werden dazu nach Be— chluß des Kreisausschusses halbe und ganze Fest⸗ tarten ausgegeben, erstere für den Festsonntag giltig und ohne Wohnungsanspruch zum Preise von 1 M. 50 Pf. letztere giltig für die ganze Festdauer und mit Wohnungsanspruch zum Preise von 2M. 50 Pf. Die Besitzer von halben Festkarten können zegen Abgabe derselben und Nachbezahlung von 1 Mtk. ganze Festkarten erhalten. In seinem Rund— schreiben vom 18. April, in welchem der Kreis— wusschuß den Turn-Vereinen obige Bestimmungen bekannt gibt, erläßt er dann folgende Einladung „Mögen sich denn die Vereine des X Kreises zu zahlreichem Befuche des Kreisturu— festes in dem schönen Neustadt rüsten, das in der zu erbauenden Festhalle einen größeren Raum vor⸗ zesehen hat, auf dem, sollte wieder erwarten un⸗ zünstige Witterung eintreten, jidenfalls das Wet⸗ urnen wird abgehalten werden. Der prächtig. und iberaus geräumige Festplatz liegt ganz nahe an der Stadt in einem schönen Wiesenthale. Wir er⸗ achten es als eine Pflicht der Kreisvereine gegen die Sache des Turnens, wie gegen den Festort, der das Seine zur Befriedigung aller Festbesucher, sich⸗ erlich thun wird, dem Feste nicht fern zu bleiben, und fügen hier ausdrücklich den Wunsch des Kreis- ausschusses hinzu, die Vereine wie die Gaue mög⸗ ien dieses Jahr von Abhaltung kleinerer Turnfeste gänzlich absehen, um den Besuch des Kreisturn⸗ estes nicht zu erschweren oder gar unmöglich zu nachen.“ — Aus der Pfalz, 15. Mai. Ein drol— iges Abenteuer hatte ganz kürzlich ein pfälzischer Bahnbeamter zu bestehen. Da ihm nämlich uächt- icherweile einmal durch Einbruch etliche Gegenstände zestohlen wurden, kam er dermaßen in Aufreguug, daß er sich sofort zwei Revolver und ein „Schwert“ erwarb. Eines Abends war er nun in einem be— nachbarten Orte, wo er sich bis spät in die Nacht im Kegelspiele und Pilsener Bier gütlich that. Nach Zause gekommen, bemächtigte sich seiner sofort die eidige Augst vor Einbrechern. Richtig! kaum hatte r die Thüre zu seinem vom Mondlichte hell be— chienenen Schlafzimmer geöffnet, als er auch schon ich gegenüber eine hohe, dunkle Männergestalt er—⸗ blickte. „Endlich, Canaille,“ schrie er in gerechtem Zorne, „sollst du mir nicht entgehen!!“ Kaum ge— sagt, richtele er schon den Lauf des Revolvers auf den nächtlichen Gast und bum! — klirr, klirr — armer Spiegel! Unser Held hatte im Spiegel sein Ebenbild gesehen und darauf geschossen. Tableau! (Pf. J.) — Laut Bekanntmachung der Direktion der Pfälzischen Eisenbahnen wird Donnerstag den 24. Mai der bereits kurz erwähnte Extrazug von Straß⸗ hurg nach Berlhin über Weißenburg-Mainz⸗ Frankfurt⸗ Bebra⸗Nordhausen-Belzig abgelassen wer⸗ den. zu welchem auf den nachgenannten pfälzischen Stationen Billete J., 2. und 3. Classe zur Hin und Rückfahrt mit 35tfägiger Giltigkeit zu bedeu⸗ tend ermäßigten Fahrpreisen verausgabt werden: Lun⸗ dau (Abf. z Uhr 24 Min. Nachm.) 531,60 M. bezw. 37,90 und 25,20; Neustadt (Abf. 2 Uhr 56 Min dachm.) 50,40 M. bezw. 37,20 und 24,70* Schifferstadt (Abf. 3 Uhr 18 Min. Nachm.) 49,00 M. bezw. 36,50 und'24,830; Ludwigshafen (Abf. 3 Uhr 42 Min. Nachm.) 48,20 M. bezw. 35,70 und 23,70; Frankenthal (Abf. 3 Uhr 57 Min. Nachm.) 48,20 M. bezw. 35,70 und 23,79. Die Antunft in Berlin (Potzdamer Bahnhof) ersolgt am 25. Mai 9 Uhr 35 Min. Vormittags. Für Kinder von 4 bis 10 Jahren werden Retourbillete zur Hälfte der vorstehenden Fahrpreise ausgegeben. Die Rückfahrt, welche spätestens mit dem Schnell⸗— zug in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni be— endet sein muß, kaunn bis dahin mit jedem die be— reffende Wagenklasse führenden fahrplanmäßigen Zuge der Route Belzig-Nordhausen-Bebra⸗ oder Hdalle⸗Eisenach⸗ Bebra⸗ oder Magdeburg⸗-Nordhausen⸗ Bebra⸗ oder Magdeburg-Nordhausen-Kassel⸗Gießen⸗ Frankfurt-Mainz⸗Ludwigshafen erfolgen. Vor An⸗ ritt der Rückfahrt sind die Billete durch die be— treffende Billet; Expedition in Berlin abstempein zu lassen. Alles nähere ist aus den bezüglichen Af— fichen zu ersehen. Zur vollständigen Deckung der pro 1882 erwachsenen Brandschäden ist ein Betrag von 10 Pf. von 100 M. Versicherungskapital erforder⸗ ich. Da im vergangenen Jahre bereits ein Vor⸗ ichuß im gleichen Betrag nach dem Versicherungs⸗ stand vom 17. Januar 1882 erhnaben worden ist, so hat sich die Erhebung des Beitrages von 10 Pf. aur auf die im Jahre 1882 erfolgten neuen Zu—⸗ zänge, sowie auf die Erhöhungen einzelner Ver⸗ icherungssummen zu erstrecken. Gleichzeitig wird die Erhebung eines Vorschusses pro 1883 mit 10 Pf. von 100 M. Versicherungskapital angeordnet, um hiermit die Brandschäden des laufenden Jihres decken zu können. I — Zur Feststellung der Schlußredaktion der in der evangelischen Kirche der Pfalz eingeführten Re— cigionsbücher und zur Vorbereitung der „Lebens⸗ hilder aus der Kirchengeschichte“ ist der General⸗ ynodal-Ausschuß nebst den demselben durch Tooptation beigegebenen fünf Sachverständigen auf Montag den 25. Juni ds. Is. zu einer gemein⸗ ichaftlichen Sitzung nach Svpeyer einberufen. Vermischtes. F Ein neites Gaunerstückchen wurde am letzten Donnerstag nachmittig auf der Auerdult in Mün— hen verübt. Ein junger, gutgekleideter Herr tritt an eine Hutmacher⸗Bude und fordert einen neuen Cylinderhut. Man suchte ihm einen pasienden aus, probirt ihn und, da er ihm paßt, tritt er mit den Worten vor den Spiegel: „Ich muß doch anch ithen, wie er mir steht!“ — „Wie einem Esel ...“ schreit in diesem Augenblicke ein schon längere Zeit dor der Bude stehender Gassenjunge und nimmt dann Reißaus. „Du Lausbub, Du unverschämter, wart ich will Dich — —“ ruft der Fremde und stürzt nit dem neuen Hut auf dem Kopfe dem Burschen nach und — „Roß und Reiter sah man niemals wieder.“ F Die Giefsinger kath. Kirchenbau— lotterie erfreut sich, wie gewöhnlich, des allge— meinen Vertrauens, und geht der Verkauf so flott von statten, daß die Ziehung unwiderruflich Dienstag den 5. Junmni staitfindet. F Bei einer Mensur, welche am 12. Mai in Würzburg stattfand, erhielt einer der Bethei⸗ lichten, ein Student aus Norddeutschland, eine der⸗ artige Verletzung, daß er Tags darauf verschied. fF Eine Feuersbrunst brach in dem Dorfe Ddaidkofen bei Landau a. J. am 9. Mai aus;