zahrzehnten in Bezug auf Findigkeit unseren heu⸗ gen Zollbeamten mindestens gleich, wenn nicht sher“ war. Für das Museum, und zwar dessen uthropologische Abtheilung, einer deutschen Universi⸗ at trafen an der Grenze mehrere Kisten mit NRenschenschädeln ein. Unter welcher Rubrik ollte nun diese unheimliche Ladung verzollt werden? PNan rieth hin und her und kam schließlich auf jnen genialen Gedanken, der aller Noth ein Ende nachte. Man verzollte die Schädel als — ge⸗ ragene Sachen! — (Gasen von einer Hündin adop— iri.) Folgenden hübschen Zug aus der Thier—⸗ velt erzählt ein Wiener Blatt: Herr Dr. Hirony⸗ zus Ritter von Roth, zu Ober-Rohrbach, hat auf einem Gute daselbst eine große Hündin an der zette im Hofe. Vor Kurzem warf dieselbe zwölf —VV ind nur zwei der Mutter belassen. Vor einigen dagen brachten nun Feldarbeiter zwei ganz junge zajen, die sie in einem Neste gefunden hatten, nach ause; dieselben wurden zu den zwei jungen hzunden der Hündin zugelegt, und diese ließ sich as nicht nur gefallen, sondern sie säugt und be— chütt die jungen Hasen, und zwar mit solcher diebe, daß, wenn man ihr die jungen Hasen nimmt ind sie vor der Hütte niederlegt, die Adoptivmama ugenblicklich kommt und die Häslein in das Nest urückträgt. Thut man das Gleiche aber mit ihren ungen Hunden, so läßt sie diese erst eine Weile hreien, ehe sie das eigene Fleisch und Blut zurück n das Nest trägt. Eine Wippchen-Anekdote aus den Noskauer Krönungsbriefen der Berliner Wespen: lls der Hofball zu Ende war, riß einer der Könige, nen ich aus naheliegenden Gründen verschweige, ein eizendes Citat. Er hatte nämlich mehrere Flaschen ciebcliquotmilch getrupken und fürchtete daher, das Fferd zu besteigen, das ihn nach Hause traben ollte. Als er nun sah, daß ihm das Pferd vor⸗ eführt wurde, rief er lallend aus: „Kein Pferd, rin Pferd, mein Königreich für kein Pferd!“ Unter em lauten Gelächter seiner Mitkönige suchte er ann zu Fuß das Gesandtschaftshotel auf. in welchem r bekanntlich wohnte. »Der Henker in Spanien. Noch vor wanzig Jahren herrschte, wie in spanischen Blaättern u lesen ist, in Spanien der Gebrauch, daß, wenn er Scharfrichter sein Amt vollzogen hatte, er so— ort von Gendarmen umgeben wurde, welche ihm zandschellen anlegten und ihn in eine Gefängniß— elle führten. Einige Stunden nachher fand sich in Gerichtsschreiber, der von dem Gerichtsdienet egleitet wurde, in dem Gefängnisse ein. Der zchatfrichter ward vorgeladen, und nun entspann ch folgende Wechselrede: „Sie sind angeklagt, men Menschen getödtet zu haben,“ sagte der Ge— chtsschreiber. — „Ja, es ist die Wahrheit,“ lautet ie Antwort des Scharfrichters. — „Weßhalb aben Sie diesen Mord begangen?“ — „Um dem hesetze zu gehorchen und den Auftrag zu erfüllen, er mir von den Gerichten gegeben wurde.“ — dun wurde sofort ein Protokoll aufgenommen, von em Scharfrichter unterzeichnet und am folgenden Lage einem Richter zur Pruͤfung vorgelegt. Dieser tließ dann zu Gunsien des Scharfrichters ein Ur— heil. welches ihn freisprach, worauf derselbe sogleich m Freiheit gefetzt wurde, nachdem man ihn 21 ztunden wie einen Verbrecher behandelt hatte. fWCGeicher Kindersegen.) In einer der Sien Nummer der „Estafette“, einem Madrider Journal, lesen wir folgenden merkwürdigen Vorfall, xen wir seiner Originalität wegen unseren Lesern icht vorenthalten wollen. In diesen Tagen kehrle ach Galizien, seinem Heimathslande, ein Greis von Jahren zurück, der vor 70 Jahren nach Amerika af die Suche nach Glücksgülern gegangen war. r besitzt heute mit Kindern, Enkeln und Urenkeln ve stattliche Anzahl von 187 Familienmitgliedern, herdem eine hroße Anzahl Schwiegersöhne, “* die immtlich mit hm in seinem eigenen Dampfer Spanien zurückgekehrt sind. Der ehrwürdige reis nennt sich Lucus Negreiras Saez, hat Amerika seiner ganzen Länge und Breite durchstreift besaß zuletzt ein großes Leder⸗ und Häute⸗ win in Boston. In seinen drei Ehen, die er Iangen war, hatte er das Glück Vater von Kindern zu werden. Seine erste Frau, eine — schenkte ihm 11 Kinder in sieben ver⸗ en Geburten; bet der letzten, einem Drillinge, J rb sie. Seine zweite Frau, mit der er 18 re lebte, schenkte ihm I0 Sprößlinge in 13 Abschnitten. Zum dritten Mal im Alter von 55 zahren vermählt, wurde ihm das seltene Glück zu cheil, seine Familie noch um fernere 7 Häupter ich vermehren zu sehen; wieder befanden sich ein Zaar Zwillinge darunter. Der letzte Sproß dieses irkräftigen Stammes sah am 15. Juli 1864 das icht der Welt, als sein Papa bereits 74 Jahre ählte. Der älteste Sohn ist gegenwärtig 70 Jahre ilt, und hat bis jetzt seinem Vater 17 Enkel ge— chenkt, deren ältester zur Zeit im blühenden Alier on 47 Jahren steht. Der gegenwärtige Bestand ieser seltenen Familie ist folgender: 16 Töchter, avon eine unverheirathet, neun verheirathet und ichs Wiltwen; 23 Söhne, wovon sechs unverheirathet, 3 verheirathet und vier Wittwer. 34 Enkelinnen, »avon neun unverheirathet, 22 verheirathet und 3 Wittwen; 37 Enkel, davon 17 unverheirathet, 26 erheirathet und 4 Wittwer; 45 Urenkelinnen da⸗ von 2 verheirathet und 89 Urenkel, die das Ehe⸗ clück noch nicht gekostet, außerdem drei Ururenkel. Dder alte Herr N. lebt äußerst mäßig, seine Mahl— eiten bestehen meistentheils aus Gemuüͤse und Puris ast ganz ohne Salz. Täglich widmet er regel— näßig drei Stunden dem Spaziergang und hygien⸗ schen Uebungen. Wein und alkoholische Getränke jat er nie zals genossen. Trotz seines vorge— chrittenen Alters besitzt Herr N. eine vortreffliche Gesundheit. F GOie Gerechtigkeit des Schicksals.) Der Oldesloer „Landb.“ läßt sich aus Stormarn chreiben: Folgende kleine Geschichte, die wenn sie richt wahr sein sollte, doch recht gut erdacht ist, vurde mir neulich von guter Hand mitgetheilt: Der Milchhändler X. in Y. haite in kurzer Zeit ich ein nettes Vermögen erworben und fühlt nun »en Drang in sich, den Schauplatz seiner Thaten u verlassen, nach Amerika zu reisen und dort Groß— zrundbesitzer zu werden. Er schiffte sich, nachdem r sein sämmtliches Vermögen in Gold verwandelt atte, in Antwerpen ein, hatte ein Billet für die ). Kajüte gelöst und war heiter und guter Dinge. im seine Langeweile zu tödten, öffnete er oft seinen doffer, um seine goldene Baarschaft, die er in zwei edernen Beuteln aufbewahrte, zu zählen. Eines chönen Tags hatte sich nun, von ihm unbemerkt, )er Affe des Kapitäns herbeigeschlichen und mit jroßer Neugierde dem Geldzählen zugeschaut. Als der Herr X. mit dem Beutel Nr. äJ sertig war, tellte er diesen in seinen Koffer und nahm Beutel Nr. 2 vor. Im Nu bemächiigte sich der Affe des rfteren, fuhr aus der offenen Thür und kletterte »litzschnell den Mast hinan. Hier setzte er sich auf die Bramstange, öffnete den Geldbeutel und warf die blinkenden Goldstücke handvollweise ins Meer, vorüber er sich grinsend ergötzte. — Entsetzt schaute der nachgeeilte Milchmann in die Höhe. Nach— lettern konnte er dem schadenfrohen Affen nicht. Als dieser die letzte Krone ins Meer geschleudert jatte, warf er den leeren Beutel aufs Deck. Herr x. aber, auf eine Bank niedersinkend, stöhnte: Gott ist gerecht; Alles, was ich durch die Fälsch— ing mit Wasser mir erworben, hat der Satan da vieder dem Wasser übergeben.“ Die Moral von der Geschicht? Taufet eure Milch ja nicht! (f Brücke über die Meerenge von Nessina.) Die unmittelbare Verbindung des fisenbahnnetzes der Insel Sicilien mit dem des talienischen Festlandes würde in politischer und virthschaftlicher Beziehung für Italien von großem hortheile sein, und es sind deshalb auch schon nehrfach Plane für die Herstellung eines Eisenbahn⸗ unnels unter der Mehrenge von Messina aufgestellt vorden. An Stelle der Untertunnelung ist nun h»on dem Oberingenieur für den Bau der italienischen Zufahrtsbahnen zum Gotthard, A. Giambastiani, pelcher sich in Verbindung mit anderen Ingenieuren ielfach mit Studien über die Konstruktion von zrücken für große Spannweiten beschäftigt hat, die leberbrückung der Meerenge in Vorschlag gebracht vorden. Nach dem von Giambostiani aufgestellten ẽntwurfe soll die Brücke über die Meerenge fünf Deffnungen erhalten, von denen die drei miitleren e 1000 und die beiden Seitenöffnungen je 500 Meter Weite haben würden. Die Pfeiler sollen aus Granit )ergestellt und die Oeffnungen mit Bogenträgern uus Stahl überspannt werden, für deren Pfeilhöhe in Zehntel der Spannweite angenommen ist. F.(Eine ganze Jury vergiftet!) Aus Zhiladelphia kommt die schauerliche Meldung, »aß der am 24. v. Mis. gegen den Irländer hHomas Lyon wegen Ermordunag des Chinesen Thung Wah NYou verhandelte Schwurgerichtsprozeß yertagt werden mußte, da sämmtliche Geschworenen vährend der Sitzung von einem Uebelbefinden be— 'allen wurden, das alle Symptome eines Vergif⸗ ungsversuches an sich trug. Nur den energischen Anstrengungen der schnell herbeigerufenen Gerichts- irzte gelang es, die schädlichen Wirkungen des Giftes zurch schnell gereichte Gegenmittel zu paralysiren, o daß die Mitglieder der Jury noch vom sicheren Tode gerettet werden konnten. Die gerichtlich ein⸗ zeleitete Untersuchung dürfte ohne Zweifel ergeben, daß einige Complicen des Mörders der einem jener „gangs“, jener Verbrecherbanden, wie sie die ameri⸗ anischen Großstädte zeitigen, angehörte, den Ver— ziftungsversuch planten und zur Ausführung brachten, vas um so leichter war, als bekanntlich die ameri— anischen Geschworenen nach dem englischen Gerichts⸗ jerfahren am letzten Tage einer Schwurgerichtsver— andlung das Gerichtsgebäude nicht mehr verlassen »ürfen und ihre gemeinschaftlichen Malzeiten aus inem in der Nähe liegenden Restaurant beziehen nüssen. F.GAmerikanisches Duell.) Unter mili— ärischen Ehren wurde in Kiel gestern, Samstags, die Leiche des Marine-Arztes, Dr. Friedrichs, zur Erde bestattet. In der Nacht auf den 12. Juni hat er sich an Bord der zum Uebungsge— chwader gehörigen Panzerfregatte „Deutschland“ ine Kugel durch den Kopf gejagt. Der Aviso „Grille“ brachte die Leiche des Ünglücklichen am rächsten Tage aus der Neustädter Bucht, wo das veschwader vor Anker lag, nach Kiel. Die That des überall beliebten und geachteten jungen Mannes hat in Marinekreisen Ueberraschung und innige Theilnahme erregt. F (Amerikanisches.) Einem New-Yorker Fiaker lief eine Dame so unbedachtsam in den Weg, daß sie nur durch die raschen und jeftigen Aastrengungen des Kutschers, der seine Pferde mit Macht zur Seite riß, dem Schicksal des eberfahrenwerdens entging. „Bravo, Kutscher!“ cief ein Vorübergehender, der den Vorgang genau ꝛeobachtet und bereits für die Gefährdete gezittert jatte, dem wackeren Rosselenker zu. „Nicht um die Welt“, rief dieser seinerseits von seinem hohen Sitze Jerab, „hätte ich die Dame überfahren mögen. Es väre die dreizehnte Person gewesen, die mir in »iesem Monat unter die Pferde gekommen, und zreizehn ist immer eine Unalückszaßl!“ Gemeinnuũtziges. (Gemüsegarten.) Es werden jetzt schon einige Beete frei, die mit Frühgemüse bepflangt, ibgeerntet wurden. Man bepflanzt diese von neuem nit Salat, Frühkohl, Winterkohl, Frühkraut, Früh—⸗ virsing und dergl. Man nehme vor allem nur zjesunde kräftige Pflanzen zum Versetzen. Kohl—⸗ »flanzen, welche an den Stengeln Knoten zeigen, »ürfen nicht verpflanzt werden. Von Roihkraut iehme man nur die kräftig gefärbten und von Salat die gedrungenen, breiten Pflänzchen. Das lusheben muß vorsichtig, mit einem kleinen Hand—⸗ paten geschehen, da beim „Ausziehen“ leicht Wurzeln abgerissen oder sonst beschädigt werden. Sodann setze man kräftige Pflanzen nie tiefer als ie vordem gestanden haben, nur aufgeschossene önnen bis an die Herzblätter in die Erde ;ommen. Das Pflanzloch ist möglich groß zu machen, damit sich die Wurzeln nicht umbiegen; nach dem Einsetzen wird die Erde mit den Händen angedrückt. Auch die Zeit des Versetzens ist zu beachten. Am besten pflanzt man vor einem Regen, oder früh und Abends; gut ist es das Land vor— her anzugießen. Nach erfolgter Pflanzung muß üchtig gegossen und die Bewässerung in der ersten Zeit fleißig wiederholt werden. Sehr zu empfehlen st es, die bepflanzten Beete mit Composterde zu herstreuen. (Aus der Wochenschrift „Fürs Haus.“ erbefaãlle. Gestorben: in Speper Adam Tüchert, Tele? raphendiener, 63 J. a.; in Billigheim Michael Bfister, Wirth; in Kaiserslautern Philipp Wal⸗ er, Schlosser, 26 J. a.; in Grünstadt Frau clisabetha Breitwieser, geb. Mann, 74 J. a.; zuf Samelshof Binchen Raquet, geb. Ohliger, z2 J. a.; in Landau Ludwig, S. v. Franz JZoneck; in Dürkheim Elise Gassert, 15 J. a. n Lambsheim Valentin, 3 J. 8 M. a. S.b. 6. J. Fisenbarth. — — — — — Zür die MRedaktion verautwortlich F. Dem⸗ 3.