„lötzlich aufschnappte und das am Boden spielende ind erschlug. — Von der Lauter, 24. Juni, wird der „K. Ztg.“ geschrieben: Ein bedauernswerthes Loos raf dieser Tage die Familie Schlarp von Ols⸗ —X velcher sich als Schuhmacher dahier etablirt hatte und sich einer guten Kundschaft bisher erfreute. Derselbe, die drückende Sonnenhitze nicht gewöhnt, zing mit seinen Angehörigen ohne Kopfbedeckung duf das Feld Karioffeln hacken, bekam einen Sonnen⸗ stich und leidet seitdem stark an Geistesstörung. — Trippstadt, 24. Juni. Gestern ver— unglückte in der Nähe des Ortes der 19 Jahre alte Sohn der Wittwe Heinrich Lang auf eine chreckliche Weise. Derselbe war im Begriff, einen Wagen voll Grund bergab zu fahren; noch ehe die Mechanik desselben zugedreht werden konnte, gerieth der Wagen derart in Schuß, daß er nicht mehr zu halten war. Der unglückliche Lang wurde um— gerannt und die Räder des schwer beladenen Wagens jerdrückten ihm den Kopf derart, daß er sofort eine deiche war. (Kais. Ztg.) — Gestern (Montag) fand im Wahlkreis Neu⸗ tadt-Landau die Ersatzwahl zum Reichs— tag statt. Damit findet eine Wahlbewegung ihren Abschluß, wie solche heftiger und leidenschaftlicher n der Pfalz noch nicht erlebt wurde. Am Sonn⸗ rag fanden noch verschiedene Versammlungen statt. In Neustadt und Dürkheim tagten die National- sͤberalen und in Freinsheim und Landau die Fort⸗ schrittler. An letzlerem Orte sprach vor circa 8000 Zuhörern Reichstagsabgeordneter Eugen Richter, der Führer der Fortschrittspartei. Das Centrum stellte keinen besonderen Candidaten auf, sondern nahm noch in der letzten Stunde vor der Wahl Stellung für den fortschrittlichen Candidaten. P. C. Edenkoben. Eisenbahnfahrtaxermäßig⸗ ung beim Besuche des VII. Mittelrheinischen Schützenfestes. Von sämmilichen verehrlichen Eisenbahn-Directionen, welche das Comitee um Fahrpreis⸗Ermäßigung für die das Schützenfest Zefuchenden ersucht hat, sind nun deren Entschließungen eingetroffen. Die Direktion der Pfälzisschen Bahnen in Ludwigshafen bewilligt den sich legiti⸗ nirenden Schützen eine Fahrpreis⸗-Ermäßigung in der Weise, daß die vom 30. Juni gelösten ein— sachen Fahrbillette nach Edenkoben bis einschließlich J. Juli zur einmaligen Hin- und Rückfahrt in der ensprechenden Zugsgattung und Wagenklasse be— rechtigen, zu welchem Zwecke den Billeten auf der Rückseite der Stempel der Abgangsstation aufgedrückt vird. Die General⸗-Direktion der k, b. Verkehrs⸗ Unstalten in München gewährt den sich legiti— nirenden Theilnehmern eine Verlänger— ing der Giltigkeitsdauer der an den Zugangs- »ezw. Uebergangs-Stationen zu lösenden Retour⸗ hbiüͤette vom 29. Juni bis einschließlich 11. Juli 1883. Die Theilnehmer moͤgen sich thunlichst hald vor Abgang des Zugs bei dem Stationsvor— stande behufs Vormerkung der verlängerten Giltig— keitsdauer einfinden und haben auch auf Verlangen bei der Billetencontrole außer dem Billete ihre degitimation vorzuzeigen. Die kaiserliche General⸗ Direktion der Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen zu Straßburg ist bereit, die für Gesellschafts-Fahrten hbei einer Minimalbetheiligung von 80 Personen zulässfige und 3318 pCt. betragende Fahrpreis— Frmäßigung eintreten zu lassen; die Verhaudlungen im weilere Begünstigungen sind noch im Gange. Die Direktion der Main⸗Neckar-Bahn in Darm⸗ tadt bewilligt die Verlängerung der Giltigkeitsdauer der Retourbillete für die Zeit vom 30. Juni bis einschließlich 9. Juli mit der Berechtigung, sämmtliche ahrplanmäßigen Züge (auch die Schnellzüge) zu benutzen, welche den Billeten entsprechende Wagen⸗ klassen führen. Die königliche Eisenbahn⸗Direktion (linksrheinische) ia Köln bewilligt den in der Stärke von mindestens 30 Personen die Fahrt zusammen Ausführenden 20 pCt. Ermäßigung des arifmäßigen Fahrpreises. Die theilnehmenden Ver⸗ eine hätten ihre Gesuche um Fahrpreis-Ermäßigung rechtzeitig bei dem zuständigen k. Eisenbahnbetriebs⸗ amte anzubringen. Die k. Eisenbahn-Direktion zu Frankfurt a. M. gewährt für ihre Strecken dieselben Vergünstigungen. Die hessische Ludwigs-Eisenbahn⸗ Gesellschaft laͤßt eine Ermäßigung in der Weise eintreien, daß die von den sich durch die Festkarte legitimirenden Schützen vom 80. Juni ab geldsten einfachen Billete nach Edenkoben bis einschließlich 9. Juli zur einmaligen Hin- und Rückfahrt in der Atisßrechenden ZBuasgattung und Wagenklasse Giltig— keit haben. Das Gleiche gilt, sofern direkte Billete nach Edenkoben auf der Abgangsstation nicht auf— liegen, für die in der Richtung nach dorten ge— lösten Billete. Die General⸗Direktion der großh had. Staats⸗Eisenbahnen haben besondere Fahrver zünstigungen nicht eingeräumt. — — Das dreijährige Söhnchen des Ackerers Wünschel iu Neupfot verschluckte einen Kirsch— tern, der in die Luftröhre gerieth. Alle Versuche des herbeigerufenen Arztes, den Stein wieder aus )er Luftröhre zu schaffen, mißlangen und so mußte zas unglückliche Kind nach 3 Tagen dem Erstickungs⸗ ode erliegen. Die Unsitte, Kirschkerne zu ver— chlucken, ist höchst verwerflich, denn auch im Magen uind in den Gedärmen können dieselben sehr große Beschwerden, ja selbst den Tod herbeiführen. — In Frankenthal stürzte am Samstag in 9jähriger Knabe in den Kanal, an dessen Ufer er mit andern gespielt hatte, und ertrank, obwohl dilfe sofort zur Stelle wat. — Ludwigshafen, 24. Juni. Auf dem iesigen Rangirbahnhofe verunglückte in der Nacht —V aß ihm beide Beide abgefahren und 3 Finger voll— tändig zerquetscht wurden. Sofort in das Hospital ꝛerbracht, starb der Unglückliche schon am Sonntag stachmittag um 5 Uhr. Derselbe hinterläßt eine zrau nebst 3 Kindern, und war allgemein geachtet ind beliebt. (Pf. J.) — Die Generalversammlung des pfälzischen Schreibgehülfenvereins findet am 24 August in Ludwigshafen statt. — Aus der Pfalz wird der „pf. Pr.“ erichtet: Für die diesjährige zu Neustadt a. d. H tattfindende Hauptversammlung des pfälzischen Zienenzuchtvbereins wurden folgende Themata aus— jewählt: 1) Etwas aus dem Leben der Arbeits- ienen. 2) Welchen Vortheil hat der Honig und vie läßt er sich verwerthen? 3) Nach welchen vrundsätzen sollen wir Bienen züchten? 4) Haben zroße Königinnen vor kleinen Vorzug? Sind die us Schwarmzellen oder Nachschaffungszellen besser? dieser Hauptversammlung wird auch die Frage der interstüßung der wasserbeschädigten Imker unter— reitei werden, über welche man sich bisher nicht chlüssig machen konnte. Ein mit der diesjährigen zauptversammlung etwa verbundener Honigmarkt ürfie den besten Erfolg haben, da nach dem Ur⸗ heile fast aller Imker, die ich bis jetzt gesprochen, as Jahr 1883 mit zu den honigreichsten seit langer Jeit gehören wird, falls die Sommertracht so gut jusfällt, als dies bezüglich der Frühiahrstracht der Fall gewesen. 2In der Pfalz werden in nächster Zeit zehufs geognostischer Durchforschung unseres Kreises um Zwecke der Vervollständigung der geognostischen darten die Herren Privatdocent Dr. Ammon und Assistent Dr. Leppla von München eintreffen. — Die Heuernte ist in den meisten Orten er Pfalz bereits zu Ende. Berichte aus den ver⸗ chiedensten Gegenden bezeichnen den Ausfall der⸗ elben als günstio. Vermischtes. Aus Bayhern werden gegen 10 Herren zur Jury für die internationale Ausstellung in Amster— dam exnannt werden. Die Stärke der Jury wird m Ganzen gegen 300 Mitglieder betragen, wovon 50 auf das deutsche Reich treffen werden. F Das oberbayerische Schwurgericht hat zie beiden Raubmörder Jakob Echter und Josef Schmittner zum Tode verurtheilt. Es handelte ich um die Ermordung der Oberkondukteurswittwe Zirkelbach in München. FElversberg, 25. Juni. Wie wir hören. st Herr Psarrer Berg von hier nach Hinternah n Thüringen versetzt, und wird derselbe zu Ende . Mts. seine neue Stelle übernehmen. Herr Pfarrer Berg war seit 1873 in hiesiger Gemeinde als Seelsorger thätig, und wird allgemein lsein Scheiden von hier bedauert. (Jugendliche Durchbrenner.) Jüngst- hjin konnte man am Bahnhofe in Straßburg Zeuge eines eigenartigen Auftritts sein. Zwei duaben wurden im Wartesaale II. Klasse aufge⸗ angen, als sie eben im Begriffe waren, das Weite u suchen. Bei näherer Erkundigung stellte sich sjeraus, daß es Quartaner des Gymnasiums zu dolmar waren, und zwar Söhne von Beamiten, deren Fahrt man bis Straßburg glücklich verfolgt —EV[ in Schulvergehen gewesen sein. dessen Folgen sich die Studiosen zu entziehen suchten. Sie hauer nämlich, so hieß es, das Klassenbuch zu ziemlich schmutzigen Randbemerkungen über Mitschüler um dehrer gemißbraucht. Zweifelsohne werden die Müh— seligkeiten des mißglückten Fluchtversuches — hatit man doch die Route von Kolmar nach Straßburq per pedes apostolorum zurückgelegt — und An deres, was damit zusammenhängt, eine heilsame Nachwirkung auf die verwegenen Ausreißer nicht verfehleun. F(Die Sammlung) des „vHinkenden Boten“ für das Reichs-Waisenhaus, hat einschließ. lich derjenigen der Reichs-Oberfechtschule zu Magde— burg mit 61,958 M., nunmehr den Betrag von 122,920 M. erreicht. Hiervon sind bei der Reichz. Jauptbank in auf den Reichs-Waisenhaus⸗Fond ein⸗ geschriebenen badischen und preußischen Staats, papieren 80,416 M. hinterlegt, der Kaufschilling für das Gut Altvater 388,800 M. bezahlt und bä der Sparkasse Lahr 1601 M. angelegt. Hanau. Landrath v. Schrötter (ein Hoch— onserbatier) hat soeben die hessische Sabbatordnung vom 13. Mai 1801 (lies: 1801) von Neuem publizier und die Orispolizeibeamten ersucht, über die Be— rolgung dieser Vorschriften zu wachen. Darin ist u. A. am Sonntag das unnöthige Herumgehen auf den Straßen und das Sitzen vor den Hausthüren, das Schuldeinmahnen, das Heißen und Gehen in den Dienst, das Schafezählen, das Drängen und Schieben in der Kirche verboten. F Mühlheim a. Rh., 24. Juni. In dem henachbarten Berg-Gladbach ist am Freitag ein furchtbares Unglück geschehen. In einem dortigen Kalksteinbruche flog in Folge eines Spreng⸗ schusses ein gewaltiger Stein auf das etwa 85 Schritte entfernte Häuschen, welches zum Schutze der Arbeiter diente. Die Steinmasse durchschlug die fußdicken Eisenbahnschwellen, welche das Dach bildeten, und zerschmetterte sofort drei Arbeiter; der vierte wurde schwer, aber nicht tödtlich verletzt, der fünfte blieb vollständig unversehrt. F Schöbing a. d. Elbe. Unlängst weidete ein Hirt friedlich seine Heerde Kühe, als plötzlich der Stier unter die Kühe sprang und mit entsetz licher Wuth seine Hörner an den Thieren probirte; wei Kühe lagen in kurzer Zeit zerfleischt da. Von panischen Schrecken ergriffen, hatte sich der Hirte auf einen nahestehenden Baum geflüchtet, und wäre hier wahrscheinlich geborgen gewesen, hätte es nicht das Unglück gefügt, daß um diese Zeit seine er⸗ wachsene Tochter ihm das Mittagsbrod brachte. Die Warnungsrufe des Mannes gingen leider un⸗ gehört an dem Ohre des Mädchens vorüber, das kaum von dem wüthenden Thiere erblickt, von ihm angefallen und durchbohrt wurde. Ein gleiches Schicksal traf den der Tochter zu Hülfe eilenden Vater. Der Stier ist mittelst mehrerer Gewebr schüsse getödtet worden. F Berlin. In aristokratischen Kreisen erreg die Verlobung des Prinzen Jul ius von Schles⸗ vig⸗Holstein-Glücks burg das größte Aufsehen Der Prinz zählt bereits 59 Jahre. Er ist dänischer Feneral ä ia suite und, wie bekannt, Bruder der Königin von Dänemark. Die Braut, Fräulein v Ziegefar, stammt aus einer sächsischen adeligen Fa⸗ milie. Sie ist 28 J. a.. Eine Schwester der Braut, der künftigen Schwägerin des Königs von Dänemark, ist mil einem evangelischen Pastor, der n dem Orte Hosterwitz bis vor Kurzem fungirte. vermählt. Die Verlobung hat in Montreux in der Schweiz Statt gefunden. 4 In Leipzig wurden dieser Tage Hand schriften beruhmter Männer und Frauen versteigert. In 6 Seilen langer Brief Lessings wurde wil 775 Mt. bezahlt. (Kaum für einen ganzen Band einer Schriflen hat V. zu Lebzeiten so viel erhab— ten!) Ein Brief der hingerichteten Königin Marie Antoniette galt 461 Mk., ein Brief der ren schönen und ebenso unglücklichen Maria Stuart Marl; Handschriften von Calbin, Mozart und Beer hoben wurden mit 328, 830, und 835 Me, r ahn; ein paar Briefe Chamissos mit 171 Nen— hon Kepler, der am Himmel besser bekannt m— As auf Erden und auf dieser faft verhungerte, ao ein Brief 112 Mark. 4 Vi Lehrerwahl vor 1510 Jahrenn Nach einem Protokoll vom Jahre 17329, mitgethei bom „Niederschlesischen Kurier“: leben ,Rochdem auf geschehenes tödtliches Able p des bisherigen Schulmeisters sich nur 5 Lietha zJemeldet, so wurde zuvörderst vom Pastor er ies Beistunde vach Matth. 18. 19 — 20 die