Aei uer 7 J. 9 9 98 M 98 J 08 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingabert. der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wö⸗hentlich mit Unterhaltungs⸗ zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 K 40 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 H, einschließlich d A Zuftellunasgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pjalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt. 15 A, bei Reclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet AM 143. Politische Uebersicht. 1 Deutsches Reich. Der Abgeordnete zum bayerischen Landtage ind zum deutschen Reichsstage, Oberlandesgerichts- ath Dr. Th. Mayer, ist wegen andauernder Kränk— ichkeit entschlossen, zn Anfang August beide Mandate niederzulegen. Aus Berlin wird geschrieben: Seit einigen cagen durchlausen die Zeitungen verschiedene Nach— ichten über militärische Maßregeln an der Ost⸗ renze, welche hier und da Beunruhigung hervorge⸗ ufen haben. Zu einer solchen ist nun aber durch⸗ uus kein Grund vorhanden. Die betreffenden Nach⸗ ichten sind vollkommen thatsächlich, und es bedurfte irst gar nicht der Ergänzung derselben durch einen zerichterstatter verschiedener Blätter. Inzwischen andelt es sich durchaus nicht um Anordnungen ieuesten Datums, sondern lediglich um Ausführung mes Planes welcher vor längerer Zeit gefaßt wurde, is man von russischen Truppenanhäufungen an mnseren Ostgrenzen hörte. Das damals entworfene ↄstem der Truppendislocationen ist übrigens noch iicht einmal vollständig zum Abschluß gelangt. Der eriegsminister hat bekanntlich kürzlich die Festungen Ist- und Westpreußens inspicirt; ob und in wel⸗ hem Umfang Erweiterungen und Verstärkungen be— iebt werden möchten, ist jedoch zur Zeit noch nicht bzusehen, und wird sich jedenfalls erst aus dem deichshaushaltsetat erkennen lassen, der, wie bekannt, ür 1884 -85 bereits festgestellt ist. Zu den wichtigsten Arbeiten, mit welchen das neichsgesundheitsamt beschäftigt ist, gehört eie Aufstellung eines Entwurfs zu einer Verord⸗ ung, welche das gewerbsmäßige Verkaufen und jeilhalten von Thieren, welche an bestimmten Krank⸗ ꝛeiten leiden, zum Zwecke des Schlachtens sowie as Verkaufen und Feilhalten des Fleisches von hieren verbietet, welche mit bestimmten Krankheiten ehaftet waren. Der Mangel einer solchen Aus— ihrungsverordnung zum Nahrungsmittelgesetze hat ich bisher sehr fühlbar gemacht, da die Gerichte anz verschiedene und sich widersprechende Urtheile zefällt haben und dies felbst bei und demseiben herichte, dem Reichsgerichie, der Fall war. Kiel, 24. Juli. Offizielles Wahlresultat: dänel (Fortschritt) erhielt 88570, Revenilow (con⸗ exvativ) 3321, Heinzel (Sozialdemokrat) 6659 Stimmen. Sieben zersplittert. Die Stichwahl findet m 3. August statt. Ausland. Gastein, 25. Juli. Der Kaiser setzt seine hur ununterbrochen fort, das Befinden desselben ist horzüglich. Vorgestern und gestern nahm der Kaiser en Thee bei dem Grafen Lehndorf⸗Steinort ein. deute besuchte derselbe zu Fuß die Fürstin Hohen⸗ ohe im Straubinger'schen Gasthofe. Dem bvor⸗ eestrigen Schneewelter folgie die schönste Witterung. Wien, 24. Juli. Graf Kalnoky trifft morgen n Gastein ein, um Vereinbarungen wegen einer jntrebue beider Kaiser zu kreffen. Die Zuͤsammen. unft der Kaiser findet in Wildbad Gaftein statt. Paris, 24. Juli. Kriegsminister Thibaudin bird baldigft eine auf sechs Wochen berechnete Reise m die Osigrenze und in die Aipen machen. Die franzoͤsischen Legitimisten beginnen rustlich mit dem Ableben des Grafen Chambord a rechnen. Die letzten Depeschen aus Frohsdorf iten zwar etwas besser, doch constatiren sie alle neun Zustand beunruhigender Schwäche und fort⸗ Donnerstag, 26. Juli 1883. 18. Jahrg. zesetzter Abnahme der Kräfte des Kranken, und so vagt man denn in legitimistischen Salons auf wirk— iche Genesung des Grafen Chambord kaum noch u hoffen. Andererseits ist es unrichtig, wie in Zaris mehrfach erzählt wurde, daß der Graf von Zaris nach Frohsdorf zurückckkehren würde. Ueber die Haltung des Grafen von Paris ist vielmehr wischen ihm und seinen vertrauten Rathgebern Fol⸗ sendes definitiv beschlossen worden: Wenn der ßraf von Chambord stirbt, so wird der Graf von Paris, noch ehe die Todesnachricht offiziell bekannt zjegeben ist, sofort nach England abreisen und dort m Schlosse von Twickenham, der Domäne, welche ie Prinzen von Orleans unter dem Kaiserreich zum Zitz ihres Exils gewählt hatten, Residenz nehmen. Dort wird dann der Graf von Paris seinen Act ils Prätendent machen und die Huldigung seiner ßartisanen empfangen. Was die übrigen Prinzen von Orleans anbetrifft, so gedenken sie, da sie keiner⸗ lei Solidarität mit dem politischen Thun und Trei⸗ bhen des Grafen von Paris haben, in Frankreich zu hleiben und dort als einfache Bürger zu leben. Es fragt sich nur, ob die Regierung der Republik ihnen dies gestatten wird. Dem Vernehmen nach wird der Bundesrath der Schweiz der nordamerikanischen Union eine Ueber⸗ inkunft wegen Entscheidung eines jeden Conflickts, der zwischen der Schweiz und der Union entstehen osite, durch ein Schiedsgericht vorschlagen. London, 25. Juli. Einer Meldung des deuterschen VBureaus aus Durban zufolge geht da⸗ elbst das Gerücht um, Cetewayo sei getödtet worden. Madrid, 24. Juli. Der deutsch⸗spanische »andelsvertrag ist gestern durch den Congreß ge— iehmigt worden. Anstalt zu Speyer 7414,85 Mk., den Schulen zu Blieskastel und Kirchheimbolanden 1468,68 und 1585 Mk. zu. Dem Jahresbericht ist eine treffliche Abhandlung vom kgl. Seminarinspektor Dr. Kittel heigegeben: „Einige Worte der Neophiten des Se— minars auf den Weg in das nene Lehrerleben.“ — Speyer, 25. Juli. Heute tritt die in der gemeinschaftlichen Sitzung des Generalsynodal— Ausschusses und der Sachverständigen am 25. Juni ds. Is. zum Zwecke der Vornahme redaklioneller Aenderungen am Texte der protestantischen Religi— onsbücher eingesetzte Subcommission, bestehend aus den beiden geistlichen Räthen des kgl. Consistoriums derrn Hofer und Risch, sowie Kirchenrath Lynker, decan Maurer⸗-Bergzabern und Pfarrer Matheus⸗ zggelheim dahiet zusammen. Vermischtes. F(Unglück auf dem Luganer See. detzten Sonntag Abend wollte eine Gesellschaft von) Männern, Frauen und Kindern über den Luganer Zee setzen. Da erhob sich ein plötzlicher Sturm und warf die beiden Nachen um. Von den sechs⸗ zehn Personen ertranken sieben, meistens Kinder und Frauen. Gandwerks-Unterschiede.) Welche ind die gescheidtesten Geschäftsleute? — Die Küfer ind Schuͤhmacher. Während der Küfer Alles “reif⸗ ich“ überlegt, was er „faßlich“ darstellt, „leistet“ »er Schuhmacher Alles was er „bezweckt“. Die schwerste körperliche Anstrengung wird vom Schneider gefordert, da er täglich von früh bis pät eine „Eisenstange“ zu schwingen hat, während der Leiermann sein Geld im „Handumdrehen“ ver⸗ nient. 4 Eisenach, 25. Juli. Die auf dem deut chen Turnertag versammelten Vertreter der deutschen Turnerschaft haben soeben Dresden als Feststadt rür das 6. deutsche Turnfest gewählt. New⸗-York, 24. Juli. Während eine Anzahl Vergnügungsreisender in Baltimore auf dem Ddamm am Patagscofluß ein Schiff erwarteten, ttürzte der Damm ein. Eine Anzahl von Personen ttürzte in's Meer, siebenzig ertranken. F Kairo, 24. Juli. Auch unter dem eng— lischen Infanterie-⸗Regiment in Suez ist die Cholera aufgetreten; 2 Mann sind ertrunken. In dem eng⸗ lischen Regiment, welches den Dienst auf der Zita— delle in Kairo versieht, sind 2 Erkrankungsfälle vorgekommen, von denen einer tödtlich verlief. In den letzten 24 Stunden sind bis heute früh 8 Uhr in Kairo 463 Personen, davon 259 in der Vor—⸗ stadt, Bulak, 117 in Shirbin, 95 in Ghizeh und 2 in Ismailia an der Cholera gestorben. Sterbefaãlle. Gestorben: in Gleisweiler Leonhard Wolf, Adjunkt, 65 J. a.; in Billigheim Johann Adam Burkhardt, 44 J. a.; in Mühlhofen Frau Anna Maria Bangerth, geb. Wiedrig, 582 J. i.; in Dürkheim Subrektor Beck, b0 J. a.; in Thaleischweiler Karolina Reinheimer, geb. Siern, 68 J. a.; in Bubenhausen Elisabetha Schneider, geb. Bachmann, 49 J. a.; auf der dreuzmühle Jalob Seither 60 J.4. 52 2 7r2 von Dr. Lud wig Overzier in Köln, für morgen Freitag, 27. Juli. Nach Westen 2u frübmorgens dunstig bis bedeckt, vormittags aufgeheitert, auf Mittag 2u zersteute Ballen, im Allgemeinen nachmittags sehr schön und warm; Für die Redaklion verantwortlich F.Xx. Demetz. Lokale und pfaälzische Nachrichten. 9 Ball weiler, 23. Juli. Gestern beging )er hiesige Kriegerverein im Walde die Feier eines 10jährigen Stiftungsfestes. Trotzdeun die Bitterung noch am Morgen zweifelhaft war, er— chienen dennoch folgende Vereine: Die Kriegerver⸗ ine von Aßweiler-Biesingen, Erfweiler-Ehlingen ind Mimbach, der Arbeiterverein Blickweiler, der gerein Frohsinn, Bliesmengen, der Jünglingsverein zallweiler und der Gesangvberein Blieskastel. Herr ehrer Schröck von hier feierte in einer längeren Kede die edlen Ziele und Zwecke der Kriegervereine. ẽr schloß mit einem Hoch auf unsern geliebten rzönig, das begeisterten Widerhall fand. Gesänge, Nusik und humoristische Vorträge wechselten mit inander ab. Dazu war die Witterung eine günstige. Spät am Abend zogen die auswärtigeu Vereine inter Musik und Böllerschüssen ab. Auf dem Fest⸗ latze selbst herrschte bis in die Nacht ungezwungene Fröhlichkeit. Wirth Braunberger von Erfwceiler jatte die Festwirthschaft übernommen und ließ es m ausgezeichneter Bedienung nicht fehlen. (War uns für die vorige Nummer leider zu spät zuge— zangen. D. Red.) — Dem soeben ausgegebenen Jahresbericht pro 188283) der k. b. Lehrerbildungs-Anstalt Speyer und der ihr zugetheilten Präparanden⸗ chulen Blieskastel und Kirchheim boban— )en, erstattet von dem kgl. Seminarinspektor Dr. dittel und den beiden k. Hauptlehrern Leibig und dronenberger, entnehmen wir, daß die Anstalt in 5peyer (5tursig) von 150, die Präparandenschulen Z3kursig) zu Blieskastel und Kirchheimbolanden von 7 und 31 Zöglingen besucht sind. An Unter⸗ üßungen aus Zentral⸗ und Kreisfonds flossen der