W 5 J —4 — — 3 — 82 —5396 * ⸗ * —57v6 8 —— 0 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöochentlich mit Unterhaltungs- glatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 14 40 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 146 75 , einschließlich 0 ZZustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 Z, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 , bei Neclamen 80 . Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. M 148. Donnerstag, 2. August 1883. 18. Jahrg. Politische Uebersicht. Deutsches Reich. Berlin, 31. Juli. Der Nationalzeitung zu— oige begibt sich der König von Spanien am 8. August über Paris nach München, dann nach Wien und schließlich nach Berlin, wo er von dem Kriegs⸗ ninister, dem Minister des Auswärtigen dem Ober— zofmeister Herzog Serto und zahlreichem Gefolge öherer Offiziere begleitet, eintrifft. Für die nächste Session des preußischeu Landtages ist ein Gesetzentwurf, betreffend die Re— orm der directen Steuern, in Ausarbeitung be— zriffen. Schrittes für unsere Provinz erwogen werden. Es zeißt darin u. A.: Es mag zugegeben werden, daß Manches faul im Staate Dänemark“ ist, daß »iele Orte und Gegenden über gerechte Hinansetz- ing bei Aufstellung der Fahrpläne zu klagen haben, daß einige Lokalstrecken ungewöhnlich hohe Personen⸗ axe aufweisen, daß viele (2) Angestellte der Pfälz⸗ schen Bahnen den Uebergang in Staatsbesitz wünschen, illein im Großen und Ganzen haben die Pfälzer zurchaus keinen Anlaß, auch das Letztere zu wün—⸗ chen. Namentlich soll man nur nicht glauben, der Uebergang in Staatsbesitz würde u. A. auch eine Vermehrung der Verkehrsgelegenheiten bringen; vir glauben eher das Gegentheil und wer daran weiselt, sehe sich einmal den Fahrplan der bayeri— chen Staatsbahn an, er wird dann unsere pessi⸗ nistischen Anschauungen gewiß gerechtfertigt finden. den Lokalverkehr vermitteln hier mit wenigen Aus⸗ iahmen nur Güterzüge mit Personenbeförderung deren Schnelligkeit mit jener der alten Postkutsche diele Aehnlichteit hat, aber sie selten übertrifft und wer im direkten Verkehr die ausschließlich nur 1. und 2. Klasse führenden Schnellzüge benutzen will, muß schon über ein gutgespicktes Portemonaie ver⸗ fügen können angesichts des 20prozentigen Zuschlags. Zu verwundern ist es daher nicht, daß die bayer. Zzahnen im Verhältniß zu anderen Bahnen eine — nit einer Geschwindigkeit von 18 —20 Kil ometer der Stunde mag wohl etwas sicherer sein, aber zu den Annehmlichkeiten gehört es gewiß keineswegs. Und wenn z. B. in dem gewerb⸗ und verkehrs⸗ reichen Franken die Eisenbahnverbindungen höchst nangelhaft sind, wie würde man erst mit der Pfalz umgehen! Wir haben zu unseren pfälzischen Abgeordneten das Vertrauen, daß, sollte wirklich n der Abgeordnetenkammer ein Antrag auf An⸗ auf der pfälzischen Bahnen gestellt werden, sie ziesen energisch bekämpften im Interesse unserer Provinz und ihrer Bewohner. Eher könnte man ich mit dem Ankauf seitens des Reiches einver⸗ tanden erklären, da anerkanntermaßen die Verwalt⸗ ung der Reichs⸗ resp. preußischen Bahnen jener der bayer. Staatsbahnen bedeutend voraus ist, so⸗ tern es sich um den Vortheil des Publikums handelt. — Unter den Herren, welche Herr Hilgard⸗ —XI hacifichahn eir geladen hat, befindet sich aus der Ifalz Herr Regierungsrath Späth aus Speier. die Abreise findet am 15. August in Bremerhafen tatt. 49 Millionen Einlagen da waren. Am Schlusse des Jahres 1881 treffen auf 100 Personen der Bevölkerung 14 Einleger in Mittelfranken, 8 in Schwaben, 7 in Oberfranken, je 6 in Oberbayern, n der Oberpfalz und in Unterfranken, 4 in Nieder— zayern, 1. in der Pfalz. Auf einen Einleger trifft am Schlusse des Jahres 1881 eine Durchschnitks⸗ einlage von M. 480 in der Pfalz, M. 454 in Niederbayern, M. 385 in der Oberpfalz,. M. 326 n Oberbayern, M. 313 in Schwaben M. 265 in Mittelfranken, M. 160 in Unterfranken, M. 145 n Oberfranken. Der Reinertrag der sämmilichen Sparcassen des Königsreichs beträgt M. 802,589 am Schlusse des Jahres 1881 gegen M. 718,666 am Schlusse des Vorjahres und Mark 415,8360 am Schlusse des Jahres 1869. Das Reinver⸗ mögen der sämmtlichen Sparkassen am Schlusse des Jahres 1881 beträgt M. 8,945,684 gegen M. 3,363,137 am Schlusse des Jahres 1880 und gjegen M. 2,960,097 am Schlusse des Jahres 1869. Der Reservefond beträgt am Schlusse des Jahres 1881 bei den sämmtlichen Sparcassen des königreiches M. 9,846,089, hat sohin im Durch⸗ chnitte die vorschriftsmäßige Höhe voun 10 pCt. der Gesammteinlagen zu M. 98,053,730 bereits überschritten. Ausland. Wildbad Gastein, 1. August. Nach den iun festgestellten Reisedispositionen reist der Kaiser m Dienstag ab, übernachtet in Salzburg und be— ucht das kaiserliche Paar in Ischl. Die Rückkehr ach Babelsberg erfolgt am 10. August. Genf, 31. Juli. Ein Anarchiften⸗Crawall, der gestern ausbrach und dessen Anführer Ausländer waren, wurde sofort unterdrückt. Lokale und pfälzische Nachrichten. *St. Ingbert, 2. August. Wie bereits n vor. Nr. in einem Theil der Auflage erwähnt, wurde am Dienstag Nachmittag auf der Staffels⸗ graße zwischen hier und Heckendalheim ein Knecht mus Merchweiler von seinem eigenen Fuhr⸗ verke, einem mit Kalksteinen beladenen Wagen, überfahren und hierauf von seinem Dienstherrn, der zu der Zeit, als sich der Unfall ereignete, auf dem Wagen saß und schlief, in das Hospital dahier ge— bracht. In Folge der schweren Verletzungen ist der Verunglückte gestern Morgen gestorben. Derselbe ahlte erst 26 Jahre; sein Name ist Johann Hut. Auf welche Weise sich das Unglück ereignete, ist nicht aufgeklärt, da der Verstorbene vor seinem Tode nicht mehr zur Besinnung kam. *St. Ingbert, 2. August. In einer am Dienstag Nachmittag stattgehablen Sitzung entschied ich der Stadtrath mit 183 gegen 11 Stimmen für »en Wtitb. Schmidt'schen Garten an der Haupt⸗ traße (neben Hrn. Gebr. Martin) als Bauplatz 'ür das Schulhaus. Die Minorität war für den Ehrhardt'schen Garten neben Hrn. Zimmermann Uhl. Wie gesagt wird, ist durch diese Abstimmung ie dielgenannte Bauplatzfrage endgiltig entschieden. hlane ünd Kostenanschlaͤge des Neubaues sind be— reits fertig und soll nun alsbald zur Vergebung ꝛer Bauarbeiten geschritten werden. (Siehe Sub⸗ nissions· Ausschreiben im Inseratentheil ) —Blieskastel, 31. Juli. (Marktpreise.) butter per Pfund 1,05 Mk.—1,10 Mt. Eier der Stück 5—6 Pfg., Käse 12-14 Pfg. A. Blieskastei, 81. Juli. Unsere Land⸗ eute befinden sich soeben in einex großen Calami⸗ aͤt. Statt des ersehnten heißen Ernteweiters brachte ins der Juli Regen, der bei noch längerer Dauer as Auswachsen des schon längst geschnitienen Kornes xgünstigen wird. War im Vorsommer unser Bunsch auf Regen gerechnet, so ist derfelbe jeht hingehend, Jupiter und Pluwvius moge seine Shleußen baldigft schließen und warmen Sonnen⸗ chein senden. — Aus der Pfalz. In Bezug auf die Artilel des Muünchener „Fremdenblattes“, worin ür die Verstaatlichung der pfälzischen Bahnen plai⸗ dirt wird, bringt die „Sp. Z3,“ eine Ausführung n welcher die Vor⸗ und Nachtheile eines solchen Neunkirchen, 30. Juli. Von den ge⸗ legentlich des Bergfestes im Kohlwald Verunglück⸗ len ist heute Nachmittag ein zweiter (der erst vor kurzem als Schlosser ausgelernte 18jährige Sohn des Weichenstellers Simon) seinen Brandwunden erlegen. In dem Befinden der fünf Uebrigen ist injofern ein großer Unterschied, als einer von ihnen nur leicht verwundet ist, die andern dagegen schwer darniederliegen. (Saar⸗ u. Bl.⸗Ztg.) Trübe Aussichten in Bezug auf die Witterung des laufenden Monats eröffnet die August⸗Wetter⸗ hzrognose des Herrn Dr. L. Overzier, Lehrer der Meteorologie an der Gartenbau⸗Lehranstalt , Flora“ in Köln. Dr. Overzier sieht den ganzen Monat August keine wesentliche Besserung des Wetters »oraus, vielmehr theilweise sogar noch eine Ver⸗ chlechterung desselben durch anhaltenden Regen, Sturm und kühle Temperatur. Unterm 5. August seißt es: “„Es wird windig und kühler.“ Am 11. August „beginnt eine Periode fortschreitend uühler Tage, mit besonders Nachts für den August ef liegender Temperatur und fortschreitend zu⸗ nehmenden Niederschlägen, die namentlich in den üdlichen Gegenden ergiebiger sein werden. Die Wasserstände steigen. Der Nordwesten dürfte den derabgang der Temperatur zunächst verspüren.“ Anterm 17. Auguft heißt es: „Es wird allgemein vieder wärmer, zumal im Osten Deutschlands“; uinterm 22.: „Im Allgemeinen im Biennenlande noch etwas unruhig, doch wärmer; nach Westen zu nehr allgemein tagsüber schön.“ 27. August: „Es st nicht ausgeschlossen, daß nachmittägige, Wärme⸗ gewitter“ jetzt und in den folgenden Tag auftreten und dadurch die Aufheiterungsperioden verschieben.“ 29. August: „Neigung zur Aufbesserung besonders nach Westen zu.“ Kein einziger dauernd schöner Tag ist in der August-Prognose zu finden. Das wären also schöne Aussichten, besonders für die Ernte, die Bäder und Sommerfrischen! Am Samstag Abends um 10 Uhr, um die⸗ selbe Zeit, als das verhängnißvolle Erdbeben auf der Insel Ischia stattfand, sind auch in Wies— baden leichte Erderschütterungen wahrgenommen worden. Das Kreisamtsblatt der Pfalz enthält ꝛine Bekanntmachung, wonach die auf den 16. August estgesetzte Lehrerkonferenz wegen der an diesem Tage stattfindenden Einweihung des Unionsdenkmals n Kaiserslautern in Wegfall zu kommen hat. Vermischtes. 4Gie öffentlichen Sparkassen in Vayern 1881.) So betitelt sich eine umfang⸗ reiche Arbeit des Assessors C. Rasp im kgl. stati⸗ tischen Bureau. Danach bestanden Ende 1881 im tönigreich 264 Sparcassen (126 gemeindliche und 138 distriktive.) Die größte Zahl weist Unterfranken 46) aus, dann folgen Oberfranken und Schwaben 37), Mittelfranken (34), Oberbayern (31, Nieder⸗ ‚ayern (29), Pfalz (28), Oberpfalz (22)3. Am Zchlusse des Jahres 1880 waren 89*4 Millionen ingelegt von 320,246 Sparcassegästen, am Schlusse 881 befanden sich rund 89 Millionen von 341,731 kinlegern in den Sparcassen, während 1869 nur