St. Ingherter Amziger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. ger St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ blat und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich A A40 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 124 75 , einschließlich 0 A Zustellungsgebüuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 Z, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 B, bei Neclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet — — Dienstag, 28. Auaust 1883. I16. — 18. Jahrg Politische Uebersicht. mauf eine alles Maß überschreitende Konkurrenz von innen und außen, die sowohl dem kleinen, ohne Deutiches Reich. naschinelle Einrichtung arbeitenden Gewerbsmanne München, 27. August. Vom Reichskanzler die Existenz auf's äußerste erschwert, als auch dem zürsten von Bismarck ist aus Kissingen ein eigen- klleinen ansässigen Geschäftsmann. Beiden wird ihr zändiges Glückwunschschreiben an Se. Maj. den Ubsatz täglich mehr und mehr im Kampfe gegen dönig eingetroffen, welches alsbald an den Ort dausirer, Waarenauktionen und Abzahlungsgeschäfte iner Bestimmung gelangte. »eschränkt. Auch über die Konkurrenz der Straf- München, 27. August. Die kgl. Staats- imstalten, der Militärwerkstätten, Militärkantinen ninister Dt. v. Lutz und Frhr. v. Crailsheim ind einzelner Militärpersonen, soweit solche zu verden sich heute nach Kissingen begeben, um dem Dienstleistungen herangezogen und verwendet werden, zürsten Bismarck, wie in den vorhergegangenen vird schwere Klage erhoben. Weiteren Schutz sucht ahren, so auch heuer einen Besuch abzustatten. )er Handwerker zum Theil mit bestem Erfolge in Aus München wird dem „Pf. K.“ berichtet: einer Zuwendung im Kunstgewerbe, wohin ihm die das Budget für die nächste, die Jahre 1884 und donkurrenz der. Maschine nicht folgen kann, oder 1885 umfassende 17. Finanzperiode ist, wie wir äber in genossenschaftlichem Aueinanderschließen in zören, dereits vollständig festgestellt. Es soll das- Innungsverbänden, wie sie im Laufe des Jahres elbe auch alsbald gedruckt werden, um unmittelbar Jahlreich in München erstanden sind. Ihre zwangs— iach dem Wiederbeginn der Thätigkeit der Kammern weise Ausdehnung auf alle Handwerksgenossen wird m einem der letzten Tage des September allen nehrfach gewünscht. Solchen genossenschaftlichen Mitgliedern beider Kammern sofort zugestellt werden Organisationen möchte man als Aufgabe auch die zu koͤnnen. Es foll, wie uns versichert wird, das Regelung des Lehrlings- und Gesellenwesens und Budget bilanziren, ohne daß eine Erhöhung der die Leitung obligatorischer Handwerkerprüfungen, jestehenden Steuern erforderlich sein wird. ie gewerblichen Schiedsgerichte u. a. m. zuweisen. Bamberg, 26. August. Die fünfte ordent- Das Kreditwesen liegt noch sehr im Argen. Mit iche Generalversammlung der deutschen Volkspartei wenigen Ausnahmen wird allgemein über die langen and unter lebhafter Betheiligung von Vertretern Vorgfristen gerade dem kleineren Handwerker gegen— uus Bayern, Baden, Preußen, Würtemberg, Thür⸗— äber schwer geklagt. Dem leichtfinnigen Konkurse agen und Hessen heute hier statt. Den Vorsitz dofft man durch eine Verschärfung der betreffenden ührte Rechtsanwalt Stockmayer-Stuttgart. Nach Strafbestimmungen entgegentreten zu können. Ueber rledigung der Rechenschaftsberichte referirten Saul den schleppenden Geschäftsgang des Reichspatent iber Geformen im Heerwesen, Dr. Lipp über Ver- amtes sind mehrfache Klagen laut geworden. veisung der Preßprozesse vor die Geschworenen, Baden-Baden, 286. August. Die Versamm— Zonnemann über die vom Reichstage angenommenen lung der Vertrauensmänner der liberalen Partei Zozialgesetze. Zu den beiden ersten Fragen wurden war aus allen Theilen des Landes stark besucht. ie Resolut,onen der Referenten augenommen. Nach, Zum Vorsitzenden wurde Bankdirektor Eckhardt: nem die Ausschüsse neugewählt, Frankfurt als Vor⸗ Mannuheim gewählt. Eine in Vorschlag gebrachtt art bestätigt, Heilbronn als nächster Versammlungs- Ansprache an das badische Volk wurde einstimmig t gewählt, und einige Berichte über die Parteie angenommen, nachdem dieselbe von dem Abgeordneten xerhältnisse in verschirdenen Ländern erstattet waren, Kiefer in zündender Rede motivirt worden war aurde die Versammtung geschlossen. In allen Fragen herrschte vollständige Einigkeit. Der soeben erschienene Jahresbericht der Han⸗ lleber die Aussichten in den einzelnen Bezirken wurde elss und Gewerbekammer für Oberbayern sagt Bericht erstattet und hofft man mehrere Bezirke zu⸗ olgendes über die allgemeine Lage: Auf allen ückzuerobern. Die Verhandlungen legten Zeugniß v*ebieten des wirthschaftlichen Lebens Deutschlands davon ab, daß der Stand der liberalen Sache in und insbesondere Bayerns herrscht emsige, rüstige Vaden ein sehr günstiger ist. hätigkeit. Produktion und Umfatz haben sich in Berlin, 26. August. Wie verlautet, wird anchen Zweigen gesteigert, doch schlägt im Allge; der Reichstag mit einer Art Botschaft eröffnet Leinen die Klage über geringes Erträgniß durch werden. — Aus dem Umstande, daß der Kriegs⸗ zämmtliche Berufe seien mit Leuten überfüllt, welhe minister und der Aomiralitätschef nicht auf Urlaus weder in ihrer sittlichen Charakterbildung, ihrer tech, gegangen find, werden allerlei falsche Schlüsse auf ischen Schulbilduug, noch in ihrer materiellen Aus- »esondere Rüstungen gezogen. Inspirirte Blätter nung genügende Sicherheit für ein eifolgreiches ahren fort, Artikel über kriegerische Absichten zu ürbeiten dietenn und meist nach kurzem Anlauf, doch Ringen, doch bleiben dieselben gebühreuder Weise urht ohne Schädigung für die Anderen geschäftlich unbeachtet. — Einem Borsengerüchte zufolge gedenkt u Grund gehen. . Vielfach gewachsen ist auch die der Czar nach Berlin zu kommen. nusfuhr, die indeß schwer unter den Zollen der Berlin, 27. August. Der Bundesrath Lachbarftacuten leidet. Besonders gilt Dies für die nahm heute einstimmig den spanischen Hundelsver— Cadt München hinsichtlich der wichtigsten Ausfuhr rag an und ertheilte seine Zustimmung zur vor—⸗ mder Oesterreich und Italien, nach welchen ein Ab. läufigen Jukraftsetzung desselben. e ene wie nach Frankreich, für die meisten Ausland. fast zur Unmöglichkeit geworden ist. Aeußerst Wien, 26. August. Gestern Abend fand ud wird hier in der Stadt der Kunst und die Eröffnung des Testaments Chambords statt. Kunstgewerbes auch der neue amerikanische Zoll Der Inhalt des Testaments wird vorläufig ge— Ihr—unstsachen empfunden. Erfreulich ist, daß, je yeimgehalten. Eines steht fest, daß dasselbe auch * w Anfertigung feiner sorgfältig gearbeiteter nicht ein Wort üͤber Politik enthält, was nich— ne betont wurde, ein Erfolg im In- und Aus- uusschließt, daß ein besonderes politisches Testament * pe verzeichnen stand, daß manche Artikel, die sich noch vorfinden könnte. — In Zalaegerszeg esee nur in Varis und London glaubte kaufen vurden sämmtliche Judenhäuser gepluündert und durfen, jetzt hier verfertigt und dorthin ausge- emolirt, neun Soldalen wurden verwundet, zwei munt werdle Das Sinfen der Preise gründet üch Leriuen ane d Mihlikun miurden eritochen Pest, 27. August. Aus Zala⸗Egerszeg wird bezüglich der Ausschreitungen gegen die Juden zemeldet, daß dieselben bereits am Donnerstag be— gonnen und sich an den folgenden Tagen dermaßen gesteigert hütten, daß das Militär einschreiten mußte. Da auch die Excedenten mit Gewehren bewaffnet waren, gab es auf beiden Seiten Todte und Verwun— dete. Die Verwüstung des Eigenthums ist sehr er— heblich. Gestern sollen die Bauern von Zala— Egerszeg und Umgebung einen neuen Angriff auf die Juden gemacht haben; gegen 20 Soldaten ollen hierbei theils getödtet, theils verwundet worden sein. Auch im Cznago und Keszthely haben Aus— schreitungen gegen die Juden, in Groß-Kanisza nur unbedeutende Zusammenrottungen, welche Polizei und Dragoner sprengten, stattgefunden. Budapest, 27. August. Die Gegend zwischen Plattensee und Drau ist seit Freitag der Schauplatz ernster antisemilischer Ausschreitungen. Besonders arg ging es in Zala-Egerszeg zu, wo alle Judenhäuser geplündert und ausgerauöt wurden. Als Militär zur Hülfe erschien, dauerte die Plünderung fort, so daß die Soldaten zweimal Feuer gaben, wobei es 2 Todte und ein Dutzend Verwundete zab. - Verstärkungen gingen gestern dorthin ab. Auch in Großkanitza und Churgo wurde geraubt; in letzterer Stadt zertrümmerte der Pöbel ebenfalls die Häuser jüdischer Bewohner. Ju Karlstadt, (Croatien) kam es zu neuen Unruhen wegen der ungarischen Wappenschilder. Der Bürgermeister und ein Notar wurden von der Volksmenge erschlagen. London, 25. August. Die plötzliche Abreise des französischen Botschafters Waddington nach Frankreich hat hier ein gewisses Aufsehen hervorge ufen. Wie es hieß, hat er sich auf Verlangen Lhallemel-Lacours nach Paris begeben, um von »iesem mündlich von dem Inhalt aller aus Tama— ave eingelangten Depeschen unterrichtet zu werden. Nach anderen und wahrscheinlich zuverlässigeren Nach— richten ist er aber nur nach Frankreich gereist, um an den Sitzungen seines Generalraths theilzunehmen. Denn der Zwischenfall von Tamatave ist inzwischen Fhon dadurch beigelegt worden, daß Admiral Pierre den verhafteten englischen Missionär Shaw wieder in Freiheit setzte und den Consuln der verschiedenen Länder gestattete, ihre Funktionen wieder aufzunehmen. Warschan, 23. August. General Guͤrko begab sich auf seiner vor Kurzem angetretenen Reise zur Inspizirung der im Rayon des hiesigen Gouvernements liegenden Festungen zunächst nach Brzesz Litewski und von dort nach Modleu. Et hat die Werke dieser Festungen bereits besichtigt und weilt gegenwärtig in Kalisch, von wo er sich nach Plock verfügt. Gegen Ende dieses Monats vird General GBurko hier eintreffen und an den zroßen Manövern theilnehmen, die bereits begonnen jaben. Es sind in der Umgebung von Warschau etwa 60,000 Mann Jufanterie und Kavallerie onzentrirt und die mit denselben operirende Artillerie zürfte an 120 Geschütze aller Kaliber bekragen. Lokale und pfälzische Nachrichten. —* Wie uns mitgetheilt wird, ereignete sich am Sonntag in der den Herren Culhmänn aus Zweibrücken gehörigen Steinkohlengrube zu Fran— kenholz ein sehr trauriger Unglücksfall. Steiger Bieg wollte mit 4 Bergleuten nachsehen, ob die durch einen Verschlag abgedämmten schlagenden Wetter sich noch nicht verzogen hätten. Beim An— yInhren ontrun deten 64 .