olgendes Schreiben zu: Unter Berufung auf das greßgeseh ersuche ich Sie zu berichtigen, daß die ochlagerei zwischen einem meiner Maschinenmeister ind einem Schriftsetzer nicht in meinem Geschäfts⸗ ztale, sondern vor der Wirthschaft „Zum Rhein⸗ reiz“ stattfand, da verschiedene Zeilungen Ihre dotiz so auffatzten, als ob in meiner Druckerei selbst ie Ausschreitung vorgekommen wäre. Auch be⸗ ndet sich der Thäter nicht in Haft, sondern auf riem Fuße. Demselben wurde seine Stelle wegen x im hetrunkenem Zustand verühten Tbat aekündiat. Vermischtes. München, 26. Sept. Heute früh 7 Uhr ind die beiden Raubmörder Strohofer und Faßl on Kolbermoor in der Angerfrohnveste hingerichtet orden. Der Münchener Maler Leibl, welcher mit Adolf Menzel vom Pariser Künstlerklub zur Theil⸗ iahme an der dort statigefundenen Eliteausstellung ingeladen wurde, ist für sein bekanntes Meister⸗ a, „Bäuerinnen in der Kirche“, zum Ehrenmit⸗ lied des Klubs ernannt worden Der spanische Noaler Madrazo hatte den deutschen Kollegen in horschlag gebracht, der sofort allseitige Billigung and. Vaß Leibl bisher Ehrenmitglied einer deut⸗ chen Akademie oder Künstlergenossenschaften ge— vorden wäre, ist nicht bekannt. pSaargemünd. Die Stadt Saargemünd hat die Genehmigung erhalten, zur Aufbꝛingung Fr Mittel für den Bau von Schulhäusern, die zerstellung einer Wasserleitung und anderer ge⸗ neinnütziger Anlagen eine, innerhalb eines Zeit⸗ aums von 50 Jahren aus außerordentlichen Ein⸗ ahmen zurückzuzahlende Anleihe im Betrage von 80 000 M. zu einem 41/3 pCt. nicht übersteigendem zinsfuße aufzunehmen. Zu Bitsch im Rathhause wird am 7. Okt. Sonniag), Vormittags 10 Uhr eine größere Ver— mmlung von Interessenten der zu erbauenden zisenbahn von Saaralben durchs Eichel⸗Moder⸗ Thal über Ingweiler direkt nach Straßburg und eten Abzweigung aus dem Moderthale von Ingweiler⸗ Bingen uͤber die Glasfabriken Meisenthal, St. Louis ind Götzenbrück nach Zweibrücken, abgehalten. 47 In Meß ist eine Falschmünzerbande, ie in der Zeughausstraße ihren Schlupfwinkel atte, entdecht und aufgehoben worden. Man fand as ganze Material zur Anfertigung von Ein⸗e, wei⸗, Drei⸗ und Fünfmarkstücken, zum größten cheil aus Gipsformen bestehend, in ihrer Behau⸗ ung vor; auch hatte der eine Falschmünzer noch risch geschlagene Einmarkstücke in seiner Tasche, benso ein noch nicht ganz fertiges Zweimarkstüd. Mainz, 26. Sept. Bei der Festfahrt zur rinweihung des National-Denkmals am 28. Sept. verden sich im Ganzen 30 Schiffe betheiligen und war 3 Salondampser, 17 Personendampfer und O Schleppdampfer. (Die Germania des Niederwald— renkmals) mißt von der Plinte bis zum Scheitel 10,60 m, von der Plinthe bis zur Kronenspitze 2,35 mm, der Durchmesser auf der Höhe des Thron— essels ist 6 zu 5 w, die Höhe der Krone 1m, st Durchmesser 0,90 m, die Gesichtslänge beträgt m, der Umpfang des Kopfes 3,70 m, der Hüfte⸗ mpfang 7 m, die Plinthe hat eine Standfläche von 8,80 meim Quadrat mit gebrochenen Ecken, as Schwert mit Griff ist 705 m lang, das Ge⸗ icht der Statue beträgt 700 Zentner. fKrefeld, 22. Sept. Gestern Abend stellten ch einem Zuge der Straßenbahn auf, der Strecke trefeld Hüls mitten im Geleise zwei betrunkene Nänner, die schon vorher allerlei Unfug ausgeübt atten, mit ausgespreizten Armen entgegen, um den zug aufzuhalten. Der Maschinist gab sofort das barnungszeichen und bremste. jedoch war ein Un— lück nicht mehr zu vermeiden. Die beiden Be— tunkenen kamen zum Fallen und die Lokomotive uhr dem einen die Beine ab, so daß derselbe nach denigen Minuten den Geist aufgab und verletzte en andern lebensgefährlich am Kopfe. f Von einem abscheulichen, mit fast unglaub— chem Raffinement verübten Verbrechen, wird aus sSarch im (Mecklenburg) berichtet. Seit längerer eit wurde das 34 Jahr alte Kind eines dortigen cuchfabrikanten regelmäßig des Sonntags krank, hne daß der Arzt einen Grund der Krankheit er⸗ nitteln konnte. An einem der letzten Sonntage and die Mutter des Kindes in der Suppe, die sie Abt für dasselbe bereitet und die das Dienstmädchen us die Küche in die Stube gebracht hatte. mehrere Streichhoͤlzer. Der Verdacht, die Streichhölzer bös⸗ willig in die Suppe gebracht zu haben, fiel sofort auf das Mädchen. War nämlich das Kind krank, so blieben die besorgten Eltern zu Hause und das Mädchen konnte ausgehen. Die aufgefundenen Streichhölzer veranlaßten den Verdeicht, daß das Mädchen stets Sonntags solche in die Suppe ge— worfen hatte, um ungehindert ausgehen zu können. Das Mädchen ist verhaftet und soll bereits ein Ge⸗ tändniß abgelegt haben. F Von der königlichen Dichterin Carmen Sylva wird in diesen Tagen im Verlage von Alexander Duncker ein neues, außerordentlich eigen⸗ artiges Werk erscheinen, das sich „Meine Ruh“ neunt, und einen umfangreichen Band von Ge—⸗ dichtschklen enthält, die allen Verehrern der könig⸗ lichen Frau um ihres stark individuellen Gepräges willen doppelt wertih sein dürften. Folgendes Motto, welches dem Werke voransteht, giebt in inmuthiger Form die Begründung der Wahl des Bfeudonyms der fürstlichen Dichterin: Ruh'. Carmen heißt: Lied, und Sylva heißt: Wald Von selbst gesungen das Waldlied schallt. And wenn ich im Wald nicht geboren wär', So fäng' ich die Lieder schon längst nicht mehr Ich habe den Vögeln sie abgelauscht, Der Wald hat Alles mir zugerauscht, Vom Herzen that ich den Schlag dazu, Peich singen der Wald und das Lied zur Ruh'. Einen glücklichen Fang haben auf »en Schetland-Inseln die armen Fischer gemacht. Am Freitag Morgen sahen sie eine Heerde von Walfischen im Meere ihr Spiel treiben. Die Fischer etzten in mehreren Booten aus, umzingelten die deerde und jagden sie dem Strande zu. Als bald darauf die Ebbe eintrat, blieben die Walfische im eichten Wasser zurück und konnten nicht mehr die sohe See gewinnen. Alsbald begann ein furcht⸗ zares Blutbad. Bis zum Gürtel im Wasser stehend, tachen und hieben die Fischer mit Speeren und Zeilen auf die Thiere ein, von denen ihnen nicht veniger als 28 zur Beute fielen. FKonstantinopel, 26. Sept. Vergangene Nacht wurde die meist von Europäern, hauptsäch⸗ ich Engländern, bewohnte Vorstadt Bospore von einer Feuersbrunst verheert; gegen 300 Häuser arunter die armenische Kirche sind niedergebrannt. Das Feuer brach am Landungsplatze aus. Konstantinopel, 26. Sept. Der durch das Feuer im Kadiköiviertel angerichtete Schaden vird auf sechs Millionen Francs geschätzt. Es find teine Verluste an Menschenleben zu beklagen. — Ueber die deutschen Colonien in Palästino eninimmt das Ausland einem von wohl unterrich— teter Seite herrührenden Bericht nachstehende An— gaben: Der deuische Einfluß hat fich im heiligen Kande erst seit 1870 bemerkbar gemacht; der Orient teüberhaupt das erste Vand gewesen, welches nach dem großen Krieg den Rückschlag der von Deutsch- land errungenen Stetlung in Europa empfand. Im Zahre 1872 siedelte sich eine Zahl württembergischer Familien bei Jaffa an. Als fleißige und ausdauernde eute zeigten sich diese Ansiedler sehr tauglich, die mzähligen Schwierigkeiten zu überwinden, die sich hrem Veginnen entgegenstellten. Ihrer Thätigkeit ind Ausdauer gelang es, vor den Thoren von Jaffa Musterwirthschaften, Werkstätten zur Verfertigung andwirthschaftlicher Werkzeuge und Wagenfabriken u errichten, die ausgezeichnete Fuhrwerke für das aum wegbare Land lieferten. Der günstige Erfolg og immer neue Colonisten an, die Colonie ist in eständiger Zunahme begriffen. Fast zur nämlichen Zeit, als die Württemberger nach Jaffa gekommen, rhielt eine andere Gesellschaft Deutscher einen be— rächtlichen Flecken Landes zu Kaipha bewilligt, am Fuße des Berges Karmel, zwischen dem Cap Kar⸗ nel und den Ruinen von Zäsarea. Diese Colonie, veit bedeutender als die von Jaffa, nahm eine mäch— ige Entwicklung. Die vierzig niedligen Häuschen erselben, blendend weiß getüncht, gewähren einen Anblick von Ordnung und Nettigkeit, der seltsam on dem Schmutze der elenden Häuser von Kaipha ibsticht. Die Colonie, ungefähr 400 Seelen, hat ine eigene Verwaltung, eine Art von Stadtrath, iber den dem dortigen Consul die Oberaufsicht zu⸗ teht. Sie ist eine deutsche Miniaturstadt mitten n Asien. Die Ländereien der Colonie sind vor—⸗ üglich bestellt und liefern vier und fünfmal mehr Ertirag als das unter den Händen der einheimischen Zevölkerung befindliche Land. Eine dritte Colonie st in der Umgegend von Jerusalem, nahe beim russischen Hospiz, errichtet; diese scheint mehr dem Handel obzuliegen. aber auch sie steht in großer Blüthe. Man empfindet in Folge des Eindringens deutscher Ansiedler in Palästina nun schon bereits sehr stark den deutschen Einfluß und wird nicht um⸗ hin können, auch die deutsche Politik als einen wich⸗ tigen Faktor in Rechnung zu bringen, so oft die yrische Frage wieder in Fluß kommt. Sterbefäaälle. Gestorben: in Maikammer Eugen Ziegler, 41 J. a.; in Speyer Franz Christiaß Sick Dienstesnachrichten. Die katholische Pfarrei Großkarlbach wurde dem Verweser Priester Brehm, die katholische Pfarrei starlsberg dem Verweser Schön verliehen. Caplan For thuber in Kaiserslautern erhielt Anweisung als Pfarrverweser nach Altheim. An dessen Stelle wurde Neopresbyter Käpper- von Roxheim zum Kaplan ernannt. Der bisherige interimist. Verweser der kathol. Lehrerstelle zu Bundenthal, Schuldienstexspektant Karl Kern, wurde zum Schulverweser an der 'athol. Schulverweserstelle zu Schaidt, der protest. dehrer Jakob Emrich in Tiefenthal zum Lehrer der oberen, protest. Schule in Großniedesheim, der protest. Lehrer Jakob Pflug in Assenheim zum Lehrer der protest. Mittelschule zu Freinsheim er⸗ nannt. Die Verwesung des erledigten Forstreviers Dannenfels, Forstamts Winnweiler, wurde dem kgl. Forstamts-Assistenten Phil. Graser zu Pirmasens üͤbertragen. Versetzt wurden: der kgl. Forstgehilfe Ernst Maier von Waldleiningen zum Reviere Imsbach, Forstamts Winnweiler, der k. Forstgehilfe Franz Diepold zu Neuhäusel auf Ansuchen zum Reviere Waldleiningen Forstamts Kaisers⸗ iautern. Se. Maj. der Kaiser haben Allergnädigst ge⸗ ruht: den Regierungsrath Mandel in Straßburg zum kaiserlichen Kreisdirettor in der Verwaltung von Elsaß-Lothringen zu ernennen. Demselben ist die Kreisdirektorstelle in Erstein übertragen worden. Der Obergrenzkontroleur Hil debrand in Schirmeck ist als Obersteuerkontroleur nach Busen⸗ dorf versetzt worden Marktberichte. Ensheim, 27. September. (Viktualienmarkt.) Kar⸗ toffeln 2 M. 70 bis O M. — Pf. per 530 Kilo, Butter 1M. 10 bis 1M. 20 Pf. per , Kilo, Eier 80 WPf. per Dutzend. Landstuhl, 24. Septbr. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ ualienmarkt.) Weizen O M. — Pf., Korn d M. — Pf., Spelz 0 M. — Pf. Hafer 6 Mi. 48 Pf., Gerste O M. — Pf., Wicken — M. — Pf., Erbsjen — M. — Wf. dinsen 7 M. — Pf., Kleefamen — M. — Pf. Kartoffeln per Ztr. 1 M. 50 Pf. Kornbrod 6 Pfd. 65 Pf., Weis⸗ brod 2 Pfd. 40 Pf. Gem. Brod 2 Pid. 80 Pf. Butter per Pfd. O M. 90 Pf., Eier per Dutzend 66 Pf. —AR VBiktualienmarkt. Weizen 9 Mk. 47 Pf., Korn 8 M. 18 Pf., Spelzkern — M. — pPf., Spelz 7 M. 24 Pf., Herste 7 M. 06 Pf., Hafer 6 M. 61 Pf., Erbsen 6M. — Pf., Wicken O M. — Pf., Linsen 0O M. — Pf. Klee⸗ samen O M. — Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pi., 3 Pfd. 37 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 42 Pf., Butter pro Pfd. 1,00 -0,00 M. Eier 2 Stück 13 Pf., Kartoffeln pro Zentner 2 M. 10 bis 0O M. — Pf. Stroh 8M. — Pf., is 0 M. — Pf., Heu pro Ctr.8 M. — Pf. bis 0 M. — Pf., Kleebeu d M. — Pf. bis 0 M. — Pf. Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demez. Telegraphischer Schiffs bericht. Mitgetheilt von Jean Peters in St. Ingbert. Das Hamburger Postdampfschiff „Rugia“ Fapitän Albers von der Linie der Hamburg⸗ Amerikanischen Packetfahrt-Aktien-Geseilschaft, welches um 12. September von Hamburg via Havre ab— zing, ist nach einer glücklichen Reise am 24. Sep⸗ tember wohlbehalten in New-York angekommen. Das Hamburger Postdampfschiff „Gellert“ Fapitän Kühlewein von der Linie der Ham— »urg⸗Amerikanischen Packetfahrt-Akien-Gesellschaft, velcher am 11. September New⸗Pork verließ, ist nach einer glücklichen Reise am 23. September in Plymouth angekommen und hat unverzüglich die Reise nach Hamburg fortaesetzt.