ein fröhliches Gelage dreier Bliuden. Die Blinden strambach und Darmer, beide den Greifswalderu jekannt durch die Sicherheit, mit der sie sich trotz hrer vollständigen Blindheit auf den Straßen be— wegten, feierten die Ankunft eines Leidensgefährten aus Stralsund, des Handharmonikaspielers Krüger, bis an den frühen Morgen bei einem kräftigen Trunk. Nach 3 Uhr begaben sich die drei Zechge⸗ nossen auf den Heimweg, auch dirses Mal wieder der Sicherheit der beiden Greifswalder trauend, ohne Führer. Aber Bacchus hatte ihre Sinne verwirrt, statt nach dem Markte lenkten sie ihre Schritte nach dem Ryk hin, in welchem deun bald Darmer und Krüger ihr nasses Grab fanden, während hinzu— bommenden Nachtwähtern die Rettung des Krambach gelang. (Ee3zsgingewohl, aberes gehtnicht.) Es ist wieder die Rede von einer Junggesellensteuer. Wenn die Rechnung richtig ist, daß sich dabei 830 — 40 Millionen Mk. herausschlagen lassen, so ist die Sache gar nicht zu verachten. Nur wird man erst die Vorfrage lösen müssen: „Wo fängt der Junggeselle an, wo hört derselbe auf?“ Nachdem zuweilen vorgekommen, daß Post⸗ karten mit dem Stempel zu 3 Pfennig, die zunächst nur für den Lokalverkehr bestimmt sind, aus Ver— sehen auch zur Versendung nach anderen Orten zur Aufgabe gebracht wurden und deßhalb als unge— nügend frankirt von der Beförderung ausgeschlossen werden mußten, soll zur thunlichsten Fernhaltung solcher Versehen bei Neuauflage dieser Postkarten nuf deren Adreßseite unter der Bezeichnung „Post⸗ karte“ noch die Bemerkung: „Giltig nur im Auf— gabeorte und im zugehörigen Landbestellbezirke“ hei⸗ gesetzt werden. Diese Postkarten gelanoden erst nach Aufbrauch der bisherigen zur Ausgabe und findet ein Umtausch der letzteren gegen erstere nicht statt. deider kann sich die Oberbehörde nicht zu dem wei⸗ seren Schritt entschließen, die 3 Pfg.⸗Postkarten auch iber den Aufgabebezirt hinaus zu expediren und 5trafporto vom Adressaten zu erheben. Die bayer⸗ schen Handelskammern haben bekanntlich schon wie— derholt und dringend darum petitionirt. F In Lemberg Galizien)' hat ein Land— wehr⸗Unteroffiziee Namens Moravetz den Ulanen⸗ Rittmeister Eypert in seiner Wohnung überfallen, niedergeschossen und dann sich selbst entleibt. Rache ür ein schlechtes Dienstzeugniß soll der Grund des Verbrechens sein. F Venedig, 13. Nov. Dieser Tage ent— sfernten sich hier die drei Töchter eines verwittweten iebzigjährigen, ziemlich wohlhabenden Geschäfts- mannes, Mädchen im Alter von 18—524 Jahren yom Hause, fuhren mit einem Lokat⸗Dampfboote jach dem Lido und kehrten nicht mehr zurück. Man jat sie zuletzt Arm in Arm an das Meeresgestade ziedersteigen gesehen. Am anderen Tage wurde die eine der Schwester an das Ufer geschwemmt, ind man glaubt, daß auch die beiden anderen ihren Tod in den Wellen gefunden haben. Die Mädchen hatten beim Fortgehen vom Hause die Stelle in Manzoni's „Verlobten“ aufgeschlagen zurückgelassen, wo von der Flucht der beiden Verlobten die Rede ist. Zwei von den Mädchen waren etwas kränklich die dritte schwermüthig. F Triest, 14. Nov. Bei „Lloyds“ traf die Nachricht ein, daß das österreichische Segelschiff Nahor“ bei Liverpool vom britischen Dampfer „Duke Argill“ in den Grund gebohrt ist; die Mann— schaft wurde gerettet. F Ueber eine größartige Heldentha— berichtet die russische Zeitung „Wiek“. Am 12 Oktober waren 21 Personen auf der Ueberfahe über den Bug begriffen. Als das Fahrzeug etws die Mitte des Flusses erreicht hatte, wurde es von der starken Strömung fortgerissen, es schlug um und sämuntliche Infassen fielen in das Wasser. In diesem Augeublick gelung es einem derselben, einem kräftigen jungen Bauernburschen, Vicenz Krzepinstij nach unglaublichen Anstrengungen das Fahtzeug wieder zu erreichen. Rasch entledigte er sich nußd seiner Kleider und sprang darauf wieder in das Wasser, um die Ertrinkenden, Einen nach dem An— deren, zi retten. 17 Peisonen, welche ohne seine Dazwischenkunft dem nahen Tod unbedingt preis gegeben waren, wurden so gerettet. Die drei üb— rigen Insassen waren ertrunken. Die Bewohner der Stadt veranstalteten am Ufer sofort eine Col— sekte für den edlen Menschenfreund. Dieser aber schlug die ihm dargebotenen 300 Rubel aus, indem er großmüthig darum nachsuchte, man möge dat Geld unter die Eltern der drei Ertrunkenen, welche er nicht mehr zu retten vermachte, vertheilen. Ssterbefälle. 1— Gestorben: in Edenkoben Karl Antz, 78 3— a.; in Neustadt Konrad Agather, 52 J. a. in Pirmasens Jakob Seyb, Lehrer, 56 Jahre alt — —————— 6SAb erichte. *St. Ingbert, 14. November. (Viktua ienmarkt. Kartoffeln 50 Kilo 1,80-2 M. Butter per /2 Kilo 1M bis 1'M. 20 Pf., Eier per Dutzend 90 bis 1 M. Kappe— per Kopf 4 bis 20 Pf., Nuͤsse per 100 Stück 164 20 Pfg.⸗Stroh per Gebund 70-00 Pfgs., Aepfel per Zur 1bis 6 M., Birnen 4 bis 7 M. Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß Conventionelle Zwangs⸗Versteigerung Mittwoch, den 5. Dezember 18833, Nachmitiags 21 Uhr zu St. Ingbert, in der Wirthschaft vor Peter Schweitzer, werden durch den unterzeichneten kgl Notar Ludwig Pasquay, in Zwei— hrücken wohnhaft, die nachbeschriebener — dem Jo hann Joseph Heinrich, Bergmann in St. Ingbert wohnhaft — ange hörigen Liegenschaften, wegen Nichtbe— zahlung des Erwerbspreises öffentlich an die Meistbietenden zu eigen ver— steigert, als: Steuergemeinde St. Indbert: —Plan Nr. 4211, 4212 1. 4213. 32 a 10 qm Acker auf der Hobelsahnung mit Steiabruch neben Eheleute Kiehl und Ludwig Presser, hievon das 6. u. 7. Loos zu Bauplätzen geeignet, wie der Schuldner diese Loose laut Ver—⸗ steigerungsaktes des verstorbenen Notars Sauer dahier vom 10. April 1880 von den Eheleuten Johann Riehl und Margarethe Jung zu St. Ingbert ersteigert hat St. Ingbert, den 14. Novbr. 1883 VPasquay, kal. Notar. Bekanntmachung. Am Montag, den 19. d. Mis. Vormitiags um 9 Uhr in der Wirth— schaft von Friedrich Friedrich du St. Ingbert lassen die Fuhrleute Jakob Schmitt von Sengscheid uͤnd Friedrich Jungfleisch von St. Ingbert * J 8Stuͤck kräftige Zugpferde oͤffentlich auf Termin versteigern. St. Ingbert, den 14. Novbr. 188* Bayer, Geschäftsmann. — Alpenthe6é, eeinigt das Blut und die Lunge⸗ ist vortrefflich fuür die Brust, lost der Juͤhen Schleim, zu haben à, Paque— 48 VPfa. bei FKoh. Friedrich. Conventionelle Zwangs Versteigerung. Mittwoch, den 5. Dezember 13833, Nachmittags 2 Uhr zu St. Ingbert, in der Wirthschaft von Peter Schweitzer, werden durch den unterzeichneten kgl. Notar Ludwig Pasquay, in Zweibrücken, die nachbeschriebenen Liegenschaften, dem Rudolf Munzinzer, Bier⸗ hrauer in St. Ingbert wohnhaft, an—⸗ gehörig, wegen Nichtbezahlung des Er—⸗ verbspreises, öffentlich an die Meist— hietenden zu eigen versteigert, als: Steuergemeinde St. Jugbert: Plan Nr. 4323, 4323/3, 55 a 54 qm Acker im Rodt neben Bäcker Hager und Michael Haas. Plan Nr. 4377, 4378, 4379, 4380 und 4381, 58 a 60 qm Acker allda neben Bäcker Bernasco, davon die Hälfte des rechts der Chaussé gelegen Stückes hierher zu und die Hälfte des links der Chausso gelegenen Stückes hier⸗ her zu. St. Ingbert, den 14. Novbr. 1883. RYasquay, kal. Notär. Conventionelle Zwangsversteigerung. Mittwoch, den 5. Dezem ber 13833, Nachmittags 234 Uhr zu St. Ingbert in der Wirthschaft von! Peter Schweitzzer, verden durch den unterzeichneten kgl. Rotar Ludwig Pasquay in Zwei—⸗ hzrücken wohnhaft, die nachbeschriebenen — dem Bern⸗ jard August, Handelsmann in St. Ingbert wohnhaft, zur Zeit in Brüssel — angehörigen Liegenschaften wegen Nichtbezahlung des Erwerbspreises öffent⸗ iich an die Meistbietenden zu eigen jersteigert, als: Steuergemeinde St. Ingbert. Plan Nr. 4605 u. 4606, 55 a. 20 qm. Wiese unter'm Wohm⸗ bacher: Weiher neben Witttwe Geyro Stoinfesld und Nicolou Steinfeld. 2.) Plan Nr. 3269, 3270, 3271, 32 a. 70 qm. Acker rechts in den Seyen neben dem Pfarrgut. St. Ingbert, den 14. Novbr. 1888. Pasquay, kal. Notart. Meibezahn's vrũup. Hafermenhl. Aerztl. empfohlen als bestes Kinder⸗ nährmittel zu haben bei MicChHheI IIiGCS, l Hirteneck 43. 20 haidhanser kalh. Kirhhenbanloose. Ziehung au 20. Revenber nächsthin EFLGOOSe à IMArTXI. AÆA Günstigste Gewinnchancen bei Julius Goldschmit in Fadwigshaftn am Khein und dessen Agenten: in St. Ingber Joh. Weirich und Frz. Woll: in Blieskastel F. Laufer. v Der heutigen Rummer unseres Blattes liegt ein Prospett bei, betrt. Bandwurm mit Kopiĩ, von Richard Mohrmann. Ni d ist bildet, iemand ist so gebildet, als daß er nicht noch lernen könnte und Mancher möchte lernen, es fehlten ihm aber die Zeit und die Mittel, Unterricht zu aehmen. Allen solchen bietet sich nun in dem jetzt erscheinenden Vanorama des Wissens und der ßFildung ein billiges Mittel, um das Versäumte nachzuholen oder das Vergessene neu zu beleben. Dieses Werk enthält Lehr lurse Zum Selbstunterricht in der englischen, französischen und italienischen Sprache, auch der Stenographie, Geschichte, Dichtkunst, Correspondenz, Buchhal⸗ tung, der Physik, Geographie, des Clavierspiels und im Zeichnen. Einen compl. Atlas Ein biograph. Lexikon über alle Länder unserer Erde und mit über 10,000 Namen ausallen er⸗ speziell: * denklichen Gebieten, eine Reichhaltigkeit, Deutschland und Oesterreich wie sie wohl bisher in keinem Lexikon in 50 Karten. z. vorhanden war. 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