)en eben ins Grab versenkten Sarg eines verstor⸗ enen Studenten und umklammerte denselhen so fest, daß es nur mit Mühe weggebracht werden konnte. 4 Auf dem Amisbrett im Rathhause zu Bam⸗ berg ist wörtlich zu lesen: „Um Verehelichungs— Erlaubniß haben nachgejucht: ... Karl Hermann Hausler, Restaurateur in Eisleben, mit Fräulein Henriette Helene Sophie Seidel, Scharfrich te⸗ seibesitzerstochter von Eisleben. Nur immer nobel. Neukirchen (Miederbayern), 23. März. Die Metzgersgattin Katharina Schleinkofer von der enachbarten Au ist nach dem „Straub. Tagbl.“ wegen dringenden Verdachts des Mordversuchs, be⸗ gangen an einem 2! jähr. Kinde, verhaftet worden. F Karlsruhe, 24. März. Der ledige Karl Oetinger schlief gestern Abend auf dem Abort seiner Wohnung in der Adlerstraße ein, kam in diesem Zustande der Flamme des mitgenommenen Lichts zu nahe und berbrannte sich derart, daß seine Ueberführurg in das städtische Krankenhaus nöthig wurde, woselbst der Bedauernswerihe heute früh an den Folgen der erlittenen Brandwunden starb. FMetz, 25. Marz. Das Schlachtfeld von Grabelotte⸗St. Privat ist um eine Sehenswürdigkeit irmer geworden: die vielen Theilnehmern an den Qümpfen vom 18. August 1870 und wohl allen Schlachtfelddesuchern bekannte Ferme St. Hubert ist ein Raub der Flammen geworden. Dieses Gehöft bildete am Nachmittag des 18. August für den rechten deutschen Flügel einen Hauptangriffs⸗ objekt, dessen Erstürmung blutige Opfer forderte, wie die zahlreichen vor und neben den Gebäulich⸗ reiten gelegenen Massengräber beweisen. Nur die angrenzende Gartenmauer, von welcher aus die Franzosen das Gehöft aufs zäheste vertheidigten und den preußischen Truppen, welche das Gehöft zu erstürmen hutten, viel zu schaffen machten, xistiert noch. An dem Stuͤrm betheiligten sich Abtheilungen der Regimenter 33 60, 67 und des 3. Jägerbataillons. Mezg, 26. März. K. 3) Der Statthalter Freiherr v. Manteuffel ist heute Nachmittag ¶ Uhr hier eingetroffen zur Verabschiedung der von ——— Derselbe bleibt auch norgen noch hier. Trier, 26. März. Bei dem hier garniso⸗ nierenden 69. Infanterie-Regiment dient nach der „Tr. Ztg.“ augenblicklich ein Elsässer, welcher als der jüngste von 20 noch lebenden Geschwistern der 13. Bruder ist, der seiner Dienstpflicht genügt. Die 10 ältesten Brüder dienten in der französischen Armee, die drei jüngsten in der deutschen. Dieser Fall dürfte wohl einzig in —— Rüdesheim, 26. März. Die Zahnrad⸗ bahn nach dem Niederwald macht eifrige Fortschritte. In 14 Tagen wird die erste Sendung der Zahn⸗ schienen eintreffen. Die Lokomotiven und Waggons sind nahezu fertiggestellt; dieselben gleichen äußerlich den bekannten Lokomotiven, während diejenigen der RKtigibahn infolge des aufrechtstehenden Kessels eine uingewohntere Form haben. Der Betrieb wird vor Pfingsten beginnen. Der Fahrpreis nach dem Nie⸗ iwald wird 1Mktk. und thalabwärts 50 Pi. be⸗ cragen. pAus Köln, 19. März, wird mitgetheilt: Ein Vorfall, welcher unsere Polizeibehörden bereits zeschäftigt, hat ein unliebsames Aufsehen erregt. Fin junges Ehepaar aus dem gegenüberliegenden Deutz wollte einen Spaziergang nach dem benach⸗ bharten Poll machen und hatte zu diesem Zwecke das Siegburger Thor zu passiren. Die Frau war bereits einige Schritte vorgegangen, während ihr Mann in aniger Distance nachfolgte. In der ge⸗ nannten Thorpassage befindet sich eine Wache, und es kommt häufiger vor, daß die Wachmannschaften mit den an ihnen vorbeiziehenden Schönen Unter⸗ haltungen anzubandeln pflegen, die nicht immer gerade innerhalb der Grenzen der Salonfähigkeit iich halten sollen. Im vorliegenden Falle glaubten einige der Kriegshelden noch einen Schritt weiter Jjehen zu koönnen und küßten die harmlos ihres Weges dahinziehende Frau nach Herzenslust ab. Dem nachfolgenden Mann, der die Situatian über⸗ sah und seiner besseren Hälfte zu Hilfe eilen wollte, —XV— Er ward mit Säbelhieben traktirt und mußte blutend den Heim⸗ veg antreten. Nachdem er seine Wunden hatte rerberbinden lassen, fuhr er zum Gouvernement aach Köln, um seine Beschwerde daselbst anzubringen, wurde aber daselbst abgewiesen!! Darauf verfügte sich der schwer gektänkte Mann zum Polizeipräsidium, welches die Untersuchung bereitwilligst in die Hand nahm. — Aachen, 24. März. Die Honigmann'sche euerlose Natron-Lokomotive jscheint sich auch ür den prattischen Eisenbahndienst zu bewähren. honigmann hatte eine Lotomotive der Aachen⸗ zülicher Eisenbahn nach seinem System umbauen assen und wurde nach der „Fr. Zig.“ am Nitt⸗ voch Nachmittag die Strecke Aachen- Jülich und urückt (dis Wuͤrselen) mit fahrplanmäßiger Ge— hwindigkeit durchfahren. Die in einem angehängten zersonenwagen an der Fahrt betheiligten —X prachen sich über das Rejultat befriedigt aus. Es bird beabsichtigt, die Lotomotive zunächst für vier—⸗ ehn Tage probeweise für die Vermittelung des Personenderkehrs zwischen Stolberg und Wurselen päter zum regularen Bahnbetrieb in Dieust zu iellen. Auch die Aachener Straßenbahngefsellschaft eabsichtigt einige derartige Lokomotiven in Dienst zu stellen. FGom Walfisch zu Ascalon.) Aus grop⸗Umstadt wird dem „Irkf. Journ.“ berichtet „Nachdem von NMitgliedern des hiesigen „Kasino“ Zweifel darüber geautzert wurden, ob die in keiner lusgabe von Scheffels Gaudeamus vortommende SZchlußstrophe vom schwarzen Walfisch zu Ascalon Vom schwarzen Walfisch zu Ascalon Des Morgens um haib neun Da warf der Haustnecht aus Nubierland Den Fremdling wieder hinein. — nachträglich oon dem Dichter selbst, oder von an⸗ serer Seite hinzugedichtet worden sei, wurde be— chlossen, eine diesfallsige Anfrage an Scheffel zu richten. Der Dichter hatte die Liebenswürdigkeit, zierauf Folgendes zu erwidern: „Dem Kasino, Hroß⸗Umstadt. Ihre Schlußstrophe zum schwarzen Walfisch ist unrecht. Nach neuerlich gefundener Inschrift sprach der Hinausgeworfene auf assyrisch Aussibini aussibleibi Wai Acalun! ir grobi Kaibi.“ Er hat den Walfisch nie wieder besucht. 16. März 1884. Victor v. Scheffel.“ FVor einigen Tagen verunglüdte in Bonn—⸗ dorf ein Landwirth auf gräßliche Weise. Er türzte namlich rücklings von der Leiter in die eiserne Gabel des unten in der Scheune stehenden Futterschneidestuhls, so daß dem Unglücklichen die drei Zinken der Gabel in den Rucken drangen und war so tief, daß nach dem Ausspruche des Arztes roch die Lunge verletzt ist, und der Verletzte seinen deiden wohl erliegen wird. F In Duisburg wurde einem Arbeiter der kabakfabrik von Arnold Böninger, der am 22. ds. ein Goõjähriges Arbeiter-Jubiläum in diesem Ge— chäfte feierte, von Sr. Maj. dem Kaiser das All⸗ zemeine Ehrenzeichen verliehen. F In Leipzig ist am Mittwoch im Johan⸗ nishospitale Wilhelm Kohter, der berühmte Seil⸗ änzer, 93 Jahre alt, gestorben. F Ein Abgeordneter — „mit dem Dolch im Hewande“. Aus Dresden schreibt man: Ein )xolliges Vorkommniß macht in Dresden von sich eden. Der Landtagsabgeordnete v. Vollmar, ein jeborener Munchener, trägt nach oberbahyerischer Zitte ein im Griff feststehendes Messer mit dazu zehöriger Scheide bei sich. Dieses Messer hat er neulich innerhalb der Landtagsräumlichkeiten verloren, ein anderer Abgeordneter hat es gefunden und war chier erschrocken über den „Dolch“; es wurde von »em Auffinden der „Waffe“ dem Präsidium Mit— heilung gemacht und als nun gar ein Sozialdemokrat ich als Eigenthümer des „Dolches“ meldete, ent⸗ tand ein allgemeines Kopfschütteln und die Lokal⸗ »lätter wimmeln von Notizen und Erwägungen über den „bewaffneten Landtagsabgeordneten“ und über die Zulässigkeit des Waffentragens im Landtage. daß die Waffe ein gewöhnliches in einem anderen »eutschen Staate allgemein gebrauchtes Brodmesser st, davon schien man hier zu Lande keine Ahnunqg u haben. 4 In einem Dorfe der Lausitz sucht man jegen 20 Mt. Belohnung, jemanden, der Aufschluß iber den oder die übermüthigen Burschen geben ann, welche kürzlich den braven Nachtwächter zes Ortes im Schildwachhause, worin er in etwas ageheitertem Zustande seine Wächterpflicht selig erschlief, durch Festnagelung der Thür eingekerkert jaben. Der Gefangene konnte erst früh morgens efreit worden. Wie der Herr Amts⸗- und Landrichter über einen kleinen Affen“ urtheilen, das hat zu seinem roßen Nachtheile ein im Osten Berlins wohn⸗ jafter Fabrikant erfahren. Derselbe war im vdet— jangenen Jahre mit seinem Buchhalter und Reisen— en Herrn K, in Differenzen gerathen, weil diesen ines Tages so stark angeheitert ins Komtoir kam zaß er augenblicklich unfähig war, seine Dienstge— häfte im vollen Umfange zu verrichten; ein heftiger VBortwechsel entstand zwischen Prinzipal und den Ungeheiterten, welche die sofortige Entlassung des. elben zur Folge hatte. Im nüchternen Zustande rklärte sich aber der exmittirte Buchhalter mit der ofortigen Außerdienststellung ohne jedwede Ent— chädigung nicht einverstanden; er klagte deßhalh zegen seinen Prinzipal auf das normirte Gehalt ür das laufende Quartal und erstritt in erster ind zweiter Instanz ein obsiegendes Erkenntniß. Der verklagte Fabrikant hatte den Einwand ge nacht, daß sein Angestellter im betrunkenen Zustande in's Geschäft gekommen sei — beide Richtersprüch lauten aber: daß ein oder mehrmalige Trunkenheit zines sonst arbeitsfähigen und moralischen Menschen — Jewohnheitsmäßiger Trinker sei, wußte der verklagte -hef nicht nachzuweisen, und deßhalb mußte er die eingeklagte Gehaltsrate eines Vierteljahres und »benein nun auch noch die hohen Vrozeß- und Unwaltskosten zahlen. Das räthselhafte Geburtstagsge schenk, welches in Gestalt von zwei prächtigen S„ébres⸗Vasen unserem Kaiser aus Frankreich zu⸗ jing, hat dem Pariser Gaulois unnöthiges Kopf— serbrechen bereitet. Es stammt weder von dem rüheren Berliner Botschafter, Grafen St. Vallie, noch von einer anderen hohen Persönlichkeit, is auch kein Zeichen der Annäherung Frankreichs n Deutschland, wie der Gaulois vermuthet, sondern cührt von einer bekannten Berliner Persönlichket, dem Baron v. Bleichröder her, welcher gerade in Paris sich aufhielt und deßhalb sein Geburtstage Jeschenk für Kaiser Wilhelm diesmal aus Frarh ceich nach dem Valais Unter den Linden schichen mußte. x— Ein amerikanischer Journalist, welcher un— längst Deutschland bereiste, spricht in einem Artike »en er für ein in Chicago erscheinendes Blatt schrieh, in folgender schöner Weise seine über die deu töchen rfrauten gewonnenen Ansichten aus; „Es gieht kegionen von musterhaften Frauen in Deutschland, velche durch die Erziehung ihrer Söhne und Töchte in der Kräftigung und Erhaltung des deutschen Volkes mithelfen, so gut und besser, als dies die esten Staatseinrichtungen vermögen; Frauen, die hr ganzes Dasein ihrer Familie widmen und, wh⸗ end sie nur 'für diese zu leben scheinen, aus ih sinaus in's thätige Leben blicken und ihm für und ür neue Stützen, neue Förderer, neue lebendige kräfte zuführen. Niemals treten sie selbst hintet den Gardinen hervor, niemals greifen sie selbst in die Räder des öffentlichen Lebens din; nur ihre Truppen schicken sie in's Feld und halten ihnen ie Heimath warm, damit sie sich in jedem Augen lick an der wahreu Ouelle ihrer Kraft erfrischen ind im Nothfall gänzlich zurückziehen können, wenn —0—— Muth oder hre Kraft erschöpft ist. Bei dieser unaufhörlichen lͤllen, bescheidenen Arbeit werden die Frauen nich erühmt, aber Dichter, Geschichtschreiber, Gesetzgebe ind Staatsmänner kennen ihre Art und bauen arf hre Thaten die Zukunft des deutschen Volkes. Am 20. Mai dse. Is. tritt im gesammien Hebiete des Vereines deutscher Eisenbahn- Verwa⸗ ungen (die Bahnen in Deutschland, Oesterreich UIngarn, Holland, Belgien und Rumänien umfth end) das für den Personen-Verkehr so hochwichtn „yflem der kombinierten Rundreise-Si elte in Kraft. An der Herstellung von Koupen ür die eigenen Strecken, sowie an dem Verkaut bicher von den Vereins-Verwaltungen hergestellu doupous betheiligten sich bis jetzt im Ganzen hecaltaugen, unnlich 834 deuische, 23 bsterreit ——— nn rumänische. Vorgesehen sind für das Gesamup jebiet 1230 Koupons. Die zugestandene Pteis näßigung ist eine recht erhebliche und wird wesell ich dazu beitragen, das neue System beld belien u machen. Auf den meisten Streden berechun ich diese Ermäßigung auf volle 80 pbt de Schnellzugfahrpreises, ist also noch größer, als ür die Mehrzahl der bisher zur Ausgabe —J esten Rundreisebillette zugestandene Nachlaß. »en preußischen Staatshahnverwaltungen sinde gilletexpeditionen oder die Verkehrslontrolen — direktionssitze Ausgabestellen; es muß deßhalbe