an so großes, daß man für nöthig fand, die nichliche Trauung schon früh morgens um halb 4 uͤhr zu vollziehen. FBingerbrück, 17. Juni. Die Tochter angesehener Eltern stand im Begriff, sich mit einem de D. zu verheirathen. Die Braut in Kranz und Shleier erwartete den Bräutigam, jedoch vergebens. 5 entsetzte sich so, daß ein Herzschlag ihrem Leben Ffort ein Ende machte. Frankfurt a. M., 16. Juni. Die Ele⸗ anten sind mit Recht wegen ihrer Klugheit Id Gelehrigkeit berühmt. Die Arbeits-Ele— hanten der Singhalesen von Ceylon beschämen gar manchen Menschen; denn sie arbeiten frei— illig und gern, tragen Lasten von 20 —80 Centner nit dem Rüssel fort, transportiren die schwersten zaumstämme und gewöhnen ihre Kinder, die Flephanten⸗Baby's, streng an Arbeit und Gehorsam. geim Ausladen des Ertra-Zuges von Düssseldorf Frankfurt ging ein junger Elephant (1 Meter ch) durch und jagte alle Zuschauer in die Flucht. Is er wieder eingefangen war, schlangen ihm die Siughalesen eine Kette um den Leib und befestigten hn am Bein eines Arbeits-Elephanten, der den zornig trompetenden Burschen ins Schlepptau nahm ind irotz seines Sträubens ruhig forttransportirte. 4 Wie die „Frankf. Ztg.“ aus bester Quelle erfähtt, wird das „Frankfurter Journal“ am 1. zuli in die Hände einer Aktien-Gesellschaft über— gehen, die aus einigen dreißig Herren von der Jationialliberalen Partei besteht. fEGer Raubmord bei Oberkassel.) Vie bereits gemeldet wurde, ist der Mörder der zattin des Justizraths Carstanjen bereits in den dänden der Gerechtigkeit. Der vollständig unbe— mittelte Mann, Steinbrucharbeiter Dahlhausen aus vinxel bei Oberkassel, hatte — so wird aus Köln oerichtet — in den letzten Tagen viele auffallende Ausgaben gemacht, sich unter Anderem auch in Bonn eine silberne Uhr gekauft. Seine Kleider varen mit Blut befleckt und als man unter einem Düngerhaufen vor seiner Wohnung auch einen diamantring fand, der der Erschlagenen angehörte da mußte der Verbrecher sich schließlich zu einem Geständniß bequemen. Das Amisgericht in Königs— winter lieferte den Unmenschen sodann der Gerichts⸗ behörde in Bonn ab, wo auch demnächst die Abur⸗ theilung stattfinden wird. Nach ärztlichem Gutachten hat die Erschlagene noch ca. 24 Stunden nach er⸗ folgtem Attentate gelebt und muß dieselbe einen ichweren Todeskampf gehabt haben. fElberfeld, 16. Juni. Die Voruntersuch⸗ ung gegen die Anarchisten Reinsdorf, Bachmann und wie die übrigen 6 Mitverhafteten heißen, ist in diesen Tagen geschlossen worden. Die Akten desinden sich bertits beim Reichsanwalt in Leipzig, jo daß die Entjcheidung in Betreff der Verhandlung nun nahe bevorsteht. Das Wahrscheinliche ist, daß wegen aller drei Attentate, wegen desjenigen bei Villemsen, des auf dem Niederwald und des in drankfurt, zusammen verhandelt werden wird; doch wäre die Abtrennung des Elberfelder und des Frankfurter Falles von dem Niederwaldverbrechen iwmerhin möglich, bei welchem Fall als zeitlich etstes zunächst wohl das Attentat bei Willemsen an die Reihe käme, obschon dies ja verhältnißmäßig das wenigst bedeutende von den dreien ist. Ob fetuet gegen alle acht Personen, welche gegenwärtig noch in Haft sich befinden, die Anklage erhoben werden wird, bleibt ebenfalls abzuwarten. Möglich, daß der eine oder andere dou ihnen am Ende viel⸗ mehr als Zeuge erscheinen wird. Dagegen soh Jamentlich gegen den eigentlichen Urheber der Ver⸗ brechen, Reinsdorff, das aufgelaufene Beweismate⸗ tial und zwar in Betreff aller drei Attentate ge⸗ idezu erdrückend sein. Der Lieferant des Dyna · nitz, ein Barmer, wie man sich erinnern wird, lleibt außerhalb des Prozesses, da bei Hergabe des cbrengstoffes die verbrecherischen Absichten des Reins— vorff ihm nicht bekannt gewesen sind. FCrefeld, 16. Juni. Vor einigen Tagen nuchte ein Herr aus den ersten Ständender Kanßf— ur Herr Hermes, einen Spazierritt in den vor Stadt gelegenen Anlagen auf Schoͤnwasser. Begriff sein Taschentuch zur Hand zu nehmen, n sich plötzlich das sonst sehr ruhige Thier, itgend einem Gegenstande scheuend, und im Nu hder nichts Schlimmes ahnende Reiter, ein Mann — besten Jahren auf dem Boden, war dabei n lͤklicherweise auf den Kopf gestürzt, so daß er chanten in bewußtlosem Zustande aufgehoben rde, worin er verblieb, bis der Tod bald daraul den Armen erlöste. Der Verunglückte hinterläßt nach der „Cref. Ztg.“ eine Gattin mit 5 Kindern. F Wiesbaden. Seitens der Strafkammer des kgl. Landgerichts erfolgte der Urtheilsspruch gegen die wegen Verfälschung von Wurst mit Kartoffelmehl angeklagten 18 Metzger. Der Berichtshof erkannte 14 der Beklagten auf Grund des Lebensmittelgesetzes für schuldig und verhängte je nach der Vermögenslage derselben Geldstrafen von 20, 40 und 60 Mt. Das den Saal bis auf den letzten Platz füllende Publikum nahm den Ur— heilsspruch höchst beifällig auf. Das hiesige Bericht betrachtet demnach, wie das Mainzer, den Zusatz von Kartoffelmehl bei der Wurstbereitung ils Verfälschung dieses Genußmittels. * Aus Bredelar (Westfalen) wird der „Magdeb. Ztg.“ unterm 14. Juni gemeldet: „Der Bahnwärter Bunze faud gestern Morgen 6 Uhr »eim Revidiren seiner Strecke neben dem rechten Fahrgeleise von hier nach Messinghausen — der Scherfede-Arnsberger Bahn — vier mit Selbst ündern versehene Dynamitpatronen neben den Schienen liegen. Die Nachforschungen nach dem Urheber des Frevels, denn ein solcher scheint vor⸗ zuliegen, sind eingeleitet. Die gefundenen Patronen ind gefährlichster Art, die schon zum Explodiren gjebracht werden, wenn Jemand darauf tritt. Be— merkt möge noch sein, daß Dynamit in den benach barten Eisensteingruben vielfach Verwendung findet.“ Der Direktor des Vorschuß-Vereins von Bärwalde Wilhelm Knick, ist nach Unter— chlagung von 72,000 Mk., von dort geflohen und zu Berlin festgenommen worden. F Hamburg, 18. Juni. Nach einem Privat- elegramm des Handelsblattes von gestern stehen die Zalpeterlager der Hamburger Firma H. Foelsch be— Iquique (Peru) in Brand. Näheres noch unbekannt F Rostock, 17. Juni. Der Weidauerschen Menagerie entsprang auf dem Transporte von hier nach Stralsund eine große trächtige Löwin bei Mönchhagen. Die ganze Gegend ist in furchtbarer Aufregung. Die Bauern bringen ihr Vieh in die Ställe in Sicherheit. Militär ist von hier aus zinbesrdert, um das Gehölz, worin sich die Löwin defindet, zu umzingeln. F Ein reicher Amerikaner, welcher zurzeit in Berlin weilt und vor einigen Tagen erft aus Bayreuth zurückgekehrt ist, soll Frau Cosima Wagner resp. den Wagnerischen Erben für das alleinige Aufführungsrecht des „Parsifal“ eine Mil⸗ lion Mark geboten haben. Im übrigen ist bereits vor einem Jahre dem Bankier Groß, dem Vormund der Wagner'schen Erben, von den Direktoren Pollini und Hoffmann für das alleinige Recht der Ver— verthung des Parsifal eine halbe Million Mark jeboten worden. Herr Groß erklärte damals, daß, o lange er der Vormund der Wagner'schen Erben ei;, der „Parsifal'“ nur im Bayreuther Festspiel jause zur Aufführung gelangen werde; dieselbe Er— tlärung soll auch der Amerikaner erhalten haben. FParis, 17. Juni. Wiederholt ist auf die ibermäßige Nachsicht der französischen Schwurge— ichte hingewiesen worden. Die Geschworenen der Forréze scheinen aber ihre Collegen noch zu über— lügeln. Zwei Brüder, Pierre und Martin Gironde, varen unter der Anklage, ihren Vater todtgeschlagen und in einen Teich geworfen zu haben, verhaftet, der jüngere, Martin, aber aus Mangel an Beweisen vieder auf freien Fuß gesetzt worden. Vor den Beschworenen erschien er als Zeuge und sagte aus, er sei dazu gekommen, wie sein Bruder den alten Vater im Keller mit einer Axt erschlug, und habe auf den Befehl des Bruders dem Greise selbst noch die letzten Hiebe ertheilt, worauf beide die Leiche ihrer blutigen Kleider entledigten, sie frisch anzogen und in einen Teich warfen. Martin weinte bei dieser Erzählung und betheuerte, er hätte sich nur nmis Furcht vor dem gewaltthätigen Bruder an dem Verbrechen betheiligt. Der Angeklagte leugnete und sobte; die Geschworenen erkannten ihn des Vater— nordes schuldig, seinen Gehilfen aber nichtschuldig, vorauf der Gerichtshof den älteren zum Tode ver—⸗ irtheilte, den jüngeren aber freisprach. Dafür, daß Martin Gironde seinen Bruder der Blutschuld zieh und ein paar Krokodilsthränen über den von ihm elbst erschlagenen Vater vergoß, wird er nun be— ohnt, indem er nun einziger Erbe des Bauernhofes zleibt, um dessentwillen die ruchlosen Söhne den Vater tödteten und die Brüder sich wahrscheinlich hinterher gezankt haben! F Ganz Madrid ist in fieberhafter Erregung Frascuelo und Lagartijo, die beiden Stierkämpfer. die bis jetzt um die Palme rangen, sind in den Schatten gestellt durch eine neue Größe. Mazzan— tini heißt dieser Held des Tages. Bei der lehtten Torrida waren vor den Billetverkaufsladen in der Oalle di Sevilla und am Café Suizio Tausende in Queue aufgestellt. Es ist konstalirt worden, daß elftausend Personen hinter einander an den Kassen vorbeipassirt sind. Der Polizeipräsident von Madrid überwachte persönlich mit einem großen Aufgebot von Polizei-Mannschaften den Verkauf. Als die Schalter wegen Erschöpfung des Billei— Vorrathes geschlossen wurden, erhob sich ein uner— meßliches Pfeifen und Geschrei, die Polizei hatte die größte Mühe, die Menge zu zerstreuen. Die ernsthaften Zeitungen bringen große Artikel gegen den Gladiatorenkulkus. Die „Epoca“ sagt: Während die best begründeten Revuen eine nach der anderen aus Mangel an Theilnahme eingehen in jedem Jahr weniger Bücher verkauft werden, die Maler aus— wandern, um anderswo ihre Gemälde anzusetzen, die Litteratur weder eine Laufbahn noch eine Lebens⸗ versorgung ist, die meisten Preßorgane nur noch durch Zusammenstellung von Notizen bestehen, die geistige Bewegung stockt und es an Leistungen und Mangel an Talent, Inspiration und Studium fehlt, während dessen gewinnen die Stierfechter Tausende von Duros den Monat, erweitern sich die Stierzüchtungen, werden die Unternehmer schwer reiche Männer und finden sechs bis sieben Zeitungen ür Stiergefechte ein reichlichss Auskommen. Der „Correo“ ruft aus: Unglückliches Spanien, wie tief bist du gefallen. Die „Epoca“ schlägt vor, das Wappen von Madrid zu ändern und das Hand⸗ wertszeug der Stierfechter in dasselbe aufzunehmen. F Aus London wird der „Frkft. Ztg.“ ge— schrieben: „Bekanntlich leisten die Amerikaner mit Reklamen und Affichen Unerhörtes, aber zuweilen bleibt auch eine englische Leistung nicht hinter den trausatlantischen zurück. Da ritt dieser Tage ein ältlicher Herr durch die Straßen des Westend auf seinem Wege nach dem Hyde Park. Er trifft einen Bekannten an und läßt sich mit ihm in ein Ge— spräch ein. Diesen Augenblick benützt ein Ankleber, der mit Zetteln, die einen besonders guten Firniß für Pferdegeschirr empfahlen, denselben Weg ging, der ruhig dastehenden Mähre je einen auf den Hintertheil zu kleben, ohne daß der Reiter, wie weiland Münchhausen, etwas merkte. Er setzte seinen Ritt fort, und erst als die eleganten Reiler und Reiterinnen in Rotten-Row die seltsame Er— scheinung mit großer Heiterkeit begrüßlen, wurde der Herr gewahr, welchen losen Streich ihm der Spaßvogel gespielt hatte. Marktberichte. e. Ensheim, 19. Juni. GViktualienmarkt.) Butter 1,20 -0,00 M per a Kilo, Eier 70 per Dutzend, Kartoffeln 0,00 A per 50 Kilo, straut per Kopf 15 H, Gelbrüben per Büschel 05 . Zweibrücken, 19. Juni. (Fruchtmittelpreis und Vit— fualienmarkt. Weizen O M. — Pf. Gorn'o M. Pf., Spelz — M. — ppf., Spelztern — M. — Pf., Dinkel — M. — Pf., Mischfrucht 0O M. — Pf., Hafer 0 M. Gerste zweireihige — M. — Pf., vierreihige O M. — Pf., Heu 8 M. 20 Pf., Stroh J. Qual. 3 M. 10 Pf. Qual. II. 2M. 80 Pf., Kartoffeln 2 M. 40 Pf., Weißbrod L/3 Kilo 52 Pf., Kornbrod 3 Kilo 68 pf, Gemischtbrod 3 Kilo 78 Pf., paar Wech 90 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 60 Pf., II. Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammel⸗ fleisch 60 Pf., Schweinefleisch 30 Pf., Wein J Liter 80 Pf., Bier J Liter 24 Ph., Butter 1. Kilogr. O M. 95 Pf. Homburg, 18. Juni. (Fruchtmitlelpreis und Viktu⸗ alienmartt,, Weizen 9 M. 75 pf., Korn 8 Mi25 Pf. Spelzlern — M. — Pf. Spelz — Mao Pf., Gerste dreihige O M. — Pf., Geesie Areihige — M. — Pf., Hafer 7 M. 81 Pf. Mischfrucht — M. — Pf., Er bsen — M. — Pf., Wicken — M. — pf., Bohnen 0 M. 7 Pf., Kleesamen — M. — Pf. Kornbrode6 Pfund 683 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 75 ppf Ochsenfleiso — Pf. Rindfleisch 60 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammeleisch — pf. Schweinefleisch 16 Pf., Butter i Psund O0 M.“95 Pf. dartoffeln per Zentner 1 M. 60 Pf. Kaiserslautern, 17. Juni. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt. Weizen 9 Mi. 33 Pf., Korn — M. — Pf. Spelztern — M. — pf., Spelz 7 M. 2 Pf., Berste 7 M. 31 Pf., Hafer 8 M. 2 Pf. Erbsen — M. — Pf., Wicken O M. — Pf., Linsen —'M. Pf. Klee⸗ amen — M. — uf., Schwarzbrod 6 Pfund 68 Pi., 3Pfd. 34 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 39 Pf. Butter pro Pfd. O M. — Pf., Eier per Dzd. — Pf., Kartoffeln per Zentner 1 M. 90 Pf., Stroh J. Qual. 8 M 20 Pf., II. Qual. 2 M. 70 Pf., Heu pro Eit. 3 mM.63 Pf., sleeheu 4 M. — pf. Landstuhl, 16. Juni. (Fruchtmittelpreis und Vik— ualienmarkt.) Weizen 0O M. 5. ppf., Korn 0 M. — Pf. Spelz O M. — Pf. Hafer 0 Mi. — Pf., Gerste 0 M. — Pf. Wicken — M. — Pf., Erbjen — M. — Pf., dinsen — M. — Pf., Kleesamen Mi— Pf. Kartoffeln per Ztr O M. — Pf., Kornbrod 6 Pfd. 65 Pf., Weis⸗ orod.2 Pfd. 45 Pf. Gem. Brod 2 pfd. 35 Pf. Butter ver Pfd. O M. 80 Pf., Eier per Dutzend 54 WR