Referat von Pfarrer Schneider in Limbach über „Reformation und Gegenreformation in Nassau— Saarbrücken und den benachbarten pfälzischen Ge⸗ bieten.“ 3) Rückblick auf die bisherigen Verhand⸗ lungen der Konferenz von Pfarrer Lichnock in Dud⸗ weiler. Saarbrücken, 19. Juli. Bei einer gestern unvermuthet vorgenommenen polizeilichen Revision der Pressionen hiesiger Bierwirth- schaften wurde ein nicht unbeträchtlicher Theil in jchmutzigem und unvorschriftsmäßigem Zustande vorgefunden. Gegen die Eigenthümer wurde pro⸗ tokolliert und werden die zu erlassenden Strafbe— fehle sie wohl zu der dem Publikum und der oͤffentlichen Gesundheit nöthigen Rücksichtnahme ver— anlassen. (Sbr. 3.) Mannheim, 19. Juli. Die Bekannt⸗ machung, die Choleragefahr betr., worin es heißt, daß Anzeige von der Erkrankung an der Cholera schon einzutreten hat, wenn eine Erkrankung in ihren Erscheinungen auch nur den Verdacht der Cholera zu begründen geeignet ist und daß die Ortspolizeibehörde unverzüglich dem Bezirksamte von der Anzeige Kenntniß zu geben hat, veranlaßte bereits zwei hiesige Einwohner, welche verhältniß⸗ mäßig schnell vom Brechdurchfall befallen wurden, von dieser Anzeige Gebrauch zu machen. Ein 194 jähriges Diensimädchen wurde deßhalb im Allge⸗ meinen Krankenhause aufgenommen und ein auf dem Lindenhofe wohnhafter junger Mann, hat gestern Nachmittag im Krankenhause ersuchen lassen, ihn abzubolen, da sich Sympthome von Cholera bei ihm zeigten. Diese beiden Fälle stellten sich aber als Brech-Ruhr, welche im Sommer oft vor— kommt, heraus und liegt also keinerlei Besürchtung bor. Es tritt ja erfahrungsmäßig der Brechdurch— fall (Cholera nostras) alle Jahre in der heißen Jahreszeit bei uns auf, und wenn er auch die meisten Opfer im Säuglingsalter fordert, so kommen doch Sterbefälle in allen Altersklassen vor, obgleich die Gefährlichkeit des Brechdurchfalls für das mitt⸗ lere Alter fast Null ist. Wir registrirten obige Fälle nur deßwegen, um etwaigen Gerüchten die Tholera sei ausgebrochen, vorzubeugen. Die traurige Lage der Handlungsgehilfen, welche mehr und mehr aus den Bureaus durch Lehrlinge und Volontäre verdräugt werden und meist nur schwer einen in der Regel schlecht be— zahlten Posten finden, hat die Eltern allmälig be⸗ — lehrt, ihre Söhne doch besser den goldenen Boden des Handwerks aufsuchen zu lassen. Wie tief ein⸗ greifend der plötzliche Umschwung bereits ist, der ach vollzogen hat, geht deutlich daraus hervor, daß in Frankfurt a. M. die meisten der unlängst aus den Schulen entlassenen israelitischen Zöglinge dem taufmannsstande den Rücken gewendet haben, und daß die Soöhne wohlhabender Eltern nun Schnei— der, Tapezierer, Uhrmacher, Optiker, ja sogar Schlosser werden. Die meisten dieser jungen Leute jaben die Berechtigung zum einjährigen Militär— dienst erlangt. 4 Wie die B. B. Z. aus Berlin schreibt, internahm in voriger Woche, Freitag Mittag, 10 Minuten vor 2 Uhr, der Aeronaut Herr Spiering vom Schwarzen Adler in Schöneberg aus, in Gejellschaft eines Herrn P. eine Fahrt mit dem Ballon „Deutschland“, um festzustellen, wie hoch, ehne Gefahr für das Leben der Insassen, sich tin Ballon erheben könne. Mit 7 Sack Balast zu je 15 kg ausgerüstet, erhob sich der Ballon grade in die Höhe. Die in den obern Schichten herr⸗ chenden Winde bemächtigten sich bald des leichten Hefährts, dasselbe nach allen Richtungen führend. Um i/3 Uhr hatte der Ballon die Höhe von 1800 m erreicht, als sich plötzlich Gewitterwolken hildeten, die den Ballon wie die Reisenden voll ständig durchnäßten. Nun wurden nach und nach 5 Sas Ballast ausgeschüttet, die ein schnelles Steigen des Ballons veranlaßten. Bald war eine Höhe von 2500 m erreicht; während unterhalb des Ballons ein schweres Gewitter vorüberzog, schwebte dieser in völlig sonnig Regionen; der Wärmemesser zeigte 10 über Null. Nach und nach überzog den Ballon wie die Luftreisenden eine dichte Reifkruste. Nach— dem der Ballast bis auf einen halben Sack abge— geben war, erreichte der Ballon die höchste Höhe don 3100m, der Wärmemesser zeigte 20 unten Null, das Gas zog sich zusammen und im schnellen Tempo fing der Ballon an zu siuken. Um 8*5 Uhr landete er hinter Charlottenburg. Der Einfluß der bedeutenden Höhe auf die Reisenden machte sich vor allem in Athembeschwerden bemerkbar. Wäre die Kälte nicht so groß gewesen, so wären die Reisenden, wenn dies der Ballon gestattet hätte. noch höher gestiegen. 4 Unter den Briefträgern Amerikas herrscht zroße Freude, daß Präsident Arthur die vom Kon— greß angenommene Bill unterzeichnet hat, welcher zufolge die Briefträger von nun an jährlich einen fünfzehntägigen Urlaub erhallen. 'Newyork, 17. Juli. Sechs Familien aus der irländischen Grafschaft Mayo, welche mi dem Dampfer „Furnessia“ in Castle Garden ge landet, ebenso vier Familien aus Deutschland (Brez lau), von denen man herausfand, daß sie als daͤnzlich Unbemittelte in Amerika eingebracht werden sollten 'ollen mit denselben Schiffen, mit denen sie gekommen wieder nach Europa eingeschifft werden. Die Ein wanderungskommission hat beschlossen, daß, wenn in Zukunft auch nur ein einziges Mitglied ig gegen das Verbleiben eines mittellosen Eingewin derten erklärt, dieser wieder das Land verlassen muß — ————— ———— — Gemeinnütziges. (Obstessig im Kleinen für Haushaltungen.— stleinere Haushaltungen können sich ihren Essigb⸗ darf auf höchst einfache Weise bereiten. Es ist dazu wie das „Oc. L. W.“ aufmerksam macht, nur ein großer steinerner Topf oder ein kleines Faßchen nothwendig, in die man die Schalen und Kernhäufer des Obstes wirft, welches im Hause zur Verwen dung kommt. Die Ueberreste werden bis zu ihrer Bedeckung mit kochendem Wasser übergossen. Dit nächsten Abfälle fügt man hinzu und gießt meh Wasser auf, bis der Topf gefüllt ist. Bei warmen Wetter setzt man letzteren, sorgfältig mit einen Tuche bedeckt, in die Sonne, bei kaltem Welter ir die Nähe eines Ofens oder Heerdes. Weitere Zu— sätze sind nicht nothwendig. In sechs bis cch Wochen ist das Wasser zu einem vortrefflichen, berr steinfarbigen Essig geworden. (Reinigen der Möbel) Um Moöbel spiegel— blank zu machen, lasse man ein Loth Alkannawurze mit fünf bis sechs Eßlöffeln voll Leinöl in einen neuen Topfe über gelindem Kohlenfeuer langsan sieden, bestreiche nach dem Erkalten der Flüssigkei mit derselben die Möbel und reibe letztere 24 Stunde päter ab. Sterbefälle. Gestorben: in Zweibrücken Frau Margareth Calmus, 161 Jahr alt; in Homburg Carl Chri stian Jacoby, 76 Jahr alt; in Landau Frau Sar Brunner, geb. Mezzger. Dienstesnachrichten. Der geprüfte Bewerber um das Gerichtsvollziehetam R. Eswein, seitheriger Stellvertreter des kgl. Gericht vollziehers B. Eswein in Ludwigshafen, wurde zum 6. richtsvollzieher in Otterberg ernannt. —M— Consesß DWnn Flnl Harry Anna in Altona versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfd.) gute neue Bettfedern für 60 Pifgs. das Pfund A vorzüglich gute Sorte 1,25 Pf. A Prima Halbdaunen nur 1,60 Pf. 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