hätten sie die schönen Aussichten unserer Winzer uind — Trinker unmittelbar vor Beginn der Lese in Grund und Boden geschlagen. Auch hier wurde man wieder lebhaft erinnert an das alte Wort: Man soll den Wein nicht loben, ehe man ihn im Fasse hat. — In Hördt erhängte sich, dem „L. Anz.“ zufolge, der in den 60er Jahren stehende Schneider Gehrlein in der Hinterstube seines Wohnhauses. Der Selbstmörder ist schon längere Zeit dem Brannt⸗ weingenusse ergeben und zeigte in letzter Zeit großen Trübsinn, wohl eine Folge seiner zerrütteten Ver— mögensverhältnisse. Beim Abnehmen- der Leiche war der Koörper noch warm. Derselbe erhängte ich knieend, da die Stube zu niedrig war. — Wachenheim, 10. Okt. Trotz der so vielfachen Abnormitäten in der Vegetation, welche »ereits in diesem Jahre gemeldet wurden, dürfte es gewiß mit zu den besonderen Seltenheiten gehören, daß ein Edel⸗Kastanienbaum neben wohl— »ntwickeltster Frucht zugleich prächtigste Blüthen zeigt. Der Redaktion des „Dürkh Anz.“ übersandte Herr Wirth Theobald Augustin von hier einen schönen Strauß solch' Ftüchte und Blüthen zugleich tragender Zastanienzweige. — Speyer, 7. Okt. Das bei J. H. W. Dietz in Stuttgart herausgegebene, verlegte und ge— druckte Wahlflugblatt mit der Ueberschrift: „An die Wähler des Reichstags-Wahlkreises Speyer— Ludwigshafen“, datirt und unterzeichnet: „Im September 1884. Die Vertretung der deutschen Sozialdemokratie“ — ist auf Grund des 8 11 Abs. 1 des Reichs-Gesetzes gegen die gemeingefähr— iichen Bestrebungen der Sozialdemokratie unterm Heutigen von der kal. Regierung der Pfalz ver— hoten worden. in's Wasser und entschlief im Brauhause zu Stegen nach 25 Minuten, wo er nach seiner Rettung zu Bette gebracht war. tr ** Der Stadtmagistrat München hat den Beschluß gefaßt, die städtischen Arbeiter gegen Un— 'all zu versichern. Aus dem Algäu, 7. Okt. Zwei unserer derren Minister befinden sich gegenwärtig in un— eren Bergen auf der Hirschjagd: Frhr. v. Luß uind Herr von Fäustle. Sie jagen am Grünten nit Standquartier in Burgberg. Herr“ v. Vutz wurde am Samstag in einer hochgelegenen Jagd— hjütte, von starkem Schneefall überrascht und ein— jeschneit, so daß er, oben bleiben mußte. Die Jagden am Grünten, in den Oberstdorfer und dintersteiner Bergen gehören dem Ptinzen Luitpold und haben ausgezeichneten Bestand, namentlich an Bemsen, welche Vrinz Luitpoid sorafältig schonen äßt.. f Ueber ein schẽeckliches Familien— »rama wird aus Wildbad unterm 7. Oktober »erichte: Metzger Jakob Mundinger hat heute Mittag gegen 1 Uhr im Verlauf eines unwichtigen Zwistes seine Frau mit einem Messer erstochen, so daß der Tod nach wenigen Minuten eingetreten. Er tellte sich freiwisllig dem Stadtschultheißenamte, von vo er sofort geschlossen an das Amtsgericht Neuen— rürg abgeliefert wurde. Untersuchung wurde sofort lsbald eingeleitet. F Berlin, 8. Okt. Moch nicht dagewesen.) Dahier versteigerte dieser Tage ein Gerichtsvollzieher wangsweise eine — Lokomotive. 4 Der seltene Fall. daß ein vor Gericht Frei— gesprochener gegen seine Freisprechung Berufung er— greift, hat sich Mitte vorigen Monats vor dem Reichsgerichte ereignet. Der Glasermeister Eduard Neubauer in Kiel, wegen Beleidigung zu 5 Mo— iaten Gefängniß verurtheilt, war nach Wiederauf— nahme seines Prozesses auf Grund ärztlichen Gut— achtens wegen Geisteskrankheit freigesprochen worden. Gegen diese Freisprechung legte er Revision ein, die aber abgewiesen wurde. Nach der Strafprozeß— »rdnung darf zwar jeder, der sich durch den Tenor eines Urtheils verletzt fühlt, das Rechtsmittel der Revision ergreifen, aber eine rechtliche Verletzung kann in einer Freisprechung nicht erblickt werden. 4 Zürich, 7. Ott. Die Freiburger Regierung hat eine sehr löbliche Verordnung üher den Hänst, wein erlassen. Stätten, in denen Wein fabrizi wird, müssen ein Schild mit der Aufschrift hen fabrik“ tragen und Fässer, Flaschen und —* läden mit der Aufschrift Fabrizirter Weinen zeichnet werden. FLondon, 11. Okt. Heute Nacht wülhet ein starker Sturm im Canal. Der Postdampf von Ostende ist fünf Stunden nach der Rornen und der Dampfer von Calais mit Verlust ele Rades in Dover eingetroffen. Viele Schiffsunsaul sind an der Küste vorgekommen. Eine Depesch aus Greenock meldet die Collission und den Uuig jang des Schiffes „Europa“, von London nach Malaga unterwegs. Der Kapitän, der Jugenin und drei Mann der Besatzung sind ertrunken. x7 Ueber den gegenwärtigen Bedarf an Baum— wolle wird geschrieben: Welcher Wechsel in hu— dert Jahren! Die erste Baumwolle, welche au— Amerika exportirt wurde, bestand aus acht Säcken bie genau vor 100 Jahren in Liverpool gelande wurden, und die Zallbehörden hielten die —X einige Zeit zurück, da es für unmöglich gehalia wurde, daß in Amerika eine solche Menge produzir sein konnte. Jetzt findet sich, daß die letztjähug Ernte sich auf 6,949,756 Ballen bezifferte, wode 1.766.957 Ballen ausgefuͤhrt wurden. Sterbefälle. Gestorben: in Speyer Friedrich Becker, 4 J. a., Geschäftsführer der Jaeger'schen Buchdruckere in Ilbesheim Gastwirth K. A. Schäffer, 4 J. a.; in Neustadt Wilhelm Braun, 18 J. a. in Ottershein Peter Janson, 23 J. a; p aiserslautern Otto Eisenhofer, Zugrevisor ber den pfälz. Eisenbahnen, 50 J. a.; Frau Ann— Maria Waltfher, geb. Paul, 63 J. a.; eben daselbst Frau Kath. Emrich, geb. Graf, 58 J. a. in Zweibrücken Margaretha Dicke s. geb. Vollmer Vermischtes. F München, 9. Okt. Der Redakteur des „Bayer. Vaterland', Dr. Sigl, wird, wie die „Bayer. Korr.“ mittheilt, die ihm zuerkannte neun— monatliche Gefängnißstrafe kommenden Freitaq im Zellengefängniß Nürnberg antreten. FMürnchen, 10. Okt. Dr. Sigl erklärt in seinem Blatte, daß er seine Strafe noch nicht antrete, da er noch keine Zustellung erhalten habe. — Rechtsanwalt Ernst Schulze von hier glitt am Ammersee vom Dampffschifffahrtsstege aus fiel ü — * Versteigerungs⸗ Bekanntmachung. Dienstesnachrichten. In Ruhestand versetzt: Lehrer Simon Pete— Barthelmä in Helfersweiler. — Die Schullehrer Karl Drescher zu Winterborn und Nikolaus Wolfe zu Waldsee wurden unter Anerkennung ihrer lang jährigen treuen und sehr ersprießlichen Wirksamken vom 16. Oktober 1884 an in den dauernder Ruhestand versetzt. Tir die Redaktion verantwortlißx æ F Demetz. kKirchenbauverein St. Ingbert. Die von Hrn. Kaufmann E. Haas nnegehabte Wohnung in dem Haust des Kirchenbauvereins ist, bis 1. Nov . J. beziehbar, anderweit zu ver—⸗ niethen und kann auch in zwei Logis etrennt werden. V. Grafñon, 1. Vorstand. Im Verlag von Greßner & Schramm in Leipzig erscheint und ist durch alle Buchhandlungen des In⸗- und Auslandes zu bezichen: * 3248 1— BM⸗33 64 Die Klassiker der RBhilosophie. Von den frühesten griechischen Denkern bis auf die Gegenwart. Fine gemeinfaßliche historische Darstellung ihrer Weltanschauung nebst einer Auswahl aus ihren Schriften (Anszug.) Donnerstag, 20. November 1384, Nachmittags 3 Uhr, zu St. Jugbert in der Wirthschaft von Ludwig Weirich, werden durch Philipp Kemmer, k. b. Notar im Amiessitze zu St. Ingbert, als hiezu ernannten Verstei— gerungsbeamten, Auflage 321,000; das verbreitetste alle— eutschen Blätter überhaupt; außerdem er cheinen Uebersetzungen in zwölf fremden Spra ben gegen Katharina Roppenecker, Händlerin, in St. Ingbert wohnhaft, Wittwe des Allda verlebten Buchbinders Johanu Dietzler, Schuldnerin, die nachbeschriebenen Liegenschaften zffentlich zwangsweise auf Eigenthum dersteigert, nämlich: Steuergemeinde und Amisgericht St. Ingbert, Rentamt Blieskastel Besitz Nr. 1238: Blan Nr. 7462 und 6466 87 qm Fläche mit Wohnhaus und Hinter⸗ hau, gemeinschaftlichem Gaͤng in den Hof, Hofraum und Pflanz- garten dabei. Das Ganze gelegen zu St. Ingbert in der Ludwigsstraße neben Franz Fries und Dreher Schwarz, Haus Nr. 14915. Die obigen Plannummern werden als ein Ganzes versteigert und es erfolgt sogleich bei der Versteigerung der Zuͤ— schlag. Die Versteigerungshedingungen kön— nen bei dem Versteigerungsbeamten eingesehen werden. St. Ingbert, den 13. Oktober 1884. Der Versteigerungsbeamte: Kemmer kEkNMNotar von Dr Moritz Brasch. Ausgabe in Lieferungen, mit den Porträts der bedeutendsten Philosophen. Jede Lieferung enthält Z3 Bogen 88. Band J: „Das Alterthum“, ca. 16 Lieferangen, erscheint in rascher Reihenfolge. Preis der Lieferung 50 Pfenniad— Die Modenwelt. yllustrirte Zeitung für Toilette und Handa:— »eiten. Alle 14 Tag eine Nummer. Vrei ierte jährlich M. 1.25* 75 Kr. Jahrlich erscheiner 24 Nummern mit Toi etten und Handarbeiten, nthaltend gegen 2000 Abbildungen mit Be— jschreibung, welche das zanze Gebiet der Garderobe und Leibwäsche ür Damen, Mädchen und Knaben, wie für as zartere Kindesalter umfassen, ebenso die eibwäsche für Herren und die Bett⸗ und rischwäsche ꝛc., wie die Handarbeiten in ihrem anzen Umfange. 12 Beilagen mit etwa 200 Schnittmustern Ur alle Gegenstände der Garderobe und etwa 100 Muster⸗Vorzeichnungen für Weiß⸗ und zuntstickerei, Namens-Chiffren ꝛc. Abonnemients werden jederzeit angenommen hei allen Buchhandlungen und Postanstalten. — Probe⸗Nummern gratis und franco durch ie Expedition, Berlin W, Potsdamer Sir. 18: Wien I1J, Operngasse 3. Rechnungen »e . 8 Gebzrauch sind stets porräthig in der Druckerei des St. Inaberter Anzeigers Payne's illustrirter Jamilien-WRalender 1885 mit 3 Beilagen Wand⸗Kalender Portemonnaie-Kalender Portefeunille-Kalender istl bereits erschienen und in der Expedition dieses Blattes zu haben. 44 — 2 Preis 50 Pfg. —Es Melteate höhere nittweica Fachschuls für Aqν— Saehsen. - aschinen- Techoibker. — Pruck und NVerlads von F. X. Demek in St. Inabert