Bermischtes. Meg, 25. Okt. Das hier garnisonirende zraunschweigische Infanterie-Regiment Nr. 92 hat aut Kontingentsbefehl seit gestern große Trauer nuf zwei Monate angelegt, welche darin zesteht, daß die Offiziere, Aerzte und Beamten den Stern, bezw. Todtenkopf am Tschako, das Bandelier, zie Schullerstücke, die Kokarde, dats Portepée und zei den Offizieren die Schärpe umflort zu tragen Jaben. Außerdem wird ein Flor um den linken Oberarm getragen, und auch die Regimentsfahnen erhalten Florstreifen. Zu den Beiseßungsfeierlich eiten wird eine vollständige Kompagnie mit der stegimentsmusik und den Fahnen der drei Bataillone als Abordnung nach Braunschweig gesandt werden; ihr schließen sich außer allen Stabsoffizieren die meisten Offiziere des Regimentes an. Für die Truppe als solche ist keine Trauer angeordnet, da zies nicht üblich ist. Der Wasserstand des Rheines ist gegen— wärtig so klein, daß der Schifffahrtsverkehr auf demselben in hohem Maße beeinträchtigt ist. F Regensburg, 21. Okt. Das hiesige „Morgenblatt“ wurde wegen angeblicher Kaiser— »eleidigung mit Beschlag belegt. In dessen Folge wurde dem verantwortlichen Redakteur, Chor⸗ dikar Joseph Poessinger von hier, der seit 10 Jahren Religionslehrer an der kgl. Präparan- venschule dahier ist, im Hinblick auf die eingeleitete Untersuchung von ver kgl. Kreisregierung diese Funk⸗ ion sofort abgenommen. Den drei ins Torgauer Militärgefängniß abgeführten Landwehrleuten vom Bezirks- Kommando Altenburg, die sich auf dem Eilenburger Bahnhofe in Leipzig geweigert hatten, im Güter⸗ vagen zu fahren und dieserhalb telegraphisch sich eim Kaiser beschwerten, ist nunmehr, wie der „Saale⸗Zig.“ geschrieben wird, das durch Kabinets⸗ Irdre bestätigte Urtheil des Kriegsgerichts mitge⸗ heilt. Alle drei sind wegen militärischen Aufruhrs ind Betheiligung an einer gemeinschaftlichen Be— chwerde über militärische Einrichtungen bestraft, ind zwar der Raädelsführer mit Entfernung aus em Heere und 7 Jahren 3 Monaten Zuchthaus. Hon den beiden andern hat der eine Versetzung in »ie zweite Klasse des Soldatenstandes und 6 Jahre 3 Monate Festungsgefängniß, der dritte Versetzung n die zweite Klasse des Soldatenstandes und 5 Jahre 3 Monate Festungsgefängniß erhalten. Daß ie nunmehr Berurtheilten alle drei verheirathet ind, aber nur einer, und zwar grade der mit der hwersten Strafe belegte, Kinder hat, ist schon rüher mitgetheilt worden. Eine empfindliche Be— trafung war unumgänglich und das gefällte Urtheil tnach militärischem Gesetze gewiß unanfechtbar; ennoch wird schwerlich Jemand die Hoffnung und en Wunsch nicht theilen, daß die kaiserliche Gnade er Verbüßung der vollen Strafe auf möglichst veitem Wege zuvorkommen möge. F Dortmund, 25. Okt. Heute früh ist »ei der Station Doxtmund der Köln⸗Mindener zersonenzug auf einen im Fahrgeleise stehenden züterzug gefahren. Es wurde Niemand verletzt, ber eine sehr große Zerstörung an Material ver⸗ irsacht. F GEin Erfolg der deuischen Wissenschaft.) BZelgische Blätter bringen die Schilderung einer usnehmend gefahrvollen Operation, velche ein Zerliner Arzt, der Direktor des Lazarus⸗Kranken⸗ ‚auset, Herr Dr. Langenbuch, mit äußerst glück⸗ ichem Erfolge bei einem hohen belgischen Staats⸗ deamten ausgeführt hat. Derselbe litt an heftiger Hallensteinkolik, gegen welche alle inneren Mittel aichts helfen wollten, so daß er sich zu einer Ope. ration entschloß, zu deren Ausführung aber nicht vie dies sonst in Brüssel üblich war, ein Pariser der Londoner Restaurateur, sondern der genannt⸗ herliner Arzt berufen wurde. Derselbe entfernte ie Gallenblase sammt allen darin enthaltenen „teinen ca. 160 an der Zahl, und die Heilung ieser so bedenklichen Operation ging unter den Z„chutze des antiseptischen Verbandes so glüclich »on Statten, daß der Patient schon nach vier Wochen wieder die Pflichten seines Amtes erfüllen 'onnte. Bei der hohen Stellung des Patienten nachte die Sache im ganzen Lande Aufsehen, und die belgischen Zeitungen verkünden jetzt laut den Ruhm des deutschen Arztes. — Für die jüngere Generation darf eine Anek. »ote aus dem Leben des jetzt verstorbenen Herzogs »on Braunschweig aufgefrischt werden. Die Bewohner der Hauptstadt wünschten dringend, daß der Landesherr sich vermähle und sahen deshalb mil Besorgniß, wie Jahr auf Jahr verstrich, ohne daß in eine Erfüllung des Wunsches gedacht wurde. Sie beschlossen deshalb, in einer unterthänigen Zetition ihrem Herzen Luft zu machen. Drei der ingesehensten Bürger wurden mit der Ueberreichung zeauftragt. Der Herzog empfing sie sehr gnädig ind versprach, die Antwort baldigst zu geben. daum eine Stunde war verflossen, seit die Depu⸗ tation den Palast verlassen hatte, als an den Straßenecken der Stadt große Zettel angeschlagen wurden. Der Inhalt verselben lautete: Auf Allerhöchsten Befehl. Heute Abend: Ich bleibe ledig. Lustspiel von C. Töpfer Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz. Brust⸗ u. Lungenleidende ind solche Personen, welche an zusten, Katarrh, Heiserkeit, Ler qhleimung Kt. leiden, seien hier⸗ mit wiederholt auf die seit 18 Jah⸗ ren bewährte Vorzüglichkeit des ächten rheinischen Trauben⸗BrustHonig als das reinste, edelste und natür⸗— lichste, für Erwachsene wie Kinder 2358 gleich angenehmste — 1 — und zuträglichste — 5 Mitiel, welches uͤber⸗ * 5 haupt geboten werden lann, aufmerksam ge⸗ — macht. Zu haben in 3 Flaschenfüllunzen mit neb. Ver— schlußmarke in St. Ingbert bei J. Feiedrich; in 8t. Johann bei F. P. Dudenhöffer und N. Magi— not; in Blieskastel bei Apotheker Diedenhofer. Auflage 321,000; das verbreitetste aller eutschen Blätter überhaupt; außerdem er⸗ cheinen Uebersetzungen in zwölf fremden Sprachen Im Verlag von Greßner & Schramm in Leipzig erscheint und ist durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: 0 9— 40 2 * Die Klassiker der Rhilosophie. 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