zum seien während der Rekognoszirung Metamnehs am 21. Januar vier Dampfer unter Nusri⸗Pascha n Gubat eingetroffen, hätten Mannschaften und danonen gelandet und an den Operationen theil⸗ jenommen. Wilson ist am 24. Januar mit zwei dampfern und einer Infanterieabtheilung nach Khar⸗ um abgegangen. Ueber die Gefechte bei Metam⸗ neh selbst meldet die Depesche: Metamneh war von 2000 unter Nurangar mit drei Geschützen besetzt gewesen. Stewart umging, Wolseley's Instruf- ionen gemäß, Metamneh, sei aber am 19. Januar 3 bis 4 Meilen vom Nil entfernt auf eine feind⸗ iche Abtheilung gestoßen; hier wurde Stewart ver⸗ pundet, Wilson übernahm den Oberbefehl, drang vor und warf am Nachmittag den Feind, welcher 5 Emire und 250 Todte zurückließ, zurück. Der Verlust der Briten ist noch ungemeldet, 2 Offiziere sind gefallen. Wilson habe Gubat besetzt und am 21. Januar eine Rekognoszirung gegen Metamneh unternommen. — Obwohl der Ort leicht einnehm ⸗ var ist, nahm Wilson doch von einem Angriff Ab⸗ dand, weil er der Ansicht war, daß die Verluste „eim Sturm dem Erfolge nicht entsprechen würden. Am 22. Januar rekognoszirten zwei Dampfer gegen Shendy und kehrten Abends zurück. Der letzte Brief Gordon's dalire vom 29. Dezember v. Is., besage nur, daß Khartum noch vier Jahre haltbar sei. Buller geht von Korti ab, um den Ober⸗ befehl auf der Wüstenstraße nach Gubat zu über⸗ nehmen. LZokale und pfalzische Nachrichten. — St. Ingbert, 30. Januar. Gestern derstarb zu Colgenstein im Hause seiner Eltern nach langem Leiden der Schulverweser Herr Theodor Braun. Der Verlebte wurde nach seinem Austritte aus dem Seminar im Oktober 1883 an zer neuerrichteten protest. Vorbereitungsschule dahier mngestellt. Leider war es ihm nicht vergönnt, lange n seinem Berufe zu wirken. Nachdem er kaum ein halbes Jahr mil seltener Treue und Gewissen⸗ zaftigkeit in der Schule thätig war, mußte er sich schon, von einer dösen, schleichenden Krankheit hefallen, pensivniren lassen. Doch Genesung sollte ihm seine Pensionirung nicht bringen; in der Blüthe der Jahre fiel er, die Freude und die Hoffnung seiner Eltern, dem Tode zum Opfer. Mit seinen Angehörigen beklagen seine Kollegen und Alle, die hn kannten, sein frütes Hinscheiden. Denn ihn ennen lernen, das hieß, ihn lieb gewinnen. Seine dollegen verlieren in ihm der Tüchtigsten und Hesten einen und sicher wäre er bei seinen außer— Jewöhnlichen Geistesanlagen und seinem edlen Tharakter bei längerer Lebensdauer eine Zierde seines Standes geworden. Er ruhe in Frieden! Der Ausschuß des pfalzischen Vereins der Deutschen Lutberstiftung läßt durch seine geschäftsführenden Mitglicder— Konsistorialrath Risch in Speyer, J. Exter in Neustadt, Bürgermeister Süß in Speyer und Hauptlehrer Berger in Speyer, einen Aufruf an alle Protestanten der Pfalz, dem Verein durch einen jährlichen Beilrag von mindestens JMark oder durch einmaligen Beitrag von min— destens 50 Mark beizutreten. Der pfälz. Haupt. derein soll sich nach der Zahl der Dekanatsbezirke in 16 Zweigvereine gliedern und werden die Dekane ersucht, im Benehmen mit Geistlichen, Lehrern und Notabeln ihres Bezirkes die Bildung von „Zweig- dereinen“ einzuleiten. Die „Lutherstiftung“ soll zekanntlich ausschließlich den Söhnen von Pfarrern ind Lehrern durch Gewährung von Stipendien zu gute kommen. Der Landesstiftungsrath der Wittel sba cher Landesstiftung wird Mitte März zusammen ˖ reten, um über den zur Verfüglung stehenden Rentenantheil für das laufende Jahr zu verfügen. Allenfallsige Gesuche wären deunach baldigst einzu. zringen, wobei bemerkt sei, daß die Mittel der Witielsbacher Landesstiftung nur zur Errichtung und Unterhaltung von Handwerker-Fachschnlen, zur Beranstaltung von Fachausstellungen und zu sonstigen für das Handwert im Allgemeinen ersprießlichen Unternehmungen Verwendung finden dürfen. Anträge auf Prämiirung und Unterstützung von Meistern, Gehülfen und Lehrlingen gehören zur Zuständigkeit der Kreisstiftungsräthe. — Ein Angehdriger der bayerischen Armee, der den glorreichen Feldzug 187071 mitgemacht, ai, beröffentlicht in der Zw. Ztg.“ nachsiehende uteressante Reminiszenz: Es ist bekannt, daß das 2. bayer. Armeekorps unter der Führung des jerstorbenen Generals Ritter v. Hartmann am 18. Sept. 1870 durch die 5. Brigade (8. Jägerbat., 3. und 7. Juf.Regt.), sowie die Batterien Bauer, dofmeister und Lößel des 4. bayer. Artillerie-Regts. ie Einschließung der Pariser vollendete und somit der Weltstadt die ersten bayer. Grüße übermittelte. Wer aber den letzten Gruß auf der von den deutschen Armeetheilen besetzten Zernirungslinie am 27. Jan. 1871, Nachts 12 Uhr, der feindlichen Hauptstadt zum Friedensschlusse zusandte, dürfte wohl Wenigen zekannt sein. In Folge der Kapitulationsverhand⸗ ungen war der, Befehl ergangen, punkt 12 Uhr stachts das Feuern einzustellen. Nach der Uhr des Irn. Batt.Kommandanten wurde denn auch punkt 12 Uhr befohlen, das noch geladene Geschütz ab⸗ ufeuern. Unteroffizier und Mannschaft traten an, uuf der ganzen Zernirungslinie herrschte schon Todtenstille, das kurze Kommando „Feuer“ erscholl. ind der letzte Gruß an die große Hauptstadt wurde, zleichvie einige Monate vorher der erste, wieder on einer bayerischen Batterie, und zwar des 4 Irtillerie Regts. „König“ (Belagerungsbatterie Nr. 7, General-Inspekteur) unter dem Kommando des herrn Hauptmannes und jeßzigen Majors J. Mettz in Meß), vollzogen. — Pirmasens, 28. Januar. Gestern Nach⸗ nittag ereignete sich in der Eisenbahnstraße schon vieder ein Unfall. Als einer der Wägen des ibziehenden Circus Bügler die Stelle passirte, wo ijeulich auch der Postwagen ins Gleiten kam, passirte hm dasselbe und er wurde gegen das Bäcker Leh—⸗ iung'sche Haus geschleudert. Unglücklicherweise »assirte gerade auf dem dort schmalen Trottoir ein Mann, dessen Kopf zwischen Wagen und Hauswand zepreßt wurde, wodurch derselbe am Hinterkopf und »er Stirn schwere Verletzungen erlitt und in Folge dessen ins Spital verbracht werden mußte. Gefahr ür das Leben des Verunglückten soll übrigens nicht vorhanden sein. (P. A.) — Landstuhl, 29. Januar. Die gestrige Jagd in den hiesigen Waldungen des Herrn Kom— nerzienrath Stumm von Neunkirchen hatte als Resultat: 4 Böcke, 1 Fuchs und 14 Hasen. E. 3.) — Die „Kus. Ztg.“ meldet unter Vorbehalt, daß am Montag bei Offenbach auf dem Eise im Glan sechs Kinder eingebrochen und ertrunken seien. — Die Gasanstalt Kaiserslautern vertheilt pro 1884 16 pCt. Dividende oder 32 M. dro Aktie (wie in 1883). — Der älleste Bürger Edenkobens, Herr Friedrich Lintz, hat am vergangenen Donnerstag einen 91. Geburtstag gefeiert. — In Ludwigsthal wurde am 25. ds. in seltenes Fest gefeiert. Der Ort hieß rüher Plantage, und am 25. d. wurde die feier⸗ iche Umtaufe vollzogen. Gegen 3 Uhr stellte sich in imposanter Zug am Schulhause auf, voran die z-chuljugend mij blauweißen Fähnchen und Kränz⸗ hen, dann die Bergmusik der k. Grube Berbach, »er Bürgermeister und Adjunkt mit einigen Ge— neinderäthen, der Gesangverein und die übrigen restgäste. Unter Böllerschüssen bewegte sich der zug durchs ganze Dorf wieder zurück zum Schul⸗ ause, welches wie alle übrigen Häuser mit Kränzen jeschmückt nund mit Fahnen beflaggt war. Hier ungekommen, hielt Herr Verweser Ellspermann eine stede, in welcher er hervorhob, daß die Gemeinde nit Genehmigung Sr. Majestät unseres vielge— iebten Königs jetzt den Namen „Ludwigsthal“ ühre, und schloß mit einem dreifachen Hoch auf inseren Landesvater, worauf die Nationalhymne inter Begleitung der Musik abgesungen wurde. zum Schlusse brachte Herr Bürgermeister Schirber in dreifaches Hoch aus auf Se. Exellenz den Herrn stegierungspräsidenten v. Braun und Herrn Bezirks- imtmann Spöhrer aus Homburg. — Die auch in den „St. Ingberter Anzeiger“ ibergegangene Nachricht, daß Herr Grenuzaufseher Vilheln Anna aus Bergzabern sich bei der olländisch ostindischen Armee habe anwerben lassen, ist alsch. Herr A. befindet sich als Grenzaufseher zu pohenberg in Oberfranken. — Bergzabern, 27. Jan. Weil drin⸗ jend verdächtig, das Lorch' sche Wohnhäuschen n die Luft gesprengt zu haben, wurde gestern Nittag der 27 Jahre alte verheirathete Küfer daniel Jakobiy, Nachbar des Lorch, verhaftet. zakobh war am Sonntag Mittag in Weißenburg ind kaufte dort mehrere Packete Pulver und einige Meter Zündschnur. Bei der Untersuchung soll der⸗ selbe angegeben haben, nicht in Weißenburg ge⸗ vesen zn sein. Das Pulver, gewöhnliches Jagd zulver, wurde allem Anscheine nach in ein Faßchen jethan, letzteres in das Zimmer des Lorch gestellt ind mittelst Zündschnur entzündet. Sermiichtes. F(GDer Schlittschuhsport vor 100 Jahren.) Es giebt gegenwärtig keinen prächtigeren Anblick als die Eisbahn. Welch' malerisches Bild Während die jungen Herren und Damen wohl nicht alle lediglich des winterlichen Sports halber ich dort einfinden, sondern manche auch, um mit inem Franzosen der alten Schule zu reden, mit »en Füßen Liebesrunen in das Eis zeichnen, hul⸗ zigt die liebe Jugend ohne alle Nebenmotive dem röhlichen Vergnügen, pfeilschnell über die spiegel⸗ slatte Fläche dahinzusausen oder wohlgelungene dreise in dieselbe hineinzuschneiden. Jenes Ver— mügen, an welchem auch die Zuschauer sich ergötzen, vurde im vergangenen Jahrhundert selbst in solchen Hegenden als etwas Schandbares betrachtet, deren Bewohner sich seit alter Zeit durch Frohsinn aus eichnen. Just vor 100 Jahcen, am 4. Januar 1785, erließ der Kurfürst von Trier, sonst einer der liebenswürdigsten und leutseligsten Herrscher des ergangenen Jahrhunderts, ein Verbot, durch wel— hes das Eisschleifen, mit oder ohne Schlittschuhe, iuf beiden Seiten des Rheines und der Mosel derpönt wurde, und zwar unter der Verwarnung ,daß der ergriffene Contravenient, falls er ein Bürgerssohn oder eine sonst unbefreyte Person ist, auf dem Rathhause, die studirende Jugend aber, ohne Rücksicht des Standes der Eltern, in den heiden Gymnasien der Haupistädte (Coblenz und Trier), auf dem Lande in der Schule, öffentlich nit Ruthen gestrichen werden soll“. Und daß iennt man die „gute, alte Zeit“. F Forbach, 27. Januar. Eine seltsame leberraschung wurde gestern in der Kirche einer dame zu Theil. Kniet da während des 7-Uhr Bottesdienstes eine Dame in Andacht versunken in hrem Stuhle. Plötzlich fühlt sie ein Zerren und Ziehen in den Maschen des um Hals und Kopf jeschlungenen Tuches; etwas Lebendes scheint siqh arin verfangen zu haben. Erschreckt wirft sie zu⸗ nächst den Muff weit von sich, löst das Tuch so rasch als möglich vom Halse und richtig dem ver⸗ chlungenen Netze entspringt mit einem hörbaren Plumps — eine Maus. Daß die Dame noch den janzen Tag mit den Nachwirkungen des kleinen 5chreckens zu thun hatte, braucht wohl nicht erß jesagt zu werden. F Aus Diedenhofen berichtet unterm 25. Januar die Mosel⸗ und Nied-Zeitung: Heute trieb zier ein neun⸗ bis zehnjähriger Knabe, auf iner etwa zwei Quadratmeter großen Eisscholle tehend, längs der Eisbahn bei Beauregard die Mosel hinunter. Man kann sich die Aufregung ind Spannung des am Ufer stehenden Publikum )enken. Doch unser Weltbürger blieb fest und inerschrocken wie ein Feldherr auf seiner Scholl tehen, während unterhalb der Eisenbahnbrücke schot Nachen zu seiner Rettung gelöst wurden. Ma rwartete das Zerschellen der Scholle an der Brück ioch glücklicherweise trieb dieselbe vorher an das Ufereis und ihr Dirigent sprang leichtfüßig au etzteres hinüber und war gerettet. Der Knabe var mit einem anderen Kameraden beschäftigt ge— vesen, an der offenen Mosel Eisschollen loszulösen zie sich angesetzt hatten. Sie standen dabei au »em Eise. Ploͤtzlich löste sich eine große Scholl ind setzte sich in Bewegung. Der eine Knabt zlieb auf der Scholle sitzen, während der andert ioch rechtzeitig das Ufer gewann. So trieb dend die Scholle mit dem Knaben moselabwärts. — Die längst geplante Drahtseilbahn auf daß heidelberger Schlaoß soll nun zur Ausführ— ing kommen. Mit den Besitzern der in die Bahr inie fallenden Güterstücke sind bereits Unterhand ungen angeknüpft, und es wurden dieselben erbindlich gemacht, ihr Wort bis Ostern d. J. u jalten. Die Bahnlinie soll in der Nahe der Gaft söfe „Prinz Karl“ und „Adler“ beginnen und übet »en Bremeneckgarten aufwärts ziehen. Geteranen-Lotterie) Durch höchft Entschließung vom 4. ds. Mts. Nr. 140 wurd Xu— iossen Bunde die nachgesuchte Wohlthätigkeitslolterr um Besten der Veteranen⸗Witiwen und Waise Ullergnädigst genehmigt und das Bundesprasid