vergebens. Uebelgelaunt kehrte die Mutter * enit die Tochter nach Hause zurück, wo nterdessen der Vater ebenkalls zu klagen und himpfen angefangen hatte. Verstimmt wollte sich den der Hausvater ins Schlafzimmer begeben, um ich zu Bett zu legen, als er plötlich wie versteinert tehen blieb, denn vor ihm, laut medernd, lag die ziege — im Bette. Das Thier war durchs offene Fenster in das Schlafzimmer gesprungen und hatte ich auf dem weichen Pfühl behaglich hingestreckt. —Fur die Feier des Universitäts Jubiläums in deidelberg hat der bürgerliche Ausschuß bis etzt 60,000 Mt. an freiwilligen Gaben gesammelt uüd hofft, diese Summe auf mindestens 70,000 Mtk. rhöhen zu können. In der Nähe des Neckars soll ine grobe Festhalle gebaut werden, zu deren Her⸗ jellung der Staat einen namhaften Beitrag leisten bird.“ Da diese Halle etwa 200,000 Mtk. kosten zürfte, so hofft man etwas bleibendes zu erhalten. Die Auswanderung aus Bayern über eutsche Häfen und Antwerben belief sich im adge— qufenen Jahre auf 14,8856 (12,3592 aus dem edtsrhein. Bayern und 2264 aus der Pfalz). Frankfurt, 11 Februbr. Hinter der ʒaupiwache wurde heute Morgen eine längliche, unne, mit Pulver gefüllte Hülse und an ihr be— stigt eine Zündschnur, vorgefunden. Das Polizei- räfidium macht bekannt, daß der Zündstoff wegen einer Geringfügigteit keinen erheblichen Schaden ätte anrichten lönnen, die Untersuchung sei aber m Gange. Rädesheim a. Rh. 10. Februar. In iner hiesigen Gastwirthschaft kehrten dieser Tage naskirt'e Gäste ein, unter denen sich auch eine urch ihre schwerfälligen Bewegungen auffallende dame befand. Die Herren nahmen in einem spär⸗ ich beleuchteten Nebenzimmer Plaß, vergnügten ich in bester Laune und neckischen Scherzen mit er korpulenten Dame, welche sich die Späße auch pillig gefallen ließ. — Nachdem die Gesellschaft vacker dem „Neuen“ zugesprochen hatte, entfernten ich nach und nach die räthselhaften Unbekannten, pährend die Dame in einem völlig apathischen Zu⸗ tand zurückbließb. Der Wirth erlaubte sich nach iniger Zeit die schüchterne Anfrage an das geehrte Fräuleinchen“ oder „Madamchen“, wo denn „die indern geblieben?“ Die Maske schwieg. Darauf escheidene Anfrage, wie es denn mit der Zeche lehe. — Abermals tiefes Schweigen. — Bei dem dersuch, die Sprachlose zu wecken, fiel diese leblos zur Seite und zeigte sich erst jetzt als eine täuschend zearbeitete, Stroh⸗ Puppe, worauf sich der erste „chrecken in große Heiterkeit umwandelte, die da⸗ urch noch besonders begründet erscheint, daß der dirth von den Spaßvögeln nicht um die Zeche jeprellt worden ist, sondern nachträglich Zahlung erhielt. F Köln, 10. Februar. Der im Zweikampfe ödtlich verwundete Offizier, Lieutenant von Wilte »om 65. Regiment, ist gestern Abend seinen Qualen rlegen. Der Verstorbene entstammt einer Düssel⸗ orfer Malerfamilie und verlor kürzlich durch den Tod seine Mutter. Motiv zum Zweikampf war — eine Verwechslung der Mützen in einem hiesigen kestaurant! Die Art der Zurückforderung der dopfbedeckung soll nicht ganz siylvoll gewesen sein; jieraus sei dann ein unangenehmer Wortwechsel intstanden, dem nur allzuschnell eine Beleidigung olgen sollte. Der Zweikampf war überaus kart⸗ zäckig; er bedingte Kugelwechsel bis zur Kampf- mnfähigkeit des einen oder anderen Theils. Wie nan sagt, trat erst beim 17. Schusse die Kata— trophe ein, die ein junges hoffnungsvolles Men— chenleben mit einem Schlage vernichtete. Der Fall at hier, wo die Affaire Hirsch-Rogge noch in Aller Hedächtniß ist, selbst in militäarischen Kreisen pein— iches Anfsehen erregt. F., Gut bezahlt ist die Polonaise, die Kaiser Wil hehim auf dem Subscriptionsballe im Berliner IRpernhause getanzt hat, denn der Ertrag des Balles, velcher zu Gunsten der Wohllthätigkeitsanstalten in hn stattfand, besteht iu 33,000 Mark baarem Die deutschen Reichsstagsabgeord- neten zerfallen ihrer Kanfession nach, zufolge hrer eigenen Angabe, in 217 vangelische (luthe⸗ ische, protesiantische u. s. w.) und 4 Jeformirte, 833 katholische, 1 Mennonit, 2 religionslose Bebel, Schuhmacher), 3 Dissidenten (Bod, Frohme, eine), 5 konfessionslose (Geiser, Kayser, Kröber— -abor, Viereck), 2 freireligiöse (Grillenberger Stolle) und 2 mosaische (Lowe, Singer). 24 jaben keine Konfession angegeben. 9 Die Tenoristen und Primadonnen⸗ Bagen sind bei uns sicherlich schon hoch genug, aber doch immer noch bescheiden im Verhältniß zu den Honoraren der Pariser Opernsanger. Hier inige interessante Ziffern. Die höchste Gage beziehl der Nachfoiger Faure's, der Baryton Lassalle, jähr⸗ ich 128,000 Fres., die Primadonna Frau Krauß, 27,500 Fres., die Altistin Fräulein Isaak 80,000 Fres., der Tenor Salomon 70,000 Fres., Fri. RKtichard 60,000 Fres., der Bassist Deresins 60,000 Frcs., und der Tenor Selier 66,000 Fres. Der setzige Direktor Gailhard bezog als Baryton⸗Sänger monatlich 6000 Fres., Faure bezog unter Vaucor⸗ zeil monatlich 15,000 Fres. Die „Pariser Nach—⸗ richten“ fügen hinzu, daß die Tagesspesen der Pa⸗ iser Oper sich auf 20,000 Fres. belaufen, welche neben der Staatssubvention, erst durch eine Kassen- einnahme von 16,000 Fres gedeckt werden können. (Aus der Naturgeschichtsstunde.) Schulze, wie viel Sinne hat der Mensch?“ „Neun.“ Rraus!“ „Lehmann, wie viel Sinne hat der Mensch?“ „Sieben.“ „Raus!“ Schulze und Leh—⸗ nann stehen auf dem Flur, Müller kommt zu spät. Du, Müller, wie viel Sinne hat eigentlich der Nensch?“ „Na, fünfe!“ „Weeßte, mit Deine Paar Zinne wage Dir man blos nicht rin, mir hat er hon mit neune rausgeschmissen!“ (GCebendig von Ratten gefressen.) Fine haarsträubende Begebenheit trug sich vorige Woche in der Victor⸗Cousin zu Paris zu. Es verden in dieser Straße große Abbrucharbeiten vor⸗ Jenommen. Der 32jährige Arbeiter Louis Gerey türzte durch den angefaulten Boden in einem Zinterhause in den Keller hinab. Seine Kameraden hermißten ihn erst nach mehreren Stunden. Welch chauerlicher Anblick bot sich ihnen dar! Gerey war wischen die Holzstücke des Bodens eiugeklemmt. Fine Unzahl großer Ratten hatte sich auf ihn ge⸗ vorfen. Gesicht, Arme, Hände und ein Theil des Unterleibs waren bereits zernagt. Die Thiere ließen sich von ihrem Opfer, das bereits seinen Heist aufgegeben, nicht verscheuchen, obwohl man nit Eisenstangen auf sie hieb. Zwei Arbeiter exhielten gefährliche Bißwunden. F Die Lage eines Redakteurs schildert ein nglisches Blatt mit folgenden Worten: „Die Her—⸗ rusgabe einer Zeitung ist ein vergnügliches Ding, zie besonders dem Redakteur allseitig Freunde chafft und selbst viel Vergnügen macht. Enthält die Zeitung zu viel Politik, so ist das Publikum unzufrieden; wenn zu wenig, so will man sie nicht insehen. Ist die Schrift groß, so ist nicht Inhalt senug für das Geld da; ist sie klein, so verdirbt nan sich die Augen beim Lesen. Veröffentlichen vir Telegramme, so sagen die Leute, wir brächten auter Lügen; lassen wir sie weg, so heißt es, wir vären nicht auf dem Platze und unterdrückten die Wahrheit aus Parteigründen. Erlauben wir uns inmal einen Scherz, so sind wir fade Flachkoͤpfe, nachen wir keine, so sind wir verknöcherte Dickköpfe. Treten wir Jemand aufs Hühnerauge, so lachen die Andern, während Jener sich ärgert; kitzeln wir aber die Andern an einer verwundbaren Stelle, so schimpfen ie, und Ersterer lacht sich ins Fäustchen. Loben vir Jemand, so sind wir parteiisch; thun wir es nicht, so sind wir es sicherlich auch wieder. Bringen vir einen Artikel, der den Damen gefällt, so sagen die Männer, es wäre Gewäsch, befriedigen wir aber zie Wünsche der Frauen nicht, so eignet sich das Zlatt nicht für das Haus.“ — Natürlich bezieht ich dieses Raisonnement nur auf englische Verhält⸗ nisse. In Deutschland passirt so etwas nicht. F Aufstand von Gefangenen in Fentral-⸗Asien. Man telegraphirt der „Times“ interm 8. d. M. aus Petersburg: Ein schrecklicher Borfall ereignete sich am 14. Januar in dem Stadt⸗ jsefängniß von Khokoland, in der Provinz Freghana, wischen 24 zu schwerer Arbeit verurtheilten Ver—⸗ rechern und deren militärischer Bewachung. Der ommandirende Offizier wurde ermordet und neun Soldaten wurden verwundet bei einem plößlichen Anfall der Gefangenen, von diesen wurden 10 er⸗ hossen und elf verwundet. F Newyork, 11. Februar. Das Bureau »es „Newyork Herald' meldet, daß ein heftiger Wirbelsturm, dessen Mittelpunkt heute bei Halifax ag, sich über den Atlantischen Ozean bewegt und, nit stürmischem Wetter im Gefolge, zwischen dem 4. und 16. die Küsten von Großbritannien und frankreich erreichen werde. f(Schneefallin Nordamerika.) Wie der „Times“ aus Philadelphia vom 10. ds. be⸗ richtet wird, ist der Nordwesten der Union von tarken Schneefällen heimgesucht, welche den Verkehr zeinahe aller in Chicazo einlaufenden Bahnen jemmen. Die Straßen Chicagos sind so mit Schnee geeüllt, daß das Geschäft nahezu suspendirt ist. 4 Ein schreckliches Beispiel von Lynchjustiz vurde am 4. Februar in Andubon, Jowa, verübt. Im vorigen April wurde ein bejahrter Krüppel stamens Illerson von seinem Schne Cicero und einen beiden Schwiegersöhnen mit großer Brutali— ät ermordet. Der Prozeß gegen die Verbrecher var so in die Länge gezogen worden, daß die Be— »ölkerung wütheud wurde. In der Nacht vom Dienstag umzingelte ein Pöpelhaufen das Gefängniß ind durchbrach eine Mauer. Nachdem die Menge zineingeströmt war, wurden zuerst die Gefängniß- deamten eingeschlossen, dann die Zellen erbrochen und die beiden Schwiegersöhne erschossen, deren Leichen alsdann draußen gehängt wurden. Schließ⸗ sich wurde Cicero mit einem Strick um seinen Zals in's Freie gezerrt und auf einen öffentlichen 3latze aufgeknüpft. Marktberichte. e. Ensheim, 12. Febr. (Viktualienmarkt.) Butter i,I0 —0, 00 M. per Kilo, Eier 1 M. per Dutzend, Kartoffeln — M. Zweibrücken, 12 Febr. (Fruchtmittelpreis und Vitk— ualienmarkt.) Weizen O M. — Pf. Korn 0O M. — Pf., Berste zweireihige O M. — Pf., vierreihige O M. — Pf. Spelz 0O M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel — M. — Pf. Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 7 M. 50 Bf. Erbsen O M. — Pf., Wicken — M. — Pj., deu 3 M. — Pf., Stroh J Qual 2 M. 40 Pf., II. Qual. 1M. 80 Pf., Kartoffeln 1M 80 Pf., Weißbrod 125 Kilo 50 Pf. Kornbrod 3 Kilo 60 Pf., Gemischtbrod 8 Kilo 75 Pf., paar Weck 90 Gre6 jf., Rindfleisch J. Qual. ß0 Pf., II. Qual 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammel⸗ leisch 60 Pf., Schweinefleisch 30 Pf. Wein 1Liter 80 Pf., Bier 1 Liter 24 Pf., Butter 4 Kiloar. O M. 90 Pj. *nr die Redaktion verantwortlich xX. Demezß. Verschiedenen Straßburger Zeitungen (Post, Elsäßer Journal ꝛ⁊c. ꝛc.) entnehmen wir, daß die auch in hiesigen Kreisen wohlbekannte Firma „J. sauffmann, Wäschefabrik in Straßburg i. E. bei einer in Berlin stattgehabten größeren gewerblichen Ausstellung für ihre Erzeugnisse mit dem für die Bruppe bestimmten höchsten Preis, der silbernen MNedailler“ prämiirt wurde. Die „Neueste Nachr.“ hemerken hierzu, „daß das hiesige Haus gerade in Zerlin, dem Sitze der Wäsche-Judustrie, diesen Sieg errang und die bedeutende Berliner Konkurrenz zlänzend aus dem Felde geschlagen hat, ist sehr bezeichnend, und für die strebsame Firma höchst ehrend. Die übrigen Blätter ersten Ranges äußerten ich in ähnlichem Sinne. Aus dem Geschäftsleben. Durch immer mehr derbesserte große Einrichtungen ist es möglich ge⸗ worden, den verehrten Hausfrauen die mühevolle aund zeitraubende Arbeit des Kaffeebrennens zu ersparen und einen kräftigeren und geschmackhafteren saffee zu erzielen, als dieses bei dem häufig üblichen Brennverfahren im Haushalt der Fall ist. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das beim gewöhn⸗ ichen Brennen verflüchtigende Aroma dem Kaffee derloren geht, während die holländische Kaffee— Brennerei H. Disque & Co. dieses dadurch un⸗ möglich macht, daß die Kaffees durch eine neue derbesserte Brennart nach Dr. Liebig's Vorschrift nit einer leichten Umhüllung versehen werden, vodurch das Aroma vollständig gebunden wird. Diese Kaffees sind dadurch viel kräfliger, von au—⸗ jenehmerem Geschmack und zeichnen sich durch lange Haltbarkeit aus, während andere Kaffees sehr rasch in Wohlgeschmack verlieren. Ferner kann nicht unerwähnt bleiben, daß die Kaffees obiger Firma zor dem Brennen sowohl aus Gesundheits- als Appetitlichkeitsrücksichten einer gründlichen Reinigung unterzogen werden und aus sachverständig zusammen⸗ zestellten Mischungen bestehen, wobei jede Sorte für sich allein gebrannt wird. Vergegenwärtigt man sich noch, daß der Kaffee durch das Brennen den vierten Theil an Gewicht verliert, mithin 1 Pfund roh nur *4 Pfund gebrennt ergibt, so dürfte es unter solchen Umständen mehr zu empfehlen sein, den Kaffe auf genannte Art ge— brannt zu kaufen, als mit kleinen Einrichtungen dasselbe erreichen zu wollen.