den Missionären und Christen im chinessischen Neiche steis, namentlich aber in so schwierigen Zeiten, wie jetzt, seinen Schutz angedeihen zu lassen. London, 26. März. Im Unterhause ge⸗ langte heute Nachmittag eine Botschaft der Konigin zur Verlesung, wonach die Königin — angesichts der Lage der Staatsangelegenheiten und der an die militarischen Streitkräfte gestellten großen An⸗ forderungen — zum Schutze der Interessen des Keichs beschlossen hat, die Reserve sowie die Miliz reserve einzuberufen. SEokale und pfälzische Nachrichten. — Zweibrücken, 26. März. Auf das Begrüßungs · Telegramm, welches die am Samstag Abend zur Bismard-Feier versammelt gewesenen Corpsphilister hiesiger Stadt an den Reichskanzler abgesandt haben, ist bei dem Vorsitzenden der Ver⸗ sammlung, Herr Dr. Löchner, folgende Antwort Bismarcks eingelaufen: „Ber khin, den 22. März 1885. Euer Hoch⸗ wohlgeboren bitte ich, den Festtheilnehmern für die freundliche Begrüßung vom 21. ds. Mis. meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Bis⸗ marck.““ (3. 3.) — Jene Pferdebesitzer, welche im lau⸗ fenden Jahre Füllen auf die Sommerweide des Kreisfohlenhofes zu bringen wünschen, werden auf⸗ gefordert, ihre Anmeldungen nebst Angabe über Geschlechi und Alter der Fohlen baldigst der kgl. BeftuͤtsDireklion in Zweibrücken einzuschicken. — In Wolf stein erhängte sich Schneidermeister Johannes Faller. Geistesstörung sollen ihn zu dieser That veranlaßt haben. — das Bergwerks-Eigenthum in einem bei Mertesheim in den Gemeinden Mertesheim, Quirvheim, Ebertsheim, Asselheim und Grünstadt gelegenen Grubenfelde von 200 Hektaren Flacheninhait zur Gewinnung aller dort vorkom⸗ menden Eisenerze wurde dem Bergverwalter Karl Kratz in Dietz an der Lahn verliehen. Die neue Grube wird den Namen „Elisabeth“ führen. — Bingert, 24. März. Gestern Abend berließen drei Handwerksburschen in angetrunkenem Zustande unsern Ort. Heute Morgen gegen 6 ühr wurde einer derselben, ein Sattler aus Berlin, von vorübergehenden Bergleuten erstarrt aufgefunden und hierher zurückgebracht. Derselbe verschied nach kurzer Zeit. Augenzeugen wollen gesehen haben, daß seine zwei Begleiter den Verstorbenen mißhan⸗ delt haben. Ob derselbe den Mißhandlungen erlag wird die Obduktion ergeben. Die zwei Begleiter wurden heute durch Stalionskommandant Klein von Ebernburg festgenommen und in das Amäisgerichts⸗ gefängniß nach Obermoschel abgeführt. — Neustadt, 25. Marz. Die diesjährige Lieferung der Regie⸗Weine für die Wirthschaft auf unserem Schützenhause wurde nach sattgehabter Probe folgenden Firmen zugedacht: 1) Hrn. Julius Krafft den Faßwein, 2) Hrn. Philipp Merkel die Flafschenweine zu M. 1. — und M. 1.50 und 3 Hrn. Friedrich Bub jr. die Flaschenweine zu Ml . — und Mi. 3.—. Ueber die Proben zu4 Mk wurde kein Resultat erzielt. — Auch eine Viehreise. Am verflossenen Dienstag waren mehrere Handelsleute von Rülz— heim auf dem Viehmarkte in Neustadt. Nach Schluß des Morktes luden sie auf dem dortigen Bahnhof 16 Stück Vieh in einen Viehwagen und jeder glaubte nun, der andere werde die weiteren Schritie — das Expediren ꝛc. — besorgen. Sie damen alle wohlgemuth nach Hause, aber welch' Erstaunen — das Vieh blieb aus. Nun ging's an ein Fragen, wer die Sache besorgt, aber Keiner wußte eiwas davon. In Neustadt war nämlich, dem „L. T.“ zufolge, das herrenlose Vieh wieder ausgeladen und in den Stall des „Pfalzer Hofes“ verbracht worden. Tags darauf holte nun einer der Handelsleute das Vieh und bezahlte die ent⸗ standenen Kosten im Betrage von ca. 60 M., was ihnen für die Zukunft wohl zur Warnung dienen wird, daß jeder selbst nach dem Rechten sieht. — Ein Kirschbaum in schönster Blüthe ist auf den Besitzungen des Herrn Knöckel im Thal bei Neustadt zu sehen. — Frankenthal, 24. Maärz. Die hiesige Freimaurerloge „Zur Freimulhigkeit am Rhein“ hat beschlossen, fuür die Hinterbliebenen der in der Grube „Camphausen“ Verunglückten 200 Mk. zu penden. (F. T.) Bermischtes. F Die Firma Gebr. Stumm haͤt für die Hinterbliebenen der Verunglückten der Grube „Camphausen“ 3000 Mke. gespendet. F Trier, 24. März. Heute ließen die Erben ». Beulwitz ihre am Scharzhofberge gelegenen 8 Weinbergs⸗Parzellen hierselbst versteigern. Diese 8 Parzellen, zusammen 81 Are. 85 Meier, ca. 8000 Stöcke, sowie eine Parzelle Oedland, 9 Are 99 Meter giengen zu dem Preise von 67,000 Marl »hne Aufgeld über. Ansteigerer war der Wein⸗ domissionaäͤr Herr J. B. Klee für Herrn Gerberei⸗ besizer Koch in Wiltingen. 7Kritische Tage für Bergleute. Von Herrn Rudolph Falb erhält die „N. Fr. Pr.“ ol gende Zuschrift: „Gelegentlich der Gruben ˖Ka⸗ astrophe von Karwin erlaube ich mir darauf auf⸗ nerksam zu machen, daß dieser traurige Fall neuer⸗ dings meine Erfahrungen bestätigt, nach weichen der Auftritt gefaährlicher Gase aus dem Innern der Erde und die dadurch erfolgten Explosionen chlagender Wetter sich vorzugsweise an denselben Tagen ereignen, an welchen in Folge besonderer donstellation auch Erdbeben in groößerer Anzahl intreten. Durch hiermit übereinstimmende Zu— chriften veranlaßt, veröffentliche ich hier jene Tage, welche bei den dergmännischen Arbeiten zu beson⸗ derer Vorsicht auffordern und auf welche ich die Aufmertsamkeit der Berg ·Beamten im vornhinein lenken möchte. Es sind dies folgende Tage: um den 30. März, 12. Juni, 12. Juli, 8. Septem⸗ ber, 24. September. Meine Aufzeichnungen seit mehreren Jahren lassen über das thatsächliche Zu⸗ ammentreffen keinen Zweifel, so daß ich bereits im Jahre 1881 in meinem Buche von den Um⸗ wälzungen im Weltall mit Bestimmtheit daraus hinweisen konnte.“ F Friedrichshafen, 22. März. Dem „Schw. M.“ berichtet man: Am Dienstag, 17. d., rüh 7 Uhr 12 Min., wurde längs des schweize— rischen Bodensee⸗Ufers, zwischen Konstanz und Ro⸗ nanshorn, in Münsterlingen, Altnau, Gütingen ind Uttweil ein heftiger Erdstoß mit donnerähn⸗ ichem Getöse von Westen her bemerkt. Da dieser Erdstoß der Explosion schlagender Wetter voraus⸗ zing, welche am gleichen Tage gegen Mitternacht nn dem Schacht Camphausen bei Saarbrücken so zräßliches Unglück zur Folge hatte, möchte die Theorie eine Begründung für sich haben, daß das Auftreten geführlicher Gase aus dem Innern der Erde und die sich hieran anknüpfenden Erplosionen chlagender Wetter sich an demselben Tage ereig⸗ nen, an welchem Erdbeben in größerer Anzahl ein⸗ treten. Die Entfernung vom Bodensee bis Saar— brücken beträgt in der Luftlinie etwa 240 Km. F Stuttgart, 25. März. Das Urtheil in zem Prozesse gegen die Direktoren der Volksbanl wurde heute verkündigt. Vogel wurde zu 12, Diefenbach zu 8 und Kappler zu 3 Monaten Ge⸗ ängniß verurtheilt. F Munchen, 25. März. Eine große deutsche Kunst und Kunstgewerbe⸗Ausstellung wird für das Jahr 1886 zur Abhaltung dahier angeregt. F Das Münchener Ehrengeschenk für den Fuͤrsten Reichskanzler, die nach Entwurf und unter Leitung von Rudolf Seitz im Alelier des Goldarbeiters Karl Wiuterthaler ausgeführte Widmungstafel in kunstvoller Rahme aus Edel⸗ metallen mit Email, geht Dank der angestrengtesten Arbeiten zu rechter Zeit seiner Vollendung ent⸗ zegen. Es wird ein Produkt des Münchener feineren unstgewerbes werden, einzig in seiner Art, das ür alle Zeiten den Ruhm desselben zu verkünden zeeignet ist. Die massiv silberne Platte enthäll auf Goldgrund folgende Inschrift: Dem Fürsten Dtto v. Bismarck, dem größten Bürger des durch ihn neu entstandenen deutschen Reiches, dem er— auchten Vorbild des Muthes, der Beharrlichkeit, der Gewissenstreue, dem weitblickenden Vorkämpfer jür die Wohlfahrt der Volker, bringt zur Feier seines Geburtstages den ehrfurchtsvollsten Gruß das dankbare München.“ f Frankfurt a. M., 24. März. Die von zier aus verbreiteten Attentatsgerüchte entbehren der Amtl. Corresp.“ zufolge jeder Begründung. In der Thatsache, daß die Wachen am Samstag ind Sonntag eine kaum nennenswerthe Verstärkung erhalten hatten, erblickte die rege Phantasie eines Reporters bereits das Schreckgespenst eines geplan⸗ en Dynamitattentats, das die öffentlichen Gebäude n nicht weniger als fünf deutschen Städten zu sgleicher Zeit zerstören sollte! f Halle, a. d. S, 23. März. In de— viesigen Strafanstalt ist, wie der „Kreuzztg.“ ge. neldet wird, heute Morgen der wegen Landesdver. raths vom Reichsgericht zu acht Jahren Zuchthauq oerurtheilte Hauptmann a. D. Hentsch an einen Behirnschlag plötßzlich gestorben. * 4 Essen, 24. März. Die Frau eines Ge— chafismannes litt an Krämpfen und starb nag einem Anfall, wie der herbeigeholte Arzt bezeugte. Nach sechs und dreißig Stunden wird der Mann durch einen gellenden Schrei aus dem Sterbezimmer aufgeschreckt und findet seine Frau aufrecht in Bette sitzen. Sie war nur scheintodt gewesen und hatte Alles gehört, ohne ein Zeichen des Leben geben zu können. Schivelbein, 24. März. Nach einen der vorgesetzten Behörde erstatteten Anzeige befindel sich hier unter den zur Stellung gelangenden Mili— tärpflichtigen ein Mann, bei dem sich das Herz auf der rechten und die Lunge auf der linken Seit befindet. Der Mann wird, da er völlig diensi auglich, eingestellt, obgleich er „das Herz nicht au dem rechten Fleck hat.“ F In Miesbach hat durch die Kommission ür den Ankauf von Zuchtthieren zum Geschenke tür den Reichskanzler Musterung und Auswahl tattgefunden. Hiebei wurde ein Stamm ächten Miesbach·Simmenthaler Race, wahre Prachtexem plare (eine Bulle und fünf trächtige Kalbinnen) ungekauft. Der Kaufpreis für die sechs Thier⸗ deträgt 3000 Mark. F Der Pianoforte⸗Fabrikant Weiden slaufer n Berlin hatte in der jüngst vom Reichsver icherungs⸗ Amt berufenen Versammlung in Folge jeiner großen Anzahl Arbeiter allein fünf Stim men: Der Sitz der Berufsgenossenschaft wird vahrscheinlich Leipzig werden. FDer „Verein der Kahlköpfe“ if neben dem „Verein der Dicken“ und ‚, Verein der Dünnen“ wohl die seltsamste Spezies des vielge. taltigen Vereinslebens in Berlin. Die Kahlkoͤpfigen eierten am Sonntag ihr viertes Stiftungsfest Nach den Festliedern, die dabei zum Vortrag ge⸗ angten, scheint ein gesunder und harmloser Humor in den kahlen Köpfen zu blühen. „Die höchsien —AV »elaubt; — Drum mit der stolzesten Geberde — Tragt all' auch Euer kahles Haupt!“ So sing! »er Barde des Vereins. Uebrigens sollen die Theil⸗ aehmer trotz der Kahlköpfigkeit mit einem artigen Haarbeutel“ heimgekehrt sein. 4F Sicherheitszustände in Paris Am Freitag wurde in der französischen Haupistad' eine aus 40 Zuhältern und rückfälligen Verbrechern pestehende Räuberbande verhaftet, die über 100 Finbrüche bewaffnet vollführt hat. — Gegen Rheumatismus wird in England 'olgende Zusammensetzung als Geheimmittel ver⸗ auft. Sie soll, wie aus guter Quelle versicher vird, sich in sehr vielen Fällen als ganz vorzüglich »ewährt haben. Man mische 10 Gr. fein gepul⸗ yerten Salpeter mit 40 Gr. Oliven⸗ oder Baumd ind reibe mit dieser Mischung den leidenden Theil äglich zweimal ein. Ob man nun gewöhnlichen Salpeter, auch Kalisalpeter, (Kali nitricum, Ni- crum) genannt, oder ob man Chilisalpeter (Natrum nitric.) dazu nimmt, ist ziemlich einerlei. Beide Arten auch innerlich gegen rheumatische Beschwerden. jesonders gegen acuten Rheumatismus eingenommen. natürlich in kleinen Gaben und haben so ziemlich dieselbe Wirkung auf den menschlichen Köorper Finige Aerzte wollen gefunden haben, daß Chili— salpeler (Natrum nitric.) eine größere antirheuma ische Wirkung besitzen soll, als der gewöhnlicht Salpeter. Dr. Rademacher wendete Chilisalpetet Würfelsalpeter) sehr häufig an bei Erkrankungen des Blutes, der Athmungsorgane und des Darm kanales und ließ bei örtlichem Rheumatismus Ein— reibungen mit Liquor natr. nitrie. (aus 1 Theil Salpeser und 2 Theilen Westillirtem Wasser zu ammengesetzt) vornehmen, wodurch das Leiden seht oft rasch beseitigt wurde. Dr. Zimpel bereitete aus Chilisalpeter auf sphaghrische Weise sein Ar— canum IV, ein vielseitig wirkendes Miitel. welch alle Beachtung verdient. Die Deutschen in Algier. Die Bildung eines zweiten Regiments der Fremdenlegion in Algier schreitet schnell weiter. An Rekruten is kein Mangel. Deuischland liefert die größte Zahl. und zwar aus Württemberg, Baden und Bayern Aber auch Deutsch· Oesterreicher und deutsche Schweizen assen sich bielfach anwerben. Dieser Umstand flöß