st. Jugherter Amzeiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. — — — — BSOAAAdNAMtMM—— — —' r iicsMcML——— der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmalz: Am Montag, Dienstag, Donuerstag, Samstag und Sonutag; 2mal wöchentlich mit Unterhauuumgs⸗ Zatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1AM 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 , einschließlich d A Zuftellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —., bei außerpfälzischen und folche auf welche die Expedition Auskunit ertheilt, I5 A, Neclamen 304A. Bei 4maliger Einrnuna wird nur dreimalige berechnet. soo Samstag, 23. Mai 1885. 20. Jahrg. 34 Berlin, 20. Mai. Der Rückkehr des Volitische Uebersicht. deichskanzlersFürsten Bismarck aus „Aus guter Quelle verlautet“, so weiß die —choönhausen wird fur (heute) Freitag entgegenge⸗ al.lib Torr. u berichten die nachste Reichs· ehen. In dem Befinden der Frau Fürstin Bis· cgesession sei in ganz hervorragendem Maße narck ist, wie wir hoͤren, eine erfreuliche Besser⸗ csümmt, eine „sozialpolitische“ zu werden. Es ing eingetreten. — Die Abreise des Gouverneurs nde nicht nur eine weitere Ausdehnumg der Un. von Kamerun, Herrn von Soden, und des Kom · bersicherung, namenich auf die landwirthschaft. nissars füt Kamerun. Herrn Jesto von Putttamer en Arbeiter in Aussicht gestelli sondern es solle Sohn des Vizepräsidenten des Staatsministeriums) cuch an das grohe Problem der Al se rsver⸗ ach Weßlafrika ist auf den 1. Juni festgesetzt. Aeg ung der Arbeiler Handangelegt werden. Die die Herren treten die Reise von Hamburg aus erdrbeiten dazu waren bereus in lerhaftem Gange. in. — Der Bundesrath wird voraussichtlich noch sidessen über die Grundlagen, auf denen diefe den nächsten Monat bindurch seine Berathungen chwierige Aufgabe gelöst werden soll, insbesondere ortsetzen und wahrscheinlich erst Anfang Juli seine ber die Kardinaifrage, die Aufbringung der *ommerpause beginnen. Neben der Erledigung waltigen Koften ist dermolen noch nicht das er zahlreichen laufenden Geschäfte. namentlich der seringsie delannt und es kann daher selbftversiandlich dem Bundesrathe überwiesenen Verwaltungssachen, son einer Erörterung des großen gesetzgeberischen ind noch verschiedene vom Reichstage gefaßte Be⸗ saͤnes noch nicht die Rede sein.“ Das wollen dlüsse zu erledigen, und andere Fcagen, wie die bir alauben. susführungsbestimmungen zur Zolltarifnovelle oslständig zu regeln. Außerdem sieht man auch ieuem Material von einzelnen Bundesstaaten ent⸗ jegen; u. A. steht wieder ein Antrag des König⸗ eichs Sachsens bevor auf Verlängerung des kleinen zelagerungszustandes über Leipzig und Umgegend uf ein weiteres Jahr Die über Leipzig verhängte lusnahmemaßregel läuft am 28. Juni ab, würde ilso bis dahin 1886 ausgedehnt werden. Der gelagerungszustand über Berlin und Hamburg zatirt seit dem vorigen Jahre vom 1. Okiober ab, äuft also am 30. September d. J. erst ab. — die Schwierigkeiten, welche sich bei den Berath⸗ ingen der Subkommission der Suezkanalkonferenz n Paris ergeben haben, rühren von dem Wider⸗ jande her, welchen die englischen Delegirten allen horschlaͤgen Frankreichs entgegensetzen. England efürchtet ein erneutes Anwachsen des französischen rinflusses am Nil und will dies aus doppeltem hrunde hindern, einmal weil sein eigenes Prestige n Egypten schwer gelitten hat, und dann, weil es ich, der Pforte gegenüber gern als guter Freund jeriren möchte. — Der von der Marine abermals secharterte Lloyddampfer Adler“ soll heute schon son Bremerhaven. wo er im Dock einen neuen zodenanftrich erhalten hat, nach Wilhelmshaven Zegelordres erhalten, und diese erst auf hoher See ffnen dürfen. Der Führer des Schiffes auf der rsten Reise, Kapitän Rodenberg. ist vom west⸗ ifrikanischen Klima sehr angegriffen und geht nicht hieder mit; wer das Schiff führen soll, —* noch icht fest. Außer dem „Adler' sind auch noch er Hansedampfet „Ehrenfels“ und zwei Ham⸗ urger Dampfer für die Marine gechartert worden. zhre Bestimmung ist unbekannt. Berlin, 20. Mai. Der Koͤnig der Belgier, belcher zu mehrtägigem Besuche am hiesigen Hofe rorgen in Berlin erwartet wurde, hat, wie der N. A. Z.“ mitgetheilt wird, anläßlich der schweren zrkranlung des Fürsten von Hohenzollecn seine Reise sierher verschoben. Berliu, 21. Mai. Der Bundesrat h geneh⸗ nigte heute den BörsensteuerEntwurf und zie Zolltarifnovelle. Stuttgart, 21. Mai. Koniq'Karl, welcher zach Gmonailichem Aufenthalt im Süden heute nach ztutigart zurückkehrte, ward von den Behörden und er Bevölkerung ein ebenso glänzender wie herzlicher kmpfang bereitet. Ausland. —X PNancini, eröffnei⸗ di⸗ internationale Sanitätskon⸗ ierenz mit einer Ansprache, in welcher er die Dele⸗ zirten im Namen des Königs begrüßte und an die Herhältnisse erinnerte, unter welchen die Konferenz »inberufen worden und die der Konferenz zufallen⸗ »en Aufgaben auseinandersetzte. Der Doyen von deudell gab den Gefühlen der vertretenen Regier⸗ ingen und deren Vertreter gegenüber dem Könige Ausdruck und beantragte Mancini zum Präsidenten ‚u wählen. Dieser lehnte wegen Ueberhäufung nit Geschäften ab, worauf nach dem Antrag deudell's der italienische Delegirte Cadorna zum Präsidenten gewählt wurde. Die Konferenz nahm zie Geschäftsordnung der Wiener Sanitäts Konferenz yen 1874 als die ihrige an. Nächste Sitzung Freitag. Nom, 21. Mai. Der „Popolo romano“ dementitt formell die gestrige Meldung der „Tri⸗ una“ von einem angeblich zwischen italienischen Truppen und Abyssiniern stattgehabten Kampfe, vobei ein höherer italienischer Offizier getödtet vorden sei. I London, 21. Mai. „Daily News“ zufolge zängt der Befehl, die von Suakin zurückkehrenden arde⸗Infanterie-Brigade solle bis auf weiteres in Ulexandrien bleiben, mit Unterhandlungen betreffs er afghanischen Grenzfrage zusammen. — „Times“ neint, in den Angelegenheiten Egyptens liege mehr ils genug Grund, ein vorsichtiges, ja selbst ängst⸗ iches Vorgehen zu rechtfertigen. — „Standard“ agt. Rußland sei nicht nur gegen die Befestigung derats unter englischer Oberaufsicht, sondern über⸗ Jaupt gegen alle Maßregeln zur Vefestigung der yfghanischen Grenze. Newyort, 20. Mai. Nach einer Depesche ms La Libertad fand gestern zwischen den Truppen San Salvadors und den Aufständischen unter Menendez Führung ein erbitterter fünfstündiger dampf statt, bei welchem die Aufständischen in die Flucht geschlagen wurden. Die Truppen San Zalvadors machten mehrere Gefangene, erbeuteten ine Anzahl Waffen und zwei Geschittze, welche den Aufständischen hon Guatemala geliefert worden varen. Dem „Hamburger Korrespondent“ wird aus Berlin depeschirt, daß die von dem Nord⸗ eutschen Lloyd bezüglich der zu subventio⸗ iitenden Postdampferlinien eingereichte Offerte da⸗ in geht, beide Linien zu übernehmen und in ieselben neun alte und zwei neun zu bauende dampfer von etwa 3000 Tons Register als Post⸗ ampfer einzuftellen, während für die Nebenlinien ner kleinere Dampfer neu gebaut werden sollen. Eine erfreuliche Erscheinung verdient, wie man xx .M. A. Z.“ aus Straßburg schreibt, wohl esondere Erwähnung. Als vor mehr denn zwei zahren im Landesausschusse die deuische Geschäfts⸗ prache eingeführt wurde, hatte man auch auf deut⸗ her Seite vielfach das Bedenken, daß die Versamm⸗ ang nicht im Stande sein werde, unter solchen hedingungen mit voller Bewegungsfreiheit ihre *tellung zu wahren. Damals hatte Pfarrer Win⸗ erer im Reichstage geäußert, daß von den 87 Mit⸗ liedern des Landesausschusses nur 8 bis 10 mehr der weniger im Stande seien, in öffentlicher Dehatte entsch zu sprechen. Aus der Sprechliste über die hie (12) Session geht aber hervor daß sich 34 Nitglieder an den Debatten beiheiligt haben, da⸗ unter vier Lothringer. Durchliest man aber die enographischen Berichte, so ist man angenehm über ascht durch die Frische, die Schneidigkeit und die ẽchlagfertigkeit der Redner. So sprechen nicht eute, fAr welche der Gebrauch der deutschen Sprache in fesselnder Zwang ist. Man ersieht daraus, daß ie Einfuhrung der deutschen Geschäftssprache keines⸗ degs ein verfrühtes Unternehmen war. Die Sache dird aber noch weiter witken Bei den Erneuer⸗ ngswahlen für die Bezirklstage im Juni wird die mabweisbare Nothwendigkeit, Leuie zu wählen, pelche der deutschen Rede machtig sind, die Wahlen estimmen. Lokale und pfälzische Nachrichten. sa St. Ingbert, 22. Mai. (Pensions⸗ »erein Bavariag, anerkannter Verein unter »em Proteltorat Sr. K. Hoheit des Prinzen dudwig von Ba yern) Der hiesige Zweig⸗ yerein der Babaria hielt porige Woche eine Generaͤ⸗ zersammlung, in welcher durch den Vorstand, Herrn dehrer Drumm im Berichte unter anderm mitge⸗ heilt wurde, daß der hiesige Verein binnen weniger ils Jahresfrist um ein Achtel bis ein Fünftel der Mitgliederzahl zugenommen hat. Der Verein Ba⸗ aria vereinnahmte 1884 allein an Zinsen Mt. 13547; die Pensionsauszahlungen betrugen 2080 M., von denen bis jetzt 92 Mark jahrlich zach St. Ingbert an die Hinterbliebenen zweier Nitglieder anfallen. Für die diesjährige General ⸗ ersommlung des gesamten Vereins, welche am ächsten Pfingktmontag in München ffattfindet, purde von unserm Zweigvereine, wie in diesem Bl. ereits erwaäͤhnt. Herr Stadtschreiber Banerr als Abgeordneter gewählt. — Zweibrücken, 20. Mai. Das am 27. Sepiember dahier stattfindende Pferderennen findet n nachstehender Weise statt: Nachmittags 83 Uhr: 4. Preis der Pfalz 400 M., Flachrennen für 4. ährige in der Pfalz gezogene Pferde im Besiße wn Viälzer Züchtern oder Landwirthen, Ohn—⸗ Deutsches Reich. Berlin, 21. Mai. Der Erkaͤltungszustand 3 Kaisers nimmt einen nornial gunstigen Ver⸗ auf, die Genesung ist jedoch noch nicht soweit ouigeschritten, um das Verlassen des Zimmers zu estatten. Der Kaiser ist daher verhindert, die rüt jahrsparaden in Betlin und Potsdam abzu— Alten und hal damit den Kronprinzen beauftragt. der Kaiser empfing heute Nachmittag das kron— rinzliche Poor