göln, 19. Mai. Die Generalversammlung — fand heute brachter, Weise im Gürzenich, statt. Heute, naltherge ra 8 —* Fertigitellung des Domes, rechnet der Verein nach Fertugut leinen Summen, und so war der — iĩ abgewideit. A nenschaftsbericht denn schnell abgewickelt. Ange⸗ a erfreute der Präsident des Vereins, Herr ieh sul Oswald Schmitz, die Versammlung, indem ne die Mittheilung machte, daß behufs Ge—⸗ a ng von noch vier Dom⸗Prämien⸗Kollekten Ane dniabe ingabe an den Kaiser gemacht sei ine Jussicht auf Bewilligung habe. Der Ertrag ud vier Lotterien soll ausschließlich zur gänz— g Freilegung des Domes verwandt werden. —2 — des Dombaumeisters Geh. Regierungs⸗ * Voigiel. sagte u. A. daß der neue Boden⸗ demnächst in Angriff genommen werde und n Steine schon bestellt seien. Ueberhaupt stehe — dunzliche Fertigstellung des Domes, auch im sunern in naher Aussicht, und der Direktor des amanischen Museums in Nürnberg Herr Dr. senwein, sei i m —— eines eitlichen Planes be uftragt worden. upuiee re 20. Mai. Der Hannoversche gourier“ schreibt: Dr. Blumenau ⸗ Privatbesitz · ingen zu Blumenau (Südbrasilien) find heute in n Besitz des Direktors Stutzer in Gaslor über⸗ egangen, die derselbe zu Kolonisationszwecken ver⸗ inden will. Berlhin, 19. Mai. Ein kleine Anek⸗ von Kaiser eaen BDSS icht wie den Humor des greisen Herr ers be⸗ e die den Vorzug hat, buchstäblich wahr u jein, wird von gut unterrichter Seite mitgetheilt. zaiser Wilhelm hielt vor einigen Jahren in Bonn —D welche die Ehre hatten, otgestellt zu werden, war dem Kaiser nicht betannt ewesen und der — z5 sich derng atte, flüsterte dem onarchen zu: „Ist soeben mnnene befördert worden.“ Der Kaiser hdrach den Betreffenden dupeh an und — m zur Beförderung zum Rittmeister. tarr vor J8— Schreck eilt der so Apostrophirte, der zoch nicht an der e Fiee zu den, it der Meldung zum Kommandeur, daß ihm die hre wiederfahren sei ꝛc. Der Kommandeur eilt Adjutanten, und da stellt es sich denn heraus, ah der Adjutant den älteren, den zum Rittmeister eförderten Bruder des jungen Ofsiziers, mit diesem etwechselt hatte. Reumüthig berichtete der Adju⸗ wr e dem Fah 8 —8 uldvoll und sagte: „Nun, da i errn M. zum füttmeister gratulirte, muß er's wohl bleiben.“ — hor Kurzem war Cour bei Hofe. Der soeben um Major beförderte, jedoch noch als Hauptmann rschienene Hert v. B. wird dem Kaiser vorgestellt ind der Adjutant flüstert dem Kaiser zu: Soeben uum Major befördert.“ Lächelnd dreht sich der daiser unn und sagt echt Berlinisch: „Nee, mein a gern fall' ich nicht mehr rein!“ — erlin, 20. Mai.Die Abendblätter nelden, Kommis Singer, welcher das Fenster im daiserspalais einwarf und sich bisher behufs Unter⸗ uchung seines Gemüthszustandes in ärztlicher Unter. iuchung befand, ist für irrsinnig erklärt und wird neute nach Neisse zu seiner Familie übergeführt. f(GBennman's habenkann) Ein dlesischer Grand wohnt in einem Berliner großen dotel, wo laut Kalender nicht mehr geheizt wird. den hohen Bewohner aber fror wie andere Sterb⸗ iche auch. Er befahl deßhalb, zu heizen. Das dotel hat aber nur Zentralheizung für einzelne e desselben durch alle Stodwerke. Der hohe n ader wollte nicht frieren, laßt daher alle Tage en ganzen Block heizen und bezahlt täalich für deizung 88 Mark. int gug dem Thierleben.), Einen hüb— —* enwin zu dem bekannten Kinderglauben e v& Storch die Menschenkindlein bringt 8 ieser Tage in Föhr 2 langbeinige Ver⸗ * — Vogelart. Ein hitziger Kampf ent⸗ a über und in dem Neste des einen derselben, aee. De und Eier vom Dade her 8 schlietlich mutzte der eine Duellant * * das Feld räumen. Neugierig ob wohl —* 8 Veranlassung des blutigen Kampfes e Vie der Besitzer das Dach und was —*88* Dene ein kleines gestricktes Kinder⸗ —D Moralitätischde Hauptsache.“ unde Ieadt augenblidlich ein deutsches Pendant ekannten bärtigen Spanierin Julia Pastrana nicht geringes Aufsehen. Das W. Ill. Exirabl. hrachte das Bild Berthildens, der bärtigen Schwäbin, ind die Heilbronnerin wurde das „Wunder von Hraz“ genannt. Das genannte Blatt macht heute noch folgende Mittheilungen über die Dame im nännlichen Haarschmuch: Jeder Potsdamer Grenadier önnte stolz sein, eine so stattliche Figur, einen so jerkulischen Körperbau zu hesitzen, wie Fräulein Berthilde, der es dabei durchaus nicht in Wuchs ind Erscheinung an den Reizen echt weiblicher An—⸗ nuth fehlt. Fräulein Berthilde erhielt seit ihrem Auftreten in Graz Unmassen von Anträgen, hier n Wien in Nacht⸗Cafés zu serviren, aber: „De Moralität isch de Hauptsache“, sagte die bärtige dellnerin in unverfälschtem Bärble⸗Dialekt, und so utschied sie sich, ein Engagement in dem eleganten ind vielfach besuchten Restaurant Gerhold am -chottenring anzunehmen, wo sie von heute ab zierzehn Tage lang den durstigen Besuchern kühlendes „Löwenbräu“, dunkelbraunes Schwechater und londes Pilsener kredenzen wird. In vierzehn Tagen muß das seltene Mädchen wieder fort, denn »s ist ein förmliches „G'riß“ um die stattliche kellnerin entstanden und von allen Ecken und Enden kommen ihr Engagements⸗-Anträge zu. Sie hat sich in jüngster Zeit einen Impresario ange nommen, der sich zuerst überzeugen muß, ob das Lokal, in das sie treten soll, sich auch eines guten Rufes erfreut, denn: „De Moralität isch de Haupt- sache.“ Echternach, 17. Mai. Am künftigen ßfingstdienstag findet wie alljährlich die große Springprozessson dahier, die jedes Mal Tausende »on Zuschauern, zum Theil aus sehr weiter Ferne, nach unserm Städtchen führt, statt. 7 Paris, 17. Mai. Ein seltener Ehesegen st einem Thürhüter⸗ Ehepnar in dem Hause Nr. 46 der Rue Monge zu theil geworden. Dem Ehepaar purden nämlich heute vier wohlausgebildete gesunde naben auf einmal bescheert. Mutter und Kinder efinden sich sämmtlich sehr wohl. Die hiesigen Belehrten meinen, daß in der Wissenschaft bisher nur zwei derartige Falle betannt gewesen seien. Den einen erwähnt Plinius, der andere wurde vor d Jahren im hiesigen Entbindungshause beobachtet. Wie aus Paris gemeldet wird, dürste dem nun bereits seit vierzehn Tagen aufrechterhaltenen Strike der Schneider nun ein Strike der Schuhmacher 'olgen. FEine außerordentliche Rettung von einem Wrack wird aus Hull gemeldet. Ein von Frimsby nach Leeds bestimmtes kleines Kohlenfahr⸗ eug war am Donnerstag im Humber auf eine Zandbank gerathen und gekentert, wobei alle In⸗ assen, der Schiffer mit seiner Frau und drei Kindern, pvie man annahm, erttrunken waren. Am Freitag Morgen kam ein Schleppdampfer bei der Unglücks telle vorbei, und da das Fahrzeug mittlerweile flott jeworden war, so versuchte jener dasselbe ins Schlepp ˖ sau zu nehmen, als die Mannschaft im Raum des gekenterten Fahrzeuges klopfen hörte. In Folge essen wurde das letztere wieder auf den Sand ge⸗ chleppt und nach mehrstündiger Arbeit gelang es, ein Loch in den Boden zu hauen und die Frau »es Schiffers nebst einem Kinde zu retten. Dieselbe zatte 17 Stunden der schrecklichsten Qual n dem gekenterten Fahrzeuge zugebtacht. Als das Anglück geschah, war auch die Kajüte theilweise boll Wasser gelaufen, doch war noch so viel Luft und freier Raum vorhanden, daß die Frau mit ihren drei Kindern sich vorläufig vor dem Ertrinken retten konnten. Später stieg das Wasser inmer mehr, bis schließlich zwei der Kinder umkamen. Das dritte hielt sich an den Haaren der Mutter fest und wurde mit gerettet. Lange würde die Mutter es aber in ihrer schrecklichen Lage nicht mehr ausgehalten haben, da das Wasser ihr schließlich bereiis bis zum Halse reichte. Die Hände der Frau waren von dem fortwährenden Klopfen bollständig entzweigeschlagen. f Wirbelstürme, begleitet von Wasserhosen, suchten am Freitag Nachmittag und Abend West— Nebrassska und Kansas heim. Der den Dörfern dadurch zugefügte Schaden wird auf über Dosl. 100 000 geschätzt. Sechs Personen verloren ihr Leben und 40 truoen Vorlekungen davon. Marktberichte. e Ensheim, 21. Mai. (Viktualienmarkt.) Butter per:/3 Kilo 1 M. 20 Pf., Eier per Dutzend 60 Pf. Kartoffeln per 50 Kilo 2 M. — Pf. Zweibrücken, 21. Mai. (Fruchtmittelpreis und Vik ualienmarkt.) Weizen 9 M. 96 Pf. Korn 8 M. 86 31 Zerste zweireihige M— — Pf vierreihiee O M. — Ne — Spelz O M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel — M. — Pf. Mischfrucht 0O M. — Pf., Hafer 7 M. 76 Pf., Erbsen d M. — Pf. Wicken 0O M. — Pj., Heu 3 M. — Pf., Stroh JQual. 2 M. 40 Pf., II. Qual. 1M. 80 Pf., Kartoffeln 1M 70 Pf., Weißbrod 1N/ Kile 53 Pf., Kornbrod 3 Kilo 65 Pf., Gemischtbrod 8 Kils 80 Pf., paar Weck 90 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 60 Pf., II. Qual 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammel⸗ fleisch 60 Pf., Schweinefleisch 30 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf., Bier Jl Viter 24 Riö, Butter Kilogr. I M. — Bj. Homburg, 20. Mai. (gFruchtmittelpreis und Viktua⸗ lienmartt. Weizen 9 M. 64 Pf., Korn 0 M. — Pf., Spelzlern — M. — Pf. Speiz 0 M. — Pf., Gerste dreihige O M. — Pf., Gecste 4reihige O M. — Pf., Hafer 7 M. 71 Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Erbsen — M. — Pf., Wicken — M. — Pf. Bohnen 0 M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund 65 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 78 Pf., Ochsenfleisch — Vi. Rindfleisch 50 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch 530 Pf, Butter 1 Pfund 1M. 08 Pf., Kartoffeln per Zentner 1M. 80 Pj. Kaiserslautern, 19. Mai. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt. Weizen 9 Mk. 683 Pf., Korn 8 M. 46 Pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz 6 M. 70 Pf., Gerste 8 M.81 f., Hafer 7 M. 81 Pf., Erbsen 0 M. — Pf., Wicken O M. — Pf., Linsen — M. — Pf. Klee⸗ samen — M. — uf., Schwarzbrod 6 Pfund 68 Pf. 3 Pfd. 34 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 39 Pf., Butter pro Pfd. 1M. 10 Pf., Eier per Dßd. 60 Pf., Kartoffeln per Zentner 1 M. 80 Pf., Stroh J. Qual. 2 M. 50 pf. II. Qual. 2 M. 25 Pf. Heu pro Ctr. 8 M. — Pf., Kleeheu 0 M. — pf. Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz. Ueber die Entwicklung, welche der Verband Deu tscher Handlungsgehülfen zu Leipzig nimmt, haben wir schon des öftern be⸗ richtet und darauf hingewiesen, wie sich in dieser über das ganze Deutsche Reich erstreckenden Orga⸗ nisation eine Vereinigung aller nicht selbstständigen Kaufleute, der Buchhalter, Kassirer, Reisenden, Verkäufer und sonstigen kaufmännischen Angestellten, sowie auch selbstständiger Kauf!eute, Agenten etc. zarstellt, thatsächlich einem Bedürfnisse entspricht. Die Einrichtungen des Verbandes sind die mannig— altigsten und an jedem Orte zu benutzen. Der Verband Deutscher Handlungsgehülfen hat jetzt etwa 5000 Mitglieder und gegen 70 Kreisvereine; eine seit ca. 2 Jahren bestehende nationale Kranken⸗ kasse zählt über 1300 Mitglieder mit einem be—⸗ rächtlichen Reservefonds und brachte bereits gegen 9000 Mk. Kranken⸗ und Begräbnißgeld zur Aus⸗ zahlung; der sehr billige briefliche Unterricht in doppelter Buchhaltung wird stark benutzt, die Stellenvermittelung ist in großem Aufschwunge be—⸗ griffen, Vereinbarungen mit Lebens- und Unfall⸗ versicherungsgesellschaften gewähren den Mitgliedern besondere Vergünstigungen und endlich soll noch in diesem Jahre eine Wittwen- und Woisenkasse ins Leben gerufen werden, für die schon heute ein durch Schenkungen gesammeltes Kapital von bald 20,000 Mark vorhanden ist. Der Hinweis auf den Verband Deutscher Handlungsgehülfen zu Leipzig dürfte daher für jeden jungen und älteren Kauf— — nn ⸗,——r AInserosfse soin Die Klassiker der Philosophie. Bon der trühesten griechijchen Denkern bis auf die Gegen⸗ vart. Eine gemeinfaßliche historische Darstellung hrer Weltanschauuug nebst einer Auswahl aus ihren Schriften. Von Dr. Moritz Brasch. Leipzig Breßner u. Schramm. Von diesem interes⸗ s'anten Werke. welches seinem Inhaite und seiner zanzen Anordnung nach nicht nur eine erschöpfende Heschichte der Philosophie, sondern auch eine Art allgemeiner historisch-philosophischer Anthologie bildet, liegen nun wieder mehrere Vieferungen vor, welche sich ihren Vorgängern würdig anreihen. Wie wiederbelebte Schatten ziehen die Träger der Ideen zanzer Jahrhunderte an unserem innern Auge zorüber: erhebend und erschütternd. Das kultur— historische Moment ist in der Darstellung überall sestgehalten, so daß auch nach dieser Seite hin die Charakteristiken sich dem nähern, was man die philosophische Essaysform neunen könnte, eine literarische Form, welche bekanntlich in Frankreich und England schon lange blüht, in Deutschland aber noch sehr der Pflege bedaff. Was die Aus— wahl betrifft, die der Verfasser aus den Schriften der Philosophen getroffen hat. so hat er die Schwierigkeiten, die sich ihm hier in den Weg ttellten, mit diel Geschick üherwunden. Wir er— halten in den „Klassiketn der Philosophie“ ein Werk, dem es, wie wir meinen, gelingen wird, die unter den sogenannten Gebildeten herrschende Abneigung gegen die Lektüre philosophischer Schrift⸗ teller zu ügerwinden. und das wäre agewik ein schöner Erfols