gzt. Jugberter Inzeiger. — —— — ⏑ a ⸗ — — — — — — — — — BMBXNA . St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wbchentlich füufmal: Am Montag, Dienstag, Donuerstag, Samstag und Sonutag; Lmal wöochentlich mit Unterhaltunsk⸗ dien und Sonntage mit Sfeitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljahrlich 14 60 ¶ einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 4, einschließliq 2 guflellungtgebuhr. Die Einruckuugsgebühr far die 4gespaltene Sarmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseralen aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und lolchen auf welche die Ewedition Auskunft ertheilt, 15 ß, Neclamen 30 4. Bei 4maliger Eintudung wird nur dreimalige berechnet. — Volitische Uebersicht. * Die vom besten Erfolge begleitete Kur unseres daisers in Ems neigt sich ihrem Ende zu und did seine Abreise von Ems im Laufe der nächsten Hoche erfolgen. Von dott aus gedenkt sich der Jaiser noch auf ein paar Tage zum Besuche seiner alauchten Gemahlin nach Koblenz zu begeben, um lsdann die Reise nach Gastein anzutreten. Die herüchte, nach denen Kaiser Wilhelm auf ärztliches ibralthen von der gewohnten Nachkur in Gasiein jesmal Abstand genommen habe, sind demnach hinfüllig geworden und ist auch bereits in dem ge⸗ sannten oöͤsterreichischen Kurorte die offiziöse Nach- icht eingetroffen, daß die Ankunft des deutschen daisers daselbst am 21. Juli erfolgen werde. Daf Agdann auch die traditionelle Begegnung Kaiser Wilhelms mit Kaiser Franz Joseph erfolgen wird, darf wohl als selbstverständlich betrachtet werden, wenngleich Zeit und Ort derselben noch nicht genau estzustehen scheinen * In Wien haben am Dienstag die gemein⸗ amen Ministerkonferenzen ihren Anfang genommen ind werden dieselben der inneren Politik des Kaiser⸗ jaates fur die nächste Zeit ihr Siegel aufdrücken. die Verhandlungen beziehen sich in der Hauptsache auf die Erneuerung des Zoll- und Handelsbünd⸗ nisses zwischen den beiden Reichshälften der öster⸗ reichisch ungarischen Monarchie und wird hierbei auch das zollpolitische Verhältniß Oesterreichs zum utschen Reiche zur Sprache kommen. Es sind ierüber schon berschiedene Gerücht ein Umlauf gesetzt worden, welche man aber jetzt von Wien aus iämmtlich wieder dementirt, auch die Nachticht hester Blätter, es solle neuerdings auf diploma⸗ ischem Wege der Versuch gemacht werden, das zoll⸗ politische Verhältniß zu Deutschland auf dem Ver⸗ ragswege zu regeln. Hoffentlich werden die Wiener Verhandiungen hierüber zu einem für Oesterreich und Ungarn wie für Deutschland gleich annehm⸗ daren Resultate führen. *In Fran kreich wurde die Woche gänzlich vurch das blutige Ereigniß von Hue beherrscht. der hinterlistische Uebersall. den die anamitischen Truppen in der Residenz ihres Herrschers auf die aum erst angelanqte schwache französische Abtheilung mter General Courch versuchten, mußte in Paris um o überraschender witrken, als man sich hier nach net Beendigung des Feldzuges gegen China der doffnung hingeben durfte, daß nunmehr die Siell⸗ ing der Franzosen-in Ostasien eine gesicherte sei; aß dem aber keineswegs so ist, hat eben die ver ⸗ therische Schilderhebung der Anamiten gezeigt. Die⸗ elbe ist jedenfalls auf die Umtriebe der franzosen⸗ keindlichen anamitischen Mandarinen zurüdzuführen, auf deren Veranlafsuͤng auch der König von Anam ind dessen Mutter aus Hue geflohen sind. Die jeuesten Depeschen General Courch's lauten indessen urchaus beruhigend und ist er vollständig Hert er Situation in Hue. Er hat alle disponibeln uppen auch die noch in Tonkin befindliche Narine· Infanlerie · Brigade, noch der anamitischen dauptstadt beordert, wo er weitere Instruktionen iner Regierung erwartet. Uebrigens hat der Zwischenfan von Hue nicht verhindert, daß der Vertrag aon Tientsin von der franzosischen Deputirtenkammer mit großer Majorinat angenommen worden ist und auch die Zustimmumg des Senats gilt als sicher da sammmich Milaneder der an BNenntachtung deé Sonntag, 12. Juli 1888. 20. Jahrg. Vertrages gewählten Kommission sich für denselben “ Berlin, 9. Juli. Der Kaiser machte, wie nisgesprochen haben. aus Ems berichtet wird, gestern Mittag eine Spazierfahrt und besuchte Abends das Theater. Heuie fruh ließ sich derselbe nach der Trinkkur die hiet zur Kur anwesenden Offiziere am Kurhause borstellen, machte dann eine Promenade, woran sich rine Ausfahrt schloß und nahm später die Vorträge des Generaili eutenants v. Albedyll und des Hof⸗ marschalls Grafen v. Perponcher entgegen. An dem Diner nehmen heute der gestern eingetroffent Fürft von Schwarzburg⸗ Rudolstadi, sowie die heute erwarteten Fürst und Fürstin zu Wied und der General d. Stosch Theil. Hannover, 8. Juli. Der „Hann. stur.“ neldet mit besonderem Nachdruc, in sehr gut unter⸗ richteten Kreisen halte man dafur, daß dem Prinzen Heinrich VII. von Reuß, dem gegenwärtigen Bot⸗ schafter in Wien, seitens der braunschweigischen Regierung die Regentenwürde zuerst angetragen werden wird. Es besteht auch kein Zweifel, daß der Prinz die Regenischaft anzutreten gewillt sei. Au⸗laud. Schillingsfürst, 10. Juli. Der deutsche Botschafter Fürst Hohenlohe ist mit Familie über Munchen nach Aussee abgereist. Bruͤssel, 8. Juli. Der Deutsche Kronprinz vird hier demnächst erwartet; derselbe gedenkt die Antwerpener Weliausstellung zu besuchen. Bruͤfsel, 9. Juli. Die Polizei nahm heute n einem Lolale, wo Anarchisten regelmäßig usammenkamen und wo auch das von ihnen her⸗ zusgegebene Journal , Ni Dieu ni Maitre“ gedructt vurde, eine Haussuchung vor und beschlagnahmte ine Anzahl Schriftstücke, verhaftete 14 Personen, vovon indeß nur einige in Haft behalten wurden. Anter den Verhafteten befindet sich ein Russe und n Deutscher, die übrigen sind Franzosen und elaier. «Jenseits des Kanals bilden selbst⸗ ꝛerstandlich die Erklärungen, welche Lord Sali s⸗ ury im Oberhause anläßlich des Wiederzusammen⸗ rittes des englischen Parlaments am Dienstag ab ⸗ gegeben hat, das Ereigniß der Woche. Sie ent⸗ vickeln das Programm des Tory⸗Kabinets hinsicht⸗ lich der afghanischen und egyptischen Frage so⸗ vohl als auch hinsichtlich Irlands und werden don der Londoner Presse im Allgemeinen beifällig fommentirt. Ueber beide erstgenannte Fragen hat sich der englische Premier allerdings mit unverkenn⸗ barer Reserve aber auch wiederum mit einer ge⸗ wissen Festigkeit ausgesprochen, welch' letztere nament lich in seinen Ausführungen über Afghanistan zu heinerlen war. Man folgert hinaus, daß die Lage nicht ganz wolkenfrei sei, denn wenn Rußland die Berhandlungen bis zum Herbst verschleppen wolle, um alsdann Herat wegzunehmen, so sei die Gele⸗ genheit günstig. Da zudem ein Petersburger Te⸗ egramm der „Times“ meldet, daß die afghanischen Truppen von neuem an der Grenze koncentrirt würden und daß der Emir Abdurrhaman entschlossen ei, bei der ersten passenden Gelegenheit Revanche tit die Niederlage seiner Ttuppen am Kuschkflusse u nehmen, so scheint sich die Lage in Afghanistan allerdings wieder ziemlich kritisch zu gestalten, wozu noch kommt, daß die unter russischer Oberhoheit tehenden Saryk · Turkmenen neuerdings wieder eine stohende Haltung gegen die Afghanen zur Schau ragen. Nerele uud pfälzische Nachrichten. — Kaiserslautern, 9. Juli. Vor⸗ zestern Abend ereignete sich in einer hiesigen Familie der gewiß selitene Fall, daß zu gleicher Zeit die aͤltesee Tochter des Hauses Volterabend seierle, und der Storch die Zahl ihrer Geschwister noch um eines, das dreizehnte vermehrte. — Kaiserskautern, 9. Juli. Der Aus⸗ schuß des kaufmännischen Vereins hat beschlossen, wegeun gänzlicher Theilnahmslosigleit seiner Mit⸗ glieder die Auflösung des Vereins zu beantragen. — Kirchheimbolanden, 9. Juli. Auf die Beschweide hiesiger Wirthe wurde den Besitzern von Straußwirthschaften und fliegenden Wirthschaften in hiesiger Stadi, auf dem Schillerhain und im Forstgarten durch das Bürgermeisteramt auf Grund Jeseglicher Bestimmungen erdffnet, ihren Betrieb —XE J ——Gleiszellen, 8. Juli. Vor einigen Tagen sank deim Maͤhen in den Bangertwiesen am Berg der Ackerer Anton Immel von hier ploͤßlich zis unter die Arme in den Boden. Bei naherer Unter⸗ uchung entdectte man ein fundamentirtes Gewolbe, vahrscheinlich ein alter Gang des früheren Klosterb RPliedenfeld. Vermischtes. fSt. Johann. 8. Juli. Ein Anschlag am Portal der Kisenbahn⸗ Hauptwerlstätte zur Kenniniß der Arbeiter lauiel: „Wir machen darauf aufmerksam, daß in ein⸗ elnen Abtbeilungen unserer Werkstätte die Arbei Deutsches Reich. München, 8. Juli. Dem „M. rIrbl.“ heilt der Abgeordnete Schels mit, daß er nich die Absicht babe lein Mandat niederzulegen.