J J J — n , r * *85 * 9 — n 35 I — . J ih 427 J —* IFP Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. eꝛ. gngrerter Aneiger · erscheint wbchentlich füufmalr Am Moutag⸗ Dienstag, Donnerstag, Samstag und GSonntag; 2mal wochentlich mit nuterhalunge⸗ dlau und Sonntagt mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blat tostet vierteljahrlich 1 4 60 ⸗ einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 —, einschließli n 04 Zustellungsgebuhr. Die Einrũckungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum betragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —⸗, bei außzerpfalzischen und solchen auf welche die Crpedition Auskunft extheilt, 1b , Neclamen 30 —. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. M 146.. Montag, 27. Juli 1888. 20. Jahrg. Deutsches KReich. Müͤnchen, 285. Juli. Bayern nimmt an der internationalen Telegraphenkonferenzen, welche im August zu Berlin tagt, nicht als Partikular⸗ jaat theil, sondern ein bayerischer Beamter wird ubei in der Eigenschaft als Verireier des Reichs iungiren. IJ Hrünchen, 25. Juli. Die Königin Isabella bon Spanien ist zu einem längeru Aufenthalt in Nymphenburg bei München eingetroffen. Dieselbe wurde an dem Bahnhof von dem Prinzen und der prinzessin Ludwig Ferdinand (ihrer Tochter), der hrinzesfin Adalbert und dem Prinzen Alfons em⸗ angen. Berlin, 25. Juli. Die Staaiseisenbahn⸗ verwaliung fährt in ihren Bestrebungen, die joziale dage ihrer Arbeiter zu beffern, energisch fort. Ins⸗ desondere aber läßt fie sich die Fuͤrsorge für ihre sAbeitzunfähigen Arbeiter angelegen sein. An Stelle der seither nut für die Werkslaãttenverwaltungsbe⸗ irke einiger Eisenbahnverwaltungsbezirke bestandenen henfionstassen tritt vom 1. Oklober d. J. ab eine, ie Gewährung von Pensionen, Wittwen⸗ und Waisengeld bezwedende einheitliche Pensionslasse fur das gesammte Arbeitspersonal in den Werk· hätten der ganzen Staatsbahnverwaltung. Auch qind die Vorbereitungen getroffen, vom 1. April k. J.ab eine gleiche Kasse auch für das gesammte hetriebs⸗Arbeiterpersonai der Staatsbahnverwaltung ns Leben zu rufen. Zu den Penfionslassen schießt die Eisenbahnverwaltung/ die Halfte der Jahres- jumme sämmtlicher Beitrage der Arbeiter bei und aft die Kassengeschäfte durch ihre Organe unent gelilich versehen. 2 Ausland. Wien, 26. Juli. Gegenüber den Zeitungs⸗ nachrichten · Aber. eine beborsiehende Begegnung des dursten Bismardde mit dem Grafen Kalnoly sagt das Fremdenblatt“rn daß die Gegenüberstellung der differirenden Ortsangaben genügen duürfte, um die Zuverlässigkeit allet gegenwaͤrtig uͤber diese Minister⸗ begegnung und deren Zweck verbreiteten Meldungen u charalierifiren. Paris, 24. Juli. Die chinesische Regierung eigte der französischen an, daß der Führer der Schwarzflaggen nach China übergetreten i. Nom, 28. Juli. Die Liberta“ versichert, England habe die Unterhandlungen mit Italien velche im Januar abgebrochen wurden, neuerdings wufgenommen, weil Salisbury entschlossen sei, im herosi Khartum zu erobem. Sondon, 25. Juli. Mehreren Morgen ⸗ olattern zufolge nehmen die englisch⸗rusfischen Unter⸗ jandlungen bezuglich der afghanischen Grenze einen befriedigenden und glatten Verlauf. Baron Staal hatte gestern eine langere Unterredung mit Lord Salisbury. « E * Bombany, 28. Juli. Die Gaz. de Bomb.“ erllärt das Gerücht von einem Aufstande in Kabul jür unbenründet vurde getroffen. Die Verletzung war eine so chwere, daß er denselben im Spuͤale gestern erlag. Der Verunglückte ist aus Oberwürzbach und Vater mehrerer Kinder. 7SuIngbert, 27. Juli. Gestern Nach- nittag feierte der hiesige Turnverein im Garten der Herren Gebr. Becker ein kleines Turnfest mit Schau- und Preisturnen. Um 744 Uhr nahm das Fest seinen Anfang, und wurde die Zeit bis isaß Uhr mit Stabe und Freiüb⸗ üngen, sowie Schulturnen ausgefüllt. In der darauffolgenden Pause spielte die hiefige Berg⸗ kapelle. Sodann folgie das Preißswettturnen, delches fich auf die Zeit von 5 bis 28 Uhr er⸗ tredte. An demselben betheiligten sich 11 aktive Tucner und 5 Zoglinge. Von den ersteren erhielten jolgende 6 Herren Preise: 1) Hermann dempert: 1. Preis (Diplom und Geschenh); M Friedrich Zins: 2. Preis (Diplom und deschent); 3) Jabob Meyer: 3. Preis ( Diplom ind Geschenl); 4) Heinrich Schwarz: 4. Preis (Diplom und Geschenh); 5) Friedrich Sralsere. Preis (Diplom und Geschenk); 5 J. J. Jost: 6. Preis (Diplom und Geschenh). Von den Zoglingen erhielt den 1. Preis (Diplom): Ph. Möllendid, den 2. Preis (Diplom): Fütob Ridel. den 83. Preis (Diplom): Ph VWeber. Aufmunterungspreise wurden dem Al⸗ sen Aug. Demez und dem Zögling (Jakob grudmann zuerkannt. Als Preisrichter fungir en die Herren C. Beder, L. Schlau⸗ zecker und P. Schluck. — Bis spat in die Nacht hinein blieb die Gesellschaft beisammen, und war die Sümmung eine recht animierte, wozu die Berg⸗ zapelle mit lustigen Weisen, sowie der gute Stoff us der Brauerei der Herren Gebr. Beder wesent ich beitrugen. Auch Se. Maj. des Konigs wurde jebdacht, indem die Turner auf Dieselbee in be⸗ Jeistertes dreifaches „Gout Heil“ ausbrachten. — Die Direktion der Pfälzer Bahnen hat mierm 7. d. M. eine sehr humane Verfügung erx⸗ assen. Um den unbemittelten Zoglingen der in tayern bestehenden Blindenanstalten, nämlich des ꝛgl. Jentral · Blindeninstituts in Manchen, der Zreis⸗Vlindenanstalt Wurzburg und des Blinden⸗ nstimts in Nurnberg, den Besuch ihrer Angehoörigen m den Ferienzeiten zu erleichtern, wird denselben, owie den sie degleitenden Fuhhrern — den letzteren auch bei der Fahrt zur Abholung der Zoglinge, bezw. bei der Rücfahrt nach der Verbringung der Zuͤnden in die Anstalt — auf Empfehlung des Borftandes der betreffenden Anstalt innerhalb des diesseitigen Bahngebictes bezw. ab und bis zu den pfalzischen Uebergangsstationen die Hin⸗ und Rück⸗ teise in der 8. Wagenklafse gegen Lösung von salben Billeten dieser Klasse gestattet. Bis 1. Januar 1886 kommen halbe Tour⸗Villete zur Aus⸗. jabe, alsdann ist die Einführung eines neuen dies Zezügl. Billetsystems in Aussicht genommen. aAus der Pfalz vwird der „Pf. Pr.“ berichtet: Soeben vernehmen wir, daß fuͤr das Vostpersonal · eine wichtige Verordnung erschienen p nach der die Postadjunkten dom 8. Jahr ihrer nastellung an jährlich sich einer Prüfung am Sit hrer Station zu unterziehen haben und IX hr künftiges Avancement von dem Erfolg dieser brüfung abhangig sein. DAus dem Bliesbgau wird der „Pf. Pr.“ geschrieben: Die diesjahrige Ernte laͤßt sich un bezuͤglich ihres Ergebnihses so ziemlich über— pliden und kann fur die hiefige Gegend nur gut, ja ausgezeichnet genannt werden; die Futterernte die ersie Kleeschur, ist gerade nicht reichlich ausge tallen, auch die Heuernte ist nur mittelmäßig, je doch ersetzt hier die Qualität die Quantität. Das Zorn isi beinahe durchweg auf Haufen und obwohl es nicht viele Garben gibt, so hat dasselbe doch sehr zut geladen, wie noch in wenigen Jahrgängen; rußerordentlich schön und vollkommen, sowohl in Siroh und Körnern ist der Weizen, sogar in den chlechiesten Aeckern sieht er ausgezeichnet, auch hat nan bis jetzt noch nichts von dem leidigen Brande sehört. Der Stand des Hafers läßt nichts zu vünschen übrig, und auch hier dürfte er sowohl in Menge als Guͤte die Ernte einer ganzen Reihe der etten Jahrgange übertreffen. Die Kartoffeln be⸗ rechtigen ebenfalls zu den schönsten Hoffnungen, vorausgesetzt, daß die trocene Witterung anhält. Die Gerfte steht in leichtem Boden sehr schoͤn, in chwerem Boden ist sie weniger gut. Die Obsternte vird leider gering ausfallen, nur die Kirschenernte macht davon eine Ausnahme; es gibt wenig Pflau⸗ men und Birnen und nur Siebenschläfer Aepfel; die zweite Kleeschur fällt sehr reichlich aus, ebenso derspricht auch das Ohmet eine Ernte. Unsere Weinbauern an der Blies rechnen auf einen geringen Mittelherbst, da die Reben durch die Maikalte sehr zelitten haben, indessen scheint es auch, als od für insere Gegend zu edle und frühe Traubensorten jezogen wurden. Aus alledem erhellt, daß die dandwirthschaft heuer im allgemeinen alle Ursache hat, mit den Ernte⸗Ergebnissen zufrieden zu sein, was man ihr auch von Herzen wünschen kann. — Kaiserslautern, 285. Juli. Gestern zing das mündliche AbiturientenExamen an der Fiefigen kgl. Lehrerbildungsanstalt zu Ende und sollen dem Vernehmen mach sämmtliche Zöglinge zes Austritiskurses bestanden haben. — In Maikammer ist der durch seinen Sohn mit der Sense verlezzte 8jährige Joh. Ad. ẽrnst seiner Wunde erlegen8 — In Maikammer kaufte ein Weinkom⸗ nissionär sümmtliche Malenka-Trauben (früh⸗ reifeste Sorie) von Joh. Müller zu 480 M. per 1000 Liter. — —— — Speyer, 24. Juli. Das Augenleiden des zur Kur in der Schweiz befindlichen Herrn Bischofs v. Ehrler hat fsich erfreulicher Weise ge⸗ hessert. — Die Priesterweihe im Dome findet dieses Jahr am 16. August satt. -— Der Direltor der Pfalzischen Eisenbahnen, —XV gebrauch nach Kisfingen abgereist. — Der in Mannheim erscheinenden „Bad. Bolts⸗Ztig.“ wird von Frankent hal nachstehende merkwurdige Geschichte berichtet: Ein höchst lomischeß Mißverstandniß und eine gerichtliche Ver⸗ nehmung hat kürzlich die vor vierzehn Tagen statt⸗ zehabte Versammlung des Schreiner ⸗ Fachvereins zeranlaßt. In derselben sprach Herr Meist aus ꝛöln und beantragte eine „Resolution“ und ge⸗ zrauchte dies Wort in seiner Rede wiederholt. Ein anwesender Schreinergeselle verstand „Revolution“ and erzahlte seinem Meister, daß in der Versamm⸗ ung die „Revolution besprochen worden sei.“ Diesem wurde ob solcher Meldung „angst und dange“, und er machte Anzeige hiervon, worauf der Vorsitzende vorgeladen wurde · (7) und sich als— dann die Sache zur allgemeinen Heiterkeit auftlärte. Lokale und pfaälzische Rachric ten. SheIngberte 27. Juli. (Anglüdsfall.) deider haben wir heute noch üͤber einen zweiten, hochst traurigen Unglücksfall, der sich am Samatag auf dem hiesigen Huttenwerke ereignete, zu berichten. kin alterer, in den 80ger Jahren stehender Ar⸗ deiter wollie im neuen Walzwerke das Lager des Schwungrades dlen; kam dabei mit seinem Kopfe dem in Bewegung stehenden Rade zu nabe und adtitarrablaMbstventpareh — 27 — α, 73. 7 7 * — — 7* re?