Schon glaubte er einen gtoßen Schatz gefunden zu hben und offnete neugierig eines der besagten dden Sehr enttäuscht aber sah er, daß das⸗ sbe 8 verschimmelte Brödchen enthielt. Er öffnete eins und abermals zeigten sich ihm 8 alte Die Gesammtzahl der Säcchen betrug 21 J jes Brödchen, also zusammen 168 Stück gug lief er nun zum Bäcker um ihn darüber zu teftagen. Der aber sagte ihm, er moge sie sich becen lassen und ihm 5Mt. 4 Pf. gefälligß hundigen. Der Gatte bestellte sich alsdann einen hguriner und ließ aus den 168 Brodchen in Form uz großen Kranzes ein riesiges Will kommen an⸗ fertigen und brachte es damit auch fertig, seine uidkehrende Gattin in ganz außerordentliches Er⸗ unen zu setzen. V fUeber die Hoͤhe der jetzigen Prozeßg e⸗ ühren äußert sich die Kasseler Handelskammer plhendermaßen: Wir haben wiederholt auf die orme Höhe der Prozeßgebühren hingewiesen. Die dagen haben jedoch zu keinem Ziele geführt. Die —V— Vermeidung i Prozesse, in den Vergleichen. die der Kaufmann herall zu schließen bereu ist und in der Abneigung, in Rechtsangelegenheiten die an sich so wünschens- vetthe Hilfe des Rechtsanwalts anzurufen. Eine herminderung der Prozesse würde ja nur mit Ge— agthuung zu begrüßen sein, wenn sie nicht im intergrund hätte, daß öfters Jemand lieber eine rankung seiner Rechte sich gefallen läßt, als das sagniß einez übermäßig theueren Prozesses zu be⸗ zehen unternimmt. Erfreulich ist nur, daß die ver⸗ ninderten Konkurse auf diesem Gebiete eine ge⸗ ingere Thätigkeit der Rechispflege beanspruchen. Hr geben die Hoffnung nicht auf, daß die Reichs⸗ rgietung dem fast einmüthigen Begehren der Prollerung, welchem der Handelsstand in vollstem Neße sich anschließt, doch endlich nachkommen nd eine Rebision der Prozeßgebühren herbeiführen uitd. — fEin gräßliches Unglückhat fich kürz · ein Weinheim Gaden) ereignet. Ein drei⸗ hnjthriger Knabe wurde in den Weinberg geschickt, m Futter zu holen. Der Knabe stieq dort auf inen Baum, um sich einige Birnen zu brechen, d herunter und so uͤnglücklich in einenPfahl ch ihm dieser mit der Spitze durch den Ruͤcken neng und den Knaben förmlich aufspießte. Durch dun lange Ausbleiben beunruhigt, begab sich die uer des Knaben in den Weinberg um nach n zu sehen und fand denselben mit durchbohrlem her als blutige Leichee Der Unglückliche hatte nach einige Schritte fortzuschleppen dermochi. heihn der Tod von seinen grahlichen Schmergen Der Ortsgesundheitsrath in Karlsr uhe EX Bekanntmachung: Durch Zeitungs⸗ Aoncen und vermittels einer Broschüre preist die süna Mansfeld-Büllner und Lassen in Kopenhagen uer den Ramen Brama Tafel⸗Bitter, ein Heil⸗ nitel gegen die derschiedenfien Erkrankungen der dauungsorgane an Das Minel ist wissen · deftiche empfohlen von den hinlänglich bekannten hnshelfern des Geheimmitleischmindeis dem d Johannes Mülter in Berlin und dem „Dr.“ m daselbsi Ferner findet sich in der Broschure aehr empfehlendes Gutachten des „kaiserlich lihen Oberarztes De. med.“ A. Grohen in alin und des „Medizinalrathes und Kreisphysikus nCohler in Gotha, welche beiden medizinijchen Nitäten jedoch ausweislich der Mittheilungen neffenden Polizeibehorden weder cristiren, noch us cristicrt haben Sghon hieraus ist zu ent wen, daß mit der Apreisung und dem Verkauf —— Tafel⸗Bitter nur die Tauschung und cheutung des Publikums bezweckt wird. Aus Muünchen schreibt man dem „B. B. das Beispiel des Herzogs Dr. Karl Theodor wern findel im Hause Wittelsbach eine Nach⸗ aung. Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern, Schwiegerfohn der Konigin Isabella von uen beschaftigt sich mil mebiinisehen Studien wurde vor Luna Jahren für eine bei der medi⸗ —AI hiesigen Universität einge⸗ æe Studie uͤber die Zunge don dieser Gelehrten · ation zum Doctor moedicinas honocis an — Dagegen untetließ es der Prim zu⸗ q n ahnlicher Weise wie sein herzoglicher Vede erworbenen Kenntnisse zu verwetthen. anga nun prattigirt der Prinz· Doltot im e zu Nymphenburg. wo er zur Zeit verweilt, fa täalich das Spilac umd leistet den Zpitalarzte bereits bei Opera tionen u. s. w. wesent⸗ iche Dienste. —E F.Ne, zu so was biete ich meine Hand nich! Uus Schwarzenberg in Sachsen wird der „Dresd. Ztg.“ geschrieben: „Ein sich hier aufhal⸗ eunder Sachse theilt folgendes ergötzliche Geschichtchen nit: Daß einem auf der Reise etwas passiren kann, was man nicht für möglich hielt, ersah ich aus folgendem kleinen Erlebniß. das Euch vorzuent⸗ halten mindestens ein schwetes Unrecht wäre. BZuckt' ich mir wieder einmal die hier ortsgebräuch⸗ lichen Bergo mit den üblichen Aussichtsthürmen und Merkzeichen an und dachte: „Kaufst dir eine Karte, damit du dich überall zurecht findest.“ Daher wandte ich mich an einen alten, hübschen, Ver⸗ rauen erweckenden Bürger mit der höflichsten Frage: Konnen Sie mir wohl sagen, wo hier ein Buch⸗ jändler wohnt? „E Buchhändler?“ antwortete er opfschüttelnd, „nee den ham mer hier nich, aber e Buchbinner; woll'n Se denn etwas bein einbinnen lassen ?“ „Das nun eben nich.“ entgegnete ich, „ich vollte mir nur eine Karte von Sch. bei ihm aufen.“ „Eine Karte von Sch.?“ und dabei jah er mich verständnißlos an, „enne Spielarte also nich?“ Ich machte ihm begreiflich, daß ich allein jier sei und für mich allein doch nicht gut spielen 'önne; das schien er einzusehen und examinirte veiter: „Zu waß woll'n Se denn so eene Karte ?“ „Na, um zu wissen, wie die Berge und Flüsse jeißen und wohin die Wege gehen.“ „Daderzu zrauchen Se doch keene Karte“, lachte er; „Se hrauchen ja blos de Leite zu fragen. die wissen Se alles.“ „Leider nicht“, mußte ich ihm entgegen⸗ jalten, „sie haben manchmal nicht gewußt, wie ein Berg heißt.“ „Aber mei guistes Herrichen,“ dabei rahm sein glatt rasirtes Gesicht eine recht überlegene Niene an, „wenn's de hiesigen nich wissen, uf der darte steht's da erscht recht nich, un 's wäre weg ⸗ jeschmißnes Geld, wollten Se so eene Karte koofen. ẽr sollte mir doch wenigstens den Buchbinder zeigen, jat ich ihn. „Ne“, swehrte er ab, zu so was ziete ich meine Hand nich; ums Geld will ich Se nich bringen.“ Und damit verließ er mich, jeden⸗ alls das beruhigende Gefühl mit sich nehmend, inen Unerfahrenen vor einer höchst unnützen Geld⸗ usgabe bewahrt zu haben ·· r. Annen, 5. August. Auf der Zeche Wien⸗ zahlsbanl sind gestern 10 Bergleute durch schla— jende Wetter zum Theil erheblich verletzt worden. 7Arbeiterfexrien“ Der Gewerbetat derbig als Generalinspektor des Zwickauer Bezirks machte kürzlich den Vorschlag, daß den Arbeitern waährend der Sommermonate eine kurze Erholungs⸗ zeit gegönnt werden möge. Dieser Vorschlag wurde von vielen Seiten sympathisch· aufgenommen· und die Firma Mey und Edlich sah sich zu der Mit⸗ heilung veraulaßt, daß bei ihr diese Einrichtung bereits existiere. In dem Statut der Privatkranken⸗ ind Anterstutzungslase der genannten Firma lautet ämlich 8: T., Jedes männliche Mitglied, der dasse erhält, sobald es ein volles Kalenderjahr, vom l. Januar bis 31. Dezember, im Betriebe der Firma beschäftigt worden ist, Anspruch auf einen Irlaub von jährlich 1 Woche. Die Urlaubswoche vird den Beurlaubten mit 60 Stunden Arbeitslohn aus der Kasse bezahlt. Derjenige Arbeiter oder Angestellte, welcher indeß von dem Urlaub keinen Bebrauch machen will, erhält am Sonnabend vor dem Weihnachtsheiligenabend den ihm für den Urlaub jugesicherten Betrag von 60 Arbeitsstunden ausge⸗ ahlt.“ fLangenhain, 2. August. Gestern Nach⸗ mittag gegen 3 Uhr geht ein 18jähriger Knabe von hier nach dem nahen Fauerbach v. d. H. daum hatte er diese Höhe Überschritten, hoöört er hinter sich ein starkes Brausen. Erschreckt eilt er den hohenRainhinauf, und oben angekommen erfaßt ihn eine Windhose, hebt ihn haushoch em ⸗ bor und trägt ihn ewa zehn Minuten weit seit⸗ warts über die Felder. Noch nicht ganz wieder zur Erde niedergelommen. wird er abermals in die Lüfte getragen und endlich durch einen starken Stoß auf die Erde niedergeworfen. Glücklicherweise zat ihm diese interessante Luftfahrt keinen weiteren Schaden als einen kurzen Schwindel und etwas Brechneigung zugefügt. So erzählte der Junge, und ein Fuhrmann hat die Luftfahrt mit angesehen. fEine Eifersuchtsszene vor Ge— richt. Mein Herz is doch keen Affe! Mir soll noch mal Eeener mit de Frauenzimmer kommen — d danke for Bachobst und sonfsige Hülfenfrüchte. Diese Versicherung agaß der Möobvbelpolirer Dehnert dem Schöffenrichter in Berlin, vor welchem er sich wegenstörperverletzung zu verantworten hatte. Seine deidensgeschichte ist eine neue Variation zu dem alten Liede „Zwei Knaben hatten ein Mädchen so lieb!“ — Präs.: Wie sind Sie dazu gekommen, mm Abend des 5. Mai den Schlächier Heppner so Jwaltsam zu mißhandeln? — Augekl.: Weil der derl mir janz rejulär belagert hat, don wegen det Fränlein Henschel, wat seine Braut is — det heeßt man blos vor de Leite, denn im Innern möcht' se hm am liebsten Olium mit Glasscherbeln zu drinken deben. — Präs.: Warum denn? — Angekl.: Zerr Jerichtshof, det is Ihnen een jrausam jlub⸗ scher Mensch und wenn een Mächen und se liebt den, denn muß se schon uff det letzte Loch pfeifen. — Pras.: Ist denn Fräulein Henschel ein anstan⸗ diges Mädchen? Angekl.: Ick kann ihr blos als pitfein estimiren.“ Des is jerade so'n rechtet nettet und adrettet Mächen, wie ick se jerne habe. — Präs.: Haben Sie denn ein Verhältniß mit ihr? — Angekl.: Wenn ick Ihnen bitten dürfte, möchte ick so 'ne ehrsame Jungfrau hier nich blosftellen. — Praͤs.: Nun, ich denke, Sie vergeben fich und dem Mädchen nichts, wenn Sie diese einfache Frage einfach beantworten. — Angekl. Wenn n mein Herz jreife und mir frage: Dehnert, würde Dir det Frauenzimmer woll importiren. denn habe ck bis dato noch keene Nettere jefunden. Det is hei ihr Allens wie aus eenen Juß, immer arbeet— jam un immer freindlich, dabei jar nich so uffje⸗ blasen wie de Andern, keene Spur von Turnüre, los uff de Stiebeln, da hält se een jroßet Siud. Na, ickh jehe ja ooch merschtens in Lackstiebeln, un »a passe ick jedenfalls for ihr besser, wie ihr Herr Zreitjam. Der hat ja nich den jeringsten Plü am Jeibe; aber natierlich: von' Ochsen kann man ja nich mehr verlangen, wie 'ne Stuͤck Rindfleesch. — Iras.: Sie wußten doch aber, daß Heppuer der Iräutigam der Dame ist; wie kamen Sie nun Nachts in der zwölften Stunde in die Suube des Mädchens? — Angekl.: Wenn id de Wahrheit reden soll, denn wollte ick ihr man blos de Kom— modo neu poliren, un die habe ick mir anjesehen. — Pras.: Um zwolf Uhr Nachts? Das reben Sie einem Andern vor. Sie sollen sich auch in einem eigenthümlichen Zustand befunden haben. — An— gell.: Ick war een Bisken delolletiri, weil ick sehr an's Asthma leide und mir der Dokier des Büen vderboten hat. — Präf.: Wie hat sich nun der Streit mit Ihrem Nebenbuhler entsponnen? — Angell.; Ick war mit des Freilein in de beste darmonie, da jiebts mit een Mal 'nen Krach jejen ve Diehre, de Füllung is doch jleich kurz und kerne und vor mir steht Heppner mit 'ne Fünfminuten⸗ Streichhotz · in de Hand un schreit? ¶ Also Du bist der Jemüthsmensch? Mensch, ick steche Dir det Messer in de Kaldaune “ Ick habe schon befur⸗ wortet, det es een sehr jlubscher Mensch is, und det ick dabei stille din un mir de Knochen eenzeln erbrechen lasse, können Se. am Ende doch nich berlangen. Ick habe et vorjezogen, ihm 'nen Nasen⸗ stüber mit den Hausschlüssel zu verabreichen. — Pras.: Sie scheinen aber seht grob gewesen zu sein, denn Heppner war über und uüͤber mit Blut besu⸗ delt. — Angekl.: Ick kann bejutachten, det ick ihm jöchstens een Bisken jeritzt habe, aber erst, als er mir mit seine zehn dicken Fingern Maß nehmen wollte zu 'ne Halsbinde. — Pras.: Für Ihr Gut⸗ achten wollen wir danken und lieber den Zeugen deppner hören. — Zeuge Heppner: Ick habes dit det Machen janz ehrlich jemeint und wollte ihr jeirathen.VIn de letzte Zeit da schmiß se mir aber zu ville, mit ihre Oogen un immer nach den An— geklagten hin. Id sah mir also in die Nothwen⸗ aigkeit, dajejen mein Recht zu wahren un habe aatürlichermang zu Dehnerten jefagt: Junge, machste nir Klumpatsch mit des Maächen. denn kannste wat rleben. Du kannst mir doch nich lummern⸗ Hras.:“ An jenem Abend waren Sie wohl besonders eifersüchtig, denn Sie haben das Haus ja foͤrmlich umstellen lassen? — Zeuge: Ickhatte son jewissen Animus, det bei meine Braut in'n Entresol nich Allens in Ordnung is, denn so um elf Uhr sah id noch Licht und merlte janz deutlich, wie de Schatten de Waände lang rennien. Ick jeh' also zu meinen Freind Willem und meinen Freind Aujust. die mußten det Fenster bewachen, wahrend· dem id ins Haus verdufte. Oben bei meine Braut 8 Allens stille. Id kloppe an — ja ptoste Mal⸗ zeit, es meldet sich Keener. Id wußte aber janz enau, deß ick keene Jespenster jesehen habe, iñ drück⸗ alss ei⸗en di⸗Thr rsnt