Berlin, 12. August.“ Dem heute zu Ehren! der internationalen Telegraphen· Konferenz im Hotel Zaiserhof statigehabten Diner wohnten 152 Per⸗ sonen bei, darunter die Minister Maybach und ducius, Bankprasident Dechend, Polizeipräsident Madai, General Graf Waldersee, Strubberg, Unter⸗ staatssekretär Lucanus. einige Mitglieder des diplo· matischen Korps, Verireter der Universität. und der flädtischen Behörden und mehrere Mitghieder Des Reichsẽtages und Landtages. Staatssekrelär Stephan hieß sammiliche. Delegirte. willkommen und hrachte sodann einen Toast auf sämmiliche Souveräne und Chefs der dertretenen Staaten aus. Alsdanu coastete der oͤsterreichische Bevollmächtigte Brunner auf den Kaiser Wilhelm. Der Saal war mit den Fahnen aller Konferenzstaaten auf das reichste · und geschmackvollste geschmückt. Berlin, 18. August. Der Termin für die Landtagswahlen ift noch nicht festgesetzt; die formalen Vorbereitungen haben aber schon begonnen. Der Wahlalt ducfna dicht vor Ende Oktober stattfinden. Pamburg, 18. Aug. Nach Privatnachrichten aus Zanzibar ist die Differenz mit dem Sultan beigelegt, welcher die deutsche Oberhoheit über die rworbenen Gebiete anerkannte und seine Truppen Juruczuziehen versprach . Ausland. Drewitz, 13. August. Kaiser Wilhelm ist deute Vormitiag 10 Uhr von Salzburg hier einge⸗ roffen. Der kaiserliche Extrazug wurde bom Prinzen Wilhelm,“ dem Erbgroßherzog⸗ und dem BZrinzen Ludwig von Baden, dem Prinzen Reuß Radziwill, Graf Waldersee, von Lindequist, dem nlelld, Landrath Stubbenrauch, der Grafin Perponchet ind deren Tochter erwartet. Bei der Anlkunfi jang der Derwitzer Kirchenchor das Lied: „Herr Deine Güte“; das kleine Tochterchen des Bahnhof⸗ vorstehers überreichte Sr. Majestät einen Rosenstrauß Prinz Wilhelm stieg in den Salonwagen und ver deille dort fünf Minuten. Se. Majestaät betrat hierauf das Perron, wo er mit jedem der Anwesen⸗ den einige Worte wechselte. Sein Aussehen ist durchaus rüstig. Um 10 Uhr⸗ 15 Minuten erfolgte die Weiterreise nach Babelsberg über Neuendorf und Nowaweß in offener Equipage. Unterwegs waren zahlreiche Ehrenpforien errichtet, die Krieger⸗ dereine und die Schuljugend bildeten Spalier, die dauser waren reich beflaggt und festlich dekoriert. London, 12. August. Beide Häuser des Parlaments nahmen einstimmig das beantragte Dankesbotum für die im Sudanfeldzuge vermende⸗ ten englischen Truppen an. Das Unterhaus ge⸗ nehmigte in dritter Lesung die Bill betr. Verbesser⸗ ung der Arbeiterwohnungen. — In politischen und gesellschaftlichen Kreisen herrscht det World“ zu⸗ folge große Entrüstung weil einer der zur Förderung der Privattugend hergestellten Vereine ein Korps von Delektiven organisirt hat. Seit Wochen wird bereits das private Thun und Lafsen und die Be⸗ wegungen jedes Mitgliedes der Legislatur strenge ͤberwacht. - Die neuesten Meldungen aus Han⸗ dels⸗ und Rhedereikreisen signalisiten ein so starkes Darniederliegen der englischen Frachtschifffahrts Verhälimisse, daß einzelne Rheder beschlossen haben einen Theil ihrer rückehrenden Schiffe abzutakeln. LZondon. 18. August. Reuter'3 Buüreau meldel aus Zanzibar vom Heutigen; Commodore Paschen. Befehlshaber des deutschen ostafrilanischen Geschwaders, übergab am 11. ds. dem Sultan von Zanzibar die vorlaufigen Forderungen Deutsch⸗ sandse und drohte im Falle des Nichtnachgebens mit dem Abbruch der freundlichen Unterhandlungen. Rach Ablauf von 24 Stunden, ohne daß eine Anwort einlief, nahmen die deuischen Schiffe Stel · lung dvor dem Palast des Sultans; dennoch wird eine schließliche gütige Erledigung dieser Frage erwariete... J Nairo, 11. August. Verschiedenen Berichten zufolge befindet sich Kordofan in einem Zustande Hollkommener Anarchie. Eine furchtbare Hungers⸗ noth wird erwartet. Selbst jetzi schon sind Massen don Menschen dem Verhungern nahe. LZoktale und pfaälzische RNachrichten. 8 Sli. Ingbert, 14. August. Am Miti woch wurde -in saͤmmtlichen Kantonen der Pfalz zie Wahl der Kanlonalrechner und der Ersahzleute ur den pfalzischen Lehrersierblasseberein, sowie die )er Abgeordneten zu der am 18. September in dandau stattfindenden Generalversammlung dieses VBereins, vorgenommen. Far den Kanton St. Mabert wurden folgende Herren gewählt: Lehren Drumm zum Kantonalrechner, wie seither, Haupi⸗ ehter Hagenbucher zum Ersatzmaun und dehrer Günnt her zum Delegierten, saͤmmtlich von hier. * — e Si. Ingbext, 14. August. Mit dem deutigen schließt für die hiesigen protestantischen dolksschulen das Sommersemester; der Unterrichl Jeginnt für dieselben wieder mit dem 1. Oktober. nde Jatholischen Volksschulen? unserer Stadt eginnen vie Herbstferren: mit dem 1September und schließen mit dem 15. Oktober. ß beart I4 Angust. Durch Ber- gung dere kgl. Regierung wurde die Erdffnung ——— Wachteln auj en 17. do. Mis, für Hasen auf den 17. Sep— ember festgeseizß.. — P SJuͤgbert, 14. August. Das bei dem -chulerkonzert· des Herrn Lehrers Schlaudecker im Sonnlag-eingegangene Geld wurde heute nach Abzug vexschiedener kleinen Unkosten an das Bürger⸗ neistcram zur. Vertheilung au hiesige Armen ab⸗ selefett Ehrend werdien erwähnt zu werden, daß herr Wirth Baumann, in Anbetracht des edlen weckes, Wenn Sagl ohne jede Entschädigung zur zerfügunge stellte nd auch Hert Demetz für In⸗ erationsgebühren einen anerlennenswerthen Rabatt gewährte. sett ueeret Si. Ingbert, 14. Augusit. Wie bereits zurch Inserat bekannt gegeben, findet bei günstiger Bitterung awrgen, Samsiag, Nachmitlag im Garten rBecer schen Brauerer in der Unterstadt? ein roßes Komzenrit statt, ausgeführt von der ganzen dapelle des 30. Inf.Regim. aus Saarlouis unter deilung des Kapellmeisters Herrn Reckzeh. Das yntree berägt nur 50 Pfg. Ein Wort zur Em⸗ fehlung hallen wir für überflüssig, da die Kapelle urch ihre vortrefflichen Leistungen sich bereits selbfl uf beste empfohlen hat. —Fur Sonniag Nach nitiag hat der Landwehr ⸗Verein in demselben Lo⸗ nle in Gartenfest mit Konzert artangiert. —— eine Eintritisgebühr von 20 Psfg. à Person moͤ zich gemacht. — St. In gbert, 14. August. Wie bekannt, riert der pfälzische Sängerbund am 15. 16. und 17. »s. Mis. (Eamstag, Sonntag u. Montag) in Zaisershautern gelegentlich des VII. pfälzi- chen Sängerfestes sein 25jähriges Jubiläum. Unter »en Bundesbereinen, die sich am Feste und zwar am Vortrage der Gesammichöre betheiligen, ist auch der hiesige Verein Gemüthlichkeit“. — Gus dem Jahresbericht der pfälzischen Handels⸗ und Gewerber a mmn e rh Gelegentlich der Vorlage des Dampfer⸗ Anterstützungs-Gesetzes der Reichsregierung an den Zeichstag eichtete die Handels - und Gewerbelammen ine Eingabe an den Reichstag, worin gebeten vurde,“ derselbe möge die Dampfer⸗Unterstützungs dorlage zinn Gesetz erheben und den in Aussicht enonimenen europäischen Häfen noch Rotterdam, zenindischen Calcutta beifügen. Angesichts vesallgemein fich regenden Interesses fin ine dtraftige, wenn auch sonst vorsichtige Kold nialpolitit uünd deren günstige Erfolge. welche unsete steichsregierung gegenüber den kleinlichen Intriguen inet: kurzfichiigen Auffaßzung der Sachlage in xĩngland zu verzeichnen gehabt, hat die Handel⸗⸗ ind Gewerbekammer geglaubt, auch dem Stand⸗ unktunseres Kreises Ausdruch geben zu sollen. if Grund eines diesbezüglich gesaßten Beschlusses vurde dem Reichssstage eine Eingabe überreicht, velcher sich außerdem etwa 1600 Personen. den reschäftlichen Kreisen unseres Kammerbezirks ange⸗ zorend, durch Namensunterschrift anschlossen. Der Fnhalt der Eingabe dürfte vielfach bekannt sein. Dieselbe schloß mit der Bitte: „Der Reichstag möge die Am Etat des auswärtigen Amtes vorge⸗ sehenen Forderungen der Reichsregierung zum Zwecke der Stärkung unserer Stellung in Afrika und den ostasiatischen Inselgruppen ungeschmälert bewilligen“. .Der Jahresbericht bemerlt ferner hinsichtlich des Berkehrswesens in der Pfalz, daß ein Gesuch der Handels⸗ und Gewerbekammer wegen einer zwischen ẽdenkoben und Geinsheim zu errichtenden Postom— nibus Verbindung günstigen Erfolg gehabt habe, in weileres Gesuch beit. Ersetzung der Cariolpost wischen Albersweiler und Ramberg durch einen Bostomnibus wegen zu geringer Frequenz dieser inie aber abgelehnt worden sei. Ferner werden n dem Jahresbericht die mißlichen Verhältnisse der ostalischen Einrichtungen in Pirmasens besprochen ind wird die Erweiterung der Dienststunden, die Eirrichtung eines zweiten Schalters und die Ver großerung des dem Publikum zur Verfügung —* den Raumes als dringend nothwendig bezeinene Fine weitere;, das allgemeine Interesse ledhaft in Anspruch nehmende postalische Einrichtung wird dann wie folgt besprochen: — Im allgemeinen möchten wir noch die Aufmerksamkeit der kgl Staatsregierung auf Einrichtungen lenken, J jolche die Reichshostverwaliung schon seit langer Zeil Besißzt Und die auch für die Verkehrsinteressen des bayerischen Postgebietes erwünscht wären. Es betrifft dies zunuchst- das Recht des Abholens don Päcereien. Wie es Uebung: an Geschaftsorten isi daß die Kaufleuteund; Induftriellen ihre Brieß. schaften abholen lassen, weil sie so früher in den Besitz derselben gelangen, als durch Zustellung durch Posiboten, ebenso hat eine große Zahl von Palen empfängern ein hervorragendes Interesse, thunlich rasch in Besitz erwarteter Päckereien zu gelangen und wird sich gerne dazu verstehen, dieselben ab—⸗ holen zu lassen. Weiter haben wir zu beklagen daß die Zusiellgebühr füt Postpackereien eine u hohe ist. Im— Reichstpostgebiete zahlt man fuͤr Pakete bis zu 5 Kilo 5 Pf. und für solche über 5 Kilo 10 Pf. Zustellgebühr, an großen Plätzen 10 und 15 Pf. Innechalb Bayerns, bezw. der Pfalz. beträgt die Zustellgebühr das Doppelte, nämüch 10 und 20 Pf. pro Stück, je nach Ge— wicht. Auch in dieser Richtung ersuchen wir, eine Gleichstellung. mit den-Bestimmungender Reichs postverwaltung herbeiführen zu wollen. — Wohl vissen wir, daß eine Berücksichtigung der vorstehend angeführten Wünsche eine Aenderung der zur Zeit vorhandenen Einrichtungen des gesammten Palet derkehrs erheischt. Allein diese Bestimmungen, welche den Postpackern eine außergewöhnliche Stel⸗ lung innerhalb der Postverwaltung anweisen und Senselben¶ das Recht zugestehen. nach eigenem Be— lieben Postboten anzustellen und zu bezahlen, ohnt daß dieselben Bedienstete- der Postverwaltung sind sönnen unseres Erachtens aus mehr dean einem Brund überhaupt nicht wohl aufrecht erhalten verden. Namentlich im Interesse einer besserer Bezahlung der Posiboten, denen die mühepollst Arbeit bei'm Päckereiverkehr zu bewältigen bleibt väre eine rechi baldige Erledigung dieses wunder Punktes sehr bald erwünscht. GGefährlichkeit der Obstpilze.) Zur Zeil des Obstessens sind im Interesse der Kinder alle dausfrauen darauf aufmerksam zu machen, keir bst mit schwarzen Punkten oder abwischbaren Flecen zu kaufen. Durch wissenschaftliche Untersuchun st festgestellt worden, daß letztere eine Art Pilz⸗ ind, die in der Luftröhre sich vermehren und Keuch husten veranlassen. Man genieße daher kein Obst ohne es zu schälen oder wenigstens die Schaler gehörig abzuwischen. — Zweibrüden, 11. August. Die Straf tammer Ndes gl. Landgerichts verurtheilte der Zürgermeister Josef Dillinget von Rodalben, wel her den Eintrag eines Sterbfalles in die Standes hister wissennch um zwei Tage fruther datirte zu 1. Monat Gefängniß. —3weibrugen, 14. August. Für dit Erfatzwahl zum Landtag in unserm Wahlkreis werden bis jetzt drei Namen genannt —und zwar die Herren Guͤtsbesitzer Freudenberg Blurgermeiste Bender don Wallhalben und Philiph Schneider vor der Steinalbmühle. wWie seht der Zweibrücker Fruchtmarl im Verlaufe der letzten fünf Jahre abgenommer hat, beweisen folgende Einnahme⸗Zahlen. * einem im Voranschlag vorgesehenen Satz von 7 Mk. wurden erzieli im Jahre 1880: 1387 be 98 Pfg., 1881: 1299 Mt. 87 Pf. 1882 rßze Vil, nd isba' nur 6690 z2 Pf. Vviejer erschreckend niedrige Satz due A. in der letzten Siadtrathssitzung Herrn — holz Veranlafsung gegeben, eine baldige Besprec der wichtigen Frage in Anregung zu bringen henn auch Hert Vurgermeistet Maerder in ba Aussicht gestellt hat. GGnige vorkommende Fälle über —5— Bestrafung der Schulkinder haben das kgl. Bez 5 amt Betg zabern veranlaßt. das folgende ho dehrern belkannt zu geben: h), Al⸗ rindet * zu gelten, daß Lehrer und Lehretinnen si shlen kuthe oder eines Stäbchens zur Bestrafung ul ve⸗ er Schüler nicht bedienen sollen. 3 An⸗ rafung solcher sollen nachsiehende Mitte “ dendung kommen: a. An⸗ und Ahman eh u Warnungen, Drohungen, e. Verweise, d.