zf. Ingherter Amzeiger. 21 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert. v ESt. Ingberter Anzeiger“ erscheint wdchentlich fünfmalre AUm Montag, Dienstag, Donnerstag, Gamstag und Sonntag; 2mal wöoͤchentlich mit Unterhaltungs — Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1IA 60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1.4 754, einschließli 3ustellungugebuhr. Die Einrückungsgebühr sur die Agespaltene Garmondzeilt oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solche auf welche die Expedition Autkunft ertheilt, 18 . Neclamen 80 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. vV 180. Deutsches Reich. gerliu, 12. Sept. Meldungen aus Karls ee zusolge ist das Befinden Se. Maj. des Kaisers der mit der gestrigen Parade verbundenen mrengungen, ein sehr befriedigendes. Wegen des unsigen Wetters ist das auf heute angesetzte —E auf Montag verlegt worden. Eines der drei Feldmandver fällt nunmehr aus. So⸗ ät bis jetzt dekannt, wird der Kaiser bis zum 16. n Baden bleiben und sich dann zu den Manðvern ah Stuttgart begeben. Spater wird, wie all⸗ Mulich ein kurzer Aufenthalt der kaiserlichen Maje⸗ in in Baden -Baden folgen, wo auch in diesem siste wieder der Geburtstag der Kaiserin im reise der großherzoglich· badischen Familie be⸗ agen wrd.. gerlin, 12. Sept. Der Reichslanzler kommt der nächsten Woche nach Berlin und geht da nn ach Friedrichsruhe. AnuslIauddd. Nadrid, 12. Sept. Die monarchischen „utnale schreiben, die Würde Spaniens erheische sielerisch Deutschland für die angethane Beleidig⸗ q Genugthunng zu geben; die Spanier moͤchten in einer ihrer Vorfahren würdigen Weise be⸗ omen, um nicht die Achtung anderer Nationen verlieren, Die Journale wünschen. daß über⸗ uht ein endgiltiges Urtheil susbendirt werde, bis Antersuchung uͤber das Verhalten der spanischen diffe vot Hap gegenüber dem deutschen Kanonen⸗ vabgeschlossen sei. dondon, 12. Sept. Indem die „Times“ ote des Fürsten Bismard an den Grafen olms vom 81. August in völlig zustimmender rist bespricht, sagt sie: Wenn Spanien behaupte, ch Deuischland unbestrittene spanische Rechte an⸗ oftet habe, so sei dies eine Anmaßung, welche szanien fallen lassen müsse, ehe wieder herzliche ziehungen zu Deuischland angeknüpft werden nten. Spanien müsse seine hochfahrenden Prä nionen mäßigen, wenn der Zwischenfall befrie⸗ gend abgeschloßsen werden solle. dokale und pfälzische Nachrichten. St. Ingbert, 14. Sept. Zum Empfange .Kgl. Hoheit des Prinzen Luitpold Zwerkaen hatte fich auch der „Krieger ⸗Verein Ingbert“ in der Stärke von 50 Mann mit hne und Trommeln dorthin begeben und waren Ganzen 20 Vereine mit ungefähr“ 800 Mit- icdern und 16 Fahnen anwesend. Der Extra⸗ d. mit welchem Seine Kql. Hotzeent fuhr, traf i dor 4 Uhr ein. Auf dem Perron des Bahn⸗ fes waren der Verein deutscher Kampfgenossen und Kriegerverein, beide von Zweibrücken, in Front Estelt und im prachtvoll dekorirten Wartesaal dasse die sammtüchen Beamten und Geiftlichen Zweibrüden versammelt, um den Prinzen mit vr Begleitung zu empfangen; einige weiß und gelleide e Damen überre chlen dem erlauchten Gaste Vouquet mit entsprechender Anrede, worauf die wesenden Herren von Herten Bezirksamtmann Schlagintweit vorgestellt wurden. Hierauf u fich Seine Kgl. Hoheit nach dem Ausgange Vahnhoft nach der Stadiseite, wo ihn ein gehender Empfang erwartelte. Die sammt⸗ Ju Krieger, zu beiden Seiten der Straße vom phefse an bis zum Eingange der Fruchtmarkt- udee in der öMäh⸗ der Syndaoge Wvalierbisdend Montag, 14. September 1888. 20. Jahrg. ind mit den Fahnen auf der Bahnhofstreppe, timmten in das vom J. Vorstande des hiesigen kriegerbereins, Herrn Fischer auf den hohen zaft ausgebrachte Zfache Hoch unter Mützenschwenken egeistert ein. Den Rapport über die Kriegerver⸗ ine überreichte Herr Bezirksebmann Bach mann, vofür Se. Kgl. Hoheit freundlichst dankte. Stati u Wagen begab sich nun der Prinz mit der ge⸗ ummten Begieitung zu Fuß durch die Reihen der krieger von Verein zu Verein, sich nach der Groöße erselben erkundigend, und mit vielen freundliche Vorte wechselnd. An der Ehrenpforte an der fruchtmarktftraße empfing den hohen Gast der ?tadtraih von Zweibrüden mit einer Ansprache es Herrn Burgermeisters Märcker, worauf die derren die nachgefolgten Wagen bestiegen und durch ie programmmäßig bezeichneten Straßen fuhren. ur Befichtiguug der Synagoge, des Gymnasiums, er Alexanderkirche ꝛc. Vor dem Schlosse, dem etzigen Justizgebaude waren die Kriegervereine noch⸗ nals aufgestet, sowie die Zweibrücker Schuljugend nit Fahnchen und wurden hier speziell die Vereins⸗ orstaͤnde und die besonders Dekorirten vorgeftellt, nit welchen sich der Prinz äußerst freundlich unterhielt. Die jolgende Besichtigung des ehemaligen herzog⸗ chen Schlosses der kath. Kirche, des Kgl. Gestüts ildeten den Schluß des Programmes und fuhren ie Gäste hierauf durch die Allee, die Haupistraße ⁊tc. vieder nach dem Bahnhofe wo die Feuerwehr und zweibrücher Vereine nochmals aufgestellt waren. achdem die Kgl. Hoheit dem Herrn Bezirksamt⸗ nann und den begleitenden Herren Beamten, gurgermeister und Stadträthen ihren Dank für den erzuͤchen Empfang ausgesprochen hatte, bestieg die ⸗ elbe mit den in ihrem Gesolge sich befindenden Herren generölen von Orff und von Freiberg, em Adjutanten, dem Herrn Regierungsprasidenten rzrzellenj von Braun und dem Kgl. Kaͤmmerer — ẽrirazuges, welcher sich sofort in Bewegung setzte. dem scheidenden hohen Gaste rief die dichtgedrängte MNenge auf dem Perron unter Mützen und Hüte⸗ chwenken zu, wofuͤr er nach allen Seiten grüßend, ichtlich erfreut danlte. Das freundliche leutselige Zenehmen des Prinzen gewann ihm alle Herzen md lehrte gewiß jeder Besucher mit dem Bewußt⸗ cein heim, durch die Begrüßung des Witielsbacher Prinzen die Bande, welche die Pfalz und Bayern imnschlingen. aufs neue befestigt au baben. — Die Jahresversammlung der Bienenzüchter der Pfal z. wird am 16. und 17. d. M. in Spey er stattfinden. — Der Sitadtrath Ludwigshafen beschloß in seiner letzten Sitzung u. a. einen Bauplat für ein in nicht allzuferner Zeit nöthig werdendes neues Schulhaus zu ermitteln. Mit 1. Nop. sollen ferner ünf weitere Polizeidiener mit einem Gehalt von e 1200 Mk. pro Jahr und ein Polizeiwachtmeifter mit dem Gehalt von 1600 Mk. (der eventuell bis zu 1800 Me. steigen soll) und 100 Mk. Montur⸗ zeld, ferner ein weiterer Stadtdiener mit 1000 Mark Jahresgehalt und 80 Mk. Monturgeld an⸗ gestellt werden. — Frankenthal, 10. Sept. Ein hiefiger Witzvogel sandte dem spanischen General Salamanca, welcher bekanntlich den rothen Adlerorden mit einem zrahlerischen Briefe zurückgeschidt hatte, eine Samm⸗ ung deutscher Soldatenbilder. nermißchtes. Belobung. Bei dem in der Nacht vom 17. auf den 18. März auf der Grube Camp- zausen vorgekommenen Unglüdsfall und bei den darauf folgenden schwierigen Arbeiten — bei velchen alle zur Hilfe herbeigeeilten Bergarbeiter 'o muthig und so unverdrossen mit ihrer ganzen draft eingetreten sfind — haben sich: der Steiger Johann Rink zu Herrensohr, der Bergmann Ma⸗ hias Bell 8 zu Fischbach, der Bergmann Georg Bell zu Fischbach, der Bergmann Nikolaus Arens u Dudweiler, der Bergmann Johann Pitz 3 zu Dudweiler, der Bergmann Nikolaus Kloster 2 zu dimbach, der Bergmann Jakob Kiefer 8 zu Herren⸗ sohr, der Bergmann Heinrich Ott 2 zu Holz, der Bergmann Johann Bläsius zu Herrensohr. der Bergmann Johann Mann zu Dudweiler, der Berg⸗ nann Heinrich Tiefensee zu Dudweiler, der Berg⸗ nann Wilhelm Kipper zu Fischbach, der Bergmann Friedt. Schneider 7 zu Neuweiler, der Bergmann Bustad Franz zu Dudweiler, der Bergmann Lud⸗ vig Holzer 2 zu Dudweiler in besonderer Weise derborgethan. Solches wird im Auftrage der herren Minister der oͤffentlichen Arbeiten und des Innern in belobigender Anerkennung hierdurch zur Kenntniß der Belegschaft gebracht. Saarbrücken, den 10. September 1885. Königliche Bergwerksdirektion. Die Uebergabe der Allerhöchst verliehenen Ehren⸗ zeichen und die Ertheilung der Belobigung an die vorstehend genannten Bergleute und Beamten fand m feierlichen Alt am 10. Septembet ds. Is. auf Brube Camphausen statt. Außerdem ist die Ver⸗ leihung des Verdienst⸗Ehrenzeichens für Rettung aus Gefahr Allerhoͤchst erbeten worden für den Bergmann Andreas Rink von Herrensohr, dem die derliehene Dekoration noch nicht übergeben werden donnte, weil die durch die Verhältnisse seiner Zeit gewordene Mitwirkung der vorgesetzten Militärbe⸗ börden eine Verzögerung herbeigeführt hat. Condelermühle bei Beckingen, 9. Sep⸗ tember. Das „Saarlouiser Journal“ brachte vor einigen Tagen eine Notiz aus Schiffweiler, wonach in dem Garten des Herrn Burgermeisters Bettingen dortselbst Kartoffeln von 550 bis 750 Gramm gewachsen sind. Von hier kann gemeldet werden, daß auf einem Aderstücke des Herrn Forsters Al— peter Kartoffeln gewachsen sind, welche bis zu 880 Gramm wiegen, und 2 bis 83 solcher Eremplare an einem Strauch gewachsen find. Die Kartoffeln mufhmoklich Richters imperial« ) Fnd trat - — — VDer vom lgl. statistischen Bureau veroͤffent⸗ ichte Saatenbericht für August aus der gfalz lautet: Ernte in saͤmmtlichen Bezirlen gut ingebracht. Funterrüben mittelmäßig. Klee gut. Wein mittelmaßig. Hopfen schreibt Germersheim. dandel, Bergzabern, Landau, Edenloben sehr gut; er in einzelnen Hopfenpflanzungen im letzten Monat beginnende Kupferbrand macht keine weiteren Forischritie, und der letzte Regen kommt dem Spat · Fobfen fugute Tabak'ift ebenfalls aut ausgefallen — Speher; 12. Sepi. Der hiefige stadtische Jolizeikommissar, Herr A. Beringer, welcher bislang ugleich als Amtsanwalt am kgl. Amtsgericht hier⸗ elost ihatig war, ist, wie die „Sp. Zig.“ ver⸗ miimmti, mit dem 1. Okt. d. J. von letterer ihm iIs Gemeinde⸗Verwaltiungsbeamten nur ausnahms- veise, wenn auch schon seit laͤngerer Zeit, über⸗ ragenen Funktion enthoben worden. Die Stellung ines lgl. Amtsanwaltes soll nunmehr, wie aller⸗ sis, auch hier durch einen geprüften Rechtsprakti⸗ onten besent werdven