d * * * F J * J —9 i“ —7— * 7 f t Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. a ‚St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöoͤchentlich mit Unterhaltungs⸗ An und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1A 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 —, einschließli 3Zusellungsgebahhr. Die Einrücknugsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Erpedition Auskunft ertheilt, 1I3 H. Neclamen 30 H. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalize berechnet. 244. Deutsches Reich. Muunchen, 10. Dez. Die Abgeordueten⸗ amer erbrterte die Zeugnißzwang⸗Affaire Boshart edakteur der „M. N. N.“). Der Minister des mern Frhr. v. Crailsheim erklärte, der Direktor t Hagelversicherungsanstalt Jodlbaur habe in ener Kompetenz gehandelt und zwar ohne Ver⸗ zung des Gesetzes. Die Zweckmäßigkeit seines Ixgehens sei diskutirbar. Eine Pflichtwidrigkeit uͤsse jedenfalls ihre Strafe finden. Instizminister tr.'d. Fäustle vertheidigte das Vorgehen des Ge⸗ stes als ein korrektes, nachdem einmal die Justiz gerufen worden sei. Der Etat der Hagelver⸗ serungkanstalt wurde schließlich bewilligt. München, 11. Dez. Die Abgeorde entammer hat den Antrag Soden auf Er⸗ nuiung einer staatlichen Mobiliarversicher— ugs—Anstalt an einen Ausschuß von 21 kditgliedern verwiesen. Minister v. Feilitzsch sprach igegen, dafür stimmten die Rechte. die Wilden ad die Konservativen, dagegen die Linke. München, 10. Dez. Die Feier des 100. ourtstages König Ludwig's J. soll ach den bis jetzt gemachten Vorschlaͤgen des engeren mitee's drei Tage dauern. Am Vorabend große wation mit Fackelzug ꝛtc. am Ludwigs ˖ Monument. Haupttag (25. Aug.) Gottesdienst, Festbankett a alten Rathhaussaal. Dritter Tag; Festzug id Beleuchtung aller Bauten des Königs Ludwig. uͤr Kunstler soll eine Stiftung mit 100,000 Meè. ndirt werden. Berlin, 9. Dez. Die nationalliberale Frak n des Reichstages hat beschlossen, den Antrag af funfjährige Legislatur -Perioden anzunehmen. Rusland. Wien, 11. Dez. Es verlautet hier, daß die ussöhnung des Fürsten Alexander mit dem Zaren atigefunden hadbe. Belgrad, 11. Dez. Die Hauptmacht der agarischen Armee rückt gegen Knajedat vor. Die rbische Armee veränderte daher ihre Frontstellung on der Nischawa bis zum Timok. Lerele und pfälzische Nachrichten. ) St. Ingbert, 12. Dez Herr Epstein, ein Brestidigitateur und Illusionist geschätzter ruff. Hof⸗ mftler, wird Sonntag den 18. d. M. im Oberhauser⸗ sen Saale gastiren. Sämmtliche Zeitungen derjenigen tadte, in welchen Herr Epstein seine Kunste bis jetzt pro⸗ cirt hat, sind voll Lobes über die Leistungen desselben: n Programm bietet nur Neues und nie Gesehenes. Die erliner National⸗Zeitung“ schreibt u. A. Üüber ihn: nestern Abend begann im Belle⸗Alliance⸗Theater der Hof⸗ camoteur, Illusionist und Spiritist Herr Professor Ep⸗ m einen Cyclus von Vorstellungen auf dem Gebiete der lonmagie und des Spiritismus. Die Erstlingsvorstell⸗ a war überaus zahlreich besucht. Man sollte annehmen, auf diesem Feide, dem Belachini in Slade schon so el abgezwungen, nichts Neues mehr unter der Sonne, r richtiger unier dem obligaten geheimnißvollen Kerzen⸗ ste erstehen könne. Herr Epstein belehrt uns eines An⸗ ren; die meisten seiner Piecen überraschen durch voll⸗ mmene Originalität, oder durch mindestens vielfache neue ariationen. Herr Epstein übertrifft viele seiner Kollegen arch virtuose Fertigkeit, Neuheit, Sicherheit und Eleganz, it der er seine Kunststücke ausfuührt, auch arbeitet er actisch nach einer ganz neuen, hier noch nicht gesehenen Nethode. weßhalb die Täuschungen. die der Kunstler nur urch seine Gewandtheit und Fingerfertigkeit hervorruft, msomehr UÜberraschen, da wir ja ohnedies unsern Lesern ie Erklärung dafür schuldia bleiben müfsen. Genug, das on dem Künstler Gebotene brachte demselben wiederholt bhaften Beifall ein“ Freunden derartiger Kunst können it daher den Besuch der angekundigten Vorstellung em⸗ ienlen. Ensheim. (GVolkszählung.) Das Resul⸗ J— Sonntag, 13. Dezember 1885. 20. Jahrg. J at der Volkszählung am 1. Dezember 1888 ergab für die Gemeinde Ensheim 1806 Seelen; im Jahr 1880 dagegen 1748, mithin eine Mehrung von 533 Seelen. In Eschringen betrug die Zahl der Anwesenden 406 gegen 405 im Jahr 1880, demnach eine Zunahme von 1 Seele. e Ensheim, 12. Dez. Am 9. dso. erlegte I. Sinn, der Jagdhüter des Herrn Adt, im rznsheimer Walde ein junges Wildschwein im Ge— vichi von ca. 830 Kilo und schoß darauf ein zweites tark an. — Zweibrücken, 10. Dez. ESchwurgericht.) der 22 Jahre alte Ackerer Josehh Hammer von Neupfotz wurde gestern Abend wegen Körper- zerletzung unter Annahme mildernder Umstände zu iner Gefängnißstrafe von 9 Monaten verurtheilt. der Augeklagte hatte gelegentlich einer Fuhrwerks⸗ empelei auf der Straße von Erlenbach gegen »ayna zu in der Nacht vom 5. auf 6. Juli den Wirth Fr. Peter Steiner von Miederslachen und zen Äcerer Friedrich Metz aus Kandel mit einem rügelähnlichen Instrumente zu Boden geschlagen. Von dem Berbrechen des wissentlichen Meineides, velches der Angeklagte vor dem kgl. Landgericht zandau begangen haben soll, erfolgie indeß Frei— prechung. — Pirmasens, O9. Dez. Die reulich zurch die Blätter gegangene Besprechung der Bart. ilzgefahr hat einen hiesigen Barbier veranlaßt, as im Interesse der Kunden empfohlene Mittel, »as Rasirzeug behufs gründlicher Desinfektion in darbol zu legen, anzuwenden. Der Gehilfe des Betreffenden hatte nun aher dieser Tage das Un⸗ jeschick, den Pinsel ohne weiteres wieder in Gebrauch u nehmen, so daß der gerade bediente Kunde als⸗ jald ein sich steigendes Brennen im Gesicht empfand ind am andern Tag, da sich Blasen und Krusten hildeten, ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. das Versehen hatte keine weiteren unangenehmen Folgen, immerhin aber dürfte der Vorfall anderen Badern zur Beachtung dienen. — Oitterberg, 9. Dez. Zwischen hier und Mehlbach erfror in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch der 57jährige Tagner Eppert aus Mehlbach. Derselbe befand sich auf dem Heimwege von der hiesigen Apotheke, wo er für seine erkrankte Frau eine Rezeptiur hatte ausführen lassen. — In Bergzabern stahl ein werktagsschul⸗ flichtiger Junge einer armen Frau ihre ganze Parschaft von 9 Mk. 80 Pf., welche er daun mit inderen Altersgenossen verzehrte, indem sie 7 Schoppen Wein tranken und 25 Wecke dazu ver- zehrten. — Bellheim, 9. Dez. Gestern wurde das 50jährige Jubiläum des Herrn Lehrers Adam und die Ueberreichung des Ludwigsordens an den⸗ selben in feierlichster Weise begangen. — Der 5. außerordentliche Verbandstag der Bereine Kreditreform sollte, wie wir in Jestriger Nummer berichteten, am 12. und 18. ds. Hits. in Frankfurt stattfinden, ist aber wegen Mangels an Theilnahme (Weihnachtszeit) verschoben worden. — Speyer, 10. Dez. Der katholischen Firial ⸗Kircheng meinde Leisstadt wurde zur Auf—⸗ ringung der Mittel für den Neubau einer Kirche ine Kollekte in sämmtlichen katholischen Kirchen der ßfalz bewilligt. Zur Vornahme dieser Kollekte vurde der 1. Weihnachtstag d. J. bestimmt. — Speher, 9. Dez. Von zuverlässiger Zeite erfahre ich, daß das Gesez vom 20 Nov. 1885 die Abänderung des Gesetzes über den granatweinaufschlag vom 2. Februar 1880 be—⸗ reffend, welches demnächst im Amtsblatt zum Ab⸗ ruck kommen wird, fur die seit dem 1. Oltober 885 in Betrieb gewesenen Maischabfindungs- zrennereien, dann für die landwirthschaftlichen —XO—— 1092, bezw. 15 und 30 Hektoliter rückwirkende geltung haben wird. Für die schon bezahlten geträge wird die nach den Bestimmungen des neuen Besetzes sich ergebende Differenz zurückoergütet. ẽkbenso werden für die der obligatorischen Abschlag⸗ abhfindung unterliegenden und seit dem 1. Oktober m Betrieb gewesenen Brennereien nicht mehliger Stoffe von diesem Zeipunkt ab wieder die um !s rmaͤßigten Steuersätze des Art. 4 des Gesetzes vom 26. Februar 1880 zur Anwendung gebracht. Bermischtes. Malstatt⸗Burbach. Nach vorläufiger Feststellung hat die Volkszählung für hiesige Stadi⸗ Jemeinde eine ortsanwesende Bevölkerung von 14,958 und eine Zunahme gegen 1880 von 1800 Seelen — 14 pCt. ergeben. (Selbstmord) Zu Mühlbach, im Oberelsaß, hat der Ackerer B., der schon längere Zeit trüben Gedanken nachhing, durch Erhängen einem Leben ein Ende jemacht. An seinem Gürtel fand man einen Zettel angeheftet, auf welchem der Unglückliche mit eigener Hand folgendes geschrieben hatie: „Mein Großvdater und mein Vater haben zurch Erhängen ihrem Leben ein Ende gemacht, darum wird es auch mir erlaubt sein, auf ähnliche Weise aus dieser Welt zu scheiden.“ FFrankfurt a. M. 10. Dez. An dem schwarzen Brett des hiesigen Landgerichts sind 14 Aufforderungen an durchgegangene Ehemänner an⸗ geheftet, in welchen dieselben theils aufgefordert werden, zur Fortsetzung der Ehe zurückzukehren »der zum Ehescheidungstermin zu erscheinen. fErlangen, 8 Dez. Vor ca. 14 Tagen vurden zwei hiesige Korpsstudenten wegen Zeugniß⸗ oerweigerung in Betreff einer statigehabten Mensur derhaftet. Wie der „Fränk. Kur.“ mittheilt, wur⸗ den dieselben trotz aller direkten und indirekten Schritte noch nicht entlassen, ein Umstand, der in tudentischen und juristischen Kreisen großes Auf⸗ jehen erregt. FGorzuüglicher Mörtel.) Schon vor äugerer Zeit hat Prof. Artus in Jena einen Mörtel empfohlen, welcher erhalten wird, indem nan 1 Theil gut gelöschten Kalk mit 3 Theilen Sand sorgfältig mischt und der Mischung unmit- elbar vor dem Gebrauche *4 Theile ganz fein »ertheilten ungelöschten Kalk zusetzt. Dieser Mörtel eichnet sich durch seine große Bindekraft aus und rhärtet sehr schnell. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß derartige Mischungen schon früher mpfohlen wurden und nur in einzelnen Fällen inwendbar sind; jedenfalls ist aber die Sache be⸗ achtenswerth und zur Zeit noch nicht genügend bekannt. F(Heilung von einem wüthenden hdund Gebissener.) Der Dampfer „Canada“ welcher Mittwoch von New⸗PYork absegelt, nimmt bdier arme Kinder aus Newarkt (New Jersey) mit, zie von einem tollen Hunde gebissen wurden. Von Zavre reisen die Kinder nach Paris, um dem Dr. Baste ur zur Behandlung übergeben zu werden. die Reisekosten wurden durch eine öffentliche Zeich- ung aufgebracht. Fur die Redaktion verantwortlich: FJF. X Deme,