fBingen, 4. Januar. In und an dem Binger Loch versanken seit Herbst fünf Schiffe, zwei dabon liegen noch, und zwar eins im Fahr⸗ wasser. 40,000 Mk. wurden geboten, um das eine Schiff zu heben, was aber in Folge des Hoch⸗ vassers nicht möglich gewesen ist. Stuttgart, 4. Januar. Gestern Abend explodirte auf der Station Geislingen der Kessel der Hilfsmaschine eines Güterzuges, Der Loko— motivführer und ein Heizer wurden getödtet, ein Wagenwärter verletzt. 8 Güterwagen sind zer⸗ frümmert. Die Ursache der Explosion ist bis jetzt noch nicht aufgellärt. Bei Wirth Hintermeier in Herberts⸗ hausen bei Dachau (Oberbahern) wurde dem Dienstknecht Stegmeier, zur Zeit auf Schloß Dei- denhofen nächst Herbertshausen, ein „genußreicher“ Nachmittag von Seite des Wieths verschafft. Be— sagter Dienstknecht äußerte den Wunsch, daß er im Leben einmal genug Bier trinken duͤrfte. Herr Hintermeier stellte am vergangenen Sountag zum Gaudium der Ortisgemeinde ein Fäßchen Bier von 37 Liter zur Verfügung, wovon Stegmeier inner⸗ halb 2*/2 Stunden 27 Liter trank, ohne dabei mehr zu essen als einen Semmel und ein Stücchen Backsteinkäs. Das Bier mußte er mittelst eines Kindsschlauches, welchen er fortwährend im Mund behalien mußte, trinken, wobei es“, wie der Berichterstatter hinzufügt, „natürlich großen Spaß bei den Zuschauern gab.“ F Bremen, 4. Januar. Der englische Dam⸗ pfer „Viceroh“, 2400 Tonnen von Rew⸗Orleans mit 640 Ballen Baumwolle und einem Quantum Mais nach Bremen bestimmt, sank auf 48 Grad nördl. Breite, 11 Grad westl. Länge. Die Mann⸗ schaft ist gerettet und in London gelandet. F Berlin. Der Christus Orden, welchen der Papst denm Fürsten Bismaréä derliehen hat, ist ursprünglich ein portugiesischer Ritterorden, herborgegangen aus dem Orden der Tempelritter, welchen König Dionysius von Portu⸗ gal (1312) in seinem Lande nicht aufgelöst sehen wollte. Als Papst Johann XXII. den Schritt des donigs 1317 sanktionirte, stellte er die Bedingung daß die Ritter die Ordnung St. Benedictus“ und die Satzungen der Cistercienser befolgten und be⸗ zielt sich das Recht vor, den Orden auch seinerseits auszubreiten. Als portugiesischer Orden hat der⸗ elbe gegenwärtig drei Klassen, als papstlicher be⸗ leht er nur in einer Klasse und wird als vor⸗ aehmster der vom apostolischen Stuhle zu verleihen⸗ den katholischen Berdienstorden amtlich aufgeführt. Das Ordenszeichen ist ein längliches rothes Kreuz nit weißem Lreuz in der Mitte und wird an rothem Bande um den Hals getragen. F Wie verschiedene Blätter melden, hatte sich die Berliner Universität anläßlich des am Montag gefeierten Gedenktages Moses Mendels⸗ ohn's einer bedeutenden Zuwendung zu erfreuen der Urenkel des großen Philosophen, Herr Geh— dommerzienrath Franz Mendeis sohn, hat der lniversität eine Schenkung von 150,000 Mark berwiesen, aus deren Erträgen Studierenden der hilosophischen Fakultät ohne Unterschied des Glau⸗ ens, aber nur Deutschen, lediglich nach Maßgabe hrer Würdigkeit und Tüchtigleit, Stipendien ge⸗ vährt werden sollen. Ebenso hat der Bankier ernst Mendeldsohn-Bartholdhy in Berlin em Herrn Oberbürgermeister d. Forckenbed ine groͤßere Summe (30,000 Mk.) zur Verfügung gestellt, um dieselben am 4. Januar ds. Is. zu rrinnerung an seinen an diesem Tage vor 100 jahren dahingeschiedenen Urgroßvater, den Philo⸗ ophen Moses Mendelssohn, an verschämte Arme Berlins ohne Unterschied der Konfession zu vertheilen. Diese Vertheilung hat stattgefunden. Die berühmte Geigerin Teresina Tua, welche ben die Mufikfreunde Berlins durch ihr Spiel ntzückt, hatte das Glück in Paris einen echten Stradivari um 30,000 Frks. zu erstehen. (Tua 'ommt demnächst auch in die Pfalz.) fBrüssel, 5. Jaavuar. Ein Privat « Tele⸗ Jramm des Berl. Tagebl.“ meldet: Zwischen 2000 lreilenden Spinnern und der Polizei entstand gestern Abend in Gent ein foörmliches Handgemenge, dei welchem mehrere Verwundungen vorkamen. Fer die Redaltion verantworilich: F. X. Deme ß. Bayerijer Landeshilfsverein, Organ der EMMAiSer WVilhelIm-Stiftung. Nächsten Montag, den 11. Januar 1386, nachmittags 4 Uhr findet in Stadthadssaal die — ⸗ 4— 3ordentliche Generalversammlung * »es Cauntonal⸗Zweigvere ins obiger Stiftung statt, zu welcher hiedurch jeziemend eingeladen wird. St. Ingbert, den 6. Januar 1886. Der Vorsitzende des Ausschusses: . Krämeny seh. fDie Niagarafälle haben wieder ein⸗ nal ihr Opfer gefordert. Zwei junge Deuische unternahmen es kürzlich, von Port Day über den Niagarafluß nach Chippewa zu rudern. Der Mann, don welchem sie das Boot liehen, fragte sie vor⸗ ichtiger Weise. od sie mit dem Fiusse vertraut seien, begnügte sich indessen leider mit der Erwi— derung, es sei dies zwar nicht der Fall, doch werde äch ein Lokalkundiger in ihrer Gesellschaft befinden. A rudern, und wurden dabei Zoll für Zoll stromab⸗ wärts gezogen, erkannten das ihrer harrende Schicksal jedoch erst, als sie nur noch 200 Meter von den Fällen entfernt waren. Dann wendeten ie das Boot und suchten nach dem Punkte zurück⸗ ukehren, von wo sie gekommen waren, natürlich »ergeblich, denn sie hätten es eben so gut versuchen onnen. den mächtigen Katarakt selbst hinanzurudern, der sie bald verschlingen sollte. Mehr und mehr näherte sich das Boot dem verhängnißvollen Ab⸗ zrunde. Die Leute am Ufer, gänzlich außer Stunde zu helfen, starrten auf die Schreckensszene hin, welche erklärlicher Weise einen eigenen schaurigen Reiz auf die Beschauer ausübte. Beschreiben zu vollen, was die unglücklichen Opfer selbst empfan⸗ den, wäre vergebene Mühe. Schließlich kenterte das Boot, ehe es noch den Rand erreicht haͤtte und gleichzeitig verschwanden auch seine Insassen. Man glaudt, daß die Leichen wieder werden auf⸗ gefunden werden, doch ist das unter solchen Ver⸗ hältnissen nicht immer der Fall, denn der Strudel dat schon manchen Todten für sich behalten. Sicherer erscheint es, daß auch die vorliegende Lehre schnell pergessen und bald wieder ein neuer von diesen auf die grasseste Tollkühnheit zurückführenden Un⸗ fällen“ zu verzeichnen sein wird. Sterbefälle. Gestorben: in Zweibrücken Frl. Magdalena v. Besnard, in Neufstadt Frau Elisabetha Schutt, geb. Speck. Todoes Anzoigo. Statt besonderer Mittheilung hiermit die Trauernachricht, daß es dem Herrn über Leben und Tod gefallen hat, heute Morgen 843 Uhr unseren lieben Gatten, Vater, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Peter Drumm, ——sz ———w Lehrer, nach langen, schweren Leiden im Alter von 47 Jahren zu sich aus diesem Leben abzurufen. St. Ingbert, den 7. Januar 1886. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet nachsten Samstag, 9. d. Mis. des Nach⸗ mittaqs um 23 Uhr statt. — — * Meys Abreiß-Kalender für 1886. Künstlerisch schön ausgeführt. Geschmackvoller Zimmer- und Wandschmuck. Mey's Abreiß Kalender für 1886 ist elegant und dabei solid hergestellt Er enthält circa — 200 ausgewahblte Kochrecepte für die bürgerliche und feine Küche. Preis nur ñ0 f. das Stuch. Verkaufsstellen von Mey's Abreiß⸗Kalender: die Erpedition des „St. Ingberter Anzeiger“ »der vom Versand-Geschaft MEV & EDILICB., Plagwitz-Leipzig * * Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Groß⸗ natter, Schwiegermutter. Schwester, Schwägerin und Tante Ratper Furag, geb. Weber, im Alter von 55 Jahren, heute Nacht um 12 Uhr, nach längerem Leiden in ein besseres Jenseits abzurufen. St. Ingbert, den 6. Januar 1886. Jie tranernden hiulerbliebenen. Die Beerdigung findet Freitag morgen um duhr statt. Rechnungen, —88 mit oder ohne Firma, 80 — auf gutes Schreib- oder Postpapier — in jedem beliebigen Format — liefert rasch und billig die Buch- und Steindruckerei F. . Demetzæ 8t. Mebent. Ven der Jacob Quirin'schen Wirth⸗ schaft zu Rentrisch bis zur Berrang'schen Wirthschaft, Kaiserftraße ist ein Zehn markftück verloren vorden. Der redliche Finder wolle zasselbe bei Johann Schwarz, Berg⸗ mann hier abgeben. Srisch gewässerte Stocksische P. Fery. * Ust. eα ————— ι. ασο ινααα ä. Si αναααινα V ueαοναια M —— Oordaohuko, Tuakehuα — ,— ———— Nnoi gaser⸗ -Eα α ια α . Eινι and Verlag von ir. x. emetzein St. Ingbett.