Jugberter Amziger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. a Et · JIugberter Anzeiger“ erscheint wdchentlich fünfmalr Am Montag, Dienstag, Donnerstag, amstag und Sonnutag; 2mal wöoͤchentlich mit Unterhaltungs⸗ cn ind Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 1 A VG60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 7S , einschließli 4 Zustellungegebuhr. Die Einrückungsgebühr far die 4gespaliene Garmondzeile oder deren Raum v tragt bel Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 18 H, Neclamen 30 . Bei 4maliger Cincückung wird nur dreimalige berechnet. 21. Jahrg. X 15. Samstag, 23. Januar 1886. —Au Muͤnchen, 19. Januar. Der Entwurf —* Subhastationsordnung ist im zustizministerium fertig gestellt, crculirt dem Ver⸗ hmen nach z. Z. bei den übrigen Staatsministerien iid wird in kurzem dem Staatsrath in Vorlage rebracht werden. Gleichzeitig mit diesem Entwurf ufte die vom Finanzminister ausgearbeitete Novelle r Gebührenordnung an die Kammer gelangen. Abg. Dr. Clemm hat seine Anträge zum Etat er Bergwerks⸗, Hütten- und Salinengefälle an den nanzausschuß abgeliefert. Pünchen, 20. Jan. Einlauf der Kammer a Abgeordneten. Petition der Stadträthe von weibrücken und Hornbach, sowie der Gemeinde— uhe von Irheim, Rimschweiler, Mauschbach, Die- vichingen und Althornbach um Erbauung einer iisenbahn von Zweibrücken nach Hornbach. München, 20. Januar. 134. Plenarsitzung. jor Eintritt in die Tagesordnung beantwortet der —R Finanzminister die Interpellation des Abge⸗ dneten Geiger betreffs Errichtung einer staatlichen hersuchsanstalt für Brauereien dahin, daß die gegierung eine Versuchsanstalt nicht errichten könne, edoch nicht abgeneigt sei, einer Privatunternehmung inen angemessenen jährlichen Staatszuschuß zu asten. München. Ueber einen Besuch bei dem uherischen Ministerpräsidenten v. Luttz berichtet im storrespondent des „Hann. Cour.“: Als der vournalist seine Karte abgab, verließ der Staats⸗ ninister des Inneren, Freiherr v. Feilitzsch, die ppartements. Dr. v. Lutz knüpfte an die soeben nit seinem Kollegen gehabte Konferenz an und agte, daß die Münchener Korrespondenzen der Frankfurter Zeitung“ über die sogenannte Krisis nwBayern Gegenstand der Erwägung gewesen eien. Der Minister nannte das Geschreibsel eine öswillige Erfindung eines Gelegenheitsmenschen )er sich den Anschein geben will, die Dinge besser u verstehen, als die Minister selbst. Man möchte ast glauben, daß der Betreffende den Verhand⸗ ungen angewohnt habe. Der Minister gab auf ie Frage, daß denn doch etwas in der Luft zu iegen scheine, die Aniwort: „Ja, es sei etwas m Werk. Der König habe Lutz, der sein volles zertrauen besitzt, den direkten Auftrag gegeben, jm schriftlich eine Schilderung der Situation der dabinetskasse zu geben und diesem Auftrage hahe utz entsprochen. Wenn die Dinge so weit gereift ind, oder es angemessen erscheint, wird der Minister — wie er versicherte — die ihm bekannten Ver—⸗ teter der Presse verständigen, damit dann richtige dachrichten verbreitet werden. Mit dem Satze: ‚Sie werden wohl jetzt glauben, daß wir in dahern keine Ministerkrise haben“, schloß die Audienz. Wichtig ist eins, daß nämlich König dudwig selbst die Iniliative ergriffen hat und Auf⸗- lärung wünscht. Was im Work ist, hat Herr v. duß nicht gesagt, er wünscht auch nicht, daß viel iher die Situation der Kabinetskasse geschrieben wird. Berlin, 21. Jaa. Der Reichstag setzte eute die Berathung der Etats der Zölle fort. die Gegner des Schutzzolls legten diesem die all— emeine Ueberproduktion zur Last. Hamburg, 20. Januar. Heute ist hier eine konferenz zur Vereinbarung eines internationalen jahrpblans eröffnet worden. Deutschland und Aesterreich Ungarn haben staatliche Vertreier entsandt. Ausland. Wien, 20. Januar. Die Annahme des Vorschlags der Abrüstung seitens Bulgariens bietet den Mächten die Handhabe zu neuem Vorgehen Jauptsächlich gegen Griechenland. Eine Flotten⸗ sundgebung ist noch nicht ausdrücklich vorgeschlagen, aber es sind Anzeichen vorhanden, daß sie bei allen Mächten Zustimmung und Betheiligung finden würde. Bruͤssel, 20. Januar. Mit dem Dampfer „Lafayetter“ ging von St. Nazaire im Auftrage iner großen französischen Gesellschaft eine Anzahl Ingenieure ab, um zu prüfen, ob die Erbauung einer Eisenbahn in die reichen Goldstriche von Venezuela möglich sei. Unter den Ingenieuren bdefindet sich auch der aus der belgischen Künstler⸗ jamilie stammende M. Vieuxtemps, der als zweiter Direktor im Auftrage des französischen Marine⸗ ministers die Eisenbahn von Daka nach St. Louis am Senegal erbaut hat. Paris, 20. Januar. Bei einer patriotischen Zundgebung in Montretout für die Gefallenen von 1870 hielt der Bürgermeister die Hauptrede. Auf die Ereignisse in Rueil anspielend, betonte er, daß die Einheit heute nothwendiger sei denn je, da der „unversöhnliche Feind“ (Deutschland) nur nach riner passenden Gelegenheit suche, um Frankreich den Krieg zu erklären! Wenn der Feind auch heute die Waffen noch nicht zu ergreifen wage, so führte er doch Krieg gegen Frankreich auf dem Felde der Industrie, sende seine Arbeiter in die ranzösischen Werkstätten, um ihre Geheimnisse aus⸗ uspionieren und dann zu Spottpreisen die nach- Jemachten französischen Erzeugnisse zu verkaufen! Da diese Kundgebungen sich immer mehr von ihrem eigentlichen Zweck entfernen und in lustige Freuden⸗ keste ausarten, so hält es „Figaro“ an der Zeit seinen Landsleuten einmal den Spiegel vorzuhalten und bemerkt, daß man gewöhnlich zwar „Siege“. aber keineswegs „Niederlagen? festlich zu begehen pflege. London, 20. Jan. Das Gerücht, als be— absichtige Lord Salisbury zurückzutreten, wegen der Befürchtung, die irischen Wirren nicht bewältigen zu koͤnnen, ist unrichtig; im Gegentheil fühlt sich das konservative Kabinet jetzt um so sicherer, als in der liberalen Partei große Uneinigkeit unter den Führern herrscht. London, 20. Jan. Aus Irland sowohl us auch aus den Ver. Staaten treffen massenhaft Drohbriefe gegen die Minister ein, wenn dieselben iich der theüweisen Unabhängigkeit Irlands wider— eyen sollten. Die Schreiber der Briefe drohen, daß von dem Tage an, an welchem die Zwangs gesetze in Irkand wiedereingeführt werden, furcht— hare Repressalien in Anwendung kommen sollen Lokale und pfälzische Nachrichten. und Leitung des Baues beauftragt ist. Der neut Anbau wird dem vor 2 Jahren ausgeführten Flüge! entsprechen und soll 1I Salon und 14 Zimmer ent⸗ halten. Der Bau wird bei Eintritt günstiger Witterung sofort begonnen und soll noch vor Be⸗ ginn der Saison unter Dach gestellt werden. Herr Rotberg, welcher keine Opfer scheut, diesen schönen Punkt am Donnersberg immer reizvoller zu gestal⸗ ten, wünschen wir von Herzen Glück. — Frankenthal, 21. Januar. Einen schrecklichen Tod fand gestern vormittag kurz nach 10 Uhr der Kesselschmied Peter Bengel von hier. Derselbe, in der Kühnle'schen Kesselschmiede heschäftigt, stemmte mit zwei andern Mitarbeitern an einem großen mit Wasser gefüllten Reservoir, als dasselbe unvermuthet von seinen Lagern stürzte und den Aerwsten unter sich begrub. Die beiden andern Arbeitern konnten noch rasch zur Seite springen. Der Verunglückte wurde ganz zerdrückt hervorgezogen und muß der Tod wohl augenblick⸗ lich eingetreten sein. Bengel hinterläßt eine arme Wittwe mit einem Kind. (Fr. Tgbl.) Vermischtes. 7 Bischmisheim, 26. Januar. Heute waren mehrere junge Burschen von hier auf dem Bürgermeisteramte in Brebach, um sich zur Militär— tammrolle anzumelden. Statt, nachdem dies ge⸗ chehen, ruhig nach Hause zu gehen, stürmten auf »em Rückwege mehrere der Burschen den bei der Schafbrück haltenden gedeckten Karren einer Har⸗ fenistin und wollten die Frau zwingen, ihnen etwas aufzuspielen. Als dies verweigert wurde, miß⸗ handelten die rohen Burschen das arme Weib, einer schlug es sogar mit einem Sielscheid oder Latten⸗ stück, woran sich ein Nagel befand, auf den Kopf, so daß die Bedauernswerthe eine schwere Verletz- ung davontrug. Noch keine Stunde nachher aber war der Gendarm schon in unserem Orte und hat die rohen Thäter festgestellt, welche ihrer verdienten Bestrafung wohl nicht entgehen werden. (S. Z.) FSaarbrücken, 20. Januar. In Er— ledigung einer Verfügung des Köoniglichen Ober— Praäsidenten der Rheinprovinz, Herrn v. Bardeleben, vom 5. d. M. betreffend die Neuwahl von Mit⸗ gliedern und Stellvertretern für deñ Bezirkseisen⸗ bahnrath zu Köln, sind seitens des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen In⸗ teressen der Saar⸗Industrie die Herren E. Wagner in St. Johann als Mitglied, R. Boch in Mettlach als Stellvertreter, und seitens der südwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl⸗ Industrieller die Herrn General⸗Direktor Seebohm in Burbach als Mitglied, Geh. Kommerzienrath Stumm auf Halberg als Stellvertreter in den Be— zirkseisenbahnrath gewählt worden. FVon der Mosel, 18. Januar. Vor einigen Tagen erlegte die 21jährige Tochter des Herr Hegemeisters Luben zu Forsthaus Failz bei Wittlich ein wildes Schwein von 140 Pfd. Nicht allein, daß fie den Keiler mit einem gut ange⸗ brachten Schusse zur Strecke brachte, sondern sie treiste denselben auch ein. Herr Luben machte dem Oberförster die Meldung von dem Wildschwein, der aber bereits, wie auch die meisten Schützen der Stadt, zur Jagd ausgerückt war. In Folge dessen blieb dem Hegemeister nichts Anderes übrig, als mit seiner Tochter allein dem Thier zu Leibe zu rücken. Er stellte seine Tochter auf den Haupt— wechsel und ging mit seinem Hunde vor, der den Keiler sofort annahm. Herr Luben konnte nich — Waldfischbach, 19. Jan. Eine wirk— iche keine nebelhafte und auch keine holländische. ondern eine englische Erbschaft von etwa 3, Million steht der hiesigen Familie Stein, die da⸗ zurch plötzlich steinreich wird, in Aussicht, insofern ie ihre Verwandtschaft mit dem in England ver— dorbenen Erblasser nachweisen kann. — Kaiserslautern, 20. Januar. Die Billa des Herrn Rotberg auf dem Donnersberg »erbunden mit Pensional, muß infolge des starken Andrangs von Pensionären in den letzten Jahren baulich vergrößert werden. Wir hören, daß Heri Architekt Mendel von hier mit Herstellung der Plän—