* 9 4 — — 42* * Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der SGt Zugberter uzeiger“ erscheint wbchentlich fuͤrfmalz »Atag, Dieustag, Donnerstag, Samstag und Sonutag; 2mal wöchentlich mit unterhaunmnp⸗ glatt und Sonntags mit Sseiti4er illuftrirter Beilags. Das Blatt koftet vierteljährlich J A 60 A einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 75, einschlies 84 guste lunaßgebahr. Die Einruckuugsgebühhr fur die 4gespaltene Sarmoudzeile oder deren Raum beträgt vei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solch auf welche die Expebition Auckunst ertheilt, 15 4, Neclamen 80 . Bei 4mnaliger Eenrickung wird nur dreimalige berechnet. 21. Jahrg. X 55. Samstag, 20. März 1886. Einladung zum Abonnement. Mit Rüchsicht auf den bevorstehenden Quar— alswechsel erlauben wir uns, hiermit höf—⸗ ichst zum Abonnement uf dieses Blatt einzuladen. Im Preise und m Etscheinen des Blattes tritt kein Wechsel ein. Der „St. Ingberter Anzeiger“ wird zuch im neuen Quartale sich angelegen sein assen, durch möglichst rasche und objektive solitische Berichterstattung, durch besondere herücksichtigung der lokalen und provinziellen Angelegenheiten, durch spannende Erzählungen m Unterhaltungsblatte und dem wöchentlich inmal beiliegenden Sseitigen illustrirten Sonn⸗ agsblatte billigen Anforderungen an ein ꝛokalblatt gerecht zu werden. Bestelungen auf den „Et. Ingb. Anz.“, e auswärts von allen Postanstalten und hostboten und für hier und Schnappach von —VVVV— fertigten Expedition entgegen genommen wer den, wolle man gefälligst bald bethätigen. Denjenigen Abonnenten, die das Blatt bisher durch unsere Austräger erhielten, wird das— selbe auch im neuen Quartale fortgeliefert werden, wenn nicht ausdrücklich vor dem 1. April abbestellt wird. Ergebenst Redaktion und Expedition des „St. Ingberter Anzeiger“ Berlin. Das Befinden des Kaisers macht sich bereit erklart hat, in die Beschränkung der Er— mit jedem Tage erfreulichere Fortschrittee. Man nennung zum Generalgouverneur von Ostrumelien varf sagen, daß die jüngste Unpäßlichkeit des hoch⸗ auf 5 Jahren fügen zu wollen, sofern die Erneuer— betagten Monarchen fast vollig überwunden ist, und ung der Ernennung auf weitere b Jahre nur durch damit ist es denn mehr als wahrscheinlich, daß der die Pfotte zu vollziehen sein würde· Dagegen Zaiser in sein neunzigstes Lebensjahr mit voller beharrt er auf seinem Widerspruch dahin, daß diese rperlicher und geistiger Spannkraft eintreten wird. Erneuerung von der Uebereinstimmung und Billig⸗ Am Hofe werden zu des Kaisers Geburtstage als ung der Großmächte abhängig gemacht würde. Bäste erscheinen: der König von Sachsen, der Offenbar ist dieser Entschluß durch Mißtrauen hrinz Georg und der Prinz Friedrich August von gegen Rußland eingegeben. V Zachsen, die Großherzöge von Sachsen Weimar Der bulgarische Minister des Auswärtigen, ind Olbenburg, sowie die Herzöge von Altenburg Zano w, kehrt nach Sofia zurück. und von Anhalt. Auch der Großherzog von Baden, Belgrad, 18. März. Der König hat eine essen Erscheinen wegen der Erkrankung des Erb⸗ Kundgebung an das Volk gerichtet, in welcher er roßherzogs zweifelhaft war, hat nunmehr ganz demjelben die Vollziehung des Friedensvertrages icher seine Ankunft zum 22. März angezeigt. — mittheilt und ihm für die bewiesene Vaterlands⸗ Fuͤr Bismarck hat dem Kaiser über eine Stunde lang liehe und Opferwilligleit zur Verwirklichung des Hortrag gehalien; es ist dies ein erfreulicher Beweis serbischen Staatsgedankens dankt. V zafrdaß sich auch der Reichskanzler guten Wohle Laut Beschluß, des serbischen Ministe⸗ eins erfreut und die körperlichen Beschroerden der riums wird nach Austausch der Friedensvertrags- otzten Tage baf itigt sind. Urkunden die Grenze nach Bulgarien sofort für Berlin, 14. März. Die „Nordd. Allg. den Handelsverkehr frei gegeben werden. tg.“ bringt eine eingehende Zusammenstellung der — — größerer Zeitungen über die Zunahme Pfalzisches Schwurgericht. der Revanchehetzerei in Frankreich. Es scheint, daf 1. Session für 1886. nan an maßgebender Stelle diesen Vorgängen eine — Zweibrücken, 15. März. Außer den janz besondere Aufmerksamkeit widmet, wie dies neulich schon erwähnten Herren Harth und Bettetino ja auch kaum anders möglich ist. wurden noch kurz vor Beginn der diesmaligen Schwur⸗ Berlin, 16. März. Es vestätigt sich, daß gerichtssitzungen pro J. Quartal 1886 die Herren der Papst einen Courier hieher gesendet hat, um Georg Muüller — D— Alerx. dem Fürsten Bismarck für die erwähnte schmeichel⸗ Welsch und Mich. Mauß hardt wegen Krankheit für jafte Charakteristik auf dem letzten parlamentarischen die Ganze Dauer dieser Periode dispensirt und Herr diner zu danken. Nach der „Post“ hat der Cou. Jak. Möser war in Gemaßheit der Bestimmungen der Rom am 11. ds. Mis. verlassen; er dürfte des 8 32 R.«G.« V. G. zur Ausübung des Ge— also das Schreiben des Papstes bereits überreich! jchworenen Amtes unfühig geworden, so daß heute haben. Man nimmt an, daß dasselbe auch über nur 28 Herren erschienen waren. Es mußte daher Fie schwebenden kirchenpolitischen Verhandlungen die Spruchliste der Geschworenen auf die gesegliche Fröffnungen enthält. Geschworenenzahl ergänzt werden und traf das Berlin, 18. März. Die Vorbereitungen füß Loos die Herren Rob. Strebel. Apotheker, Gust. die Sinbringung des Gesetzentwurfs über Brannt. Schimper, Blechschmied, Ludwig Koch, Posamentirer, weinverzehrsieuer sind im GGange. Dieselbe dürfte Philipp Ciolina, Kaufmann, Karl Teyson, Rentner, — zeietz, betreffend die Spiritusbdesteuerung, im Bun⸗ lant, sämmiliche von hier. — Der Schwurgerichts⸗ esrathe eingebracht werden. hof besteht aus den Herren k. Oberlandesgerichtsrath Braunschweig, 16. März. Im Land⸗Erbelding, als Vorfitzender, den k. Landgerichtsräthen age theilte der Staatsminister Graf Gortz Wris Mohr und Gulden, als beisitzende Richter, Groß. »erg mit, daß in den nächsten Tagen die miß k. Sekretär, als Gerichtsschreiber. Preußen abgeschlossene Militärkonvention dem Hause 1) Verhandlung gegen Heinrich Flach, 51 orgelegt werden würde und daß vorausgichtlich Jahre alt, Weinkommissionär von Edenkoben, wegen heitle der nächsten Woche der Schluß des Land. Meineid. Vertreter der k. Staatsbehörde: Herr ages erfolgen würde. Staatsanwalt Wagner; Vertheidiger: Herr Rechts— anwalt Gebhard. Nach der Anklage liegt der heutigen Verhand—⸗ lsung folgender Thatbestand zu Grunde: Julius haas, Weinhändler aus Landau, hatte sich in der Sitzung der Strafkammer des k. Landgerichts Lan⸗ dau vom 17. November vorigen Jahres wegen Betrugs zu verantworten, dadurch verübt, daß der—⸗ selbe Weine. die er im Auftrage der Restaurateure Irion zu Waldshut und Albiez zu Oberlauchringen in Rhodt, bezw. Edenkoben zu kaufen und gegen Kommissionsgebühr von 590 an obige Restaurateure zu übermitteln hatte, in betrügerischer Absicht be— deutend höher berechnet und gleichwohl die beregte Gebühr in Ansatz gebracht haben soll. Durch diese Manipulation soll den beiden Auftraggebern Irion ind Abiez ein beträchtlicher Schaden erwaächsen sein. Den Hauptgegenstand der Beweisaufnahme bildete in fraglicher Sitzung die Feststellung, ob Haas wirklich die betreffenden Weine für sich selbst ge⸗ kauft oder erst in Vollzichung eines Auftraas sei— —QA München, 17. März. Abgeordneten⸗ saus. Bei dem Etat für Reichszwecke bekämpft 7tamminger (klerikal) die Kolonialpolitik. Der finanzminifter betont die Inkompetenz des Land⸗ ages über Reichssachen, bestreitet, daß nur Nord⸗ ꝛeutschland finanzielle Vortheile vom Reiche habe, ind führt aus, der Export aus Bayern werde durch iie Reichspolitik gefördert; die günstigen Bahn⸗ ntraden, Stempelstevern und Zölle bewirkten, daß ie Schlußabrechnung des Reiches zweifellos Bayern yortheilhaft sei. Der Minister legt ziffermäßig ar. daß Bayern 16 Millionen vom Reiche her⸗ msgezahlt erhalte. Nach längerer Debatte wird xr Ausschußantrag auf Erhöhung der Matrikular- eiträge von 25 300. 000 auf 26. 190 000 Marfk mgenommen, Der „Frf. Ztg.“ wird aus München tele— raphisch folgendes berichtet: Die Verhandlungen ibet die königliche Kabinetskasse sind, wenn uuch nicht gerade außergewöhnliches an die Ober— luche gelangt, fortdauernd iin Gang. So schweb ⸗ n Unterhandlungen mit dem Bankier Landau in herlin, der 13 Millionen offerierte, welche schließ- — vurden, nicht angenommen wurden. Auch mit derrn Stephan, Direktor der preußischen Boden⸗ teditbank, wurbe derhaudelt. Es gewinnt immer neht den Anschein, daß aus irgend welchen Grun— en jast perfekte Abmachungen jedesmal rückgängio tmacht werden. Ausland. Petersburg, 15. März. Am Jahrestage der Aufhebung der Leibeigenschaft kam es in Char⸗ kow zu einem Aufruhr der Studenten, der größere Ausdehnung annahm. Die Studierenden hatten für diesen Tag einen Fackelzug und ein gemeinschaft ⸗ liches Festessen in Aussicht genommen; beides wurde aber vom Reklorat und der Obäigkeit verboten. Infolge dessen rotteten sich die Studenten zusammen ind zogen durch die Straßen noch der Universität, Die Polizeibeamten, die sie zerstreuen wollten, wur— den angegriffen und mit einem Steinhagel über⸗ chüttet, der auch viele Fenster zertrümmerte. Ko— aken sprengten die Ruhestörer auseinander und erhafieten viele. Die Sache ward his jetzt geheim zehalten. Der Fürst von Bulgarien hat, wie die Köln. Zeitung“ aus Wien erfährt, den Vorstell⸗ ungen der Mächte in Sofia theilweise nachgebend