94. Regiment den Feldzug 1870/71 mitgemacht, »as eiserne Kreuz erworben, aber auch starke Ver- wundungen am Kopfe davon getragen, welche ihn langere Zeit in's Lazaret brachten. Nachdem er anscheinend gesund vom Militär entlassen war, hat er mehrere Jahre seinem Geschäfte obgelegen, immer aber behielt er besorgnißerregende Empfindungen am Aopfe, welche ihn noͤthigten, endlich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Arzt befürchtete den Ausbruch von Ircfinn; doch trat der Too ein, ehe sich diese Besorgniß verwirklichte. Den Anspruch auf Pension für sich oder seine Angehörigen hatte R. nicht rechtzeitig erhoben, und so stand die Witwe ohne jede dauernde Unterstützung da. Da wandte sich der Bruder des Verstorbenen mit einem Briefe an den Fürsten Bismarck, die Sache getreulich dar⸗ stellend, mit der Anfrage, ob ihm der Fürst nicht einen Weg bezeichnen könne, auf welchem es mög⸗ lich sei, der Wittwe und ihren sechs Kindern eine Unterstützung zuzuführen. Nach langer Zeit, der Mann wähnte seinen Brief schon im Poapierkorb, erhielt derselbe eine Ladung dvor den Bezirksdirektor, später eine gleiche an die Regierung nach Erfurt, wo ihm aufgegeben wurde, die noch fehlenden Pa⸗ piere von seinem Bruder herbeizuschaffen. Nachdem die Führungszeugnisse sowie die ärztlichen den An⸗ gaben entsprechend befunden worden waren, wurde der Frau in vergangener Woche durch den Bezirks direktor eröffnet, daß sie für sich monatlich 15 Mk. und für jedes Kind 10 Mk. 50 Pfg., zusammen 78 Mk. Pension von dem Todestage ihres Mannes an zu beziehen habe. Infolge dessen erhielt die Frau auf hiesigem Rechnungsamt mit einem male eine beträchtliche Summe ausbezahlt. Dieses für die Familie so glückliche Ereigniß verdankt dieselbe der hochherzigen Vermittlung des Fürsten Bismarck FEin ganzes Schiff in die Luft gesprengt. Aus Odessa schreiht man dem „Wiener Tgl.“ über folgende schreckliche Katastrophe, welche sich auf dem Schwarzen Meere ereignet hat: Am 31. Maärz lief das Schiff', Neftalan“ mit einer Ladung von 13,740 Pud (ein Pud ist gleich 40 Pfund) Petroleum und 1430 Pud Benzin ans der Baku'schen Rhede ins Meer hinaus. Kaum var das Schiff einige Klafter vom Hafen weit weggefahren, als ploͤtzlich ein schrecklicher Knall er⸗ folgte und das Schiff mit seiner ganzen Ladung und mit seiner Bemannung von dreizehn Personen in die Luft flog. Im Nu befand sich das Meer auf einer großen Fläche in Flammen. Das Schiff sammt Bemann⸗ ung war durch die Explosion in Stücke zerrissen worden. Augenzeugen schildern den Anblick dieser atastrophe als einen schreckens und grauenerregenden. Das Schiffsdeck, die Mastbaume und 13 Personen wurden 30 bis 40 Klafter hoch in die Luft ge⸗ ichleudert und fielen in Stücken und Fetzen in das qrennende Meer zurück, in welchem sie total ver⸗ brannten. (Ein kühnes Weib.) Die gegenwärtig in Budapest weilende Löwenbändigerin Viß Cora vurde am Dienstag von einem Löwen in das Ge—⸗ ächt gebissen. Kaltblütig verband sie mit dem Taschentuch die Wunde, packte dann das ungeberdige Thier und steckte trotz der Protestrufe des Publikums hren Kopf in den Rachen des Löwen. Hierauf ieß sie die Löwen durch brennende Reifen springen, vobei es passirte, daß die Mähne eines Löwen Feuer fing. Brüllend lief er im Käfig herum und vonnte erst beruhigt werden, als man die Flammen mit Sand erstickte. F Rom, 16. April. Die Cholera ist von Brindisi nach Monopoli verschleppt worden, wo⸗ selbst mehrere Erkrankungen und ein Todesfall vor⸗ zekommen. Ein Hülfskomite hat sich gebildet. Sollte das Uebel epidemisch werden, so werden die Provenienzen von Brindisi ceiner Quarantäne un— erworfen werden. F Ueber den gestern telegraphisch mitgetheilten Selbstmord Lord Shaftesbury's wird der „Köln. Ztg.“ aus London unterm 14. April folgendes derichtet: Gestern Nachmittag ertönte aus einem Miethwagen, der durch die belebteste aller Londoner Straßen die Regent Street fuhr, ein Schuk. Der dutscher steigt vom Bock, sieht in den Wagen hinein ind erhält von dem Passagier die Auskunft: „Vor⸗ närts Qutscher. Ich gehe Ihnen 5 2. wenn Sie keinen Larm machen.“ Ein dritter, welcher Unterhaltung hört, räth dem Kutscher, sig Pistole zu verfichern; ein Polizist naht, und du hob der Unbelannte seine Pistole zum zweiten * und schoß sich durch die Schlafe. Der Wagen zum nächsten Hospital; dort stellte fich der S moͤrder — er war todt — als der älteste S und Erbe des berühmten Menschenfreundes 2. Shaftesbury heraus. Erst im vorigen Jahre d er beim Tode seines Vaters Pair gewore Anthony Lord Shaftesbury war 55 Jahre aln litt angeblich an zeitweiligem Wahnfinn. é Sohn, Lord Ashley, geb. 1869, folgt ihm in Pairswürde. f Der Apothekergehilfe Languduo in Edin burghe ein sehr hitbscher junger Mann, u vor einigen Tagen vor Gericht zitirt, weil er be einem Rezepte, das er zu bereiten hatte, sich Gewichte geirrt und die zu stark ausgefallene Gab⸗ des Heilmittels den Zustand einer armen Nahein Louise White, etwas verschlechtert hatte. — Ausdrücken der bittersten Reue sagte Langudg „Ich war verwirrt, denn einen Augenblid zudo fand ich in der Zeitung meinen Namen umn d Aufforderung, mich zu melden, da ich von meinu Onkel, der in Connecticut gestorben, einen Betra von 16,000 Pfund Sterling geerbt. Das Gerihh trug diesem Umstand Rechnung. Languduo wun freigesprochen, und nun beeilte er sich, die dur⸗ ihn zu Schaden gekommene Näherin aufzusuchen er fand sich durch deren Erscheinung so sehr griffen, daß er sich in den nächsten Tagen min dermählen wird. — — — — —— Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demen Schisisbericht der Red Star Line. Mitgetheilt von Jean Peters, Haupt⸗Passage-Agentur St. Ingber Antwerpen, 14. April; der Postdampfer Wesiern land“, Kapitän Randle, ist von Newyork angekommen,. Rew⸗PYork, 15. April; der Postdampfer, Noordland Navitän Nickels. ist von Antwerpen angekommen. Holzversteigerung Im Verlag von Greßner & Schramm in Leipzig erscheint und ist durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu beziehen: F Die Klassiker der Rhilosophie. Von der frübesten griechischen Deukern ig auf die Gegenwmart Fine gemeinfaßliche historische. Darstellung ihrer Weltanschauung nebs eiiner Auswahl aus ihren Schriften don Dr Moritz Brasch. Ausgabe in Lieferungen, mit den Porträts der bedeutendsten Philosophen. Jede Lieferung enthält 3 Bogen 8“. Band I:, Alterthum“, ca. 16 Lieferungen, erscheint in rascher Reihenfolge. Das Preis der Lieferung 50 Pfennia. Sonueuschiru aus Staatswaldungen des k. Communal⸗ forstamtes Blieskastel. Assessorenbezirk St. Ingbert. empfiehlt .iun sehr großer Auswahl zu den billigsten Preisen Hermanmn Laur. Schuhhändler. beunerstag, 29. Ipril 1886 vormittags 10 Uhr im Baumann'schen Saale (Cafe Oberhauser) zu St. Ingbert. Fu die Frühjahrs⸗ un Sommer⸗Saison empsehl mein gut bestelltes Lager in all— Sorten —80—600h Versteigerungsbeamte: Der k. Forstamtsassessor zu St. Ingbert. Schläge: Stafflerhang, Rehthal Birkenkopf, Steinkopf, Platte Zollscheid, Pracht, Bollerberg Dreiangel, Rothenkopf, Hufeisen und Zuf. Ergebnisse. 3 Fichtene Gerüstssangen, 340, Baumpfähle, Truiteln und Bohnenstangen, 372 Sier Buchen, Birken, Kiefern, DAbelvsaei anbruch u. Klotz · olz. 594 Sier Buchen, Eichen, Birken, Weichholz⸗prügel und Krappen. Zahltermin: 1. Oktober 1886. Blieskastel, 19. April 1886. Martimn- tönigl. Forktmeister. Wasgaren. J. J. Jiack ir Am billigsten und zweckmäßigsten besorgt die ältefte Annoncen⸗Erpedition Haasensteoin & Vogloer, Mannheim. O 4. 5 Auflage 344,000; das verbreitetste all deutschen Blätter überhaupt; außerdem er heinen Uebersetzungen in awöolf fremder Sproch Die Modenwelt. —X Toileite und Handar deiten. Monatlich zwe— Nummern. Preis vier— tetjährlich M. 125* 75 r. Jahrlich erscheiner 24 Nummern mit Toi lelten und Handarbeiten enthaltend gegen 2000 Ven * reibung, welche ganze Gebiet der Garderobe F Leibwasch jur Damen, Madchen und Knaben, wie fur das zartere Kindesalter umfassen, ebenso di Leibwasche für Herren und die Bett⸗ un Tischwãsche ec., wie die Handarbeiten in ibrer ganzen Umfange. 182 Beilagen mit etwa 200 Schnittmuften Ar alle Gegenstanden der Garderode und ehn 100 Muster ⸗Vorzeichnungen fur Weiß⸗ un Buntsticherei, Ramens⸗Chiffren ꝛtc. Abonnements werden jederzeit angenommen hei allen Buchhandlungen und Posianstalten -Vrobe⸗ Rummern gratis und franco durg die Erpedition, Berlin W, Potsdamer ve 38: Wien J. Operngaßse 3. Inserate für sämmtliche Zeitungen und Fachzeitschriften zu Original— preisen ohne weitere Spesen. Bei gröheren Annoncen und öͤfteren Wiederholungen Bewilligung höchsten Rabattes. Nath in Insertionsangelegenheiten wird durch obige Firma, gestützt auf die während des Z0jährigen Bestehens der⸗ jelben gemachten reichen Erfahrungen, gewissenhaft und kostenfrei ertheilt, auch werden auf Wunsch der Inserenten die geeignetsten Blätter in Vorschlag gebracht. Der ausführliche Zeitungskatalog pro 1835 steht jeden In⸗ erenten auf Wunsch aratis und franco zur Verfügung. 4 Kinderwagen er Schmetzer'schen Fabril in anerkannt solider Ausführung billigst Zu jedem Wagen ein Klappftuhl gratis. Einzige Vertretung hier bei J. J. Fiack ir. Frachtbriefe für Cychnliches Gut isar zu baben bei F. A ——ma ¶ —