tt l * 4J de in 4—4 7—. . 3. .3 .2 zt. Jugherter Amzriger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. T. Inob erter Anzeiger. erscheint vbchemlich fuufmalz Am Montaa, Dieustag, Donnerétag, Samstag und Souutag; 2mal woͤchentlich mit Unterhaltungb⸗ I n Sieiniger iliustrirter Beilage. Das Biatt tohtet viertetzahrlich T A Ed ¶ einschüzehlich Tragerlohn; durch die Post vezogen 14 78 4, einschliekiu⸗ —— Die Einruckungsgebuhr far die 4espaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgteu Inseraten aus der Pfalz 10 —,, bei aubßerpfaͤlzischen und solche auf welche die Erpedlion Auskunft ertheilt. 135 , Neclamen 30 . Bei 4maliger Sinrncang wird nur dreimelige berechnen. ò— — — X 90. Deutsches Reich munchen, 7. Mai. Der Köoönig hat den hhef des Generalstabs des 1. Armeckorps, Oberst et v. xXylander, zum Kommandeur des fünften oanterieregimenis und den Oberst Giehrl zum —1 Generalstabs des 1. Armeekorps ernannt. Nhine München wird dem „Fr. J.“ glaub⸗ indig mitgetheili, daß das Ministerium um eine sdienz beim Könige nachgesucht habe, und daß emit das Gerücht von einem zu erwartenden guche des Königs in der Hauptstadt in Jusammen⸗ iig zu bringen sei. Uebrigens wird gleichzeitig nschert, daß der Koͤnig sich eines trefflichen Be⸗ dens erfreue. Der Kaiser soll das Abschiedsgesuch des lom⸗ andierenden Generals des XIII. (kgl. würtiemb.) seekotps v. Schachtmeyer genehmigt haben. ij dessen Nachfolger wird General v. Alvens⸗ in tommandirender General des Posen'schen meeklorps genannt. gZerlin, 8. Mai. Heute Nachmittag ˖hat im Fursten Bismareine Sitzung des Staais⸗ misteriums stattgefunden. Es handelie sich in eiben dem Vernehmen nach um den definitiven chluß über die Organisation der Kommission, zͤhe die Ansiedelungen in den polnischen Landes⸗ rilen durchführen soll. Man sieht der Veröffent⸗ hung in den nächsten Tagen entgegen. Berlin, 8. Mai. Das unwürdige Spiel, eches das lleine Griechenland mit den fünf Groß iihlen in der griechisch · türkischen Angelegenheit eben hat, ist endlich mit der Abreise der Groß⸗ ichte aus Athen beendet worden. Die zurückge⸗ ebenen Geschäftstrüger der Mächte haben der gechischen Regierung angezeigt, daß der Blockade⸗ and über die Ostküste Griechenlands vom Kap selia bis Grisch an der türkischen Grenze für niechische Schiffe verhüngt worden sei. Dadurch es Griechenland überlassen, sein Glück mit den clischen Truppen an den Grenzen zu versuchen. o sehr nun auch im griechischen Volke die Kriegs⸗ therrscht, ist die Regierung doch nicht entschlossen, Feindseligkeiten zu beginnen, denn sie weiß, z sie der türkischen Truppenmacht erfolgreich nicht gegnen kann. Sie trifft deshalb vorläufig nur nothwendigen Maßregeln zur Zucückweisung neß eventuellen Angriffes der Türken. Sollte ein xieg ausbrechen, dann werden die Mächte dafür tgen, daß derselbe lokalisirt und von kurzer Dauer in würde. Die französische Presse ist dieser Wendung der griechisch⸗türkischen Angelegenheit gegenüber t kleinlaut, denn dieselbe bedeutet eine Blamage Frankreich. 2* Ausland. London, 8. Mai. Die „Times“ macht wland und Oesterreich Ungarn für den Fall eines iechisch · türkischen Krieges verantwortlich. — Der rystische, Standard' führt einen angeblichen Aus⸗ auch Bismarck's an, daß jüngst ein kalter Wind n Norden über Athen wehe.. Lokale und pfälzische Nachrichten. St. Ingbert, 10. Mai. Gestern Abend eere Verein“ im erhauser'schen Saale mit feinem ersten Kon⸗ tte auf. Wir haten Gelegenheit, demselben mzuwohnen und müussen gestehen, daß sich der ae nannte Verein mit demselben auf das Besite einge- ührt hat. Das Programm war ein sehr gewahues ind reichhaltiges und hot außer Männer und 8 nischten Choͤren, Duette, Quartette und verschiedene ierhändige Klavierpiecen. Jede Nummer riß die Zuhbrer zu lebhaftem Beifalle hin; einige Piecen nußten da Capo vorgetragen werden. Von be—⸗ onderer Wirkung waren das Duett für Sopran ind Tenor „Frühling ist da“, das Duett für Zopran und Alt „Abschied der Schwalben“, das jemischte Doppelquartett „Gruß an die Heimath ind das Duett für Tenor und Baß „Barcarole“. JIuch der Vortrag der Chöre war, nachdem die mfängliche Befangenheit überwunden, ein recht virkungsvoller. Die vierhändigen, recht gewandt jespielien Klavierpiecen brachten in den Vortrag er Lieder eine angemessene Abwechselung. Herr Seiter hatte die Freundlichkeit gehabt. das In⸗ rument, ein Pianino von Zeiter u. Winkelmann n Braunschweig, zu stellen. Dasselbe erwies sich ils in jeder Beziehung vortrefflich, was zu dem Jünstigen Verlaufe des Konzertes nicht unwesent⸗ ich mit beitrug. Möge der Verein auf der be⸗ retenen Bahn rüstig weiter schreiten; dann wird s ihm in nicht allzuferner Zeit gelingen, die ver⸗ chiedenen Vorurtheile, die heute noch in gewissen kreisen gegen ihn bestehen, zu hebeinn Zweibrücken, 7. Mai. Gerxühmter zesuch.) Gestern und heute weilte der pfälzische daturforscher, Herr Dr. Hagen, in unserer Stadt. derselbe hatte in Diensten der niederländischen stegierung sieben Jahre auf der Insel Sumatra ils Arzt zugebracht und kehrte von da über Siam, Indien und Ceylon durch den Suezkanal nach zuropa zurück. um seine in Homburg lebenden 5ültern zu besuchen. Das Ergebniß seiner Forsch⸗ ingen und Sammlungen in jenen tropischen Län⸗ ern ist ein sehr reichhaltiges, insbesondere in ethno ⸗ raphischer wie naturhistorischer Beziehung, worunter ine Flora von 150,000 Pflanzen, von welchen ein großer Theil bereits an die Museen in Wien, zerlin und Petersburg abgegeben wurde. Von zr. Majestät dem Könige von Holland wurde Dr. »agen mit dem Löwenorden beehrt, und wird er emnächst nach Leyden abgehen, um daselbst seine Zammlungen aufzustellen und zu ordnen. Die nündlichen Mittheilungen, welche der Sumatra- reisende hier in den Kreisen von ehemaligen Stu⸗ iengenossen und Bekannten zu machen die Güte jatte, waren um so interessanter, als sie mit dem Borzeigen vieler an Ort und Stelle gewonnener Gegensiande verbunden waren, welche theils von er eminenten Kunstfertigkeit der Malayen in dandarbeiten (Schmucksachen und Waffen), theils jon den Sitten und Gebräuchen des Volksstammes »er Battas im Inneren jenes noch ziemlich unbe⸗ annten Landes Kenntniß gaben, deren Bewohner der schrecklichen Gewohnheit des Auffressens ihrer nit den Waffen in der Hand gefangenen Feinde aoch huldigen. Einen eigenthümlichen Gegensatz iezu bildele ein von Hrn. Dr. Hagen seinen Zu⸗ soͤrern verlesener Brief eines Battas an seine Frau, velcher durch poetischen Schwung wie durch naide zInnigkeit und Wärme überraschte. Dr. Hagen ist orrespondirendes Mitglied der deutschen Gesellschaft ür Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte in Zerlin sowie des Münchener anthropologischen Zereins und wird binnen kurzem nach Dely, der auptstadt von Sumatra, woseldst er einem großen titale vorsteht, wieder zurückkehren. (Z3. 3.) — Kaiserzlhautern. Am Freitag Abend derließ im leßten Alsenzbahnzuge ein junger Mann »as Coupe, lief den Tritibrettern entlang und kam nach Possirung des Heiligenberg⸗ Tunnels auf die Maschine. Es war ein Geistesgestörter und man yerbrachte ihn in's Spital. — Weisenheim a. S., 7. Mai. (Fr. Tgbl.) Heute morgen wurde ein Handwerksbursche, ꝛin hübscher, junger Mensch, dermuthlich ein Schnei⸗ der, gut gekleidet, im hiesigen Gemeindewald auf er Haide erhängt aufgefunden. Da derselbe keine degitimationspapiere bei sich hatte, so konnte dessen Jersönlichkeit bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Die Leiche wurde hierher gebracht und wird dahier deerdigt werden. Bermißchtes. fF Altenwald, 8. Mai. In der Nähe der eiden Eisenbahnschächte hierselbst wird nach der „M.eB. Ztg.“ zur Förderung der Kohlen von der ierten Sohle ein dritter Schacht (Fahrschacht) ge⸗ jaut und ist zum Bau desselben bereits das Gerüft ufgeschlagen werden. f Koͤln, 5. Mai. Aus dem Tagebuche ines Reporters erzählt die Kölnische Zeitung fol⸗ senden lustigen Scherz: Das geneigte Lesepubli⸗ um der Zeitungen will wissen, was jeder Tag in S„tadt und Land Neues bringt, und der Reporter oll es also auch wissen. Wenn daher irgend etwas ruch nur halbwegs Interessantes passirt, muß er nit dabei sein. Marschirt da gestern Nachmittag in solcher über den Neumarkt. An einer Droschken- zaltestelle sieht er einen Schutzmann, welcher sehr nergisch mit mehreren Kutschern spricht und diesem hließlich mit einer Handbewegung befiehlt, wegzu⸗ ahren. Die Droschkenkutscher, fünf an der Zahl, pringen auf den Bock, der Schutzmann steigt in en letzten Wagen und fort geht es in schneller Fahrt nach der Neustadt hin. Den fünf Wagen jat sich noch ein sechster angeschlossen. In diesem itzt der Reporter; fünf Wagen auf einmal von der Polizei nach einem Ort hin dirigirt, da muß —A nit dabei sein. Die Fahrt geht in schnellem Lauf zurch die Neustadt. Am Panorama stehl schon eine lange Droschkenreihe, dabei eine große Men⸗ chenmenge. Unsere fünf Wagen schließen sich den ibrigen an. Der Reporter steigt aus. „Was zibts?“ fragt er, Notizbuch und Stift aus der Tasche ziehend, einen der Umstehenden. „Hier verden von der Polizei die Wagen revidiert.“ „Ach so?“ sagt unser pflichteifriger Mann der Tagesneuigkeiten, bezahlt seine Fahrt und schiebt u Fuß wieder ab. 7 Worms., 7. Mai. Der vor Wochen hier n Scene gesetzte Strike der Maurer, dessen Ent⸗ lehen hauptsächlich den Wühlereien einiger Mann⸗ seimer Paliere zuzuschreiben ist, hat durch den reichlichen Zuzug fremder Arbeitskrafte nahezu sein knde erreicht. Nur an zwei oder drei Baustellen pird noch gefeiert. Eine Beleuchtung des Heidelberger Schlosses wird am 13. ds. Mts. aus Anlaß des Jubzläums des deutschen Handelstages stattfinden. F Karlsruhe, 5. Mai. Andreas Pfister, Reginrator bei der großh. Generaldirektion der Ztaatseisenbahnen, wurde heute von der Stiaf⸗ ammer des Landgerichts wegen Unterschlagung von Unterstützungsgeldern im Betrage von etwä 18 000