* —P —* I. —D— 4 * * 2* * * 8 39 —1 6 —I606 * —n *9 —39 8— 4 ⸗ 7 8 —838 * * 8 — —57 4 8 * J * * 431— T r ILBEBBF LF d 249 * s F 8 — J — Man434 Aumtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. —EssACAC— — —SS—emw22çttttç—„MXü———ü——VVüvüüüvVvvüvüvvvvvvüv———— 5 „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljiͤhrlich 146 60 einschließlich Traͤgerlohn; durch die Post bezogen 1 75 , einschließlich 24 Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum betragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen, euf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 1I8 H. Reklamen 30 B. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. X IAI. Ein neuer Branntweinsteuerentwurf ag, wie es heißt. bereits bei den jüngsten süddeut⸗ schen Ministerkonferenzen in den Gründzugen vor. Rit diesem Entwurfe, über dessen Inhalt strengste veischwiegenheit herrscht, soll sich der Bundesrath hereits in der ersten Halfte des Oltober beschäftigen ind seinetwegen der Reichssstag früher einberufen werden. Der Morning Post“ wird von ihrem Ber—⸗ liner Berichterstatter gemeldet: „Aus bester Zuelle erfahre ich, daß Fürst Bismarck vor migen Tagen in einer Unterredung mit einer her⸗ horiagenden Persönlichkeit, welche bemerkte, daß der horizont voller schwarzer Punkte sei und die Poli⸗ Rußlands und Frankreichs allein genüge, Miß⸗ gauen zu erwecken, sich folgendermaßen aussprach: s liegt kein Grund zu wirklichen Befürchtungen dor. Wir halten die Augen weit offen und wer⸗ den keiner Macht erlauben, den Frieden Europas zu gefahrden.“ Ob Füurst Bismarck diese Aeußer⸗ ing nun gethan hat oder nicht, jedenfalls entspricht su durchaus der gegenwärtigen VLage. Ausland. XX „Journal de Zzi. Petersboug“ sagt anlaßlich der Enthüllung des Chanzy- Denkmals, es habe es nicht füt nothwen⸗ dig befunden, sich über die Anwesenheit Frederick's —— dieselbe durch Erinnerungen llare, welche Chanzy in Rußland hinterlassen. Die daran geknüpften Kommentare seien daher nicht am Platze; es sei unnöthig, hinzuzufügen, daß die politik eines großen Reiches nicht von Zufäͤllen wie in Nouart abhänge. Lokale und pfälziiche Nachrichten. *St. Ingbert, 24. Juli. Die gestern Abend bei Oberhauser stattgehabte Generalversamm⸗ lung des Garten⸗ und Obstbau-Vereins war ziem⸗ lich gut besucht. Herr Bezirksbaumwart Betsch, welcher anwesend war, gab recht pratische Winke uͤber die Pflege der Obstbäume und den Anbau verschiedener Gartengewächse. Zum Schlusse wurde noch eine Collekton Sämereien, welche die Central⸗ msialt für Gartenbau in Frauendorf dem Vereine sralis überlassen hatte, unter die anwesenden Mit— glieder verloost. sISchnappach, 28. Juli. Zwei Fuhr— eute don Quierscheidt fuhren gestern nach St. zungbert um da Latten zu holen. Auf der Rück⸗ sahet fuhren sie der Nähe halber über Hühnerfeld, wvo sie aber einen schlechten Weg hatten. Einet dabon stellte sich auf das Reihscheit. Der Wagen tam in einen Graben und machte da einen Schlag Der Fuhrmann fiel herab, geriet unter sein Fuhr. werk und wurde von demselben so überfahren, daß er sofort tot blieb. Kusel. Der Fuhrmann Jalbob Hoffmann, welcher durch einen Fußtritt von seinem Nachbar Morgenstern inaerlich schwer berletzt wurde, ist ge⸗ ttorben. Letzterer ist verhaftet. sal Kafserslautern, 22. Juli. Der Bezirkslehrerverein Kaiserslautern ⸗Landstuhl hielt Jessern in Landstuhl seine erste Jahresversammlung ib. Nach Begrüßung der sehr zahlreich versam⸗ nelten Milglieder des Vereines durch den derzeitigen borstand, Herrn Lehrer Volandt aus Kaiserslautern gedachte derselbe des Heimgangs Seiner Majestät uͤnseres versiorbenen Koͤnigs Ludwig II. und außer⸗ dem widmete derselbe noch drei Männern aus dem dehrerstand, welche in der jüngsten Zeit uns durch den Tod entrissen wurden, einen warmen Nachruf, nämlich Hammel-Bergzabern, Pfeiffer⸗Fürth und Heunet⸗Ansbach. Die Versammlung erhebt sich zum ehrenden Andenken von den Sitzen. Sodann dielt Herr Seminarlehrer Hildebrand von Kaisers⸗ autern einen Vortrag über den Altertumsforscher Andreas Schmeller, von dem er in gewandten Worten ein ireues Lebensbild entrollte und sich damit den Dank der Versammlung erwarb. Anträge waren vier eingelaufen, von denen einer wegen Erkrankung des Antragstellers auf die nächste Ver⸗ sammlung ' verschoben werden mußte, ein anderer seiner lokalen Natur wegen zurückgewiesen wurde, die beiden übrigen dagegen einstimmige Annahme fanden. Von den beiden letzteren betraf der eine die Pensionierung der Lehrer (Rödel ⸗Kaiserslautern). der andere Aenderung der Anstellungsprüfung pfälz Schuldienstexspekanten (Wettstein-Kaiserslautern). Als Delegierte zur Hauptversammlung in Ludwigs⸗ hafen wurden gewählt: Volandt-Kaiferslautern, Stilgenbauer · Hochspeyer, Bauer⸗Kaiserslautern, xẽschmann⸗Moorlautern, Rödel⸗Kaiserslautern, Haas⸗ daiserlautern, Seibert⸗Kaiserslautern, Haas⸗Focken - herg. Als Abgeordnete für das Lehrerwaisenstift wurden Ph. Boͤrtzler-Kaiserslautern und Kempter⸗ dandstuhl gewählt. — Der Rechtsanwalt Advokatanwalt Neumayer in Kaiserslautern 'hat seine Rechtsanwalt⸗ schaft daselbst niedergelegt. — Zeistam 21. Juli. Heute Nachmittag vurde der hiesige Ackerer und Saitler Jakob Reif⸗ jel im hiesigen Felde todt aufgefunden. Der Tod joll eine Folge zu vielen Genusses von Brannt— wein sein. Vermischtes. fEssen, 28. Juli. Die „Rheinisch-Westf. Ztg.“ meldet: Auf der Zeche König Ludwig fand gessern eine Explosion statt. Sieben Bergleute wurden getödtet und zwei verletzt. Der Betrieb ist ungestört. F Wesel, 19. Juli. Der als Erfinder eines Bootes aus Papier bekannte Franzose M. Con negny aus Paris hat gestern, mit seinem Boote .Qui vive“, rheinabwärts kommend, hier gelande! und um 3 Uhr Nachmittags seine Fahrt zur Nord—⸗ ee fortgesetzt. Derselbe hat bisher eine Reise von Paris durch die Seine und Rhone zum Genfer See, von da per Eisenbahn zur Donau und weiter durch die Donau, den Ludwigskanal, Main und Rhein gemacht. Das Boot ist circa 10 Fuß lang und hat sich bis jetzt anhaltbar bewiesen. f Aus Schweinfurt, 28. Juli, bringt die „Neue Bad. Landeszeitung“ Mittheilungen über schreckliche Verwüstungen. Gestern Abend halb 8 Uhr ging ein Gewitter mit Hagel nieder; um 10 Uhr irat unter furchtbarem Donner und Blitz ein seftiger Otkan mit Wirbelwind ein, der die ganze Ztadt erschüttern machte. Im Bahnhof Oberndorf⸗ Schweinfurt wurde die massive eiserne Einsteighalle nufgehoben und vollsiäundig zertrümmert. Eiserne Säulen von Mannesdicke wurden gebogen und jebrochen. Die steinerne Wagenremise, in welcher 50 Eisenbahnwaggons standen, wurden ebenfalls zerstört. In der Stadt selbst ist kein hoher Schorn⸗ tein mehr zu sehen. Die Kirche ist ruinirt, der Thurm eingestürzt. Wie viele, Menschenleben zu Grunde gegangen sind, laßt sich noch nicht ermessen. An den Unglücksstellen wurde während der ganzen Nacht bei Fackelbeleuchtung angestrengt gearbeitet. Die Fluren der Umgegend sind durch Hagel total derwüstet. Das Hagelwetter und der Wirbelwind ind fast mit einem Erdbeben vergleichbar. In der Station Bergrheinfeld sind beladene Güterwagen durch den Sturm umgestürzt worden. Ueberall zeigen sich die Spuren schrecklicher Verwüstung. Fuͤrst Bismaré zog in Kissingen jüngst den liberalen bayerischen Landtagsabgeordneten von Schauß zur Tafel. F In Sp andau wird am Samstag (heute) in der Gewehrfabrik das Fest der Fertigstellung des hunderttausendsten Repetirgewehres begangen. 7 Der Arzt und das Telephon. Ame⸗ rikanische Blätter erzählen mit gewohntem Schwung von einer großartigen Entdeckung, die von einem Newyorker Arzte gemacht worden sein soll. Dr. Anstin Flint, ein wohlbekannter Newyorker Arzt, hat eine neue, eigenartige Verwendung des Tele⸗ bhons in Vorschlag gebracht, nämlich zur Vermitt⸗ lung der Töne, welche die innere Maschine des menschlichen Körpers, die Lunge und das Herz hervorbringen, und die bisher dem Ohr des unter⸗ juchenden Arztes nur durch das Hörrohr vernehm⸗ lich waren. Diese Töne können — so behaupteit Dr. Flint —auf jede auch noch so große Ent⸗ iernung mittels Telephons vom Kranken zum Arzte zeleitet, durch den Phonograph sogar aufbewahri wverden behufs Vergleichung mit den Resultaten zines folgenden Tages oder späterer Zeiten über⸗ jaupt. Daß das Erstere, die telephonische Fort⸗ leitung von Körpertönen, möglich ist, beweist Dr. Flint an einem Falle aus seiner eigenen Praxis. ẽr wurde in der Nacht telephonisch aufgefordert, u einem kranken Kinde zu kommen. Auf seine Frage, was dem Kinde fehle, erhielt er die Antwort: Husten! „Bringen Sie das Kind ans Telephon“, erwiderte Dr. Flint zurück, „daß ich es husten hören kann!“ Das geschah; Dr. Flint konnte beutlich die Hustentöne vernehmen, ihre Spezies diagnostiziren und eine entsprechende Arznei ver⸗ ordnen, ohne daß er nöthig gehabt hätte, das Haus zu verlassen und einen Nachtbesuch zu machen. 7 Paris, 22. Juli. Heute früh entgleiste bei Samus unweit Chateau, Lavalliere ein Zug der Staatseisenbahn. Zwei Personen wurden ge⸗ tödtet, mehrere verletzt. FeRuiz Zorilla, der bekannte spanische Revolutionär, ist in Paris angekommen und soll demnächst, wie es heißt, eine Zusammenkunft mit Clemenceau haben. Sterbefälle. Gestorben: in Oggersheim Frau Kath. Herf Wwe, geb. Rettig, 90 J. a. in Frankenthal Jos. Hiller, Polizeid iener, in Frankenthal die Gattin von CThr. Riegel, Margaretha, geb. Schähfer, 31 J. a., in Irheim Frau Elise Bickes, geb. Sieber, 31 Jahre alilit Marktberichte. CE?4ö. 22. Juli. Biltualienmarkt. Butter per „HOilo Mt. 72) f. Eier per Dutzend 70 Pf. Kar⸗ offeln per 50 Ktlo5 M. — Pf. Kraut per Kopf 20 — Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme tz. ——— — 2 —SDJZ