eigenen Interesse der betreffenden Herren bittet man bdei der Anmeldung Namen und Wohnort recht deutlich schreiben und angeben zu wollen, ob Frei⸗ quartier“ oder bezahlles Quartier“ gewüunscht wird Auch wird gebeten, daß jene Herren, welche bei Verwandten oder Bekannien Wohnung nehmen dies mit Angabe ihrer Quartiere anzeigen, um jed irrthümliche oder doppelte Reservirung zu vermeiden Zugleich wird bekannt gegeben. daß am 21. Sep dember, am Tage der Hauptversammlung, nach dieser ein Festessen im Gesellschaftshause zu 3 M. pro Coudert ohne Wein besorgt werden wird. Außer⸗ dem offeriren nachgenannte Herren Gastwirthe Tischkarien und zwar zu 2 Mk.: Gastwirth Meng im ,Rheinischen Hof“, Restaurateur Schlosser, Frau Stängle im ,Deutschen Haus“, Restaurateur Thomas am Bahnhof; zu 1 Mk. 50 Pf.: Re⸗ staurateur Hagen, Gastwirth Roth im ‚Pfalzer Dof“ und Restaurateur Schüle im „Loͤwengarten“. Für die israelitischen Festbesucher ist Vorsorge getroffen bei den Herren Metzgern Dreifuß und Salo⸗ mon. Es ergeht nun an die betreffenden Herren Fest⸗ besucher die freundliche Einladung gleichzeitig mit der Anmeldung anzugeben, ob am Festessen theilgenom men werden will oder bei wem sonst das Essen bestellt werden soll; doch wird bemerkt, daß dies bezügliche Zuschriften als bindend erachtet werden. Bestellungen bezüglich des Essens können auch bei Herrn Lehrer Hoffmann, Schriftführer des Wirth⸗ schafts⸗ Ausschusses, oder bei dem betreffenden Herrn Gastwirthe erfolgen und sind solche gleichfalls längstens bis 5. Sept. abzugeben. VDer Obermaschinenmeister der kgl. bayerischen Staatsbahnen Eugen Mahla (Pfälzer) wurde zum Rath bei der Generaldirection derselben be⸗ foͤrdert. — Aus der Pfalz, 11. August. Der Jahresbericht der pfälzischen Handels⸗ und Gewerbe · tammer für 1888 spricht sich bezüglich der Kanal ⸗ verbindung von Siraßburg nach Ludwigshafen a. Rh. für die Linie Schleithal-Landau · Edenkoben⸗ Neustadt⸗Ludwigshafen aus, weil diese das verkehrs⸗ reichste Gebiet durchziehen würde. Die Auswanderung aus der Pfalz beirug im genaunten Jahre 2067 Personen, weiche sich zum weitaus groͤßten Theile nach Nordamerika wandten; gegen 1884 wanderten 197 Personen weniger aus. Insgesammt belief sich die Zahl der angemeldeien Gewerbe im Re—⸗ gierungsbezirf aus 6896 und dieienige der nieder ⸗ gelegten auf 5516, was eine Zunahme von 880 Gewerbestellen ergibt. Der Bericht beschäftigt sich ferner eingehender mit der Arbeiterschutzgesetzgebung, J. B. Beschaftigung gewerblicher Arbeiner an Sonn⸗ und Feieriagen, Sonntagsruhe, Kinderarbeit, Nacht⸗ arbeit der Frauen, Maximal Arbeitstag und Ar⸗ beitskammer; auch der Bericht der Fabrilinspektoren über die Industrie der Pfalz und die einschlägigen Arbeits⸗ und Lohnverhältnisse ist beigegeben. Für die pfälzischen Eisenbahnen lieferte das verflossene Jahr ein erheblich günstigeres Finanzergebniß als das Vorjahr 1884. Die Gesammtausfuhr der Pfalz nach Nordamerika betrug in 1885 83.228.477 M.; dieseibe sinkt seit 1881 staändig und beläuft sich deren Verminderung seit jenem Zeitraume auf mehr als eine Million. Chemikalien und Farben wurden allein im Werthe von 2,782,955 M. 1885 nach Amerika ausgeführt. Die Baumwollspinnerei und Weberei hat kein günstiges Geschäftsjahr zu verzeichnen; Die Lage der Textilindustrie überhaupt beranlaßte auch die pfaälzische Handelskammer, sich gegen den Wollzoll zu erklären. Dagegen waren die Eisenhüttenwerle im allgemeinen leidlich zu ⸗ friedengesiellt und die Eisen⸗ und Stahlfabrikation hatte besseren Umsatz als 1884. Im allgemeinen war die Geschäftslage jedoch durch fast alle Zweige in Landwirischaft und Industrie eine bessere als im Vorjahre; die Preise der Nahrungsmittel blieben fich ziemlich gleich, geichwie meistens auch die Ar⸗ beitsiohne. Was die Ernteergebnisse anbelangt, —AX Werthe von 2,834,037 M. erzielt; das Weiner⸗ trägniß ergab 336,274 Heltoliter. Leider hat jedoch der pfalzische Weinbau und Handel mit dem Uebel⸗ stande zu kämpfen, daß das Nahrungsmittelgesetz mit Bezug auf den Artikel ‚,Wein“ außer Bayern und Pfalz zum Nachtheile dieser so verschiedenartig ausgelegt wird, weßhalb die Handelskammer die geseßgebenden Faktoren um den Erlaß eines für das gesammte deutsche Reich giltigen Sondergesetzes für den Wein dringend bitiet. Ferner wird auch um die Beseitigung von Mißständen beim Wein⸗ darsandt, welche aus Vahn⸗ und Zollberhältnissen erwachsen sind, gebeten und die Einführung ge— heizter Güterwagen zum Versandt für Wein, Obst, dartoffeln u. s. w. erhofft. Die Steinkohlenför— derung ertrug 214,650 Tonnen, gegen 1884 mehr 26,956 Tonnen. WVermischtes. Metzz, 10. Aug. Auf freiem Felde er⸗ schlugen am vorigen Freitag mehrere Landwirte aus Vry einen Wolf von mirllerer Größe, der sich fräftig zur Wehre gesetzt hatte. FMeg, 10. August. Ueber den Zusammen ⸗ hruch des Bankhauses Mezioͤre in Blamont (Meurthe⸗ et⸗Moselle), welches Filialen in Chateau⸗Salins, Ddieuze und Saarburg hat, schreibt die Lothringer Zeitung das folgende: Heute wurden die Siegel ingelegt. Dieser Bankbruch wird in den drei Or⸗ ten und den zugehörigen Cantonen ungeheure Ver⸗ suste zur Folge haben, namentlich für die kleinen deute, welche ihre mühsam erworbenen Ersparnisse in der Bank niederlegten. Die Zahlungseinstellung soll herbeigefuhrt sein durch die Einbußen, welche das Bankhaus Mezire bei dem Corcurse des No⸗ jars Ancei in Loichingen und demjenigen eines iothringischen Huttenwerkes erlitten hat. Trier“? 11. August. Nachdem sich gestern Nachmitiag die Hitze mit 26 0 R. im Schat⸗ len zur erdrückenden Schwüle gesteigert hatte. umzog sich gegen 5 Uhr Nachmittiags der Himmel nit schweren, düstern Gewitterwolken, deren gelblich— rauer Schein ein unheimliches Gefühl erweckte. Immer mehr verdunkelte sich der Horizont, als sich Aotzlich ein heftiger Wirbelwind erhob und Himmel ind Erde in eine einzige dichte, undurchsichtige SZtaubwolke hüllte. Als fich nach ungefähr 2 Minuten Dauer die unheimliche Naturerscheinung erzogen hatte, da bot sich dem Auge ein trauriges Bild wüster Zerstörung. Schornsteine waren ein⸗ gestürzt, Hauser abgedeckt, Fensterscheiben zertrümmert hie stärksten Baumstämme lagen in großer Anzahl wie Strohalme geknickt, in ihrem Falle, namentlich in den Gärten, große Verwüstungen anrichtend zie Schwimm⸗ und Badeanstalt bei Zurlauben war „vollständig auseinandergerissen. Leider hat das berheerende Unwetter anch zwei Menschenleben ge⸗ fordert. Das herabstürzende Dach vom Eiskeller der Caspary'schen Bierbrauerei traf einen Arbeiter und ködtete ihn sofort, während einem zweiten Ar⸗ heiter die Beine zerschlagen wurden. Auch aus den umliegenden Ortschaften treffen zahlreiche Hiobs posten ein. 4 Der gestern aus Schlettst adt mitgetheilte Mord ist als eine That der Eifersucht aufzufassen. Der Mörder Kuntz unterhielt ein Verhältniß mit der ledigen Magdalena Florence, der Verbindung stellten sich jedoch Schwierigkeiten in den Weg, velche eine Auflösung des Verhältnisses zur Folge hatien. Als nun Kuntz hörte, daß seine frühere Beliebte mit dem Bürgermeisterei⸗Sekretär Meß eine Verbindung einzugehen beabsichtige, lauerte er demselben auf und schoß ihn nieder. Zwei weitert uuf die Florence abgegebene Schüsse verfehlten ihr Ziel. 7 Straßburg, 12. August. In der gest⸗ rigen Sitzung bewilligte der Gemeinderath ohne Debatte mit Stimmenmehrheit gemäß den Anträgen der Stadtverwaltung einen Credit von 20,000 M. mläßlich der durch die Anwesenheit des Kaisers entstehenden Ausgaben. Das Bier, das in Heidelberg während der Jubilaäͤumsfestlichkeiten verabreicht wurde, hat auch den Beifall der anwesenden Franzosen gefun- den. Dem Berichterstatter des Figaro. Herrn Pierre Giffard, scheint es famos geschmeckt zu ha⸗ den. denn derselbe beginnt seinen Bericht vom 5 nmit den Worten: „Trinken heißt hier die Parole nochmals trinken, immerzu trinken! In meinem deben habe ich nicht so viel getrunken. Aber dieses Bier verdient auch getrunken zu werden. Wahr⸗ haftig, es hat keine üblen Folgen. Frei von der HBehandlung mit Alkohol, welcher die Pariser Händ⸗ eer das dortige Bier unterwerfen, um es zum Ver⸗ andt geeigneter zu machen, ist dieses hier gesund und verwirrt das Hirn nicht eher als bis man zum wölften Schoppen kommt. Das ist die Zahl, über die ich vorsichtigerweise nicht hinausgehe; aber ich ichäme mich fast, das zu gestehen.“ GEGranzösische Stimmen über die deidelberger Jubelfeier) Eine Reihe ranzosischer Blätter hatte Korrespondenten nach Zeidelberg geschickt, deren Berichte jetzt vollständig jedruckt vorliegen. Wenn auch ungern und immer voch mit gewissen Einschränkungen müfsen die Blaͤtier doch zugestehen, daß die deuitschen 8 baren“ doch nicht so schlimm find, als sie douct chauvinistischen Federhelden gezeichnet worden du baß diese Leute nicht ausschlieblich in der — ung von Sauerkraut und Bier ihren een suchen sondern gar viele Dinge an sich hoberu denen sogar die Franzosen noch etwas dn könnten. Bei ihren Vergleichungen mit —* Zuständen gelangen sie freilich immer 3 der Ueberzeugung, daß in Frankreich Alles scho u und besser ist wie bei uns in Deutschland selbst die beschränkte Anerkennung der Heidelbe Feier beweist, daß es in gewissen anne stöpfen anfangt etwas heller zu werden. —2* imponirt hat ihnen der deutsche Kronprinz. Sein Rede hat ihnen gezeigt, daß wir uns ftark suͤn in unserer Einigkeit, daß wir frei und zufrieden aufathmen im Gefühle unserer Kraft, aber da wir viel zu ernsthaft sind, um den miles gloriou zu spielen. Der Berichterstatter des „Temps? ha 28 wohl erkannt, daß der Partikularismus dicse Haupistütze der franzosischen Selbstiäuschung, imma mehr im Schwinden sei. Zu viel durften die Herren ja, wie erwähnt, nicht sagen, aber die mi dem Söbel rasselnden Sauerkrautesser, die Barbaren mit den viereckigen Köpfen haben in ihren Köpfen doch eine heilsame Umwandelung angerichtet. Wi sind den „chers confrères“ dankbar für ihre wohl wollende Sachlichkeit und wünschen nur, dieselbe möge andauernd wirken. Das beste Mittel hierzu ist, daß uns die Herren von jenseits der Vogesen ofier besuchen mögen. Sie werden nicht „einger kerkert“, nicht als Spione behandelt, und imme giebt es ja auch nicht Fackelzüge, welche Hertn Giffard so furchtbar gefährlich erscheinen, daß er dringend mahnt, im Jahre 1986, wenn es da uüberhaupt noch ein deutsches Reich gäbe, doch den Fackelzug beim Jubelfeste wegzulassen. Es wirh bis dahin, so hoffen wir, ein deutsches Reich noh geben, und dazu ein recht vernünftig gewordenes Frankreich, dessen Sendboten so freundlich behandel werden sollen, wie die des leider noch nicht ver nünftigen Frankreich von 1886. Ueber den Fackel⸗ zug läßt sich ja dann reden! Vielleicht ist er biß dahin auch in Paris Sitte geworden wie daß deuische Bier! 'Vom Rhein, 10. August. In Rahm be Duisburg wurde Sonntag Abend ein junger Mann von einem Maurer mittelst einer Ladung Schrot erschossen. — In Düsseldorf erschoß sich am Sams ⸗ tag ein früherer Agent eines Nähmaschinen · Geschäfta in seiner Wohnung an der Hafenstraße. — Der Mädchenhandel nach Belgien soll dem Vernehmen nach wieder flott betrieben werden. Troz alla Warnungen gibt es leider noch immer Mãadchen welche sich bethören lassen, den Verführern zu folgen Im vorigen Monat verkehrten auf den beiden Niederwaldbahnen 46,897 Personen, und zwar au⸗ der Strede Rüdesheim⸗Niedetwald 387 18 und au— der Strecke Aßmanushausen⸗Niederwald 8184, geger 49284 Personen in gleichem Monat des vorigen Jahres auf der Rüdesheimer Bahn. Die Einnahm detrug im Juli 1886 rund 80,800 Mt. auf beiden Bahnen, waͤhrend die Rüdesheimer Bahn im Juli Iset eine Einnahme von rund 830600 Mt. hane Die Abnahme des Verkehrs ist haupisächlich in de ungünftigen Witterung des Monats Juli begründet 4 Oberstein, 9. August. Alle Nachforsch ungen nach dem verschwundenen Mädchen haber bis jetzt zu keinem Resultate geführt. Noch imme diidet dieses Ereigniß fast das einzige Tagesgesprue in hiesiger Siadt, und es ist in der That ernf zjenug, um nach allen Seiten hin beleuchtet Deden. In wie weit der Schleier, der auf diesen Jeheimnißdollen Verschwinden ruht, gelüftet werder wird, muß der Zukunft überlassen bleiben. 4Frankfurt a. M., 10. Augufst. An 27. September werden es 16 Jahre, daß ein Fommis, Heklor B. aus Dornbach bei Wien, de in einer hiefigen Handlung angestellt war, unnn Mitnahme von mehreren Tausend Gulden von hie verschwand. Jeht kommt, wie das „Int.Bl. be⸗ richtet, auf einmal der Bestohlene auf sonderbat Weise zu seinem Gelde. Eine Londoner Firm sendete am Samstag ein Schreiben, worin mitge heilt wird, daß sich in den Büchern, die zur Hin⸗ terlassenschaft des Herrn Hektor B. gehören, der in London ein gutes Geschäft inne hatte, eine ung deckie Schuld verzeichnet stände, die inzwischen un Zinsen auf 29,871 Mk. angewachsen sei— F Testament des Verstorbenen stehe, daß dieser Br rag an die Firma M. in Frankfurt am Man