he abkratzt. mer sollte gar net hingehen, so in der Schulze dennoch Mitleid d * angen hin. Mit leiser, heiserer Stimme empfing der Bauer: „Dat ist recht, dat Ihr kommt — geht hurtig mit me zu Enn'!“ — Schultheis n Rechner murmelten etwas von Besserwerden s. w. aber der Alte schüttelte den Kopf und zut sie, sein Bett in die Mitte des Zimmers zu Icden. Nachdem dies vorsichtig geschehen, fuhr er sa „So — nu setz' Dich an die Seit', Schultes, nd Du, Rechner, an die annere Seit'.“ Sie aahmen Platz und der Alte legte sein Haupt zurüch n sprach mit brechender Stimme: „So is et * ich wollt' doch gern sterwe, wie unser Herr Christus am Kreuz — zwischen zwei Spitzbuwe!“ Sprach's und — verschied. Dem Gewinner des ersten Preises auf dem Altenburger Skatkongreß, Herrn gimpel-Meusel witz, widmet die Frankfurter Kleine Presse“ folgendes nette Poem: Entschieden ist die wicht'ge Frage, Geschehen ist die große That! Der beste Spieler uns'rer Tage Ist Gimpel ⸗Meuselwitz im Skat. O Meuselwitz, drum sei gepriesen, O Meuselwitz, drum sei geehrt, Daß du dem Deutschen Reiche diesen Erhab'nen Bürger hast bescheert. In jedem Biertisch Skatgeplauder Winkt dir der Anerkennung Lohn, Wirst du, o Städtchen an der Schnauder, Beneidet um den großen Sohn! Er traf beim hitzigen Tourniren Der Gegner Blößen wie ein Blitz. Bald ohne Jungen, bald mit Vieren Gewann Herr Gimpel⸗Meuselwitz. Gewann als Ueberschuß nicht wenig, Nein, sechsundzwanzig Spiele gleich Herr Gimpel ist nun Kartenkönig Im ein'gen deutschen Kartenreich! Wo künftighin wird Skat gedroschen, Da preist ihn Deutschland's Spielerwelt, Sein Ruhm ist eher nicht erloschen, Als bis die letzte Karte fällt. Das Eine ist beim Skatgesimpel Von nun ab jedem Kind bekannt: Der beste Spieler ist ein Gimpel Im großen deutschen Vaterland! x Berhin. Einstimmig ist das Urtheil der hresse des In⸗ uud Auslandes über die Vorzüg ichteit und Reichhaltigkeit der in der Jubiläums⸗ dunstausstellung ausgestellten Kunstwerke. Italien- kngland, Belgien, Dänemark, Rußland beschickten, die Ausstellung mit Werken ihrer ersten Meister, im in friedlichen Wettkampf mit den Werken unserer xeutschen Meifter zu treten Ein Gemaͤlde von Professor Knaus ist für 10,000 Mk. zu der im Sept cr. stattfindenden derloosung bereits angekauft worden, außerdem sind 30.000, 830,000 15, 000 Mi. als Hauptgewinne qusgeworfen. Die Loose à 1Mt. welche in allen handlungen, wie auch auf dem Auststellungsplatze elbtt (hier wo junge Damen mit Schärpen in den deutschen Landesfarben geschmückt vettauft werden, finden lebhafte Abnahme. Alle die Ausstellung be—⸗ uchenden Fürstlichkeiten machten Einkaufe; auch der khrenpräsident der Ausstellung, der deutsche Kron⸗ drinz, bekundet lebhaftestes Interesse, indem er, wenn tam frühen Morgen als Erster bei Erdifnung der Ausstellung, erscheint, in seiner bekannten Lutseligkeit den jungen Damen“ das dandgeld bringt und dafür Gluͤcloose fordert. fEin Weiberfreund! Aus Paris wird mier dem 10. d. geschrieben: Vor den Geschworenen des Seine· Depariements stand gestern ein russischer Fraelit· Namens Feinstein, Schuhmacher und Scwindler dazu, unter der Anklage der Bigamie. Er sotte fich im Jahre 1870 m Rußland verheirathet und —A um seine Frau und bier Kinder zu tümmern. Zu⸗ est ließ er fich als Toschendieb ertappen und wurde daflir zu dreigehn Monaten Gefungniß der— uttheilt. Als er sich wieder auf freiem Fuß sah, v er es, siatt dem Ausweisungserlaß Folge zu reisten, vor, den Ramen zu wechsesn und als Hen derzfeld eine neue Lebensgefährtin zu suchen. Er jab sich für einen Jungesellen aus und warf zu⸗ erst seine Schlingen nach einer Wittwe, deren Mann neben ihm im Gefaͤngniß gestorben war. Frau Meyer, die einiges Vermögen besaß, schöft aber im letzten Augenblick Rerdacht und schickte den Freier spazieren. Glücklicher war er mit einer dandsmannin, Rachel Galinsky, die 400 Franken aufzuweisen hatte, welche einige Tage nach der Hochzeit mit dem Ehemann verschwanden. Da er die nöthigen Ausweispapiere nicht hatte deibringen fönnen, war er gezwungen gewesen, sieben Zeugen aufzutreiben, welche vor dem Friedensrichter be⸗ theuerten, Herzfeld sei ihr langjahriger Freund und sedig. In Nanch machte er dann die Bekannt schaft einer Anna Jarewsky, welche sich bereit er⸗ klärte, Madame Herzfeld zu werden und ihm ihre zwei⸗ oder dreitausend Franken anzuvertrauen. Hier war es schwerer, die sieben unerläßlichen Zeugen zu finden, und so erlitt die Trauung einen Ver⸗ zug. Schließlich waren aber doch die Sieben beisammen und wieder erklärten sie vor dem Friedensrichter, der Bräutigam wäre ihr langjäh— riger Bekannter. Jetzt ging man auf die Mairie, aber, oh weh! Hier war von Paris eine Klage gegen Herzfeld eingelaufen und er wurde statt nach dem Tempel nach dem Gefängnik abgeführt. Hestern war er höflich entrüstet, der Bigamie be— —XX sichen Fiau einen r'chtigen Scheidebrief geschrieben und war ihr nichts mehr schuldig; Rachel Ga⸗ linsky hatie ihn hintergangen indem sie ihm nur 1400 statt 1000 Franken in die Ehe brachte. Die Scheidung schien ihm also auch hier selbstverständ⸗ lich. Die Geschworenen waren aber anderer Mei⸗ nung und verurtheilten ihn zu sechsjähriger Zwangs ⸗ arbeit. (Fr. J.) F Damenbesuch in der Kaserne. Aus Ports⸗ nouth wird geschrieben: Um die Mittagsstunde des 3. Aug. ward in der Kaserne des 3. Artillerie— Regiments das Essen- angerichtet, da hörte man olötzlich von außen den wachthabenden Soldaten chreien und einen Augenblick später trat mit xöhnenden Schritten der Elephant Jumbo ein Madame Jumbo hatte sich während der Reinigung des Hofes aus der in der nächsten Straße gelegenen Menagerie entfernt, um hier einen kleinen Besuch ibzustatten. Die Soldaten flüchteten, Madame Jumbo trank mit gierigem Behagen einen großen dupferkessel Suppe aus, nahm hierauf einen Riesen⸗ lopf Kartoffeln zu sich, stillte ihren Durst aus inem großen Fasse mit Regenwasser und verließ odann in der frundlichsten Stimmung die Kaserne ndem sie sich festen Schrittes und sichtlich gestärkt in die Menagerie zurückbegab. pCGAusseinem Führer für reisende Engländer.) An der Table d'hote: Man sucht fich einen guten Platz aus, macht sich's be⸗ juem und inkommodirt die Nachbarn, nimmt sich zie besten Stücke, trindt die besten Weine, beschlag⸗ nahmt das ganze Dessert, ist geräuschlos wie ein Dickhäuter, schnauft heftig, gibt kein Trinkgeld und afeift, wenn man den Speisesaal verläßt, laut God save the Queen“. — Im Eisenbahnwagen Man öffnet und schließt alle Fenster ohne Rücksicht auf die Mitreisenden, raucht ohne Rückfrage bei den Nachbarn, schwatzt laut und legt sich mit den Reisestiefeln auf die Polster. .... Wieder in London: Man beträgt sich unter allen Umständen wie ein vollendeter Gentleman, geht nicht ohne Frack ins Schauspielhaus, bezeugt den Frauen alle chuldige Achtung erfüllt sorgfältig alle gesellschaft- lichen Pflichten, wacht namentlich darüber, daß Fremde, welche nach London kommen, eine tadellose Frziehung an den Tag legen und zwingt sie, nur in Festtracht die Theater der Hauptstadt zu be— suchen. — Wie sagt doch König Philipp: „Et⸗ was Wahres find' ich in diesen Worten!“ (EGohes Alter.) In Nantyglo, in den wallisischen Bergen, starb dieser Tage die Wittwe Sarah Marshali in dem hohen Alter von 107 Jahren. Sie war bis zuletzt im vollen Besitz ihrer Zeisteskräfte. Im Laufe dieses Jahres find in Wallis 4 Personen gestorben, die ihr hundertstes debensjahr überschritten hatten. Auszug auß den Registern des Standesamts St. Ingbert für den Monat Juli 1886. a. Geburten. 1. Johann S. von Jacob Heib, Bergmann. 2. Karl S. von Johann Wendelin Felix, Tagner. 2. Karolina T. von Geota Veters. Beramann. Heinrich S. von Hermann Albersmeyer, Glasschneider. heter S. von Friedrich Schwender aeffeschme Zarolina T. von Christoph Vruc, Fuhrmann. Magdalena T. von Andreas stlahm, Tagner. Robert S. von Wendel Stachel, Bergmann— Katharina T. von Maria Vvah, ledig Klara Theresia T. von Theobald Schunck, Schmied Btaria T. von Peter Ochs, Schmelzarbeiter. Joseph S. von Nik. Bauer, Berhnin Georg S. von Johann Stief, Schmelzarbeiter. Jakob S. von Jakob Tobac, Glasmacher. Karolina T. von Heinrich Klar, Bergmann. D. Johann S. von Georg Gehring, Scehmelzarbeiter. 9. Daniel S. von Simon Peters, Bergmann. . Johann S. von Heinrich Dahlem, Bergmann. . Jakob S. von Georg Schmitt. Schmelzarbeuer. Jakob S. von Jalob Klein, Bergmann. Philipp Sohn von Peter Kolley, Glasmacher. Elifabetha T. von Georg Becker, Bergmann.— Heinrich S. von Friedrich Schuff, Bergmann. Ludwig S. v. Friedrich Christian Imschweuer, Dienstknecht. Maria Magdalena T. von Heinrich Scheuer, Bergmann. Barbara T. von Jakob Sqcholl, Bergmann. Heinrich S. von Johann Roth, Vergmann. Johann S. von Johann Hager, Schmelzarbeiter. Anna T. von Johann Thierd, Schmelzarbeiter. Maria T. von Georg Fischer, Bergmann. Friedrich S. von Josephina Jung, ledig. 3. Maria T. von Georg Weber. Maschinenwärter. 29. Anna T. von Georg Klahm, Schmelzar beiter. 81. Heinrich S. von Katharina Adam, ledig. b . Eheschließungen. Heinrich Nothof Tagner mit Katharina Noll. Karl Schallhammer Schmelzarbeiter mit Maria Stolz 3. Jakob Zick Bergmann mit Katharina Schwemm. Georg Bleif Bergmann mit Katharina Zintel. 8. Wilhelm Erb Getber mit Elisabetha Klos. 17. Heinrich Engel Musikmeister mit Lina Gunther. 20. Ludwig Weisgerber Metger mit Barbara Biermacher. c. Sterbefälle. 1. Johanna 1 J. a. T. von Valentin Simonis, Coaks⸗ arbeiter. 1. Maria Steinfeld 68 J. a. ledig. 10. Johann 6 Stunden a. S. von Georg Gehring Schmelz⸗ arbeiter. 10. Elisabetha 3 Mi. a. T. von Jakob Klemmer, Schlosser. 13. Karolina 4 Mt. a. T. v. Euͤsabetha Kauf, ledig. 15. Regina 13. a. T. von Friederika Gebhardi, ledig. 15. Peter 1 Mt. a. S. von Johann Giesen, Schmelzarbeiter. 16. Johann S 40 J. a. Tagner, Wutwer von Maria ayher. 18. Johann Peter Lehmann 44 J. a. Ehemann von Louisa Grun. 19. Katharina 2 Mi. a. T. von Maria Latz, ledig. 21. Katharina Leonhardt 71 J. a. Wittwe von Nikolaus Wagner. 24. Magdalena 11 Mt. a. T. von Heinrich Ammann. Bergmann. 25. Jakob 6 J. ag. S. von Philipp Ammann, Ladknecht. 25. 3* J. a. T. von Philipp Siebenschuh, Glas macher 27. Adolf 1 J. a. S. von Peter Heinrich Schlickling Glasstrecker. 29. Peter 6 Mit. a. S. von Karl Hollinger, Hausknecht 31. Nikolaus Kiehm 42 J. a. pens. Schmelzarbeiter, ledig 81. Helena 5 Mt. a. T. von Johann Janz— Steigergehilfe St. Ingbert, 14. August 1886. Der Standesbeamte Heinrich ⸗ — ———⏑—e——⏑⏑— — — —, ——[—[——72—7 — ——“ —7 7— Fur die Redattion verantwortlic: F. X. Demetz. Nr. 202 des praktischen Wochenblattes fur alle hausfrauen „Fürs Haus““ (vierteljährlich nur 1 Mark) enthält: Wochenspruch: Im Ungläck nicht verzagt, Gehofft in trüben Stunden. Auf Deine Kraft vertraut, Und Du hast überwunden. Epheu. Je nachdem ... Wie man gesund bleibt, billig lebt und wohlhabend wird. Frucht⸗ säfte, Marmeladen, Gelees. Die Sparsamkeit im Sprichwort. Fußreise durch den Thüringerwald. Nervenleiden. Waldmärchen. Vom Sprechenlernen der Kindec. Laßt Eure Kinder nicht mit Thieren spielen. Fleißknäuel für kleine Mädchen. Privat⸗ stunden in Rußland. Undbeschäftigte Dienstboten. Putzsucht. Das Ausbleichen getrockneter Blumen zu verhüten. Verwendung von Shawltüchern. Ab⸗ geftempelte Briefmacken. Reiseerinnerungen. Zeit⸗ vertreib für die ganz Kleinen. Käferlied. Hund und Käuzchen. Ueber Erdbeeren. Fort mit den hohen Absätzen! Behandlung des Schuhwerkes. Flohe zu vertreiben. Blumenduft im Zimmer. Nußbraun zu färben. Schalen von grünen Erbsen zu ver— werthen. Obst zu dörren. Schnittbohnen einzu— legen. Zitronencième ohne Feuer bereitet. Rum— topf. Einfacher südungarischer Küchenzettel. Räthsel. Auflösung des Räthsels in Nr. 199. Fernsprecher Echo. Briefkasten der Schriftleitung. Anzeigen. Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirklich empfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochen schrift betragt 100,000. Probenummern versendel jede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle Fürs Haus“ in Dresden aratis.