nne (die Edelberuhmte). Bernhardine (die Bähren⸗ suhne) Bertha (die Glaͤnzende), Brigitta (die sahiende) Emma (die Hausliche), Frieda und Friederila (die Friedreichen) Gertrud (die Speer⸗ mgfrau) Hedwig (die Kriegerische), Hulda (die dohde) Mathilde (die Heldin), Minna (die Zier⸗ che,) Selma (die Besitzreiche), Wilhelmine (die — — CEGie Tournüre im Wandel. Aus haris wird der „Voß'schen Ztg.“ geschrieben: End⸗ uch! Endlich wird der Hinterhöcker — auch Sattel⸗ isen, Schneefänge, historischer (oder hysterischer ) Roman u. s. w. genannt — überwunden. Der— velbe ist in einer tiefgehenden Umgestaltung begriffen; ¶ geht gleichzeitig bergauf und bergab mit ihm. gr hat sich nach hinten etwas verkleinert, um sich nfur auf beiden Seiten auszudehnen. Vom Gürtel reht er nicht mehr wagrecht bergab, sondern strebt iihn nach oben.“ Die nach neuer Mode gekleidete hariserin erscheint daher jetzt mit einem hinten iden und nach vorn sfich verjüngenden Wulst um ie Hüften oder vielmehr die Brust, denn der Huͤrlel ist hoch angebracht. Man siebht ihn nicht, an, wie gesagt, die Wulst strebt aufwärts, wäh⸗ end der faltenreiche Schooß dann fast senkrecht ron ihm abfällt. Die Brust — und dies ist das inheilvolle der neuen Mode — ist außerordentlich neschnürt, so daß der Oberkörper wie ein dünner Slamm aus dem mit der Wulst abschließenden intersatz herausragt. Die Aermel sind weit, aber ucht sehr bauschig, daher eng am Einsatz und am dnöchel. Die Haare werden von hinten aufwärts ezogen, um auf dem Hinterkopf ein Gebäude zu iden, welches die Form der phrygischen Mütze sat. Die Stirne wird ganz von den gekräuselten —V aͤßt derselbe besagte Mütze frei, dehnt sich dafür ber genügsam nach vorn aus, um einen ordentlichen ʒchirm über Hundelöckchen und Augen zu spannen. greitet sich diese unsinnige neueste Mode aus, dann verden manche Mädchen sich durch Schnüren Krank⸗ zeit und frühzeitigen Tod holen. Wien, 22. Aug. In der Nähe von Komorn at auf der Donau in der verflossenen Nacht um 31 Uhr ein Zusammenstoß zwischen dem großen hpostdampfschiff Iris, das mit etwa 800 Passagieren von Pest nach Wien unterwegs war, und einem großen Holzfloß, das stromab fuhr, stattgefunden. hder unter donnerähnlichem Getöse erfolgende Zu⸗ ammenkrach war so stark, daß sich das feste Gefüge es Floßes löste und 23 Flößer von demselben in gie Fluten stürzten. Furchtbare Schreckensscenen er⸗ igneten fich. Die schrillen Pfiffe der Siffsmaschine xthallten in dem Jammergschrei, welches insbeson⸗ dere von den an Bord befindlichen Damen erhoben wurde. Der größte Teil der Reisenden war bereits im tiefsten Schlaf gewesen, als der Zusammenstoß der beiden Schiffskörper erfolgte. Es wurden 22 Floͤßer geretiet und auf die Iris gebracht. Von den Geretten sind vier Flößer veletzt. fWien. Die im Prater zur Besichtigung ausgestellten Zwillingsbrüder Johann und Jacob aus Locana, welche in ähnlicher Weise aneinander jewachsen sind, wie die ehedem bekannt gewordenen fiamesischen Zwillinge“, befinden sich in größter Lebensgefahr und steht deren Auflösung stündlich nach Ausspruch der Aerzte bevor. Die beiden ver⸗ wachsenen Brüder hatten unlängst Morgens einen Sireit um einen Kinderspielwagen. den der schwächere Jakob für sich haben wollte. Kurz darauf verfiel Johann, der Stärkere, durch plötzlich eingetretene blutstockung in den Zustand der vollkommenen Le⸗ thargie, aus welcher er sich bis in vorgerückter Abendstunde nicht erholte. Jakob, der Schwächere, fühlt sich völlig gesund, weint jedoch unaufhörlich und weist jeden Trost seiner Eltern mit den Worten zurück: Ich weiß, wenn Johann stirbt, muß ich auch sterben.“ Erwähnenswerth ist. daß Johann der eigentliche Ernährer seines Bruders ist, da er äglich mehr Speisen zu sich nahm als Jalob in einer Woche. Das Zwillingspaar sollte demnächst don hier nach New⸗-ork abreisen. 7 Gahnärztliche Praxis im Luftballon.) In Sedan sollte vor kurzem ein Luftballon aufsteigen. din zahlreiches Publikum war anwesend, allein im lezten Augenblid erklärte der Aeronaut, er müssse den Aufstieg verschieben, denn ihn quäle schrecklicher dahnschmerz, der ihm fast die Besinnung raube. Da draͤngte sich ein Mann aus der Menge hervor und sagte: „Ich bin Zahnarzt und habe mein Etui in der Tasche. Nehmen Sie mich mit, und ich derspreche Ihnen. wenn der Schmerz nicht nachlüßt. ven Zahn auszuziehen.“ Zwei Stunden später andete der Ballon, und der Luftschiffer erzählte reudeslrahlend, der Zahnarzt habe ihm in einer döhe von zweitausend Metern mit großer Geschick ichkeit den Zahn ausgezogen.“ 7(Ewerg⸗Pascha.) Ein höchst origineller und sonderbarer Zwerg ist vor einigen Tagen in Paris eingetroffen. Derselbe heißt Abdurrhaman HPascha, ist 60 Jahre alt und hat eine Körperlänge »on kaum 62 Centimetern. Er ist zu Bittlis in ver Türkei gebopren. Seine circasische Generals⸗ lniform, sein langer, grauer Bart, eine hohe Stirne ind die schwarzen Augen geben seiner Physiognomie inen eigenartigen Ausdruck. Er ist intelligent und ebhaft und drückt sich in der türkischen, persischen, ussischen und französischen Sprache mit Leichtigkeit jus. Dieser Zwerg hatte sich 20 Jahre im Palais )»es Sultans in Konstantinopel aufgehalten, wo er er Hofnarr des Adbdul⸗Aziz war, der ihm den Titel eines Paschas verliehen hatte. Nach dem Tode seines Herrn flüchtete er zum Schah von ßersien und verblieb 3 Jahre am Hofe von Teheran. Abdurrhaman ging von dort nach Petersbuig, von vo er sich nach einigen Jahren nach Paris begab. ls er sich neulich zum ersten Male auf dem Bou⸗ evards zeigte, lief ihm eine tausendköpfige Menge nach. Jetzt ist der Zwerg-⸗Pascha in der Seine— -Ztadt schon populär. F Eine Typhus-Epidemie ist in Toulon usgebrochen; die Ttuppen lagern unter freiem »immel. — Des weiteren wird aus Toulon be— ichtet: Das mit 460 Deportierten nach Guayana iusgelaufene Transportschiff „Orne“ wurde durch Neuterei gezwungen, nach Toulon zurückzugehen. Alle Zeitungsleser dürfte es inter ssiren zu erfahren, wie das nordamerikanische Ge etz mit unpünktlich zahlenden Zeitungsabonnenten erführt. Das neue Postgesetz erklärt es nämlich für Diebstahl, wenn man eine Zeitung hält und ich weigert, das Abonnement zu bezahlen. So wurden neulich, wie aus Chicago geschrieben vird, mehrere Personen, die von einer Zeitung vegen rückständigen Abonnements verklagt worden varen und nicht zahlen konnten, wegen Diebstahls nit Gefängnisstrafen belegt. .Deutsche Erben für einen amerikanischen holdonkel werden der „Belleviller Zeitung“ zufolge n Robinson Counly, Kentuch gesucht. kin Mann, namens Henry Bureika, welcher n Württemberg geboren war und mit 17 Jahren »on dort nach Amerika auswanderte, wurde in der Nähe der Blue Licksberge von einem jungen RBurschen, namens Luther Ricketts, erschossen. Bu⸗ reika hinterläßt ein Vermögen von 150000 Dol. velches an den Staat fallen wird, da keine Erben ‚orhanden zu sein scheinen. Staatsauditor Fayette dewitt hat den Bankier David Willson von Flemmingsburg mit der Verwaltung des Nachlasses etraut. F (Härnnse, gäm Se mir emal ä Loos, aber eene Niete“) ich hat er schon zwee!“ meldete iich ein braver Provinzler bei einer Tombola, wie eren mehrere bei dem jüngsten Albertfest im Großen harten zu Dresden aufgestellt waren. Mit ernst⸗ hafter Miene versichert der Verkäufer, daß seine doose alle gewännen. Das Bäuerlein versuchts, und — gewinnt wirklich. Kopfschüttelnd entfernt es sich und sagt zu seinem Bekannten: „Weeß der Zutuk, da soll nu unser Eener d'raus klug wär'n, der dort drüben hatte lauter Nieten und der annere hier die Gewinne! Warum nu die Leite nich all⸗ hei däm hier koofen!“ f Aus einem Gerichtsfaale wird folgende Humoreste erzählt. Vertheidiger: „Meine Herren GBeschworenen! Von ꝛuch ist zwar Einer dümmer als der Andere; aber ...“ Präsident: „Herr Justizrath, ich werde höheren Ortes Bericht erstat⸗ sen.“ Vertheidiger: „Meine Herren Geschworenen' Von euch ist zwar Einer dümmer als der Andere; aber trotzdem will ich einen Schnaps mit euch rinken. Mit diesen Worten trat, wie Sie aus den Alten eines früheren Prozesses ersehen werden, der Angeklagte im Jahre 1881 in die Wirthsstube der Frau Kniehuber..“ f(GGuten Appetit.) In einer Mann— seimer Wirthschaft gewann ein Gast folgende Wette. Derselbe verpflichtete sich, 8 Cervelatwürste, 8 Brode ind 8 Glas Bier in einem Zeitraum von einer Ztunde zu vertilgen. Die anwesenden Gäste accep⸗ irten den Vorschlag. In 56 Minuten war obiges Zuantum vertilgt und fomit die Wetite gewonnen ⸗arktberiqhte. e Ensheim, 26. August. Viltualienmarkt. Butter per a Kilo 1 Ml. 10 Pf. Eier per Dutzend 70 Pf. Kar⸗ toffeln per 50 Kilo 8 M. — Pf. Kraut per stopf — bis — Pf. Bohnen per Kilo 20 Pf. J Fweibrücken, 26. August. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ ualienmarkt.) Weizen 8 M. 65 Pf. Korn O M. — Pf., berste zweireihige d M. — Pf. vierreihige d M. — Pf. S„pelz d0 M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel — M. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 5 M. 74 gf., Erbsen O M. — Pf. Wicken 0 M. — Pf. deu2 M. 80 Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 40 Pf., II. Qual. 2 M. — Pf., Kartoffeln? M. 20 Pf., Weißbrod 1*/3 Kilo 50 Pf., Kornbrod 8 Kilo 58 Pf. Gemischtbrod 8 Kils 73 Pf., paar Weck 90 Gr. v PPpf., Rindfleisch J. Qual. 54 f., I1 Qual. 48 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammel-⸗ leisch 50 Pf., Schweinefleisch 50 Pf., Wein J Liter 80 Pf. Bier 1 Liter 24 Pf., Butter */2 Kilogr. O M. 90 Pi. Homburg, 25. August. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ ualienmartt, Weizen 8 M. 80 Pf., Korn 6 M. 63 Pf., Spelzlern — M. — Pf., Spelz 5 M. 80 Pf., Gerste reihige O M. — Pf., Gerste Areihige 5 M. 80 Pf., hafer 5 M. 45 Pf., Mischfrucht d M. — Pf., Erbsen — M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf. Bohnen 0 M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod 6 Pfund 30 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch — Pf. Rindfleisch 50 Pf. Kalbfleisch 50 Pf., Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 50 Pf., Butter 1 Pfund O M. 90 Pf., dartoffeln per Zeniner 2 M. — Vi. Fur die Redalteon verentwortlich: F. X. Deme tz. Anhalt⸗Dessauer 392 pCt. 100 Thaler⸗Loose von 1857. Die nächste Ziehung findet am 15. Sept. tatt. Gegen den Coursverlust von ca. 385 Mark hro Stück übernimmt das Bankhaus Carl Neu— Rurger, Berlin, Französische Straße 13, die Versicherung für eine Prämie von 4.50 Mark pro Ztück. Die „Pfälzische Lehrerzeitung“ Nr. 33 schreibt: Drumm Rud., op. 50, Bismarck-Marsch, ind op. 52, Deutscher Turnermarsjch, beide ür Piano 2hdg. Preis à 1,50 Mark — op. 54, sseimatklänge aus der Pfalz. 83 Lieder uͤr eine mittlere Singstimme mit Pianofortebegleit⸗ ing. Preis 1,80 M. — Ausgabe für vierstimm. Mannerchor. Preis: Partitur und Stimmen 2.50 Mark; Stimmen allein 120 M. Kaiserslautern, August Gottholds VerlagsBuchhandlung. — Figenartige Erfindung fließender Melodien, kern⸗ jaste Gestaltung der harmonischen Begleitung und zer Baßfiguren echeben die beiden Märsche trotz »er herkömmlichen Form ihrer Gliederung weit über »as Genre des Gewöhnlichen. Dieselben haben inter Pianisten die weiteste Verbreitung gefunden ind gehören im Arrangement für türkische Musik um stehenden Repertoire fast aller deutschen Mili⸗ ärkapellen. — „In den Heimatklängen aus der Ifalz“ erscheint eine reizvolle Romantik charakteri⸗ tisch und formschön ausgeprägt. So lohnend der »oetische Vorwurf, so dankbar ist der musikalische Ausdruck. Letzterer hat etwas ungemein Anziehen⸗ des und präsentiert sich in den Liedern „Fröhlich ßpfalz“ (Johs. Hüll) und „Alt Heidelberg, du Feine Vittor von Scheffel) in einem Kolorit, das den dompositionen einen durchaus individuellen Charakter erleiht. Nicht minder spricht die dem zweiten Liede „Hamweh“ (in Pfälzer Mundart von Ludwig —chandein) eine eigene elegische Farbung an. Die AIusstattiung in großem Ouartformate ist hochfein ind zeigt in Farbendruck auf der Titelseite vierzehn zerühmte Ansichten aus der Pfalz. Das zweite Blatt, die Widmung an Seine Kgl. Hoheit den PBrinz⸗Regenten Luippold von Bayern, enthält in der Mitte dessen wohlgelungenes Portrait, oben die Ansicht der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben und des Speierer Domes, unten die der Stadt Kaisers⸗ autern. Gleiche Ausstattung der Titelseite hat die in kleinerem Oktavformat hergestellte Ausgabe für Männerchor erfahren. Letztere mag von allen Ge⸗ angvereinen warm begrüßt werden. — Glück auf den Weg denn, ihr Heimathklange! Verherrlichet die schöͤne Pfalz am Rhein und befestigt ein jugendfroh Gedenken an sie und seine fröhlichen Zewohner in der weiten, weiten Welt! Qaiserslautern. Herm Hahn. ꝝor lubilãums· unst. ——*7 rnꝶ& Lerlin S Ziehung 15. September 1886 * à 1 Mark sind hier in der Expe⸗ Dition dsas. Blattes zu baben —