Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. — — — — — OI— da „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmalr Am Montag, Dienstag⸗ Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗ Srnniact mit Sfeit iger illuftrirter Beiuage · Das Slamn teneet eu bd ¶ansauchuc Teecgerlohn; durch die Pos bezogzen » 5 rinschließlich E Zustellungsgebuhr. Die Einrücknugsgebühr fur die 4gespallene Garmondzeile oder deren Raum beirägt bei Inseraien aus der Pfalz 10 H, bei außerpfalzischen und solchen. auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 d, Neklamen 30 . Bei a4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. X ip8. Deutsches Reich. Muͤnchen, 13. Sept. Der deutsche Kron⸗ rinz bat die Commandeure der Truppen, die er ver vorigen Woche besichtigte, ersucht, den Mann⸗ haften seinen Dank für ihre wackere Haltung bei n Manövern auszusprechen. Der gesammten hiesigen Garnison ist gestern stinags beim Rapport bekannt gegeben worden, aß von nun ab allen Militärpersonen der Besuch Münchener Kindlbrauerei untersagt ist. Das herbot soll aus politischen Gründen erlassen wor⸗ den sein. Berlin, 14. September. Die Strapazen, denen sich unser hochbetagter Kaisser bei den niiiijchen Schauspielen im Reichslande aussetzt, hatten Sr. Majestät bekanntlich eine Ermattung ugezogen, die jedoch bald wieder vollfländig gehoben ac ESchon gestern besichtigte der Kaiser das sforpsexerziren in Brumath, heute soll der am zonntag abgesagte Empfang der Behörden siatt ⸗ inden; Mitlwoch, Freitag und Sonnabend sind Nanbbertage, welche mit einem Paradediner ab⸗ chließen; nur der Donnerstag ist zu einem Ruhetag xstmmmt. Am künftigen Sonntag soll der Kaiser n Metz seinen Einzug halten, Montag folgt die harade, für Dienstag ist die Besichtigung der —XV en 28. September erfolgt die Rückkehr des Kaisers uch Baden · Baden. Ueber den Empfang des Kaisers n Straßburg wird von den verschiedensten Seiten erichtet, daß nicht bloß die eingewanderten Deut⸗ chen, sondern auch die Elsässer an den lebhaften huldigungen theilnahmen, mit denen der Herrscher Hegtühßt wurde. „Es darf“, schreibt man der Vosi. Zig.“, „ohne Gefahr des Widerspruchs be⸗ auptet werden, daß bis auf einen kleinen Bruch⸗ heil alle Klassen der Bevölkerung von einer wahr⸗ saften Feststimmung ergriffen sind, die bei den veitaus meisten noch erheblich vergrößert ist durch ie Bewunderung für den ehrwürdigen Herrn, der n so hohem Alter unerschütterlich seiner Pflicht ebt, und den Dank dafür, daß der Kaiser noch inmal nach Straßburg gekommen ist. Wenn beim tinzuge von 1879 noch manch elsässisches Haus hne Schmuck blieb, heute sind die zu zahlen, velche sich ausschlossen.“ Auch über die Haltung r Truppen herrscht unter den Elsässern nur eine Zztimme des Lobes, und das glänzende Schauspiel dar nach übereinstimmenden Berichten von mäch— iger Wirkung auf das Publikum. Der Glaube an die Rückkehr der Franzosen verliert allmählig eden Boden. Berlin, 14. Sept. Dem „Berliner Tagebl.“ wvird berichtet, daß Fürst Bismarck dem Ausschuß oes Bundesrathes für bie auswärtigen Angelegen⸗ zeiten dertrauliche Aufschlüsse über den Stand der rientalischen Krisis geben wolle. Sollte sich dies heftätigen, so müßte die Situation eine sehr ernste ein, denn dieser Ausschuß ist bisher noch niemals nit der hohen Politik behelligt worden. Berlin, 14. Sept. Der Ausfchuß süddeut⸗ cher Baumwollspinner hat sich einstimmig gegen in einseitiges Vorgehen der deutschen Baumwell⸗ pinner mit allgemeiner Einschrünkung des Betriebes der Spinnereien ausgesprochen, weil dies zumeist der englischen Konkurrenz zugute käme. Straßburg, 14. Sept. Dem heutigen zaladiner für die Behörden, den Landesausschuß ind den Bezirkstag von Unter⸗Elsaß und den hemeinderath von Straßburg wohnten die Kaiserin, er Kronprinz und Fürstlichkeiten bei. Der Kron⸗ Domerstag, 16. September 1886. 2T Jahrg rinz toastete: Im Namen der Majestäten des daisers und der Kaiserin spreche er seine Befrie⸗ igung über den Empfang aus, den das Kaiser⸗ aar im Reichslande gefunden. Dieser Empfang eweise, daß immer mehr das Bewußtsein im Holke Wurzel fasse, daß die deutsche Verwaltung ur das Wohl des Landes im Auge habe. Auf jas Wohl dieses Landes leere er sein Glas. Der Statthalier erwiderte: Ich bitte Ew. Majestät, x?w. Kaiserliche Hoheit mir zu erlauben, den Dank es Landes fur die gnädigen Worte auszusprechen, nit welchen Ew. Kaiserliche Hoheit dasselbe geehrt. zhre Majestäten und Kaiserliche Hoheit wollen in er freudigen, von Herzen kommenden Huldigung, ie in diesen Tagen dem Kaiser entgegengetragen vurde, das Maß ehrfurchtsvoller Verehrung erken⸗ den von der die Vevölkerung Elsaß Lothringens ur den Kaiser und das kaiserliche Haus beseelt ist. 5s sei mir gestattet, dieses Gefühl nefer Verehrung usammenzufassen in den Ruf: „Der Kaiser lebe soch!“ Die Kaiserin kehrte um 81s Uhr Abends iach Baden⸗Baden zurück. Dettweiler i. E., 15. Sept. Der deutsche Zronprinz ist heute Morgen 10 Uhr bei seiner An⸗ unft in Detweiler festlichtt empfangen worden. die Burgermeister des Kreises, die Lehrer, die „chulen, der Kriegerverein und die Geistlichkeit des Irles, sowie viele landliche Abordnungen waren eim Empfange zugegen. Der Kronprinz sprach iamens des Kaisers das Bedauern aus, daß der⸗ elbe sich zu ermüdet fühle und heute dem Manöver ern bleibe, um sich für die bevorstehenden Tage u schonen; er werde ihm aber mittheilen, wie sehr nan fich hier auf seinen Empfang gefreut habe ind wie herrlich der Ort geschmückt sei. Angesichts der großen Hitze brach der Kronprinz das Manöoer im 12usn Uhr vor erreichter Entscheidung ab und ehrte nach abgehaltener Besprechung nach Str aß · zurg zurück. Deutsche, die in Verbindung mit den Arbeitsein⸗ tellern in Vierzon standen. Lokale und pfälzische Nachrichten. * St. Ingbert, 16. Sept. Mit dem heu⸗ igen Tag hoͤrt die Landestrauer auf. * St. Ingbert, 16. Septbr. Zu der am zächsten Montag den 20. ds. beginnenden 8. pfäl⸗ ischen Schwurgerichtssession pro 1886 wurde als zeschworener aus dem Kanton St. Ingbert türgermeister und Fabrikbesitzer Herr Eduard Adt von Ensbheim einberufen. — In Zweibrücen starb am Samstag der Stadirath und Geschäftsmann Kohl; derselbe oll über sein nicht unbedentendes Vermögen seine eiden Neffen mit einem Legate von nur je Mark 000 bedacht haben. — Die Bäckermeister in Kaiserslautern jaben beschlossen, in ihren Läden Plakate anzu⸗ rxingen, welche dem Publikum das Herumtasten in den Backwaaren untersagen. Ein sehr nach⸗ ihmenswerther Beschluß. — GEin unerfreulicher Landsmann.) Man chreibt der „Pfälz. Volksztg.“ aus Hamburg unter dem 11. ds.: An einem Quittenbaum fand ian orgestern Abend das Dienstmädchen eines an der xẽUbchausee wohnenden Fabrikanten aufgehangen. Die bedauernswerthe Person hatte lange Zeit ein Berhältniß mit einem aus Kaiserslautern zebürtigen Schlachter unterhalten, der ihr nach und aiach Mark 1150, die fie gespart, abgelockt und im Mittwoch Abend erklärt haben soll, daß er nun auf die Wanderschaft gehen wolle. — Kirchheimbolanden, 110 Septbr. Als kürzlich bei Ramsen im Eisthale gekrebst vurde, faßte einer der Theilnehmer statt eines drebses eine vom Arme getrennte Menschenhand. — Bergzabern, 14. Sept. Gestern wurde zahier eine Partie Hopfen verkauft zu 70 Mark der Zentner; die meisten Produzenten glauben je⸗ hoch noch an eine Preissteigerung und zögern deß⸗ Jalb noch mit dem Losschlagen ihrer Waare, die in diesem Jahr qualitativ sehr gut ausgefallen ist. — Trippstadt, 14. Sept. Heute Morgen vurde in dem großen, zwischen hier und dem Dorfe S„chopp gelegenen Weiher die Leiche eines unbe⸗ annten, anscheinend dem Handwerkerstande ange⸗ jörigen Mannes aufgefunden. Die Kleider des⸗ elben fanden sich in einiger Entfernung am Ufer. die Leiche scheint schon etwa 14 Tage im Wasser jelegen zu haben. Ob Selbstmord oder ein Un⸗ lücksfall vorliegt, ist noch unaufgeklärt. (Pf. Pr.) — Neustadt, 14. Sept. Auf der Frank⸗ urter Wein⸗Ausstellung hat Herr Jul. Krafft on hier für Haardiweine eine silberne Medaille rhalten. — In einem der Lauterschwaner Weiher er⸗ ränkte sich der Mitte der Z30er stehende Tagner dornberger aus Vorderweidenthal. Nah—⸗ ungssorgen sollen die Ursache des Selbstmordes ewesen siin. (S. W.) — Neustadt. Am 3. Ockober wird der erühmte polnische Tenorist Herr Kammersänger dadislaus Mierzwinski dahier ein Concert veran⸗ talten. Der Kunstler wird bei dieser Gelegenheit ine Arie aus den „Hugenotten“, sowie die Sici⸗ ienne aus „Robert der Teufel“, ferner ein ——— — — Aussland. Wien, 14. Sept. In hiesigen diplomatischen dreisen verlautet, die Verhandlungen zwischen den daisermächten böten günstige Ausfichten auf eine reundliche Entwickelung. — Der „Pester Lloyd“ pricht die Befürchtung aus, eine etwaige englische zesetzung einer Insel bei den Dardanellen könne stußland zu gleichartigem Vorgehen veranlassen. — der russische Gesandie Persiani ist nach Velgrad urückgekehrt. Paris, 14. Sept. Auf die Bemerkung des Temps“, die „France militaire“ sei keinesfalls das ffiziöse Blatt des Kriegsministers Generals Bou- inger, antwortete das genannte Blatt wie folgt: Anabhängig von jeder finanziellen oder politischen zippe, von niemanden ein Stichwort erhaltend, verden wir nicht aufhören, die Pässe der Vogesen u überwachen, so lange das Haus Hohenzollern aselbst auf Wache steht, so lange Frankreich nicht as linke Rheinufer, seine natürliche Grenze, wie⸗ ererobert hat. Bis wir unseren Kriegsruf an den lfern der Spree selbst ausstoßen, werden wir nicht üde werden, unsern Vätern vom französischen cugendbund zu sagen: Arbeiten wir für das FWietland! Kräftigen wir uns durch rouhe Arbeiten, amit wir bereit find, wenn die Frage der Prüf⸗ — D starken göllern !“ — Heute. wies die Polizei fünf Sozia⸗ flen aus: einen Russen, zwei Belgier und zwei