ot. Jugherter Amzeiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. ar „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woöͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ at und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet viertelijährlich 146 60 H einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1A 75 —, einschließlich d Zustellungsgebů yr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 B, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I5.3, Reklamen 89 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. W 213. Donnerstag, 4. November 1886. I. Jahrg. —E * 22 —A * —W .7 3 * — dienste im Kriege und Frieden fortan in der Kang⸗— Die,„Z. 8.“ meldet aus Biesingen, B estellungen . iste der nn Offiziere geführt werde. — 29. Oklober: Ein bedauernswerther Unglücksfall uf den „St. Ingberter Anzeiger“ für die Karlsruhe, 8. Nod. Der deutische Kron- reignete sich gestern dahier.“ Das acht Jahre alte Jonate November und Dezember werden vrinz ist heute mit dem Schnellzuge aus Italien im ee e Ackerers Ludwig Peter *8* seinem — * 1 iesigen Bahnhofe eingetroffen. Er verließ den ater, welcher an jenem Tage verreist war, ein amatn enguen von den — Salonwagen nicht und unterhielt sich wahrend des wenig entgegengehen, als ploͤtzlich ein Fuhrmann en Postboten, den Austrägern und der Expedition. ufenihattes mit dem kommandirenden General von und Kalkbrenner von hier, dessen Pferd scheu ge⸗ qu zahlreichem Abonnement ladet ergebenst ein Dhernitz in dem Waggon. Bei Ankunft und Ab- worden, in völligem Galapp angesprengt kam und Redaktion und Expedition. ahrt des Zuges war' der Kronpring am Fenster das Mädchen überfuhr. Das arme Kind erlitt zu sehen und grüßte freundlich. mehrere Kopfverletzungen, sowie einen Arm⸗ und Berlin,“ J. Nod. An der Börse zirkulirte einen Beinbruch, so daß. an seinem Aufkommen Jeute das Gerücht, die Regierung beabsichtige, eine gezweifelt wird. 0 Horlage wegen Besteuerung der Emissionen aus⸗ — Dahn, 2. Novbr Gestern Abend nach 8 andischer Werthpapiere einzubringen. Der Besuch Uhr wurde der Tagner Michael Linkenheld von des Bankiers Bleichröder in Vatzin habe hiermit Busenberg auf der Ortsstraße daselbst von dem in Zusammenhang gestanden. U Ackerer Josef Wegmann nach voraus gegangenem Berlin, 2.“Nob. Es beläuft sich der Bedarf unbedeutendem Wortmechsel mit einem Prügel auf der Militärverwaltung für Preußen, Sachsen und den Kopf geschlagen und durch zwei Stichwunden Würtemberg fürs nächste Jahr auf 22,836,470 nit einer Mistgabel lebensgefährlich verletzt. Der Mark. was ein Mehr gegen das Vorjahr von Thäter ist bereits hinter Schloß und Riegel. 2.188.000 Mark ergibt. — Kirchheimbolanden. Den Lircus— director A. Bügler, welcher hier Vorstellungen giebt raf gestern Abend nach Beendigung der Vorstellung ein empfindlicher Verlust. Als die, Pferde in die Stallungen abgeführt werden sollten, riß sich eines derselben, ein schöner Rappen, los und galoppirte im Herrengarten herum, allen Versuchen des Ein— fangens ausweichend. Das Thier siürzte schließ⸗ lich die nach den Kappesgrärten zu befindliche 142 Meter hohe Mauer kopfüber hinunter, woselbst es dann mit gebrochenem Rückgrat liegen blieb; es mußte getödtet werden. Politische Uebersicht. der Marine-Etat prio 1887—88 stellt ch im Ordinarium auf 88,338,192 Mt., also jegen das Vorjahr um 1,237,007 Mtk. höher; die inmaligen Ausgaben Ausgaben sind auf 9,317,770 Nark angesetzt, gegen das Vorjahr um 384, 130 sk. geringer. Für sämmtliche Reichsteuern zusammengerechnet cgibt sich für das laufende Etatsjahr 188687, er „Voss. Ztg.“ zufolge, ein voraussichtliches De⸗ jzit von wenigstens 40 Millionen, welches von en Bundesstaaten durch entsprechend höhere Ma⸗ vfularbeiträge zu decken ist. I Außland. — Paris, 2. Nov.“ Laboulaye reist am 15. d. M. nach Petersburg ab. — General Jamont meldete hierher: Ein Detachement von 35 tonki⸗ nesischen Tirailleuren wurde am 10. September »on Piraten angegriffen, nur 17 retteten sich; wei starke Detachements Truppen gingen zur Züch⸗ tigung der Seeräuber ab. F ELondon, 1. Novbr. Als König Georg in Kopenhagen war, wurde ausgemacht, daß, selbst venn Prinz Waldemar von der Sobranje zum Fürsten von Bulgarien gewählt werden sollte, er die Wahl nicht als eine legale annehmen solle.“ Tirnowa, 3. Novb. General v. Kaulbars schickte wieder eine Note, in der er sich darüber beklagt, daß der russische Unterthan Advokat Ne⸗ zolfin vom Polizeipräfekten in Sofia beleidigt wor⸗ den sei. General v. Kaulbars fordert, daß der Präfekt sich eutschuldige, oder abgesetzt werde. Der hdergang ist folgender: Nebolsin kam auf das Zureau des Magistrats, wo die Uebergabe der Beschäfte an den neugewählten Magistrat stattfand, ind störte unbefugter Weise diese Geschäftsübergabe. Vom Prafekten aufgefordert, sich zu entfernen, ver⸗ veigerte er den Gehorsam und ging erst, als der Präfekt Gendarmen holen ließ. Nebolsin, dieser neueste Schützling von Kaulbars, ist derselbe wackere Mann, der s. Z. in Sofia auf die Nachricht don der Ermordung des Kaisers Alexander ein demonstratives Festgelage veranstaltete. — Der österreichische Consul Graf Starczenski wurde auf der Hierherreise zwischen Isvor und Lowtischta von sechs Räubern uingehalten und seines Geldes sowie der Uniform ʒeraubt. Die Regierung ordnete die soforlige Ver⸗ folgung der Räuber any. Das Ereigniß berührt sier natürlich sehr peinlich, da man nicht ohne Zrund befürchtet, daß die Russen dasselbe ausbeuten werden, um zu behaupten, daß im Lande Unsicher⸗ heit herrsche, obwohl der Fall Starczenski ganz vereinzelt dasteht. zn der belgischen Industriestadt Charleroi uu am Montag die erwartete Arbeiterkundgebung u Gunsten des allgemeinen Wahlrechts und einer mnestie für die in Folge des Frühjahrsaufstandes crurtheilten Personen stattgefunden. Ueber den erlauf der Demonstration, an der man gegen 9,000 Arbeiter theilnehmen zu sehen erwartete, egt keine nähere Nachricht vor, woraus man schließen arf, daß Alles ruhig abgegangen ist. Es wird ur gemeldet, daß zwanzig Theilnehmer von dem zürgermeister und den Schöffen von Charleroi em⸗ fangen wurden und eine Adresse verlasen, in welcher as allgemeine Stimmrecht und Amnestie verlangt derden. Der Bürgermeister erwiderte, er werde ie Wünsche den Kammern übermitieln; die Regie— ug sei damit beschäftigt, den Uebelständen, die sich ei der vorgenommenen Enquete herausgestellt. ab⸗ ihelfen. In der That hat die Regierung den rammern mehrere wichtige sozialpolitische Gesetz- atwürfe, betreffend das Verbot der Frauen- und kinderarbeit in den Kohlengruben, das Verbot der dachtarbeit für Frauen und Kinder, die Schaffung „Ibstständiger Arbeiterkammern und Arbeiter- Schiedsgerichte, ferner ein Haftpflichtgesetz bei Un⸗ Aücksfällen unterbreitet. Vermischtes. 7: Metzz. 31. Oktbr. Der Fr. Zig. zufolge ist unter der Firma Metzer Brauerei-Gesellschaft Cesar u. Cie hier eine AktienBrauerei gegründet worden. An der Gründung sind Kölner und Berliner Bankinstitute beteiligt. F Gau-Algesheim, 30. Ott. Der Ertrag der zweiten Ernte des auf dem Weingut der Frau Notar Haffner Wwe. stehenden Kirschenbäumchen vird von vielen Neugierigen besucht und stets be— wacht. um ein Plündern der seltenen Früchte zu ver⸗ hindern. Ein auf dem Rochusberg wohnender Engländer hat der Befitzerin 200 Mark für die Kirschen geboten, doch dieselbe lehnte das Gebot ab, ließ jedoch dem Herrn ein Kilo der schönsten Früchte als Geschenk überreichen, wofür dieser der Spenderin 50 Mark zur diesjährigen Weihnachts⸗ bescheerung in der Kleinkinderschule übersandte. 7 Alzey, 2. Nov. Gesiern erhängte sich eine 70jährige Wittwe Namens Hardenstein in ihrer Wohnung auf dem Distelhof. Wie' man hört, sollen Nahrungssorgen die Lebensmüde dazu veran⸗ laßt haben. 4 Köln, 1. Novbr. Der Ueberfluß an Gee⸗ richt sschreibern ist hier augenblicklich nach der Kl. K. Z. so groß, daß 120 geprüfte Gerichtsschrei⸗ ber auf die definitive Anstellung warten; es wol⸗ len außerdem gegenwärtig noch 60 Gerichtsschreiber⸗ sKandidaten ihr Exkamen machen. Düsseldorf, 81. Okt. Der in sehr weiten Zreisen bekannte und hochgeachtete Justizrat Notar Dr. Euler dahier ist im Alter von 81 Jahren gestorben. In früheren Jahren war er namentlich auch auf dem deutschen Juristentage thäthig. Er hatie noch kucz vor seinem Tode den Schmerz, seine an den berühmten Maler verheiratete Tochter, die in Berlin von einer Lungenentzündung erfaßt wor⸗ den war, zu verlieren. Im vorigen Jahre war Die Londomer Sozialdemokraten scheinen q für 9. November, den Tag des üblichen Lord⸗ Najors · Banketts, mit einem kleinen Putsch ver⸗ uchen zu wollen. Der Sekretair der Londoner dcialdemokratischen Vereinigung hat in einem chreiben an Mr. Fraser, den Polizeichef von ondon, die Zurücknahme des polizeilichen Verbot mes Straßenaufzuges der Sozialdemocraten für en 9. November verlangt, widrigenfalls Mr. jraser die Folgen des Verbotes zu tragen habe. )offentlich läßt sich Mr. Frafer nicht einschüchtern! Deutsches Reich. München, 3. Nov. Der Prinz⸗Regent ver— uge durch ein Handschreiben an den Kriegsminister, aß der vormalige Kriegsminister, General z. D. rartlinger, wegen seiner hervorrggenden Ver— Lokale und pfälzische Nachrichten. s(*] Schnappach, 8. Nov. Bei der am vorigen Samstage stattgehabten Zwangsversteiger⸗ ing ging das bisher Schanne'sche Wohnhaus im den Preis von 4670 Mt. in den Besitz des Zerrn K. V. Graffion dahier über.